Apple iPhone 11 Pro im Test: Die Hardware im Test
Die Hardware bei Apples iPhones war schon immer etwas Besonderes am Markt. Der Prozessor ist eine Eigenentwicklung, die Kameras meist nicht mit Standard-Sensoren, -Objektiven und -Software ausgerüstet, das Display purzelt ebenfalls nicht zusammen mit anderen Hersteller-Bestellungen vom Band. Dazu verbaut Apple eine eSIM und keinen zweiten Steckplatz, die Akkukapazität kann nur per Teardown festgestellt werden und eine Angabe der Kapazität des Arbeitsspeichers fehlt im Datenblatt Apples ebenso. Trotzdem kann eine Hardware-Bewertung erfolgen. Und diese spuckt einen beachtlichen, wenn auch nicht überragenden Wert aus. Das lässt sich zum Teil damit begründen, dass Apple auf manches verzichtet, was im Alltag häufig auch unnötig ist. Ein 4K-Display würde beispielsweise die Bewertung noch etwas anheben, bringt aber nur ganz wenigen – VR-begeisterten – Nutzern einen echten Mehrwert. Mit diesen Vorzeichen zeigen sich am Ende des Hardware-Tests des iPhone 11 Pro diese Bewertungen:- Verarbeitung und Design: 4,5 von 5 Sternen
- Display: 4,5 von 5 Sternen
- Ausstattung und Leistung: 4 von 5 Sternen
- Kamera: 5 von 5 Sternen
- Software und Multimedia: 4,5 von 5 Sternen
- Akku: 4,5 von 5 Sternen
- Gesamtwertung Hardware: 4,5 von 5 Sternen
Apple iPhone 11 Pro im Test: Das sind die Stärken und die Schwächen in der Praxis
Die Tops und Flops des neuen iPhone 11 Pro sind ganz ähnlich denen der Vorgänger iPhone XS oder iPhone X. Doch es gibt auch einige Weiterentwicklungen bei Apple, die auch im Alltag auffallen und das iPhone gegenüber den Vorgängern ein wenig besser machen.Haptik: Viel Bewährtes und ein Sprung nach vorne
Das Gehäuse des Apple iPhone 11 Pro hat sich bei der Form und den Maßen gegenüber den Vorgängern iPhone XS und iPhone X keinen Deut geändert. Das ist auf den ersten Blick langweilig und birgt auch wenig Grund zur Freude. Die Haptik jedoch ist nun eine ganz andere. Das mattierte Glas auf der Rückseite bietet ein viel besseres Gefühl als noch bei den Vorgängern. Die Oberflächenbearbeitung verhindert das klebrige Gefühl, das bei Glas schnell aufkommt. Das macht die Rückseite etwas rutschig, jedoch ist die Breite des iPhone 11 Pro so gestaltet, dass man das Smartphone locker im festen Griff hat. Die Kritik des etwas zu runden Rahmens bleibt. Auch hätte ich mir einen matteren Rahmen gewünscht. Der glänzende Rahmen verschmutzt schnell und ist ebenfalls etwas rutschig. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="6190" product_post_id="458419" template="general" affiliate=""] Die neue Rückseite ist aber nicht das Einzige, womit Apple hier ein Lob abbekommt. Auch die Größe des Smartphones ist wieder einmal gut gelungen. Kompakte Flaggschiffe sind mittlerweile selten geworden und hier zeigt Apple, dass es auch ein Leben unterhalb der 6-Zoll-Grenze gibt. Die Ränder um das Display herum lassen zwar noch Luft nach oben und die Notch ist wieder gewaltig geraten, dennoch genügt das Display-zu-Gehäuse-Verhältnis locker für ein Gefühl, ein modernes Smartphone in der Hand zu halten.Kamera-Modul: warum nicht matt?
