Ein markanter Schnitt und die auffällige Schutzleiste für die Scharniere, die sich im aufgeklappten Zustand als Standfuß unter das Gehäuse schiebt, geben dem Galaxy Book Ion einen Wiedererkennungswert. Die Leiste wirkt jedoch billig.
In der Hand begeistert das geringe Gewicht von nur 1,26 kg – viele 13-Zoll-Ultrabooks sind nicht leichter. Doch um auf ein solches Gewicht zu kommen, muss zumeist beim Material gespart werden, und das bleibt nicht gänzlich ohne Folgen. Der Displaydeckel lässt sich mit wenig Kraftaufwand deutlich verbiegen, auch das Gehäuse verwindet sich unter Druck leicht. Die Konstruktion wirkt insgesamt recht weich. Da nützt es auch wenig, dass die Außenschale für die Displaygröße mit 356 x 228 x 15 mm ebenfalls recht knapp ausfällt.
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Galaxy Book Ion im Test: QLED-Display mit Hang zu blau
Beim Bildschirm setzt Samsung auf Konventionen, die sich aktuell bei einer Vielzahl von Konkurrenten am Markt finden: Eine Diagonale von 15,6 Zoll wird mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (Full-HD) gepaart. Die daraus resultierende Pixeldichte von 141 ppi ist nicht gerade berauschend. Bei genauem Hinsehen lassen sich etwa bei feinen Schriften die typischen Unschärfen und Treppeneffekte erkennen. Das gilt letztlich aber für alle Panels dieser Kategorie.
Der Farbeindruck entspricht nicht ganz den Erwartungen. Das QLED, das technisch den OLEDs ähnlich ist, aber deutlich günstiger produziert werden kann, lässt bei der Farbwiedergabe eine Affinität zu blau erkennen.
Leise trotz AKG
Das Ion ist für die Arbeitswelt konstruiert, und das wird nicht zuletzt beim Klang deutlich. Die seitwärts abstrahlenden Lautsprecher bieten zwar eine an sich recht gute Qualität mit wahrnehmbaren Bässen und brauchbaren Höhen. Allerdings reicht die Lautstärke nur, um den jeweiligen Arbeitsplatz zu beschallen.
Hardware des Galaxy Book Ion: Intels i7-10510U kombiniert mit Nvidia-GPU
Im Inneren des Galaxy Book Ion setzt Samsung mit dem auf Intels Core i7-10510U, ein Vierkern-Prozessor, der zusätzlich vier logische Kerne darstellen kann und mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,8 Ghz zu Werke geht. Bei eingeschaltetem Turbo sind bis zu 4,9 Ghz möglich. Für die nötige grafische Beschleunigung sorgt Nvidias Geforce MX250 mit einem 2 GB großen Grafikspeicher. Diese ist der im Prozessor integrierten Intel-UHD-GPU deutlich überlegen. Ein Gaming-Notebook wird das Ion damit zwar nicht, aber nicht nur grafiklastige Anwendungen profitieren von den zusätzlichen Möglichkeiten.
Speicher nachrüstbar, aber umständlich
Der Arbeitsspeicher ist mit 16 GB ordentlich bemessen und kann bei Bedarf erweitert werden, so wirbt Samsung auf seiner Webseite. Allerdings dürfte ein Aufrüsten nach erfahrenen Schrauberhänden verlangen. Eine Klappe über der richtigen Stelle, fixiert mit ein paar Schräubchen, wie bei vielen Business-Notebooks üblich, fehlt.
Auch beim Datenspeicher wirbt Samsung auf seiner Homepage mit einem zweiten – nicht belegtem – Steckplatz für eine SSD, der allerdings ähnlich schwer zugänglich ist, wie der für den Arbeitsspeicher. Mit 512 GB, von denen 460 GB zur freien Verwendung angezeigt werden, ist das Fassungsvermögen zwar nicht so schlecht. Doch gerade, wenn die Erstellung bzw. Bearbeitung medialer Inhalte zu den zentralen Aufgaben gehört, könnte schnell der Wunsch nach mehr Speicherplatz aufkommen. Immerhin lassen sich weitere Speicherreserven mühelos mit einer Micro-SD-Karte hinzufügen.
