Die Idee: Ein Solarpaneel auf dem Rucksack, eine Powerbank dazwischengeschaltet und schon kannst du dein Handy auch im Wander- oder Skiurlaub schnell aufladen. Wir haben den Sunnybag Iconic einige Wochen lang auf Herz und Nieren getestet.
Das bietet Sunnybag
Sunnybag gibt es in verschiedenen Versionen: Zwei Rucksäcke – Iconic und Explorer+ – stehen zur Auswahl und zusätzlich noch das Leaf Pro, ein Solar-Paneel-Gestell, das auf Rucksäcke anderer Marken aufgesetzt werden kann. Die Firma steht vorsätzlich also für den funktionalen Ansatz mobiler Solar-Platten und hat auf dieser Basis auch Rucksäcke im Sortiment.
Zubehör gibt es unter anderem in Form von 10.000-mAh-Powerbanks mit und ohne Qi-Lademöglichkeit. Warum die Qi-Version als passendes Zubehör für den Iconic die bessere Wahl ist, steht weiter unten im Artikel. Natürlich funktionieren hier auch alle anderen Powerbanks mit Qi. Das Portfolio komplettiert ein portables Solarpaneel, das sich überall aufstellen lässt und somit als mobile und autarke Stromquelle herhält.
Wir haben uns im Test für den Sunnybag Iconic samt Qi-Powerbank entschieden. Gesamtkosten (UVP): 169 Euro für den Rucksack und 49,90 Euro für die Powerbank. Beides ist mittlerweile deutlich günstiger zu bekommen – der Rucksack kostet derzeit 99 Euro, die Powerbank 34,90 Euro.
Sunnybag Iconic im Test – Deshalb ergibt er nur mit (Qi-)Powerbank Sinn
Warum die Powerbank ein Muss ist, zeigt sich schon nach kurzer Übung: Die Solar-Zellen auf der Rucksack-Rückseite erzeugen Strom, speichern ihn aber nicht. Du kannst dein Handy also nur dann direkt über den Rucksack aufladen, wenn die Solarzellen permanent Sonne abbekommen – und das ist dann mitunter mühseelig und langsam. Die Powerbank fungiert eben als solcher Zwischenspeicher oder eben auch als eine Art Netzteil und hält den Stromfluss konstant, auch wenn nur für ein paar Sekunden Schatten ist.
Nächster Punkt: Die Qi-Powerbank kann raffiniert so eingesetzt werden, dass du stets schnell an dein Handy kommst: Die mit den Solarzellen verbundene Powerbank wird dafür in eine rechts liegende Innentasche platziert, die Qi-Schnittstelle nach außen zeigend. Das Qi-fähige Handy steckt in der daneben liegenden Außentasche. Trotz Stoff dazwischen lädt dein Handy an der Powerbank auf. Die Taschen sind entsprechend eng gestaltet, dass weder Powerbank noch Smartphone arg verrutschen und den Qi-Kontakt verlieren, allerdings besteht die Gefahr natürlich. Dieser Anwendungsfall sollte also eher nebenbei genutzt werden und nicht, wenn es kritisch wird.
Material und Design: Für alle Eventualitäten geeignet
Der Sunnybag Iconic gefällt durch sportliches Design und hohe Funktionalität. Die Verarbeitung ist exzellent, das gilt auch und vor allem für die Solar-Paneele, die maximal dünn angebracht und dennoch hochgradig robust sind.
Die Solarzellen
Qualitativ setzt der Hersteller hier auf Solarzellen von “SUNPOWER” mit einem Wirkungsgrad von effizienten 22,4 Prozent. Dieser Wirkungsgrad gibt an, “wie viel der zur Verfügung stehenden Energie von der Photovoltaik Zelle, dem Modul oder der Anlage in Solarstrom umgewandelt wird”. Laut Angaben verbaut Sunnybag die stärksten Zellen auf dem Markt. Das deckt sich mit den Expertenangaben von Photovoltaik.org.
Die Qualitätssicherung des Paneels auf jedem einzelnen Rucksack steckt per gedrucktem Zertifikat beigelegt in jedem einzelnen Produkt.
Der Rucksack
Die Verarbeitung des vornehmlich aus Polyester gefertigten Rucksacks ist wie erwähnt außerordentlich gut. Die Materialwahl begünstigt, dass der Rucksack wetterfest ist. Innen bietet der sportliche Begleiter 20 Liter Fassungsvolumen. In die Innenwände sind zahlreiche Taschen eingenäht und mit Reiß- oder Klettverschlüssen gesichert. So gibt es sowohl ein großes Notebook-Fach (bis 17 Zoll) und ein kleineres für Tablets oder Notizbücher.
Weitere kleine Taschen für Portemonnaie, Visitenkarten und Kleinkram machen den Rucksack insgesamt zu einem Multitalent, an dem neben dem Extremsportler auch der Businessreisende seine Freude findet. Rückenpolster sorgen für angenehmen Halt – sowohl bei schweißtreibenden Wanderungen als auch bei hoher Gewichtsauslastung.
