Lenovo Yoga Slim 7x im Test: In diesem Hingucker steckt ein erstaunlicher Prozessor

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Beim Lenovo Slim 7x ist der Name Programm: Das schicke Gehäuse ist auf schlank getrimmt. Mit Qualcomms X Elite setzt Lenovo auf die neuen ARM-Prozessoren, die im Notebook endlich keine Wünsche mehr bei der Performance offen lassen sollen. Überzeugt das Konzept?
Lenovo Yoga Slim 7x

Über die Generationen hat Lenovo bei seiner Yoga-Serie ein Design etabliert, das sich optisch von der Konkurrenz absetzt. Das beginnt schon mit der Integration der Frontkamera, die sich typischerweise leicht aus dem oberen Bildschirmrahmen etwas heraushebt, wodurch dieser darüber hinaus besonders schlank ausgeführt ist. Das Aluminiumgehäuse zeichnet sich durch die abgerundete Kanten aus, die Power-Taste befindet sich wie bei den Vorgängern des Lenovo Yoga Slim 7x in der rechten Seite des Unterbaus. Auch die Positionierung der Lautsprecher neben der Tastatur hat Lenovo bereits bei den vorherigen Generationen etabliert.

Schlankes Gehäuse mit hoher Stabilität

Auch hinsichtlich der Verarbeitung gibt es beim Yoga Slim 7x nichts zu meckern. Trotz des schlanken Gehäuses, das in der Höhe lediglich 1,3 cm misst und mit 1,28 kg überdies auch vergleichsweise leicht ist, ist die Stabilität hervorragend. Um den Bildschirm aus seiner Form zu bewegen, muss schon viel Kraft aufgewendet werden.

Dem Unterbau kann keinerlei Verwindung aufgezwungen werden. Scheinbar um letzte Zweifel zu beseitigen, wird das Yoga-Notebook nach dem US-Militär-Standard Mil-STD-810H zertifiziert. Auch das Scharnier gefällt. Es ist nicht zu leicht-, aber auch nicht zu schwergängig und hält den Bildschirm auch bei groben Remplern auf Position. 

Lenovo Yoga Slim 7x
Herausgehobene Kamera ist stilprägend für den Deckel des Yoga Slim 7x

OLED mit hoher Auflösung und satten Farben

Der hochwertige Eindruck bei der Außenschale setzt sich beim Bildschirm fort. Das Display mit einer Diagonale von 14,5 Zoll basiert auf der OLED-Technologie und präsentiert die Inhalte dank einer sehr hohen Auflösung von 2.944 x 1.840 (3K) und einer Bildwiederholrate von 90 Hz. Zudem gefallen die leuchtenden Farben, die weder übersättigt wirken noch eine Tendenz zu einer bestimmten Farbtemperatur erkennen lassen. Mit einer Abdeckung des DCI-P3- und des sRGB-Farbraums unterstreicht Lenovo die Eignung des Notebooks als Arbeitsgerät für Medienschaffende. 

X Elite im Lenovo Yoga Slim 7x: CPU schnell wie ein Intel Core Ultra 7

Eines der spannenden Details am neuen Lenovo Yoga Slim 7x ist der Prozessor. Der Hersteller setzt auf Qualcomms neuen Notebook-Chip, den Snapdragon X Elite. Wie bei den Smartphone-SoCs des Herstellers basiert auch dieser auf einem ARM-Befehlssatz, allerdings wird kein von ARM entwickelter Cortex-Kern als Blaupause genutzt. Vielmehr setzt Qualcomm auf die sogenannten Oryon-CPU-Kerne, die aus der eigenen Entwicklung und der des aufgekauften Start-Ups Nuvia stammen. Beim X Elite werden zwölf der Kerne vereint. Lenovo nutzt beim Yoga Slim 7x mit dem X1E-78-100 die kleinste Version des Chips, der in vier verschiedenen Abstufungen angeboten wird. Die Kerne leisten damit im Verbund eine maximale Taktgeschwindigkeit von 3,4 GHz. Auf die sogenannte Dual-Boost-Technologie, mit der die Geschwindigkeit von zwei einzelnen Kernen kurzzeitig gesteigert werden kann, wird in diesem Fall verzichtet. 

