Das Matebook X Pro wurde erstmalig 2017 vorgestellt, und seither haben sich die Anpassungen in Grenzen gehalten. Das Gehäuse des Erstlings lässt sich kaum vom heutigen Modell unterscheiden – im Vergleich zur Variante des vergangenen Jahres blieb es vollends das gleiche. Änderungen waren schlicht nicht nötig. Das dunkelblaue Notebook ist nach wie vor sehr schick.
Starkes Display mit hoher Auflösung
Der Unterbau wie auch der Displaydeckel sind aus Magnesium gefertigt und mit einem gummierten Überzug versehen, der vor alltäglichen Gebrauchsspuren schützt. Und wie zuletzt bietet das an sich gut funktionierende Scharnier Anlass zur Kritik. Es lässt sich nicht sonderlich weit aufklappen. Auch die Maße sind gleich geblieben: Das 1,26 kg leichte Notebook misst 31 x 22,1 x 1,6 cm und ist hervorragend verarbeitet.
Ebenso wenig Änderungswillen zeigt Huawei beim Bildschirm. Mit einer Diagonale von 14,2 Zoll und einer Auflösung von 3.120 x 2.080 Pixeln wird auf das gleiche LTPS-Display mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz vertraut, das immer noch mit einer sehr guten Darstellungsqualität punktet. Grafikern wird eine Abdeckung des P3- und des sRGB-Farbraums garantiert. Lediglich die glänzende Oberfläche stört mit ihren Reflexionen etwas.
Huawei aktualisiert Matebook X Pro im Inneren
Wenngleich Huawei vielen Komponenten seines Matebook X Pro die Treue hielt, so wurde das Innenleben doch auf den neuesten Stand gebracht: Als Prozessor setzt der Hersteller nun auf Intels Core i7-1360P, der mit zwölf CPU-Kernen bestückt wird, wobei vier davon auf der leistungsstarken P- und die anderen acht auf der auf Effizienz getrimmten E-Konfiguration basieren. Sie können insgesamt 16 Threads mit Taktgeschwindigkeiten von 3,7 bis 5,0 GHz parallel verarbeiten. Trotz der niedrigeren Energieaufnahme von 28 W liegt die Leistung des Prozessors im Geekbench-Benchmark bei Einzel- wie auch bei Mehrkernanwendungen etwa auf dem Niveau eines Core i5-13500H, der mit einer TDP von 45 W jedoch deutlich mehr Strom verbraten darf.
Huawei Matebook X Pro (2023) | |
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Display: | 14,2 Zoll, LTPS, 3.120 x 2.080 Pixel |
Prozessor: | Intel Core i7-1360P |
Grafik: | Intel Iris Xe |
Arbeitsspeicher: | 16 GB, LPDDR5 |
Datenspeicher | SSD, PCIe 4.0, 1 TB |
Kamera | 720p |
Anschlüsse: | 4x USB Typ-C (2x Thunderbolt 4), Klinke |
Drahtlos: | WiFi 6E, Bluetooth 5.2 |
Akku: | 60 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil, USB-A-Adapter |
Abmessungen: | 31 x 22,1 x 1,6 cm |
Gewicht: | 1,26 kg |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Preis: | 2.199 Euro |
Auch an anderer Stelle stößt der Core i7-1360P leistungstechnisch vergleichsweise schnell an Grenzen: Nach wie vor setzt Intel auf seine Iris-Xe-GPU, die bereits mit der 10. Core-Generation (Ice Lake) eingeführt wurde. Im Vergleich zu einer Nvidia Geforce RTX 4050 bietet sie gerade mal ein Fünftel der Performance. Wer also nach einem kompakten Notebook sucht, das auch bei anspruchsvollen Spielen nicht zu schnell in die Knie geht, sollte sich woanders umsehen, etwa bei Lenovos Yoga 7 Pro oder Acers Swift X14.
Zumal der Arbeitsspeicher hierbei ebenso eine kleine Einschränkung darstellt. Der LPDDR5-RAM ist zwar mit 16 GB angemessen dimensioniert, allerdings dient er neben dem Prozessor auch der Grafikkarte. Eigenständige GPUs verfügen über einen eigenen Grafikspeicher.