Der geneigte Langdistanz-Wanderer wird eventuell Hüftgurte für besseren Halt bei viel Gewicht vermissen. Dazu sei gesagt, dass sich der Rucksack aufgrund seiner sportlich-schlanken Größe ohnehin weniger für Backpacker oder die zehntägige Hüttenwanderung eignet. Eher bietet er Raum für Tagestrips oder Wanderungen mit wenigen Übernachtungen und sollte daher in aller Regel auch weniger Gewicht tragen. Das Eigengewicht beträgt knapp über ein Kilogramm, was den Sunnybag Iconic zu einem eher leichten Begleiter macht.
Die gepolstertet Schulterträger haben je eine Länge von 40 Zentimetern. Per Lasche kann die Höhe beim angezogenen Rucksack wie üblich und bekannt flexibel verändert und eingestellt werden. Der Reißverschluss für das Hauptfach kann bis ganz herunter geöffnet werden, wodurch sich der Rucksack um 180° ausklappen lässt. Insbesondere bei ordnungsliebenden Packern ein beliebtes und wichtiges Feature.
Von unten ist noch ein weiteres Fach mit Reißverschluss von außen angebracht.Hier steckt noch ein Regencape, das über den Rucksack gespannt werden kann, wenn das kühle Nass von oben allzu stark wird. Dann ist an Solarstrom ja ohnehin nicht zu denken.
Schnelle Daten zum Sunnybag Iconic
- Abmessungen: 48 x 37 x 17 Zentimeter
- Material: Polyester
- Fassungsvolumen: 20 Liter
- Gewicht: 1.120 Gramm (ohne Powerbank)
- Extra-Taschen für Laptop, Tablet, Zubehör
- Sunpower Solarpaneel mit 22,4 Prozent Wirkungsgrad
- Paneelleistung: 7 Watt
- Ladestecker (Ausgang): Standard-USB
Die Powerbank bietet folgendes:
- 10.000 mAh Akku
- Qi-Ladepad
- 2 x USB, 1 x USB-C
- Ladekabel (USB-zu-USB-C)
- LED-Statusanzeige
- Gewicht: 280 Gramm
- Abmessungen: 156 x 79 x 15 Millimeter
Grundsätzlich ist Sunnybag nach eigenen Angaben auf der Suche, das verwendete Material weiter zu optimieren. So heißt es: “Aktuell prüfen wir, alle Textilien aus 100% recycelten PET-Flaschen herzustellen.” Womit wir beim abschließenden Thema wären.
Nachhaltigkeit als Ziel
Wir haben Sunnybag anfang 2020 im Rahmen der CES kennengelernt und konnten uns mit Firmengründer Stefan Ponsold unterhalten. Schnell ging es dabei auch um die steigende Relevanz des Themas “Nachhaltigkeit”. Sunnybag als Firma will 2020 CO2-neutral sein. Das Produkt an sich spare in seiner Anwendung CO2 ein, dem müssten aber auch die Emissionen bei der Fertigung entgegengestellt werden.
Die Solar-Platte ist übrigens per Reißverschluss abnehmbar. Der Rucksack hat also auch einen modularen Aspekt. Nicht ganz unwichtig, falls es mal zum Defekt kommt.
Fazit zum Solar-Rucksack Sunnybag Iconic
Der Solar-Rucksack ist mal etwas Neues und ein interessanter Ansatz. Der Rucksack macht einen guten Eindruck, übersteht die verschiedenen Lebenslagen (mehr dazu im persönlichen Kommentar) und macht den innovativen Ansatz zu einer verlässlichen Stütze. Sprich: Die Rucksackeigenschaften werden gehalten, die Solar-Power ist erkennbar.
Pro
- Funktionales Design
- Starke Solar-Paneele
- Hoher Qualitätsstandard
Contra
- Qi-Taschen-Funktion nicht immer verlässlich
- Powerbank muss extra gekauft werden
Ich habe den Sunnybag Iconic seit Februar 2020 in Benutzung: Sowohl in der Freizeit als auch beim täglichen Weg zur Arbeit begleitet mich der ergonomische Rucksack. Der ultimative Test beim Skiurlaub fiel coronabedingt ins Wasser, so mussten es alternativ Wanderungen und Radtouren richten. Zum Thema Skifahren sei gesagt, dass in den winterlichen Bergen bei Sonnenschein ohnehin quasi Laborbedingungen für Solarstrom herrschen: Kälte und intensive Sonne sorgen in der Theorie für die höchste Effizienz bei der Solarstromerzeugung.
Auffallend ist: Die Powerbank ist für eine gute Benutzung unerlässlich, alleine als Strom-Zwischenspeicher ist sie nützlich, aber der Strompuffer-Effekt sorgt erst für eine verlässliche Stromversorgung.
Der Kritikpunkt ist da, allerdings ist es eigentlich unerheblich, ob der Rucksack mit Powerbank nun mehr oder ohne entsprechend weniger kostet. Man muss es eben wissen und die Powerbank (wenn du nicht schon eine passende hast) sollte bei der Kaufentscheidung mit einkalkuliert werden. Die Investition ist am Ende auch eine in Innovation und Nachhaltigkeit - das sollte nicht vernachlässigt werden.
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