Xiaomi-Sauger im Test: Das kann der günstige Roborock S4

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Der Roborock S4 ist das bisher günstigste Modell des Herstellers und bietet dennoch eine Laser-Navigation. Wir haben den smarten Sauger im Alltag getestet.
Roborock S4 Titelbild
Der Roborock S4 ist ein echter GeheimtippBildquelle: Timo Brauer

Der Roborock S4 ist eigentlich für den amerikanischen Markt konzipiert worden. Nun ist er jedoch, exklusiv bei Amazon, auch in Deutschland zu haben. Im Vergleich zum Roborock S6 (Pure) ist der Roborock S4 ungefähr 100 Euro günstiger, muss aber auf eine Wisch-Funktion verzichten. Wo sich die beiden Saugroboter noch unterscheiden und wie sich der Roborock S4 im Test schlägt, haben wir für dich herausgefunden.

Roborock stellt bereits seit 2014 smarte Saugroboter her. Der Konzern ist eng mit dem Technologie-Riesen Xiaomi verbunden. Daher lassen sich die Roboter neben der eigenen Roborock-App auch über die Xiaomi-Home-App steuern.

Erster Eindruck und Lieferumfang

Der Lieferumfang enthält alles, was zum Start benötigt wird. Dazu zählt neben dem Roboter selbst, eine ziemlich große Ladestation mit passendem Kabel, ein kleines Reinungungswerkzeug für die Bürsten, ein zusätzlicher Filter sowie Anleitungen in mehreren Sprachen. Ersatzbürsten finden sich nicht im Lieferumfang und müssen bei Verschleiß nachgekauft werden.

Alles Notwendige ist vorhanden

Der Roborock S4 im Test unterscheidet sich in seinem Design nicht besonders von anderen Staubsauger-Robotern: Rundes Gehäuse und ein kleiner Buckel, in dem sich der Radar-Sensor befindet, gehören zur Standard-Ausstattung eines guten Staubsaugers. Im Gegensatz zu den anderen Staubsaugern von Roborock, ist das Gehäuse des S4 jedoch glänzend gehalten. Dadurch ist der Saugroboter sehr anfällig für Fingerabdrücke und sieht schnell staubig aus.

Unter der Abdeckung befindet sich der Staubbehälter

Klappt man den Deckel des Roborock S4 nach oben, gelangt man zum Fach für den Staubbehälter. Dieser besitzt einen integrieren, wechselbaren Luftfilter.

Das Bedienelement ist ebenfalls glänzend gehalten

Zwei Tasten auf der Oberseite starten und pausieren den Roboter oder schicken ihn zurück zur Ladestation. Durch langes Drücken auf die Taste mit dem Haus-Symbol kann das sogenannte Spot-Cleaning einer Stelle des Bodens gestartet werden. Für alles weitere benötigt man sein Smartphone.

Das Datenblatt

Technische Daten Roborock S4
NavigationLaser
Saugleistung2000 pa
SeitenbürstenJa - eine
BodenbürsteJa - eine
Kapazität Staubbehälter420 ml
Kapazität Wasserbehälternicht vorhanden
Akkulaufzeit im Testca. 150 Minuten
Höhe9,6 cm
Durchmesser35,4 cm

Wie alle hochwertigeren Saugroboter verfügt der Roborock S4 über einen Laser-Sensor zur Navigation. Dieser befindet sich hinter der Erhebung auf der Oberseite des Roboters und lenkt diesen millimetergenau durch den Raum. An der rechten Seite, wo sich die Seitenbürste befindet, ist zusätzlich ein Infrarot-Sensor verbaut. Dieser kann den Abstand zu Möbeln und anderen Hindernissen ermitteln.

Im Gegensatz zu den teureren Saugrobotern von Roborock ist vorne keiner dieser Abstandmesser verbaut. Dadurch muss sich der Roborock S4 im Test hier auf den physischen Stoß-Erkenner verlassen. Hierbei wird die gesamte Front wie ein Taster gedrückt, sobald der Staubsauger gegen ein Hindernis fährt. Vier weitere Infrarot-Sensoren auf der Unterseite verhindern, dass der Saugroboter Treppen und andere Absätze herunterfällt.