Energiehunger unter Last
Das Galaxy Book Ion wird von Samsung als Langläufer im Akku-Betrieb angepriesen, wird dem Versprechen aber nur teilweise gerecht. Werden unterwegs keine „schweren Brocken“ bearbeitet, bei denen die Hardware gefordert ist, hält der Laptop lange durch. Der Energiehunger der Hardware zeigt sich insbesondere bei Ressourcen-fordernden Anwendungen. In manch anspruchsvollerem Spielchen sind nach einer Stunde nur 63 % der Reserven übrig.
Alltagstaugliche Schnittstellen-Bestückung
Ein Laptop, der am Schreibtisch einen klassischen PC ablösen soll, muss ein gewisses Mindestmaß an Schnittstellen mitbringen. Und das Galaxy Book Ion enttäuscht nicht. Mit zwei klassischen USB-(A)-Ports, die auf der Basis 3.0-Spezifikation gestaltet wurden, wird den wesentlichen Anforderungen Genüge getan, für das einfache Anschließen von Monitor, Beamer o.ä. steht ein klassischer HDMI-Port zur Verfügung. Zukunftssicherheit wird durch einen USB-Typ-C-/Thunderbolt-3-Anschluss bewerkstelligt. Der Micro-SD-Kartenslot sei nur noch mal zur Vollständigkeit genannt.
Eine Besonderheit findet sich beim Touchpad: Es kann nicht nur für Eingaben, sondern auch zum kabellosen Laden von beispielsweise Smartphones genutzt werden. Nutzer von Samsung-Smartphones können sich außerdem über eine vereinfachte Verknüpfung mithilfe der Samsung-DEX-Software freuen.
Auch bei den Drahtlos-Möglichkeiten gibt sich das Samsung-Notebook auf der Höhe der Zeit. WLAN nach ax-Standard bürgt für schnelle Datenübertragungen, für das Einbinden von Peripherie ist Bluetooth 5.0 an Board.
Die Peripherie des Galaxy Book Ion
Auf dem Schreibtisch macht das Ion eine gute Figur. Der leichte Anstellwinkel der Tasten bei aufgeklapptem Display gefällt bei längeren Schreibeinheiten genauso wie deren Größe und Anschlagverhalten. Gleiches gilt für das Touchpad mit einer üppigen Fläche von 80 x 121 mm. Fehleingaben bei der Nutzung der Tasten wird durch einer etwas aus der Mitte verlagerten Anordnung effektiv entgegengewirkt.
Galaxy Book Ion im Test: Das Fazit
Großer Bildschirm, geringes Gewicht, das Ganze kombiniert mit einer leistungsfähigen Hardware – das könnte viele überzeugen. Die Eingabegeräte sowie die Ergonomie gefallen, und auch die Verarbeitung geht in Ordnung.
Das Galaxy Book Ion ist ein gutes Notebook mit kleinen Abzügen bei Details. Dennoch wird es vermutlich ein Nischenprodukt bleiben. Laptops mit kleineren Displays können immer noch leichter verstaut werden und machen unterwegs das Arbeiten einfacher, etwa wenn du viel im Bus, Zug oder Flieger reist. Suchst du einen klassischen „15-Zoller“, zahlst du einen recht hohen Aufpreis für das geringe Gewicht. In der Preisklasse finden sich Modelle, die alles andere als Wuchtbrummen sind und dennoch einen wesentliche größeren Funktionsumfang bieten – mit dem Galaxy Book Flex nicht zuletzt bei Samsung selbst.
Pro
- Großes Display in schlankem Gehäuse
- Geringes Gewicht
- Gute Eingabegeräte
Contra
- Display ist blaulastig
- Weiches Gehäuse
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