Mit dem Surface-Tablet legte Microsoft einst den Grundstein für eine Serie, die den Apple–Tablets vorrangig im Arbeitsalltag den Wind aus den Segeln nehmen sollte. Mit einem im Gehäuse integrierten Standfuß und einer ansteckbaren Tastatur lieferte der Hersteller echte Mehrwerte, die auch bei dem aktuellen Modell – bereits dem elften – stilprägend sind. Wie auch bei seinem Surface Laptop setzt Microsoft auf das gleiche Gehäuse, das schon beim Vorgänger, dem Surface X Pro genutzt wurde.
Bewährtes Design bleibt unverändert
Die Verarbeitung des schicken Tablets, das uns in einer blauen Metallic-Lackierung von Microsoft zur Verfügung gestellt wurde, ist damit ebenfalls auf höchstem Niveau. Allerdings sorgt die nicht gerade sparsame Verwendung von Aluminium für ein vergleichsweise hohes Gewicht: 895 Gramm sind für ein Tablet schon recht üppig. Allerdings ist der Bildschirm mit 13 Zoll ebenfalls nicht gerade klein.
Microsoft Surface Pro 11 mit OLED-Display
Formal hat sich beim Bildschirm nichts geändert, und doch ist etwas neu: Der 13-Zoll-Bildschirm wird – wie beim Surface Pro X auch – in einem Seitenverhältnis von 3:2 ausgeführt und bietet eine Auflösung von 2.880 x 1.920 Pixel. Allerdings basiert das Display nun auf der OLED-Technologie. Die Darstellung der Farben ist gut, sie wirken natürlich. Und Microsoft verspricht, dass der sRGB-Raum zu 100 Prozent abgedeckt wird. Die Intensität der Farben ist jedoch niedriger als bei den OLED-Displays anderer Hersteller.
Endlich ein schneller ARM-Prozessor im Surface Pro
Die große Abhängigkeit von Chips mit einer x86-Architektur, die ausschließlich von AMD und Intel gefertigt werden, war Microsoft schon länger ein Dorn im Auge. Im Surface-Tablet war der Hersteller daher schon seit längerem zu Experimenten bereit. Erstmals wurde in der zweiten Surface-Generation mit dem Nvidia Tegra 3 ein ARM-Prozessor verbaut. Auch im Surface Pro X steckte ein Qualcomm-Prozessor, der auf der ARM-Architektur basierte. Allerdings fehlt es selbst letzterem an Leistungsvermögen.
Erst mit den in diesem Jahr erschienenen Snapdragon-X-Chips konnte Qualcomm leistungstechnisch zu den Chips von AMD und Intel aufschließen. Zumindest mit Blick auf die Leistung der zwölf CPU-Kerne, die mit einem Takt von 3,4 GHz arbeiten, zeigt sich der als X1E-80-100 ausgewiesene Chip, der zudem bei zwei Kernen eine kurzzeitige Beschleunigung auf 4,0 GHz erlaubt, auf Augenhöhe. Intels aktueller Core Ultra 7 ist im Geekbench-Benchmark nicht schneller. Allerdings liegen die Prozessoren von AMD, Apple und Intel bei der Performance der Grafikeinheit noch vorn. Die integrierten GPUs der drei genannten Hersteller erreichen Geschwindigkeiten, die um mehr als ein Drittel höher ausfallen.
Microsoft Surface Pro 11 | |
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Display: | 13 Zoll, Pixel Sense, 2.880 x 1.920 Pixel, 120 Hz |
Prozessor: | Qualcomm Snapdragon X Elite |
Grafik: | Qualcomm Adreno X1 |
Arbeitsspeicher: | 16 GB, LPDDR5X |
Datenspeicher | SSD, 512 GB, NVMe, PCIe 4.0 x4 |
Kameras | Front: 1440p/Rückseite: 10MP |
Anschlüsse: | 2x USB4 Typ-C |
Drahtlos: | WiFi 7, Bluetooth 5.4 |
Akku: | 53 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil |
Abmessungen: | 28,7 x 20,9 x 0,9 cm |
Gewicht: | 895 g |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Preis: | 1.800,00€ |
Die SSD mit eigenem Fach
Das Qualcomm-SoC wird bei seiner Arbeit von einem 16 GB großen LPDDR5X-Arbeitsspeicher unterstützt, der in dem Chip steckt. Dadurch erreicht dieser eine vergleichsweise hohe Geschwindigkeit von 8.448 MT/s. Für das Speichern von Daten verbaut der Hersteller eine 512 GB große SSD, die jedoch nicht mit den höchsten Transferraten von rund 3.500 MB/s beim Lesen und 2.500 MB/s beim Schreiben glänzt. Dafür ist sie sehr gut erreichbar. Der Speicher im M2-22.30-Format befindet sich hinter einer kleinen Klappe auf der Rückseite des Tablets und kann somit problemlos getauscht werden.