In dieser Erhebung befindet sich der Navigations-Laser

Zwei Apps zum Steuern des Roborock S4

Der Roborock S4 im Test kann wie alle Roboter des chinesischen Herstellers mit zwei verschiedenen Apps gesteuert werden. Zum einen mit der eigenen Roborock-App und zum anderen mit der Xiaomi-Home-App. Wer bereits andere Produkte aus dem Hause Xiaomi einsetzt, kann so alle Geräte über eine App steuern. Wenn du keine anderen Xiaomi Produkte besitzt, würden wir dir eher die Steuerung über die Roborock-App empfehlen, da diese einen Klick weniger benötigt, um Verbindung zum Saugroboter aufzunehmen. Funktional sind beide Apps jedoch identisch. 

Die Einrichtung ist komplett selbsterklärend und in unter einer Minute erledigt. Bei der ersten Fahrt solltet ihr den Roboter möglichst durch die komplette Wohnfläche fahren lassen, da der Roboter dabei eine Karte eurer Wohnung erstellt. Nach dem ersten Durchgang kannst du diese Karte in der App ansehen, einzelne Räume definieren und Sperrzonen festlegen.

Auch der Roboter selbst wird über die App verwaltet. Hier kannst du Updates durchführen und sehen, wie es um die Verschleißteile des Roboters steht.

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Einzelne Flächen oder ganze Zimmer reinigen

Die App ist eins der Highlights bei den Staubsaugern von Roborock und bei allen aktuellen Modellen des Herstellers identisch. Neben einer Reinigung der gesamten Wohnfläche kannst du auch einzelne Flächen zum Saugen oder Wischen auswählen. Auch lassen sich auf der erstellen Karte einzelne Räume festlegen, die dann durch Antippen gereinigt werden können. Bei jedem Modus lässt sich zudem festlegen wie gründlich (ein-, zwei- oder dreifach) und mit welcher Stärke gesaugt werden soll.

Roborock App
In der App kannst du einzelne Räume festlegen und diese reinigen lassen

Saugleistung des Roborock S4

Der Staubbehälter ist mit einem Fassungsvermögen von 420 Millilitern etwas kleiner als beispielsweise beim Roborock S6, reicht aber dennoch für einige Reinigungen. Mit einer Saugkraft von 2000 Pascal steht er den anderen Modellen von Roborock im nichts nach und befindet sich im soliden Mittelfeld. Auch schwerere Krümel wie beispielsweise Reiskörner oder Sonnenblumenkerne stellen für den Staubsauger kein Problem dar. Hauptgrund dafür ist die Rollbürste an der Unterseite des Roboters. Eine solche Bürste besitzt jeder hochwertige Saugroboter, um Schmutz zuverlässig aufzunehmen.

Eine Rollbürste ist bei hochwertigen Saugrobotern unverzichtbar. (Roborock S4 links, S6 rechts)

Dafür fehlt bei teureren Modellen meistens die zweite Seitenbürste. Das ist aber kein Problem, da sie sich immer an einer Seite im Raum orientieren und an dieser Seite einen Infrarot-Sensor besitzen.

Durch seine Seitenbürsten kommt der Roborock S4 im Test auch unter Möbelstücke

Stichwort Navigation: Hier tut sich der Roborock S4 durch den fehlenden Infrarot-Sensor an der Vorderseite und den recht weit hinten liegenden Laserturm etwas schwerer als die anderen Modelle des chinesischen Herstellers. So war es im Test einmal nötig die gespeicherte Karte zu löschen und neu aufzuzeichnen, weil sich Fehler eingeschlichen hatten. Insgesamt bietet der Roborock S4 dennoch eine gute Navigation und lässt sich auch von schwierigen Gegenständen wie Tischbeinen nicht aufhalten.

