Beim Roborock S6 Pure im Test handelt es sich um einen smarten Saugroboter mit integrierter Wisch-Funktion und Laser-Navigation. Preislich liegt der Roborock S6 Pure etwas unter dem originalen S6. Doch wo liegen die Unterschiede? Wir haben den smarten Sauger getestet.
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Roborock stellt bereits seit 2014 smarte Saugroboter her. Der Konzern ist eng mit dem Technologie-Riesen Xiaomi verbunden. Daher lassen sich die Roboter neben der eigenen Roborock-App auch über die Xiaomi-Home-App steuern. So auch der Roborock S6 Pure im Test. Wir richten den Roboter ein und testen sein Können.
Erster Eindruck und Lieferumfang
Der Lieferumfang ist bedingt umfangreich und enthält aber alles, was zum Start benötigt wird. Dazu zählt neben dem Roboter selbst eine Ladestation mit Schmutzmatte sowie das Wischmodul mit integriertem Wassertank. Ersatzteile wie weitere Bürsten, Filter oder Wischtücher befinden sich nicht im Karton und müssen bei Verschleiß nachgekauft werden.
Das matte Plastikgehäuse wird durch ein glänzendes Element unterbrochen, was den Roboter modern aussehen lässt. Ansonsten unterscheidet sich der Roborock S6 Pure nicht großartig von anderen Saugrobotern: Rundes Gehäuse und ein kleiner Buckel, in dem sich der Radar-Sensor befindet, gehören zur Standard-Ausstattung eines guten Staubsaugers. Zwei Tasten auf der Oberseite starten und pausieren den Roboter, oder schicken ihn zurück zur Ladestation.
Hinter einer Klappe auf der Oberseite befindet sich der Schmutz-Tank mit integriertem Luftfilter. Der Wassertank wird unter dem Roboter angebracht, mehr dazu später.
Das Datenblatt
Technische Daten Roborock S6 Pure
Navigation
Laser
Saugleistung
2000 pa
Seitenbürsten
Ja - eine
Bodenbürste
Ja - eine
Kapazität Staubbehälter
460 ml
Kapazität Wasserbehälter
180 ml
Akkulaufzeit im Test
ca. 150 Minuten
Höhe
9,65 cm
Durchmesser
35 cm
Roborock S6 Pure navigiert mit Laser
Wie viele hochwertige Saugroboter orientiert sich der Roborock S6 Pure mithilfe eines Lasers. Dieser sitzt in der Erhebung auf der Oberseite und kann den Roboter millimetergenau im Raum navigieren. Zusätzlich verfügt er vorne und an der Seite mit der Seitenbürste über Infrarot-Sensoren, die den Abstand zu Möbeln und anderen Hindernissen messen. Die gesamte Front dient zusätzlich als Stoß-Erkenner, sobald der Staubsauger gegen ein Hindernis fährt. Auf der Unterseite verteilt finden sich sechs weitere Infrarot-Sensoren, die Treppen und andere Absätze erkennen und verhindern, dass der Roboter abstürzt.
Gleich zwei Apps zum Steuern
Der Roborock S6 Pure im Test kann wie alle Roboter des chinesischen Herstellers mit zwei verschiedenen Apps gesteuert werden. Zum einen mit der eigenen Roborock-App und zum anderen mit der Xiaomi-Home-App. Wer bereits andere Produkte aus dem Hause Xiaomi einsetzt, kann so alle Geräte über eine App steuern. Wenn du keine anderen Xiaomi Produkte besitzt, würden wir dir eher die Steuerung über die Roborock-App empfehlen. Funktional sind beide Apps jedoch identisch.
Die Einrichtung ist komplett selbsterklärend und in unter einer Minute erledigt. Bei der ersten Fahrt solltet ihr den Roboter möglichst durch die komplette Wohnfläche fahren lassen, da der Roboter dabei eine Karte eurer Wohnung erstellt. Nach dem ersten Durchgang kannst du diese Karte in der App ansehen, einzelne Räume definieren und Sperrzonen festlegen.
Auch der Roboter selbst wird über die App verwaltet. Hier kannst du Updates durchführen und sehen, wie es um die Verschleißteile des Roboters steht.
Einzelne Zimmer oder Flächen reinigen
Die App ist eins der Highlights bei den Staubsaugern von Roborock. Neben einer Reinigung der gesamten Wohnfläche können auch einzelne Flächen zum Saugen oder Wischen ausgewählt werden. Mit der „Raumreinigung“ können auch einfach ein oder mehrere Räume markiert werden. Diese reinigt der Roboter dann einen nach dem anderen.