Lenovo Yoga Slim 7x
Display:14,5 Zoll, OLED, 2.944 x 1.840 Pixel
Prozessor: Qualcomm X Elite
Grafik: Qualcomm Adreno
Arbeitsspeicher: 16 GB, LPDDR5X
DatenspeicherSSD, 1 TB, PCIe 4.0
Kamera1080p
Anschlüsse: 3x USB Typ-C (Thunderbolt 4)
Drahtlos: WiFi 7, Bluetooth 5.3
Akku: 70 Wh
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen: 35,7 x 22,9 x 1,5 cm
Gewicht:1,28 kg
Betriebssystem: Windows 11 Home
Preis:1.499,00€

Das Leistungsvermögen des Prozessors kann dennoch überzeugen. Im Geekbench-Benchmark sind die erzielten Ergebnisse mit rund 2.400 Punkten bei Einzelkern- und knapp 13.000 Punkten bei Mehrkern-Tests etwa auf dem Niveau von Intels Core Ultra 7 155H. Die im Cinebench 2024 erreichten Werte zeigen mit 106 Punkten bei Einzel- und 868 Punkten bei Mehrkern-Tests die gleiche Tendenz auf. Damit ist die Arbeitsgeschwindigkeit selbst dann hoch, wenn Software genutzt wird, die noch nicht nativ für die ARM-Prozessoren unter Windows zur Verfügung steht, sondern mithilfe einer Emulation bereitgestellt wird.

Wird die CPU gefordert, bemerkt man nach eine Weile auch, dass der Qualcomm X Elite nicht mehr passiv gekühlt werden kann. Wenn der Lüfter mal anspringt, surrt er allerdings sehr leise und ist selbst in einer üblichen Büroumgebung kaum wahrzunehmen.

Lenovo Yoga Slim 7x
Mehr als USB C passt scheinbar nicht in die Gehäuseseiten

Qualcomms Adreno-GPU ist langsam

Anders sieht es dagegen bei der Adreno-GPU aus. Sie kann nicht mit dem mithalten, was die aktuellen Grafikeinheiten bieten, die in den Chips von AMD, Apple oder Intel stecken. Im OpenCL-Test des Geekbenchs erreicht sie einen Punktwert von knapp 20.300 Punkten. Apples iGPU dürfte an dieser Stelle rund ein Drittel mehr Leistung bieten und Intels Arc-GPU in einem Core Ultra 9 185H kam hier zuletzt auf mehr als 36.000 Punkte. Als Gaming-Notebook wurde das Yoga Slim 7x zwar nicht konzipiert, allerdings dürfte es auch bei der Erstellung von anspruchsvollem, multimedialem Content etwas mehr Geduld einfordern. Insbesondere bei der Bearbeitung von Videos – auch wenn zumindest die Adobe-Programme für den Qualcomm-Chip bereits optimiert sind.

Im Prozessor integrierter Arbeitsspeicher ist schnell

An einer Eigenschaft der Qualcomm-SoCs scheiden sich die Geister: Der Arbeitsspeicher steckt im Prozessor, und damit ist ein nachträgliches Aufrüsten gänzlich unmöglich. Dafür ist die Geschwindigkeit hoch. Die Bandbreite des LPDDR5X-Speichers wird mit 8.448 MT/s angegeben.

Die SSD fürs Speichern der Daten stammt aus dem Hause SK Hynix. Sie wird mithilfe der PCIe-4.0-Schnittstelle angebunden und bietet mit einem Volumen von einem Terabyte gute Platzverhältnisse. Hinsichtlich der Geschwindigkeiten bewegt sie sich im gehobenen Mittelfeld: Im Diskmark-Benchmark werden beim Lesen von Daten Übertragungsraten um 5.000 MB/s ermittelt, beim Schreiben sind es rund 4.600 MB/s.

USB C muss beim Lenovo Yoga Slim 7x reichen

Bei der Versorgung mit Schnittstellen ist das Lenovo-Notebook schlecht ausgestattet. Eigentlich ist es sowohl mit Blick auf die Bildschirmgröße als auch die Hardware-Leistung für höhere Aufgaben am Schreibtisch prädestiniert. Doch drei USB-C-Anschlüsse, von denen einer im Zweifelsfall für die Stromversorgung genutzt werden muss, sind zu wenig. Und das, obwohl sie alle drei die Thunderbolt-4-Technologie unterstützen und Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Gb/s transferieren. Selbst die klassische Klinke fürs Anschließen eines Kopfhörers fehlt. Da hilft es auch wenig, dass der Netzwerkzugriff über den neuesten Wifi-7-Standard erfolgt und fürs kabellose Anbinden von Peripherie Bluetooth 5.3 unterstützt wird.