Von der Lautstärke her ist der Roborock S4 im Test nicht das leiseste Modell und bewegt sich zwischen 50 und 66 Dezibel je nach gewählter Reinigungs-Stärke. Da der Sauger ein relativ tiefes Geräusch macht, ist die Lautstärke dennoch auf einem angenehmen Niveau um sich im selben Raum aufzuhalten. Mit normalen Staubsaugern, ist die Lautstärke von Saugrobotern auf keinen Fall zu vergleichen.

Kein Wischmodus

Hier grenzt sich der Roborock S4 im Test deutlich vom Roborock S6 oder S5 Max ab. Im Gegensatz zu diesen Modellen bietet der S4 keine Wisch-Funktion.

Immer genug Energie für die Reinigung

In unserem Test kommt der Roborock auf eine Akkulaufzeit von ungefähr 3 Stunden und übertrifft damit die Herstellerangabe von 2,5 Stunden leicht. Der Akkuverbrauch hängt jedoch vom Bodenmaterial und der gewählten Saugstärke ab. Mit einer Akkuladung schafft der Roborock S4 im Test also auf der gründlichsten Stufe eine Fläche von ungefähr 120 Quadratmeter. Falls doch einmal der Akku ausgehen sollte, bemerkt der Roborock S4 dies rechtzeitig, fährt zur Ladestation und setzt seine Reinigung anschließend mit aufgeladenem Akku wieder fort.

Die Ladestation des Roborock S4 ist deutlich breiter und höher, als die der meisten anderen Saugroboter. Das liegt daran, dass der Roborock S4 seine Ladepins an der Rückseite statt auf der Unterseite besitzt und daher rückwärts an die Ladestation heranfahren muss. Dennoch kann die Station auch in einer engen Nische aufgestellt werden. Der Roborock S4 hatte im Test nie ein Problem seine Station wiederzufinden. Die Ladestation selbst besitzt einen einfachen C7/C8-Stecker (umgangssprachlich Rasierapparatstecker oder Haushaltsgerätestecker) und benötigt daher ein einfaches Stromkabel ohne klobiges Netzteil.

Auch in einer engen Ecke findet der Roborock S4 seine Ladestation zuverlässig wieder

Roborock S4: Basis-Modell ohne größere Schwächen

Der Roborock S4 ist das Budget-Modell der S-Reihe von Roborock. Bei den essenziellen Eigenschaften wie der Saugleistung, Laser-Navigation und der App hat der chinesische Hersteller nicht gespart. Im Vergleich zu den rund 50-100 Euro teureren Schwestermodellen verzichtest du nur auf eine Wisch-Funktion, und das etwas hochwertigere Äußere.

Wie bei allen bisher getesteten Modellen von Roborock konnte uns die Saugleistung des Roborock S4 im Test überzeugen. Dank guter Navigation und einer Rollbüste auf der Unterseite ließ der Roboter keine Ecke aus und keinen Dreck zurück. Ein besonderes Highlight bei Roborock ist die wirklich gute App inklusive Raum-Erkennung.

Wenn dir die Basis-Ausstattung des S4 reicht, kannst du also bedenkenlos zu dem günstigeren Modell greifen. Sind dir die angesprochenen Funktionen wichtig, lohnt sich aber der Aufpreis zum Roborock S6. Wenn du auf die Wisch-Funktion viel Wert legst, ist der Roborock S5 Max oder der Robovac L70 Hybrid für dich geeignet. Beide besitzen einen großen Wassertank und können die Wasserabgabe regulieren.

Pros des Roborock S4

  • Gute Saugleistung
  • klasse App
  • zuverlässige Navigation dank Laser-System
  • Auch kleinere Schwellen und hohe Teppiche kein Problem bei der Reinigung

Contras des Roborock S4

  • Keine Wisch-Funktion
  • Glossy-Oberfläche
  • Keinen Infrarot-Sensor an der Vorderseite

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