Das Aussehen der Kamera-Anordnung auf der Rückseite gefällt sicher nicht jedem. Vor allem, dass die Fläche zwischen den Kamera-Modulen nicht auch matt gehalten ist, ist ein Stilbruch. Noch etwas unverständlicher ist die doppelte Erhebung. Die Grundfläche ragt aus der Rückseite heraus, was aber haptisch einen gelungen Eindruck macht. Die einzelnen Objektive sind jedoch nicht plan eingelassen, sondern wiederum etwas erhaben. Damit gibt es noch einmal Kanten, an denen sich der Schmutz fangen kann. Hier wäre es toll gewesen, wenn sich Apple auf eine Ebene konzentriert hätte, anstatt zwei Stufen einzubauen.Drei Brennweiten des iPhone 11 Pro im Test: Die Kamera liefert kräftig ab
Die Kameras des iPhone 11 Pro sind der wohl größte Schritt gegenüber den Vorgängern. Sie bieten drei Brennweiten und sind so variabel wie die meiste Android-Konkurrenz. Damit geht Apple einen überfälligen Schritt. Wie es für Apple jedoch typisch ist, macht man in Cupertino keine halben Sachen. Es gibt also keine Blender-Module mit 2 Megapixel, nur damit eben ein weiteres Kameramodul eingebaut ist, sondern drei echte Brennweiten, die auch einzeln arbeiten können. Die Kamera-Module im Einzelnen:- Weitwinkelkamera: 12 Megapixel, Blende 1:1,8, OIS, 26 mm Brennweite
- Ultraweitwinkelkamera: 13 Megapixel, Blende 1:2,4, 13 mm Brennweite
- Telekamera: 12 Megapixel, Blende 1:2,0, OIS, 52 mm Brennweite

Hervorragende Bildqualität - Schwächen in der B-Note
Porträts gelingen mit dem iPhone 11 Pro im Test ebenfalls mit guten Ergebnissen, doch hier gibt es auch Kritik. Die Bühnenlicht-Funktion und auch die anderen schon öfter hochgelobten Filter und Software-Verbesserungen machen zwar grundsätzlich einen guten Job, jedoch liegen sie auch oft daneben.
Apples Kamera-App: Ohne manuellen Modus und mit Videozoom
Apples Kamera-App ist wie immer aufgeräumt, besitzt flache Hierarchien und verzichtet auf einen Pro-Modus, in dem die einzelnen Einstellungen der Kamera von dir per Hand gesetzt werden können. Apple hat auch die Live-Bild-Funktion wieder integriert. Damit lassen sich Bewegungen in einem Foto bannen und mit Bewegungseffekten ausstatten. Eine tolle Spielerei, die meist gute Ergebnisse erzielt. Was auch gefällt, ist die Ansicht im Live-View-Bildschirm. Er zeigt dir den Bildausschnitt, den das aktuelle Modul aufnehmen wird und zusätzlich, welchen Bildausschnitt die nächstkleinere Brennweite erzeugen würde. Damit kann schon vor dem Umschalten entschieden werden, ob es sich lohnt,doch ein paar Schritte weg vom Objekt zu machen.
Display-Einstellungen? - Beim Apple iPhone 11 Pro unnötig
Apples Displays waren noch nie die am höchsten auflösenden und auch mit neuen Technologien tat man sich bei Apple lange schwer. Das iPhone 11 Pro besitzt ein OLED-Panel mit 1.125 x 2.436 Pixeln. Damit erreicht es auf 5,8 Zoll eine Pixeldichte von 458 ppi. Das reicht locker für eine scharfe Darstellung. Apple nennt das Ganze Super Retina XDR Display. Somit ist man bei den technischen Daten auf dem Niveau der Konkurrenz. Die Darstellung ist in der Grundeinstellung recht warm und unspektakulär. Die Ablesbarkeit bei schiefer Draufsicht ist in jeder Richtung sehr gut. Also alles Standard? Nein.
Lightning, Speicher und 5G: Das kann das iPhone 11 Pro im Test nicht
Entscheidungen von Unternehmen sind von einigen Faktoren abhängig. Die meisten jedoch werden betriebswirtschaftlich getroffen. Das führt jedoch dazu, dass es sein kann, dass die Entscheidung gegen die Kundschaft getroffen wird. So verhält es sich bei der Speicherpolitik von Apple. Ginge es bei den Speicherversionen nur um einen Service, mit dem man dem Kunden ein günstiges iPhone ermöglichen will, müsste man keine Preissprünge betreiben, wie es Apple macht. Das iPhone 11 Pro kostet mit 64 GB satte 400 Euro weniger als das 512-GB-Modell. Das sind fast 1 Euro pro GB. Zum Vergleich: Eine Micro-SD-Karte von SanDisk mit 400 GB Kapazität kostet bei Amazon derzeit knapp 70 Euro. Das sind also knapp 18 Cent pro GB. Dass man sich in Zeiten in denen 4K-Videomaterial bald Standard sein wird und in der Speicher von Monat zu Monat an Wert verliert noch gegen eine Speichererweiterung stellt, ist aus Kundensicht unbegreiflich. Ein Nachrüstspeicher ist immer auch ein Hindernis auf den internen Datenautobahnen, jedoch kann das nicht der Grund für den Verzicht sein.5G bleibt Androiden überlassen
