Design und Verarbeitung des Teufel Boomsters
Das Design des Lautsprecherbalanciert zwischen Retro und Modern. Der Spagat gelingt dem Hersteller erstaunlich gut. Die viereckige aber nicht quadratische Front mit abgerundeten Ecken erinnert optisch an Ghettoblaster aus den 80er. Fährt man die rückseitige Teleskopantenne aus, ist eine Gemeinsamkeit mit Radios aus den 70er-Jahren auch nicht zu leugnen.
Schaltet man den Lautsprecher jedoch ein, verfliegt das Gefühl der Nostalgie. Unter dem Frontgitter aus Metall erstrahlt das moderne Display im teuflischen Rot. Teufel bleibt seinem Farbdesign treu. Viel Schwarz und gezielte rote Akzente zeichnen die Modelle des Herstellers aus – zum Beispiel bei den vier rutschfesten Gumminoppen an der Unterseite des Lautsprechers und der Anzeige in der Front. Beim Teufel Boomster setzen eben diese i-Tüpfelchen den Ton.
Das Gehäuse besteht aus mattschwarzem Kunststoff. Es fühlt sich hochwertig an, weil Teufel den Acrylnitril-Butadien-Styrol-Kunststoff (ABS) verwendet. Diese Kunststoffart zeichnet sich durch ihre Robustheit aus und ist auch häufig in Autos verbaut. An der Oberseite befestigt Teufel einen Tragegriff aus Aluminium. Der ist nicht nur einer der Gründe, warum der Lautsprecher den Spitznamen „Ghettoblaster 2.0“ trägt, sondern war auch schon Teil des ersten Teufel Boomster.
An der Form hat Teufel jedoch etwas gefeilt. Der Griff ist jetzt im wahrsten Sinn des Wortes griffiger. Außerdem auch notwendig. Der neue Boomster wiegt 3,35 Kilogramm und ist damit in der heutigen Zeit ein kleines Schwergewicht. Im Vergleich zu den alten Ghettoblastern handelt es sich jedoch um ein Fliegengewicht: Der beliebte Ghettoblaster „JVC RC-838“ aus dem Jahr 1978 wog satte 8,1 Kilogramm und galt als „Der tragbare Lautsprecher“. Ein Blick auf die Steuerungstasten des Boomster führt zurück in die Gegenwart.
- Maße: 14,5 x 37 x 18 cm (Tiefe x Breite x Höhe)
- Gewicht: 3,35 Kilogramm
- Tragegriff aus Aluminium
- Keine IP-Zertifizierung
Tasten
Rechts und links vom Tragegriff des Teufel Boomster sind die Steuerungstasten positioniert. Es handelt sich dabei allerdings nicht um Knöpfe oder gar Drehknäufe. Teufel setzt zur Steuerung auf Sensortasten. Diese sind nahtlos in den glänzenden Kunststoffstreifen eingelassen. Dreck kann schwer daran haften und sie sind leicht zu reinigen. Doch etwas anderes ziehen die rückseitig beleuchteten Tasten geradezu an: Fingerabdrücke. Zwar geben die Tasten kein physisches Feedback, dafür reagieren sie blitzschnell und präzise.
Die Tasten von links nach rechts lauten wie folgt: Ein- und Ausschalter, Subwoofer, Lautstärkeregler, Bluetooth, AUX-IN, FM, DAB+ und Vor- und Zurückspulen beziehungsweise der Sendersuchlauf. Die Play- und Pausetaste sucht man erstmals vergebens. Dennoch kann die Funktion bei der Verbindung per Bluetooth genutzt werden. Dort nimmt nämlich die Bluetooth-Taste eben diese Funktion ein. Einmal gedrückt pausiert die Musikwiedergabe, beim zweiten Drücken geht es weiter. Vor den rechten Steuerungstasten weißt ein dezentes „N“ auf die Verbindung per NFC hin. Doch der Teufel Boomster verfügt über noch mehr Anschlüsse.
Anschlüsse
Die Anschlüsse des Teufel Boomster befinden sich allesamt auf der Rückseite. Die Abdeckungen der Anschlussmöglichkeiten werden von Silikonkappen vor Schmutz geschützt. Allerdings ist der Teufel Boomster insgesamt werden vor Wasser noch vor Staub sicher.
Drei Anschlüsse stehen zur Verfügung – recht wenig für ein Teufel-Modell. Zum einen für das im Zubehör enthaltene Ladekabel, zum anderen ein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für Kopfhörer und eine USB-Schnittstelle. Letzteres verwandelt den Boomster in eine Powerbank. Oberhalb der drei Anschlüsse befindet sich ein Knopf zum Ein- und Ausschalten des Akkus.
Sound des Teufel Boomster
Musik ist zum Alltagsbegleiter geworden. Das Wichtigste bei einem Lautsprecher ist der Klang. Doch wie klingt der Ghettoblaster 2.0? Vorab gesagt: Der Teufel Boomster ist ein Stereo-Lautsprecher. Daher spielt er Musik nur frontal ab. Bluetooth Lautsprecher mit 360-Grad-Sound findet man hingegen mehr bei kleineren, mobileren Geräten. Doch das bedeutet nicht, dass er klanglich hinterher hinkt – ganz im Gegenteil.
Die Größe des Gehäuses und die darin verbaute Technik sorgen dafür, dass der Teufel Boomster Musik mit dem sogenannten 3-Wege-System abspielt. Hier kommen also mehr als nur ein Treiber zum Einsatz und das hört man auch. Der Sound ist vor allem eins: echt. Die Höhen sind klar, die Mitteltöne verlieren nicht an Kraft und die Bässe vibrieren noch in den Knochen nach. Letzteres lässt sich mit der Sub-Taste stufenweise einstellen, sodass Bass-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Weitere Sound-Einstellungen sind jedoch nicht möglich.