Akku reicht für einen Tag

Ein Energiespeicher mit einer Kapazität von 70 Wh ist in einem kompakt geschnittenen Notebook viel. Wunder können nicht erwartet werden, ein leistungsstarker Prozessor braucht beim Arbeiten Strom, gleiches gilt für das hoch aufgelöste OLED. Dennoch zeigt sich das Slim 7x vergleichsweise effizient. Beim Testspiel Asphalt 9: Legends wurden in einer Stunde lediglich 21 Prozentpunkte der mitgeführten Reserven verbraucht. Selbst das Samsung Galaxy Book4 mit seiner vergleichsweise langsamen Hardware, die einen entsprechend begrenzten Energiebedarf aufweist, benötigte an dieser Stelle mehr als das Doppelte. Im Browser liegt der Verbrauch innerhalb von einer Stunde bei 17 Prozentpunkten. Mit Blick auf ein vergleichbares Notebook mit einem Intel Core Ultra 7 fällt die Akku-Leistung um etwa 20 Prozent höher aus. Bei letzterem wirkt sich durch die deutlich höhere Taktfrequenz der leistungsstarken P-Kerne, aber letztlich auch die performantere GPU, zumindest beim Stromverbrauch nachteilig aus.

Lenovo Yogabook Slim 7x
Typisch für Yogabooks ist die Power-Taste in der Seite

Lenovo Yoga Slim 7x macht beim Schreiben Freude

Auch bei den Eingabegeräten gibt sich Lenovo keine Blöße. Die glatte Oberfläche der einzelnen Tasten ist zwar fast schon zu viel des Guten, doch der vergleichsweise lange Tastenhub – Lenovo gibt hier 1,5 mm an – sowie der knackige Anschlag, lassen auch bei Vielschreibern keine Ermüdungserscheinungen aufkommen. Subjektiv gestört hat im Test lediglich die Copilot-Taste neben den Pfeiltasten. Wer nicht ständig auf die Tastatur schauen muss, ruft immer wieder Microsofts KI-Assistenten auf.

Das Touchpad überzeugt mit seiner Größe, aber auch hinsichtlich seiner Funktionen. Präzise und direkt werden die Fingerbewegungen am Bildschirm umgesetzt. Möglicherweise stören sich aber Linkshänder daran, dass es leicht aus der Mitte nach links verschoben wurde. Und natürlich ist auch der Bildschirm berührungsempfindlich, sodass sich’s auch bequem direkt auf dem Bildschirm scrollen und klicken lässt.

Fazit zum Lenovo Yoga Slim 7x

Das Lenovo Yoga Slim 7x ist ein hervorragendes Notebook, das schon mit seinem eigenständigen Design und der hochwertigen Verarbeitung begeistert. Auch der Prozessor kann den Erwartungen hinsichtlich der Performance standhalten. Allerdings muss Qualcomm bei der nächsten Generation insbesondere bei der GPU-Leistung nachlegen. Die Speicherausstattung ist auf einem angemessenen Niveau.

Lenovo Yoga Slim 7xWertung
Design / Verarbeitung1010
Display1514
Prozessor2017
Speicher107
Akku und Verbrauch108
Tastatur54
Anschlüsse103
Preis / Leistung2015
Gesamt10078

Lediglich die Anschlussmöglichkeiten sind ein Kritikpunkt. Der Preis von rund 1.500 Euro ist hoch, aber dem Gesamtpaket angemessen. Günstiger ist ein solch qualitativ hochwertiges Notebook kaum zu haben. 

Pro

  • Eigenständiges und dennoch schickes Design
  • Hervorragend verarbeitet
  • Sehr gutes Display
  • Tastatur und Touchpad überzeugen
  • Lüfter springt nur sehr selten an und ist dann kaum zu hören

Contra

  • Drei USB-C-Ports sind zu wenig

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