Der herrliche Duft eines frisch gebrühten Kaffees gehört für die meisten Deutschen einfach zu ihrem Tag dazu: Mehr als 80 Prozent aller Kaffeetrinker wollen nicht auf ihren täglichen Koffein-Kick verzichten, mehr als die Hälfte von ihnen greift sogar mehrmals täglich zur Tasse. Der Deutsche Kaffeeverband hat für das vergangene Jahr einen eindeutigen Trend hin zur „ganzen Bohne“ ermittelt, steht doch inzwischen geschätzt in jedem dritten Haushalt ein Vollautomat, der auf Knopfdruck die komplette Zubereitung voll automatisiert.
Wir haben den Siemens EQ900 getestet, der die Luxusausführung eines solchen Vollautomaten ist. Neben dem Grundprogramm aus Caffè Crema und Espresso, das jeder Kaffee-Vollautomat beherrscht, steht dir hier buchstäblich die ganze Welt des Kaffeegenusses offen. Auf dem Touchscreen werden nämlich Kaffeespezialitäten aus aller Welt feilgeboten. Vom spanischen „Café con leche“ über niederländischen „Koffie verkeerd“ oder die klassische „Wiener Melange“ ist alles vertreten. Wer es weniger ausgefallen mag, findet selbstverständlich auch Klassiker wie Cappuccino oder Latte Macchiato im eingebauten Rezeptbuch der Maschine.
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Jetzt wird es smart: Einrichtung
Wusstest du zum Beispiel, was ein „Red Eye“ ist? Das ist schwarzer Kaffee, der noch um einen Espresso ergänzt wird, und in den USA wohl traditionell nach langen Flugreisen serviert wird. Er gehört zu den Kaffeespezialitäten, die du nicht direkt über den Bildschirm der EQ900 bestellen kannst, wohl aber über die App „Home Connect“, mit der du der Kaffeemaschine weitere smarte Funktionen entlocken kannst. „Home Connect“ ist die zentrale App der BSH-Gruppe und so funktionieren neben Siemens auch smarte Hausgeräte von Bosch, Gaggenau oder Neff mit dieser App.
Zumindest in unserem Test verlief die Einrichtung der App leider etwas hakelig. Zwar ist die Einrichtung von „Home Connect“ zentraler Bestandteil der Inbetriebnahme des Geräts (die sich jedoch überspringen lässt), aber wer das volle Potenzial ausschöpfen will, zückt hier wohl sein Smartphone. Auf einem iPhone war der erste Fallstrick bereits, dass die App ohne erlaubtes App-Tracking vollständig den Dienst verweigerte. Als wir unsere Privatsphäre dann schließlich zum Teufel gejagt hatten, hatte die App so ihre Schwierigkeiten, die Kaffeemaschine in den Untiefen unseres Büronetzes zu finden. Nach mehreren Versuchen war die Kaffeemaschine schließlich mit WLAN verbunden und es konnte losgehen. Die übrige Einrichtung verlief dank guter Führung auf dem großen Display problemlos.
Kaffee-Party bei inside digital
Schnell sammelte sich eine Traube von Kolleginnen und Kollegen um die neue Maschine, als wäre sie ein goldenes Kalb, und scharrte ungeduldig mit den Tassen. Ein erster Härtetest, den das Gerät mit Bravour meisterte. Die verschiedensten Kaffeegetränke, mit und ohne Milch, bereitete die Maschine mit ihrem extrem leisen Mahlwerk zu und auch der Geschmack des Gebräus wusste die Belegschaft fast ausnahmslos zu überzeugen.
Der Geschmack soll in diesem Test aber natürlich nur eine Randnotiz ausmachen, denn er variiert doch stark je nach verwendeter Bohne und auch aus jeder Bohne kann natürlich mit Mahlgrad, Brühtemperatur und Kontaktzeit noch ein anderes Ergebnis herausgeholt werden. Im Barista-Modus kann man all diese Faktoren nach Belieben einstellen, um das komplette Aroma einer Röstung mitzunehmen. Wer weniger detailversessen ist – oder schlicht in Eile – bleibt einfach im Comfort-Modus, der fast alles automatisch regelt. Hier übernimmt eine Technologie, die Siemens „beanIdent“ nennt, das Feintuning und stimmt die Parameter auf die verwendeten Kaffeebohnen ab.
Kaffeebohnen sind ein gutes Stichwort: Die Siemens EQ900 nimmt auf Wunsch gleich zwei verschiedene Sorten Kaffee auf, verfügt sie doch über zwei Bohnentanks. Das ist insbesondere nützlich, wenn du etwa normale und entkoffeinierte Bohnen verwenden möchtest, oder verschiedene Röstungen für normalen Kaffee und Espresso. Einzig die Kaffeeprogramme sind hier nicht zu Ende gedacht: Der „Red Eye“ beispielsweise enthält sowohl Kaffee als auch Espresso, für die Zubereitung kann jedoch nur eine Bohne ausgewählt werden. Zugegeben, das Kritikniveau ist hier ein sehr hohes. Umso besser, wenn nur fehlende Features zu bemängeln sind, die sich durch ein Software-Update in Zukunft eventuell ausräumen lassen.
