Dass es sich beim Boox Go 10.3 um kein gewöhnliches Tablet handelt, wird direkt nach dem Auspacken klar. Mit gerade einmal 4,6 Millimetern ist das 10,3 Zoll große Tablet geradezu unglaublich dünn und mit 375 Gramm auch noch extrem leicht. Doch die eigentliche Besonderheit ist das Display. Dieses ist schon in der Verpackung eingeschaltet.
Tablet mit E-Ink-Display
Statt wie bei anderen Tablets üblich auf OLED oder LCD, setzt das Boox Go 10.3 auf ein sogenanntes E-Ink-Display. Diese Displayart enthält keine elektronischen Pixel, sondern Mikrokapseln mit positiv oder negativ geladenen Partikeln. Durch kurze elektrische Impulse richten sich die Farbpigmente aus und zeigen den Inhalt an. Dadurch sehen Inhalte aus wie gedruckt und auch für die Augen ist es so, als würde man auf Papier schauen.
Bei dieser Technik wird Strom nur dann benötigt, wenn sich der Inhalt auf dem Display ändert. Liest du also gerade einen Artikel, verbraucht das Display nur beim Umblättern der Seiten Strom. Dies kennt man unter anderem von E-Book-Readern wie dem Amazon Kindle.
Ein Nachteil ist hingegen die relativ langsame Reaktionszeit. Zum Schauen von Filmen oder Zocken ist das Tablet nicht geeignet. Auch ist die Anzeige beim Boox Go 10.3 nur Schwarzweiß und ohne Hintergrundbeleuchtung. Wie bei echtem Papier benötigst du also eine externe Lichtquelle, um etwas zu erkennen. Der Verzicht auf eine Hintergrundbeleuchtung ist schade, insbesondere da diese auch bei preiswerten E-Book-Readern zur Verfügung steht. Jedoch bietet Onyx auch Tablets mit Hintergrundbeleuchtung und sogar mit Farb-E-Ink-Displays an.
E-Books und Apps auf dem Boox Go 10.3
Lesen funktioniert auf dem Boox Go 10.3 super. Das Tablet akzeptiert nicht nur alle gängigen E-Book-Formate wie .epub, .mobi und .azw3, sondern kann auch PDF-Dateien öffnen. Beim Lesen lassen sich Details wie Schriftgröße, Seitenabstände, Schriftart und Zeilenabstände detailliert an die eigenen Vorlieben anpassen. Du kannst auch den großen Bildschirm nutzen, um ein Buch in einer geteilten Ansicht zu öffnen und auf der anderen Seite eine Übersetzung, KI-Zusammenfassung oder ein Notizblock anzeigen zu lassen.
Fast könnte man denken, bei dem Tablet handelt es sich nur um einen großen E-Book-Reader. Doch dieser Eindruck täuscht. So läuft auf dem Boox Go 10.3 vollwertiges Android mit einer stark vereinfachten Nutzeroberfläche. Dadurch kannst du normale Android-Apps verwenden. Das ist perfekt zum Lesen von Nachrichten, Zeitschriften oder Comics. So lese ich auf dem Tablet Magazine mit Reedly und die neuesten News mit einer RSS-App.
Ein digitaler Notizblock
Ein weiteres Szenario, für das ich mir den Boox Go 10.3 gekauft habe, ist das Erstellen von Notizen. So kannst du auf dem Tablet Notizbücher mit den unterschiedlichsten Formaten anlegen und Notizen, Checklisten und vieles weiteres erstellen. Ein Stift befindet sich im Lieferumfang. Dieser muss nicht geladen werden, aber haftet leider nur wenig am Tablet. Durch das leicht raue E-Ink-Display fühlt sich das Schreiben an, wie auf Papier. Jedoch macht sich hier auch die langsamere Reaktionszeit bemerkbar. Letzteres empfinde ich nicht als besonders störend.
Dank des Android-Betriebssystems kannst du auch Mails auf dem Gerät lesen oder Dokumente von Microsoft Office oder Google Docs öffnen. So wird das Tablet zum zweiten Display auf dem Schreibtisch und ermöglicht angenehmes Lesen von längeren Dokumenten.
Für wen ist das Boox Go 10.3?
Zum Schluss stellt sich die Frage, für wen sich ein Gerät wie das Boox Go 10.3 eignet. Ich habe mir das Gerät vorrangig gekauft, um Magazine und Nachrichten auf einem für die Augen angenehmen E-Ink-Display zu lesen. Magazin-Abos wie Reedly und Nachrichten-Apps sind auf klassischen eBook-Readern wie Amazons Kindle oder dem Tolino schlichtweg nicht verfügbar. Da man auch noch Bücher auf dem Gerät speichern kann, konnte der Boox Go 10.3 meinen eBook-Reader ersetzen und zudem meine Display-Zeit am Tablet reduzieren. Lediglich eine Hintergrundbeleuchtung habe ich vermisst, um das Gerät auch im Dunkeln nutzen zu können.
Auch wenn du gerne handschriftliche Notizen erstellst, ist das Boox Go 10.3 dank seines leichten Gewichtes und des mitgelieferten Stifts eine hervorragende Wahl. Zum kreativen Zeichnen eignet sich das Tablet hingegen nur bedingt. Hier fehlt mir eine Erkennung von Druckstufen, Ebenen sowie eine größere Auswahl an Pinseln.
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Liest du hingegen gerne Comics, bei denen es auf die Farben ankommt, oder hättest gerne eine Hintergrundbeleuchtung, ist vielleicht der Note Air3 C vom selben Hersteller besser geeignet. Dieses bietet ein Farbdisplay mit Hintergrundbeleuchtung, ist jedoch merklich schwerer.
Pros des Boox Go 10.3 im Test
- extrem dünn und leicht
- App-Support
- umfangreiche Lese-Funktionen
- reaktionsschnell (für E-Ink)
Contras des Boox Go 10.3 im Test
- keine Hintergrundbeleuchtung
- keine Mobilfunk-Option
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