In der Windows-Welt ist das Surface Pro das Vorzeige-Tablet schlechthin. Alternativen sind selbst in der Nische eine Randerscheinung. Microsoft sieht daher beim Microsoft Surface Pro 9 keinen Grund für allzu umfassende Veränderungen gegenüber dem Vorgänger. Schon äußerlich hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas getan. Der Korpus des Tablets wurde bis auf Kleinigkeiten unverändert übernommen: Die Kopfhörerbuchse ist weggefallen, die Lautstärkewippe befindet sich nun in der oberen Seite.
Kaum Änderungen am Gehäuse
Ansonsten ist die flache Form mit den sich leicht verjüngenden Flanken und den abgerundeten Ecken gleich geblieben. Nach wie vor misst das Tablet 28,7 x 20,9 x 0,9 cm. Nur das Gewicht fällt mit 879 g niedriger aus, aber auch nur um 12 Gramm. Die Verarbeitung steht dem Äußeren in Nichts nach. Sie ist unverändert gut. Das Metallgehäuse vermittelt einen hochwertigen Eindruck, der in der Rückseite integrierte Ständer funktioniert so gut wie bei den vorangegangenen Generationen.
Das Display des Surface Pro 9: 13 Zoll mit hoher Pixeldichte
Auch beim Display bleibt alles beim Alten. Nach wie vor setzt Microsoft auf ein auf der PixelSense-Technologie basierendes Panel mit einer Diagonale von 13 Zoll. Es bietet das typische 3:2-Seitenverhältnis. Mit einer Auflösung von 2.880 x 1.920 Pixeln entspricht die daraus resultierende Pixeldichte von 267 ppi, dem, was Apple einst als “Retina” bezeichnet hat. Die Pixelzahl ist so hoch, dass bei angemessenem Betrachtungsabstand das menschliche Auge auflösungsbedingte Fehler wie Treppeneffekte bei Rundungen oder Unschärfen bei Details nicht mehr erkennt. Gesteigert wird die Bildqualität durch eine Bildrate von 120 Hz, einem ordentlichen Kontrastverhältnis von 1:1.200 sowie einer satten Farbwiedergabe.
Leistungsreduzierter Core i7 für bessere Akku-Laufzeit
Bei einem Tablet spielt die Akku-Leistung eine größere Rolle als bei einem Notebook. Dementsprechend setzt Microsoft beim Surface Pro 9 auf die i7-Version aus dem Intel-Programm mit der verringerten Leistungsaufnahme. Das merkt man der Leistung – zumindest in Testprogrammen – an. Das gilt sowohl für Einzel- als auch Mehrkern-Anwendungen: Der i7-1255U kommt mit seinen zehn Kernen, von denen zwei der leistungsfähigen Kategorie angehören, auf etwa 60 Prozent der Leistung eines Core i7-1260P, der über zwei zusätzliche Power-Kerne verfügt.
Microsoft Surface Pro 9 | |
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Display: | 13 Zoll, IPS, 2.880 x 1.920 Pixel |
Prozessor: | Intel Core i7-1255U |
Grafik: | Intel Iris Xe |
Arbeitsspeicher: | 16 GB, LPDDR5 |
Datenspeicher | SSD, PCIe 3.0, 512 GB |
Kamera | Front:1080p/ Rückseite:10 MP |
Anschlüsse: | 2x USB Typ-C (USB 4) |
Drahtlos: | WiFi 6E, Bluetooth 5.1 |
Akku: | 47,4 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil, Stift Tasten-Dock |
Abmessungen: | 28,7 x 20,9 x 0,9 cm |
Gewicht: | 0,88 kg |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Preis: | 2498,98 Euro |
Der Vorteil der leistungsreduzierten i7-Version liegt in der Grafikeinheit. Denn hier wird die Iris Xe GPU mit ihren vollen 96 Execution-Units verbaut – beim i5 stehen nur 80 zur Verfügung. Ein echter Gamer wird das Tablet damit natürlich nicht, lässt sich aber bei grafisch anspruchsvollen Anwendungen nicht zu schnell aus der Reserve locken. Dazu passt auch der 16 GB große Arbeitsspeicher, der im aktuellen LPDDR5-Format genutzt wird.
Alter Speicher teuer verkauft
Man mag über die Sinnhaftigkeit einer über PCIe 4.0 angeschlossene SSD bei einem Tablet streiten, doch angesichts des Verkaufspreises möchte man im Surface Pro 9 eigentlich nahezu das Beste vom Besten erwarten – zumal die Preise Speicher-Upgrades ähnlich unverfroren hoch sind – wie beim Surface Laptop 5. Doch Microsoft belässt es bei einer PCIe-3.0-SSD aus dem Hause Samsung. Die Transferraten des Laufwerks sind mit knapp 3.500 MB/s beim Lesen und etwas mehr als 2.500 MB/s beim Schreiben auf einem ordentlichen Niveau, sie entsprechen aber nicht mehr den Erwartungen, die in dieser Klasse gestellt werden dürfen.