Neben guter Leistung hat das Microsoft Surface Pro 11 auch eine gute Akkulaufzeit
Im schlanken Gehäuse eines Tablets ist der Platz für den Energiespeicher begrenzt. Im Surface steckt ein Akku mit einer Kapazität von 53 Wh. Das ist zumindest deutlich mehr als in Googles Pixel Tablet, das einen lediglich 27 Wh großen Energiespeicher mitbringt. In der Praxis bedeutet das dennoch, dass nach einer Stunde im Browser bereits 17 Prozentpunkte der Akku-Reserven verbraucht sind.
Bei anspruchsvollen Anwendungen, wie dem Rennspiel Asphalt Legends Unite von Gameloft sind nach einer Stunde noch 85 Prozent übrig. Wenn du Wert auf möglichst lange Akku-Laufzeiten legst, ist ein Notebook (mit einem größeren Stromspeicher) die bessere Wahl.
Die Tastatur ist mehr als nur ein fader Kompromiss
Unter der Bezeichnung PixelSense verbirgt sich Microsofts Technologie für die Erkennung von Eingaben am Bildschirm. Und die ist über jeden Zweifel erhaben. Das gilt ebenso bei der Arbeit mit dem digitalen Stift. Künstlerisch aktive Nutzer hätten sich jedoch die Unterstützung von Druckstufen gewünscht.
Auch die ansteckbare Tastatur kann – gerade mit Blick auf die schlanke Bauform – vollends überzeugen. Die Tasten bieten einen spürbaren Weg nach unten und einen eher weichen, aber dennoch definierten Druckpunkt. Selbst das Touchpad liefert, trotz der eher kleinen Fläche von Fläche 11,3 x 5,7 cm, keinen Anlass zur Kritik. Der Hersteller nutzt die sich bietenden Platzverhältnisse maximal aus und leistet sich auch hinsichtlich der Reaktionsgeschwindigkeit und der Präzision keine Schwächen.
Tablet-typisch: Wenige Anschlüsse am Microsoft Surface Pro 11
Tablets sind mit ihren großen Bildschirmen und leistungsstarken Prozessoren mehr als nur ein zweiter Bildschirm auf der Couch. Die Ausstattung mit Anschlüssen kann mit diesem Anspruch jedoch meist nicht mithalten. Da macht das Surface keine Ausnahme. Du musst dich mit zwei USB-C-Ports begnügen. Immerhin entsprechen diese dem USB4-Standard. Und anders als bei den Konkurrenten, gibt es einen proprietären Anschluss für das Netzteil, sodass die Datenschnittstellen beim Laden nicht blockiert werden.
Dafür gibt es aber nicht mal mehr eine 3,5-mm-Klinke für das Anschließen eines klassischen Kopfhörers per Kabel. Damit stellt sich so manchem Nutzer jedoch schnell die Frage, welches Peripheriegerät er kabellos anschließt. Bluetooth wird zwar nach dem aktuellen Standard 5.4 unterstützt, es kann aber auch nur mit einem Gerät genutzt werden. Der Eintritt in WLAN-Netze erfolgt auf der Basis der WiFi7-Spezifikation.
Nicht mit Smartphone-Kameras vergleichbar
Auch wenn Tablets zumeist über eine Kamera auf der Rückseite verfügen, werden in den wenigsten Fällen Sensoren genutzt, die mit denen vergleichbar wären, die in Smartphones zum Einsatz kommen. Das Surface Pro 11 macht da keine Ausnahme. Mit zehn Megapixeln ist schon die physische Auflösung des Sensors eher klein. Das macht sich bemerkbar, sowie die Lichtbedingungen nicht mehr ganz optimal sind. Die Aufnahmen weisen dann schnell ein erhebliches Bildrauschen auf.
Fazit zum Microsoft Surface Pro 11
Microsoft Surface Pro 11 | Wertung | |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 9 |
Display | 15 | 13 |
Prozessor | 20 | 16 |
Speicher | 10 | 6 |
Akku und Verbrauch | 10 | 9 |
Tastatur | 5 | 4 |
Anschlüsse | 10 | 2 |
Preis / Leistung | 20 | 13 |
Gesamt | 100 | 72 |
Microsofts Surface-Tablets haben über die Jahre nicht nur Standards bei Tablets gesetzt, die auch im Arbeitsleben überzeugen sollen, sondern auch hinsichtlich der Qualität nicht nachgelassen. Das gilt auch hinsichtlich der neuesten Variante. Vieles wurde zwar vom Vorgänger übernommen, doch dank des neuen Prozessors erfüllt das Surface Pro 11 nicht nur die Erwartungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit, sondern kann auch mit einer sehr guten Akkulaufzeit überzeugen. Unterm Strich ist es damit eines der besten Modelle der Serie.
Pro
- Hochwertig verarbeitet
- Gutes Display
- Gute Hardware-Leistung
- Sehr gute Akku-Laufzeit
Contra
- Preise für Speicherupgrades
- Mäßige Kamera