Unabhängig vom gewünschten Musikgenre: Klirren, Dröhnen oder Scheppern gibt es beim Boomster Modell nicht. Die maximale Lautstärke macht dem Beinamen Ghettoblaster alle Ehre. Eine Multiroom-Funktion sieht Teufel nicht vor. Aber mit Amazons Echo-Produkten und Google Home ist der Lautsprecher kompatibel.
Diese Technik ist im Teufel Boomster verbaut
- 1 x Subwoofer
- 2 x 20 Millimeter-Hochtöner
- 2 x 65 Millimeter-Mitteltöner
- 1 x 90 Millimeter-Tiefmitteltöner
- Bluetooth 4.0 mit apt-X
- keine App
Radio –UKW und DAB+
Doch trotz moderner Soundtechnik setzt Teufel auch hier wieder auf Retro-Funktionen. Ein UKW-Radio samt ausziehbarer Teleskopantenne verleiht dem Teufel Boomster seine besondere Optik. Der manuelle Sendersuchlauf versetzt einen geradezu in die Vergangenheit. An Streaming war damals noch gar nicht zu denken und rauschende Wiedergabe gehörte zum Alltag.
Wer jedoch gerne Radio hört und etwas digitaler ist, kann auch die DAB+-Funktion nutzen. DAB+ ist die moderne, digitale Radioübertragung und dabei ganz unabhängig vom Internet. Dank der guten Netzabdeckung bleibt der Empfang stets stabil, rauschfrei und in hoher Qualität. Dabei handelt es sich übrigens um eine Funktion, die der erste Boomster noch nicht besaß. Beide Radiowiedergabe-Funktionen laufen tadellos. Die Bedienung ist intuitiv. Dem Radiogenuss mit regelmäßiger Uhrzeitangabe steht also nichts mehr im Weg – weder Retro noch Digital.
Telefonieren – Die Schwachstelle
Nach so viel Lob, folgt nun die Kritik. Der Teufel Boomster verfügt über ein integriertes Mikrofon und über Bluetooth kann deshalb mit dem Lautsprecher telefoniert werden. Beim Anrufen muss erstmal von der Radiofunktion manuell auf Bluetooth umgeschaltet werden, ansonsten spielt der Lautsprecher einfach fröhlich weiter den Radiosender ab.
Beim Telefonieren ist der Teufel Boomster leiser als bei der Musikwiedergabe. Manuell muss dann zusätzlich das Volumen erhöht und nach dem Anruf wieder herunter reguliert werden. Der Gesprächspartner hört während des Telefonats einen unangenehmen Widerhall. Das Echo erweckt den Eindruck, dass der Anrufer in einer großen Bahnhofshalle steht. Ausgereift ist die Telefonfunktion also noch nicht.
Akku, Powerbank und Batterien
Im Inneren des Boomster verbaut Teufel einen Akku mit einer Kapazität von 4.400 mAh. Die Laufzeit gibt der Hersteller mit 10 Stunden an. Diese variiert jedoch stark nach unten oder oben – je nach Nutzungsverhalten. Der Ein- und Ausschalter auf der Rückseite schont den Akku zusätzlich. Der Teufel Boomster kann zudem als Powerbank fungieren. Er lädt zuverlässig Smartphones und Tablet auf. Diese Funktion zerrt im Gegenzug natürlich auch am Akkustand.
Doch Teufel verbaut eine weitere ungewöhnliche Option. Die rückseitige Abdeckung mit dem Schriftzug Boomster kann mit dem Schlitzschraubenzieher geöffnet werden. Hat man jedoch gerade kein Werkzeug zur Hand, kann auch als Alternative eine Münze genommen werden. Darunter verbirgt sich ein Fach für acht AA-Batterien. Das ist nicht nur Retro, sondern verlängert laut Teufel die Akkulaufzeit um weitere 6 Stunden.
Preis und Zubehör
Der Teufel Boomster ist aktuell zum Preis von 295 Euro im Teufel Onlineshop erhältlich. Der Einführungspreis lag bei 349,99 Euro. Auch der Preisvergleich von günstiger.de zeigt, mit fast 300 Euro für den Lautsprecher muss man rechnen. Als zusätzliches und optionales Zubehör bietet Teufel die Teufel Puck-Control-Funkfernbedienung an. Damit lässt sich per Funk der Boomster steuern. Der Name Puck beschreibt auch schon goldrichtig das Design der Fernbedienung. Der Puck-Control von Teufel kostet rund 40 Euro. Auch ein zusätzlicher Akku ist für den Boomster verfügbar. Dafür werden dann weitere 50 Euro fällig.
Fazit
Der Teufel Boomster vermischt perfekt die Vergangenheit in Form eines Ghettoblasters mit der Gegenwart in Form eines Bluetooth-Lautsprechers. Der rund 300 Euro teure Speaker kann in der wichtigsten Kategorie, dem Sound, besonders überzeugen. Die Musikwiedergabe, ob per Bluetooth, AUX-IN oder Radio, ist geradezu zum Verlieben. Mit seinem Design richtet sich der Lautsprecher an moderne Retro-Fans und ordnet sich farblich in die Teufel-Familie ein.
Das Gewicht von rund 3,4 Kilogramm und die fehlende IP-Zertifizierung machen ihn jedoch nicht zum idealen Begleiter für unterwegs. Wer ihn dennoch mitnimmt, braucht sich dank Akku, integrierter Powerbank-Funktion und dem Batteriefach keine Sorge um die Musik zu machen. Nicht überzeugen konnte hingegen die Telefon-Funktion. Nichtsdestotrotz ist der Teufel Boomster ein empfehlenswerter Lautsprecher, der ein bisschen nostalgisch macht.
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