Reinigung und Wartung der Siemens EQ900
Wo gehobelt wird, fallen Späne und wo gemahlen wird, entsteht Kaffeesatz. Zwischendurch benötigt auch eine Komfort-Kaffeemaschine wie die Siemens EQ900 ein wenig Zuwendung. Dabei versucht die Maschine, möglichst vieles zu automatisieren. Ist manuelles Eingreifen erforderlich, erhältst du genaue Instruktionen auf dem Display des Kaffee-Vollautomaten. Um etwa das Milchsystem oder den Kaffeeauslauf zu reinigen, kannst du alle außen liegenden Teile abnehmen und auseinander bauen. Dadurch lassen sie sich einfach säubern, zum Teil auch in der Spülmaschine.
Um hartes Wasser weich zu machen, enthält der Wassertank einen eingebauten Filter von Brita. Dieser soll die Qualität des Kaffees sicherstellen. Innerhalb der Ersteinrichtung wirst du auch die Wasserhärte gemessen haben, sodass die Filterleistung durch den rechtzeitigen Austausch gewährleistet bleibt. Damit verhinderst du auch unerwünschte Kalkablagerungen im Gerät. Das Entkalkungsprogramm der EQ900 muss dementsprechend seltener ausgeführt werden. Auf einer Übersichtsseite im Bildschirm der Maschine wird dir angezeigt, wie viele Getränke du noch zubereiten kannst, bevor die Aufforderung erscheint, eines der Programme durchzuführen.
Preis und Fazit der Siemens EQ900
Wie bereits eingangs erwähnt: Die Siemens EQ900 ist nicht gerade das Budget-Modell unter den vollautomatischen Kaffeebereitern – sie spielt eindeutig in der Oberklasse. Das schlägt sich selbstverständlich im Preis nieder, denn eine unverbindliche Preisempfehlung von 3.099 Euro sind nichts für den schmalen Geldbeutel. Bei MediaMarkt kostet der Kaffee-Luxus aktuell mit 2.222 Euro zwar fast ein Drittel weniger, als unbedingtes Schnäppchen geht der kostbare Koffein-Spender trotzdem nicht gerade durch.
Am Ende musst du selbst entscheiden, wie viel du für deinen nächsten Kaffee-Vollautomaten ausgeben willst. Machen günstigere Automaten auch leckeren Kaffee? Ja, klar. Machen sie es mit so viel internationalem Esprit, Innovationen wie „beanIdent“ und lassen sich im Barista-Modus komplett an deine Vorlieben anpassen? Eher nicht. Der Siemens EQ900 Kaffee-Vollautomat ist daher unsere Empfehlung für Kaffee-Aficionados, die nichts dem Zufall überlassen wollen und Lust auf smarte Technik auch in der Küche haben.
Pros des Siemens EQ900
- Großes Display, das Zubereitung und Wartung zum Kinderspiel macht
- Integrierter Wasserfilter
- Zahlreiche Kaffee-Rezepte integriert
- Zwei separate Bohnentanks für verschiedene Kaffeebohnen
- Bereitet auch Heißwasser, heiße Milch und Milchschaum zu für Tee oder Kakao
Contras des Siemens EQ900
- „Home Connect“ App hat noch Potenzial für Verbesserungen
- Einige Getränke sind initial nur in der App verfügbar
- Hoher Preis
Die Siemens EQ900 (Modell TQ907D03) ist zum Preis von 2.222,– Euro bei MediaMarkt erhältlich. Dort kannst du außerdem die passenden Verbrauchsmaterialien (wie Wasserfilter) gleich mitbestellen.
Seit die Siemens EQ900 in unserem Büro Einzug gehalten hat, ging mein Kaffee-Konsum durch die Decke. So viel Spaß macht die Zubereitung an dem großen Bedien-Bildschirm, so gut schmecken mir Cappuccino, Koffie verkeerd und Konsorten. Was es für mich nicht gebraucht hätte, ist die App „Home Connect“. Wenn du mehrere Hausgeräte mit Unterstützung für „Home Connect“ hast, ist die App bestimmt eine gelungene Ergänzung für deine Küche – allein um Kaffee zu kochen hält sich der Zusatznutzen doch in engen Grenzen. Zumindest für mich.
Über diesen Artikel
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Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit MediaMarkt. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.
Wäre mal interessant ob die Brühgruppe immer noch so anfällig ist, wie bei meiner EQ9 S300. Da ist sie eine absolute Fehlkonstruktion, Reste vom Kaffeesatz bleiben immer an der Brühgruppe hängen und der Innenraum schimmelt innerhalb einer Woche zusammen. Nur weil Siemens darauf setzt das der Trester sehr feucht sein muss.