Saugleistung des Roborock S6 Pure
Der Staubbehälter ist mit einem Fassungsvermögen von 460 Millilitern ausreichend groß und reicht für ein paar Reinigungen. Mit einer Saugkraft von 2000 Pascal befindet sich der Roborock S6 Pure im soliden Mittelfeld. Auch schwerere Krümel wie beispielsweise Reiskörner oder Sonnenblumenkerne stellen für den Staubsauger kein Problem dar. Hauptgrund dafür ist die Rollbürste an der Unterseite des Roboters. Eine solche Bürste besitzt jeder hochwertige Saugroboter, um Schmutz zuverlässig aufzunehmen. Dafür fehlt bei teureren Modellen meistens die zweite Seitenbürste. Das ist aber kein Problem, da sie sich immer an einer Seite im Raum orientieren und dort auch ihre Infrarot-Sensoren besitzen.Die Lautstärke des Saugroboters ist im Vergleich zur Konkurrenz etwas lauter, aber immer noch auf einem angenehmen Niveau. Mit normalen Staubsaugern, sind Saugroboter sowieso nicht zu vergleichen.
Wischmodus erlaubt sogar Reinigungsmittel
Du kannst den Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 180 Millilitern zusammen mit einem Wischtuch unter dem Roboter anbringen. Das Wasser wird nun gleichmäßig an das Wischtuch abgegeben. Eine Kontrolle der Wassermenge wie beim teureren Roborock S5 Max findet nicht statt. Das hat zwei Nachteile, aber auch einen entschiedenen Vorteil: Zum einen muss das Wischmodul immer abgenommen werden, sobald der Staubsauger wieder auf seine Ladestation fährt, da der Wasserfluss nicht angehalten werden kann. Außerdem können so keine Zonen auf der Karte ausgewählt werden, die zwar gesaugt aber nicht gewischt werden sollen. Da das Wasser nicht durch den Roboter selbst fließt, kannst du ohne Probleme auch Reinigungsmittel zum Wasser dazugeben.
Roborock S6 Pure Wischen
Quelle: Timo Brauer
Roborock S6 Pure Wischen
Quelle: Timo Brauer
Roborock S6 Pure Wischen
Quelle: Timo Brauer
Durch den physikalisch geringen Druck des kleinen Roboters schafft er schwerere Verschmutzungen nicht so gut wie ein Handwischer. Ein kurzes „einmal durchwischen“ ist aber kein Problem für den kleinen Helfer. Ein Reinigungstuch befindet sich im Lieferumfang. Die Tücher sind waschbar und lassen sich für ungefähr 2 Euro nachbestellen.
Über drei Stunden saugen
Der Roborock S6 Pure erreichte im Test eine Akkulaufzeit von rund 3 Stunden. Dieser Wert sollte selbst bei der gründlichsten Reinigung für ungefähr 120 Quadratmeter ausreichen. Falls doch einmal während der Reinigung der Strom ausgehen sollte, merkt sich der smarte Staubsauger seine Position, fährt zum Aufladen und setzt seine Reinigung anschließend mit vollem Akku wieder fort. Die Ladestation selbst wird am besten an einer wenig genutzten Ecke der Wohnung aufgestellt. Sie besitzt einen einfachen C7/C8-Stecker (umgangssprachlich Rasierapparatstecker oder Haushaltsgerätestecker) und benötigt daher ein einfaches Stromkabel ohne großes Netzteil. Auch in einer engen Nische hatte der Roborock S6 Pure im Test kein Problem die Station anzufahren. Xiaomi liefert eine Schmutzmatte mit, welche du unter der Ladestation platzierst um Holzboden oder Laminat vor Feuchtigkeit durch das Wischmodul zu schützen.
Roborock S6 Pure im Test ohne wirkliche Schwächen
Die Saugleistung Roborock S6 Pure konnte uns im Test überzeugen. Dank guter Navigation und einer Rollbüste lies der Roboter keine Ecke aus und keinen Dreck zurück. Ein besonderes Highlight bei allen Roborock Saugrobotern ist die gute App. So kannst du den Roboter mit nur einem Klick in einzelne Räume zum Saugen schicken. Der Wischmodus funktioniert ebenfalls gut und lässt sich sogar mit Reinigungsmitteln verwenden. Da er Roboter die Wasserabgabe nicht kontrolliert, kannst du diese Funktion jedoch nicht aus der Ferne starten. Mit einem Preis von 499 Euro liegt der Roborock S6 Pure zwar offiziell 50 Euro unter dem normalen S6, dieser ist jedoch bereits für etwas unter 500 erhältlich. Laut Datenblatt bietet der normale S6 ein paar Sensoren mehr, was sich im Alltag jedoch kein einziges Mal bemerkbar gemacht hat. Bis auf eine etwas höhere Lautstärke beim Pure-Modell unterscheiden sich die beiden Saugroboter also faktisch nur im Design. Zu welchem der beiden Roboter du greifst, kannst du also anhand des aktuellen Preises entscheiden.Pros des Roborock S6 Pure
Gute Saugleistung
Wischfunktion mit Reinigungsmitteln
klasse App
zuverlässige Navigation dank Laser-System
Auch kleinere Schwellen und hohe Teppiche kein Problem bei der Reinigung