Die SSD darf größer sein
Beim Datenspeicher setzt Huawei auf eine SSD mit einer Speicherkapazität von einem Terabyte. Weniger sollte es in einem Notebook, das mehr als 2.000 Euro kosten soll, auch nicht sein. Die Anbindung des Laufwerks wird über die PCIe-4.0-Schnittstelle bewerkstelligt. Die Transferraten sind mit rund 4.900 MB/s beim Lesen und 3.950 MB/s beim Schreiben von Daten nicht wirklich hoch, allerdings dürfte das jenseits der theoretischen Tests kaum auffallen.
Huawei Matebook X Pro mit kleinem Akku
Einem Verbesserungswunsch aus dem vergangenen Jahr ist Huawei leider nicht nachgekommen – selbst der 60 Wh große Akku wurde beibehalten. Damit ist das Matebook weiterhin kein echter Dauerläufer, auch wenn der Prozessor einen niedrigeren Strombedarf aufweist. Nach einer Stunde im Browser sind bereits 23 Prozent der Reserven weg. Auch beim Spielen wird die begrenzte Akku-Kapazität deutlich. Nach einer Stunde auf den Rennstrecken von Asphalt 9 bleiben noch 44 Prozent der mitgeführten Reserven übrig. Bei intensiverer Nutzung dürften im Akku-Betrieb kaum mehr als vier Stunden drin sein, bis sich das Notebook abschaltet.
Nur USB-Typ-C am Matebook X Pro
Für klassische Anschlüsse ist in schlank geschnittenen Gehäusen schnell der Platz knapp. Huawei macht es sich daher einfach und verzichtet gleich ganz darauf. In den Seiten des Matebook X Pro stecken lediglich jeweils zwei USB-Ports im Typ-C-Format, wobei die beiden auf der linken Seite der Thunderbolt-4-Spezifikation entsprechen.
Gute Tasten, schickes Touchpad
Das randlos integrierte Touchpad mit einer Fläche von 12 x 8,1 cm ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch hinsichtlich seiner Funktion fern von jeder Kritik. Die Tastatur ist ebenso gefällig. Der Tastenhub ist zwar nicht der größte, doch zusammen mit dem eher weichen aber definierten Anschlag ergibt sich ein gutes Schreibgefühl. Auch bei längeren Texten halten sich die Ermüdungserscheinungen in Grenzen. Als kleines Schmankerl wird eine berührungsempfindliche Displayoberfläche geboten, die direkte Eingaben erlaubt. Hier stört lediglich der – wie bereits erwähnt – begrenzte Klappwinkel des Bildschirms.
Fazit
Das Huawei Matebook X Pro ist trotz der nur begrenzten Änderungen gegenüber der vorangegangenen Version immer noch ein hervorragendes Notebook. Es verwundert daher nicht, dass der Hersteller nur kleine Anpassungen vornimmt. Das Gehäuse ist schick und hochwertig verarbeitet, der Bildschirm ist exzellent. Auch vom Prozessor kann man in dieser Klasse keine höheren Leistungen erwarten, er gehört schon zu den schnellsten Modellen.
Huawei Matebook X Pro (2023) | Wertung | |
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Design / Verarbeitung | 10 | 9 |
Display | 15 | 13 |
Prozessor | 20 | 15 |
Speicher | 10 | 7 |
Akku und Verbrauch | 10 | 5 |
Tastatur | 5 | 4 |
Anschlüsse | 10 | 6 |
Preis / Leistung | 20 | 12 |
Gesamt | 100 | 71 |
Haare in der Suppe finden sich dennoch. Bei einem Preis von über 2.000 Euro darf eine SSD mittlerweile gern 2 TB groß sein, zumal die Speicherpreise in der jüngeren Vergangenheit deutlich gesunken sind. Etwas mehr hätten wir uns auch beim Akku gewünscht. Der Energiespeicher gehört nicht zu den größten, und das begrenzt die Laufzeit spürbar.
Pro
- Hochwertig gearbeitetes und schickes Gehäuse
- Sehr gutes Display
- Gute Eingabegeräte
Contra
- Kleiner Akku
- Ausschließlich USB-Typ-C-Ports
- Teuer