5G, der neue Mobilfunkstandard kann alles besser als 4G beziehungsweise LTE, doch Apple weigert sich bei der aktuellen Generation der iPhones einzusteigen. Das mag einerseits daran liegen, dass man einen eigenen 5G-Chip entwickeln will und dass man für die neuen Antennen ein komplett überarbeitetes Gehäuse gebraucht hätte. Doch andererseits ist 5G schneller da als viele es erwarten. Die Ausbaupläne der Netzbetreiber sind ambitioniert und bei der Telekom ist auch schon das Tarifportfolio umgestellt. Bei Vodafone zahlen Kunden vergleichsweise wenig, um auf den neuen Standard aufzurüsten.Anschluss-Chaos bei Apple
Der dritte Kritikpunkt in diesem Bereich ist der Lightning-Anschluss. Apple liefert das iPhone 11 Pro mit einem Kabel aus, dass auf der Netzseite schon mit einem USB-C-Ende versehen ist. Dazu hat Apple seine neuen Pro-iPads mit dem Standard ausgestattet. Wer also zurzeit so richtig in das Apple-Ökosystem eintauchen will, wird mit unterschiedlichen Anschlüssen konfrontiert. Das ist schlichtweg eine nervige Angelegenheit. Bist du also unterwegs und willst während des Tages dein iPad und nachts dein iPhone laden, brauchst du zwei Kabel. Der Wegfall der Klinke ist dabei nur noch ein kleiner Kritikpunkt, kann man sich doch über Bluetooth die Musik auf die Ohren schicken. Eine Alternative für Nutzer von Klinkenkopfhörer sind Bluetooth-Dongles, die aus den liebgewonnenen Kabelschätzchen moderne Bluetooth-Kopfhörer machen.Preis-Leistung: Die unendliche Apple-Geschichte
Apple hat mit dem iPhone 11 Pro ein schnelles, gut ausgestattetes und schickes Smartphone mit einem starken Formfaktor auf den Markt gebracht. Die Preise belaufen sich auf- 1.149 Euro für 64 GB
- 1.319 Euro für 256 GB und
- 1.549 Euro für 512 GB
Fazit zum Apple iPhone 11 Pro im Test
Ein tolles Display, rasante Bedienung, feine Softwarelösungen und eine starke Kamera sind die augenscheinlichen Stärken des iPhone 11 Pro im Test. Dazu kommen die tolle Haptik der Rückseite, die matte Glasoberfläche, eine verlässliche Update-Politik und eine tolle Verzahnung des iPhone 11 Pro mit dem restlichen Ökosystem Apples. Die negativen Punkte sind wie die positiven „typisch Apple“. Der Preis ist sehr hoch, der Lightning-Anschluss ist langsam wirklich unnötig geworden und es gibt keine Speichererweiterung sowie 5G. In der Regel stören sich Apple-Kunden genau an diesen Kritikpunkten nicht. Wer jedoch von einem Androiden umsteigen will, wird diese Punkte negativ sehen. Eine uneingeschränkte Empfehlung zum Kauf gibt es für niemanden. Gerade Menschen, die ihr Handy lange nutzen wollen sind beim iPhone 11 Pro nur mit den größeren Speichervarianten gut aufgehoben. Die Einschränkung ist hier aber das fehlende 5G. Eine weit günstigere Alternative ist das iPhone 11. Ob es sich lohnt, auf dieses aufzurüsten, haben wir in einer Kaufberatung geklärt. Es kostet in der 64-GB-Variante vergleichsweise günstige 800 Euro. Wer also eher auf der Suche nach einem günstigen Einstieg ins Apple-Ökosystem ist oder eine Zwischenlösung bis zum 5G-iPhone braucht, ist dort wahrscheinlich besser aufgehoben.
- tolles Display
- sehr schnell
- feine Kamera
- tolle Rückseite
- 5G, USB-C und Speichererweiterung fehlen
- Preissprünge zu hoch
- kein manueller Modus der Kamera
Alternativen zum Apple iPhone 11 Pro
Die Alternativen zum Apple iPhone 11 Pro sind rar gesät. Will man ins Apple-Ökosystem oder in diesem verbleiben, gibt es nur noch die große Version Apple iPhone 11 Pro Max und die abgespeckte Version Apple iPhone 11. Beide sind allerdings größer und im Fall des iPhone 11 auch leistungsschwächer. Ältere Modelle, die die gleiche Größe bieten, gibt es nicht mehr bei Apple zu kaufen. Das iPhone X und das iPhone XS wurden aus dem Portfolio entfernt. Händler und Mobilfunkanbieter haben die beiden Smartphones jedoch weiter im Angebot. Hier kann man einige Euro sparen, jedoch muss dann auf die fulminante Triple-Kamera verzichtet werden.
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