Microsoft Surface Pro 9: Kein Langläufer
In einem schlanken Tablet mit schneller Hardware ist der Platz für den Akku begrenzt, das zeigt sich zumindest beim Surface Pro 9. Der Energiespeicher bietet eine Kapazität von 47,7 Wh. Vergleichbar konfigurierte Notebooks oder Convertibles bieten da schnell 20 Prozent mehr. Das zeigt sich beim Surface Pro 9 vor allem dann, wenn die Hardware beansprucht wird: Während im Browser in einer Stunde lediglich 15 Prozentpunkte der Reserven benötigt wurden, waren es im Testspiel Asphalt 9: Legends ganze 54 Prozentpunkte. Für ausgiebige Gaming-Sessions sollte also das Netzteil nicht zu weit weg sein – und du solltest den Netzstecker im Auge behalten, denn sonderlich gut hält der nicht in seinem Steckplatz.
Zweimal USB sind zu wenig
Das Surface Pro 9 ist ein Tablet, und da sind zwei USB-Ports nicht mal das schlechteste Angebot. Die beiden Typ-C-Schnittstellen entsprechen dem USB4-/ Thunderbolt-4-Standard. Am Schreibtisch ist das allerdings immer noch nicht sonderlich viel, es dürfte kaum ein Weg an einem USB-Hub vorbeiführen.
Bei den Einrichtungen für die Drahtlos-Kommunikation setzt Microsoft nicht auf die allerneueste Generation: WLAN-Netze werden nach der 6E-Spezifikation unterstützt, für das Ansprechen von Bluetooth-Peripherie wird auf den 5.1-Standard gesetzt.
Stift mit wenig Druck, Tasten nicht für jeden Untergrund
Das Microsoft Surface Pro 9 ist zuerst als Tablet konzipiert, und der hervorragende Touchscreen mit seinen zehn Touch-Punkten macht genau das, was er soll: Präzise werden die Bewegungen der Finger erfasst und in ebenso genaue Reaktionen verwandelt. Dazu passt der digitale Stift, Surface Slim Pen 2, genannt. Der ist zum Glück weniger Slim als der Name vermuten lässt und liegt angenehm in der Hand. Er ist zudem druckempfindlich, allerdings ist es nicht weither mit der Empfindlichkeit. In hauseigenen Paint-App ist von der Fähigkeit so gut wie nichts zu spüren.
Bei der Tastatur lässt sich nahezu direkt das Fazit aus vergangenen Surface-Tests ziehen: Das ansteckbare Cover gehört unter den Tablets zu denen, die am meisten hermachen. Eine vollwertige (Notebook-)Tastatur kann sie jedoch nicht ersetzen: Die Tasten verfügen zwar über einen spürbaren Hub und einen eher weichen Druckpunkt, doch der Unterbau biegt sich beim Schreiben schon gewaltig nach unten durch. Ebenso wenig überzeugt das Tasten-Dock bei unebenem Untergrund – das sollten alle bedenken, die beim Arbeiten auf der Couch nicht nur den Bildschirm zur Eingabe nutzen wollen. Das Touchpad hält mit 10 x 5,6 cm eine brauchbar große Fläche bereit, an deren Funktion ähnlich wie bei der Tastatur kein Anlass zur Kritik besteht. Allerdings leidet es genauso unter der dünnen Wandstärke des Unterbaus.
Die Kamera des Microsoft Surface Pro 9: Matschige Bilder
Wie bei Tablets üblich, bringt auch das Surface Pro 9 eine Kamera mit. Sie bewerkstelligt eine maximale Auflösung von zehn Megapixeln, was nach heutigen Maßstäben kein Brüller ist. Das zeigt sich auch bei den Aufnahmen, denen es vor allem an Schärfe fehlt.
Fazit zum Microsoft Surface Pro 9
Das Surface Pro 9 ist nach wie vor das Vorzeige-Tablet fürs Windows-Betriebssystem. Daran lässt sowohl die Gestalt als auch die Verarbeitung und die Hardware-Leistung keinen Zweifel. Dazu passen ebenso das Tastatur-Dock und der Stift, wobei erstere bauartbedingt an ihre Grenzen kommt. Wenn dem Schreiben eine höhere Priorität beigemessen wird, führt kein Weg an einem Notebook oder Convertible vorbei.
Microsoft Surface Pro 9 | Wertung | |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 9 |
Display | 15 | 12 |
Prozessor | 20 | 12 |
Speicher | 10 | 6 |
Akku und Verbrauch | 10 | 7 |
Tastatur | 5 | 3 |
Anschlüsse | 10 | 3 |
Preis / Leistung | 20 | 5 |
Gesamt | 100 | 57 |
Unterm Strich lässt sich vor allem festhalten, dass Microsoft seine Surface-Serie vergleichsweise lieblos behandelt. Wenn die Hardware-Performance nicht das ausschlaggebende Kriterium ist, kann getrost noch das Surface Pro 8 als Restposten gekauft werden. Denn günstig ist der Spaß nicht. In der getesteten Konfiguration verlangt Microsoft knapp 2.200 Euro, hinzukommen 180 Euro für das Tastatur-Cover und 130 Euro für den Stift.
Pro
- Klassisches Design
- sehr gute Verarbeitung
- Guter Sound
- Gutes Display
Contra
- Teuer
- Kaum Neuerung im Vergleich zum Vorgänger
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