Das beginnt beim Lenovo Duet 5 Chromebook (Gen 6) bei der Außenschale: Das vollends aus Metall gefertigte Gehäuse in zurückhaltendem Dunkelgrau wirkt hochwertig und robust. Trotz der Bildschirmdiagonale von 13,3 Zoll sind die Verwindungen nur minimal. Auch auf Details hat Lenovo geachtet: Die Kante rund ums Display ist aus Kunststoff gefertigt, um bei Stößen einen höheren Schutz zu gewährleisten. Geschützt wird die Display-Oberfläche von einer abnehmbaren Tastatur; die Rückseite kann mit einem Cover abgedeckt werden, das einen stufenlos verstellbaren Ständer integriert. Mit ihren ebenso grauen Textiloberflächen unterstreichen sie den dezent, aber nicht unansehnlichen Gesamtauftritt.
Dezent gestaltet, gut verarbeitet
Ein wirklich kompakter Begleiter ist das Duet 5 Chromebook aufgrund des großen Displays nicht mehr. Dank der recht schlanken Ränder werden bei der Grundfläche, die 30,6 x 18,7 cm misst, die Möglichkeiten – insbesondere mit Blick auf die gewünschte Robustheit – nahezu ausgenutzt. Und auch die Bauhöhe von sieben Millimetern ist niedrig. Der Bildschirm verlangt natürlich auch beim Gewicht seinen Tribut. Mit 700g ist das Tablet kein Leichtgewicht – es ist aber auch nur wenig schwerer als ein ähnlich großes iPad Pro 12.9 (643g) und deutlich leichter als Microsofts Surface Pro 8 (891g).
Farbenfrohes OLED mit großer Diagonale
Beim Display setzt Lenovo auf klassische Maße. Das 13,3-Zoll-Panel mit einem Seitenverhältnis von 16:9 bietet eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln. Überzeugen kann es mit seiner Bildqualität. Die OLED-Technologie erzeugt knackige Farben bei hohen Kontrasten. Das Display deckt den DCI-P3-Farbraum zu 100 Prozent ab.
Qualcomm Snapdragon 7c 2 Gen
Bei der Hardware zeigt sich zuerst der Vorteil von Googles Chrome OS gegenüber Microsofts Windows 11: Wie Samsung beim zuletzt getesteten Galaxy Book Go 3 setzt auch Lenovo auf Qualcomms Snapdragon 7c der zweiten Generation. Doch das ARM-SoC, das schon mit Blick auf die Herstellerlistung nicht zu den leistungsfähigsten gehört, sorgt beim Duet 5 Chromebook für einen deutlich flüssigeren Betrieb bei den alltäglichen Aufgaben. Dazu trägt sicherlich auch der mit 8 GB groß dimensionierte Arbeitsspeicher.
Lenovo Duet 5 Chromebook | |
---|---|
Display: | 13,3 Zoll, OLED, (1.920 x 1.280 Pixel) |
Prozessor: | Qualcomm Snapdragon 7c (Gen 2) |
Grafik: | Qualcomm Adreno 618 |
Arbeitsspeicher: | 8 GB, LPDDR4X |
Datenspeicher | 256 GB, eMMC |
Anschlüsse: | 2x USB Typ-C (3.2 Gen 1) |
Drahtlos: | WLAN ac, Bluetooth 5.1 |
Akku: | 42 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil |
Abmessungen: | 30,6 x 18,7 x 0,7 cm |
Gewicht: | 700 g |
Betriebssystem: | Google Chrome OS |
Preis: | circa 549,00 Euro |
Zu anspruchsvoll dürfen die Aufgaben nicht werden, denn die Rechenleistung selbst steigt natürlich nicht. Die CPU-Leistung der acht in 8 nm gefertigten Kerne, die der Hersteller in einem Cluster von zwei ARM-A76– und zwei -A55-Kernen gruppiert, erreicht etwas mehr als ein Drittel des Niveaus, das ein Core i5-1135G7 bietet. Das ist zwar nicht geringer als das, was von den Einsteiger-Modellen von AMD oder Intel geboten wird, unterm Strich bleibt die Ausbeute jedoch mager. Die GPU-Performance fällt gleichfalls dünn aus. Die im Qualcomm-SoC steckende Adreno 618, kommt im GFX-Benchmark etwa auf die Hälfte der Geschwindigkeit, die von einer (beschränkten) Intel-Xe-GPU im oben genannten Core i5 bewerkstelligt wird.
Großes eMMC-Modul
Die Größe des Datenspeichers ist insbesondere im Segment der Chromebooks ein häufig anzutreffendes Problem: Hersteller nutzen die Speicherausstattung als Sparpotential und verbauen nach wie vor sehr kleine eMMCs und SSDs. Selbst 64-GB-Konfigurationen sind keine Seltenheit. Lenovo macht es da beim Duet 5 besser: Nicht dass 256 GB riesig wären, aber sie erhöhen die Alltagstauglichkeit ungemein.
Abstriche müssen bei der Geschwindigkeit des Datenträgers hingenommen werden. Lenovo nutzt ein eMMC-Modul, also letztlich eine aufgelötete Speicherkarte und keine SSD, sodass die Übertragungsraten bei rund 260 und 230 MB/s beim Lesen respektive Schreiben von Daten liegen.
Lenovo Duet 5 Chromebook (Gen 6): Netzteil zu Hause lassen
Qualcomms Snapdragon 7c zündet auch in der zweiten Generation kein Leistungsfeuerwerk – und das macht sich beim Akku-Verbrauch positiv bemerkbar. Dank eines 42 WHh großen Energiespeichers lässt sich der Tag problemlos überstehen. Im Browser braucht das Tablet in einer Stunde nur 12 Prozent der Reserven. Genauso viel wie beim Spielen des Rennspiels Asphalt 9 über eine Stunde hinweg. Auch wenn ein langer Arbeitseinsatz geplant wird – an das Netzteil musst du nicht mehr denken.
8-MP-Kamera mit Hang zu Bildrauschen
Bei Tablets sind Frontkameras Standard, auch wenn sich der Sinn nicht zwingend erschließt, denn die verbauten Sensoren können nur in den seltensten Fällen mit denen mithalten, die auch noch in der Tasche stecken: Den Kamerasensoren des Smartphones. Das Duet 5 macht da keine Ausnahme. Der 8-MP-Sensor liefert zwar grundsätzlich nicht die allerschlechtesten Bilder. Doch schon bei guten Verhältnissen lässt sich seine Neigung zu Bildrauschen kaum noch übersehen.
Nur 2x USB-Typ-C im Lenovo Duet 5 Chromebook (Gen 6)
Typisch für Tablets ist die knappe Schnittstellenausstattung. Selbst die in dieser Gerätekategorie übliche Klinke für die Verbindung mit einem klassischen Kopfhörer wurde gespart. Für das kabelgebundene Anschließen von Peripherie müssen zwei USB-Typ-C-Ports genügen, wobei einer der beiden im Zweifelsfall fürs Laden benötigt wird. Immerhin basieren die beiden Anschlüsse auf dem aktuellen 3.2-Gen-1-Standard, der eine hohe Kompatibilität gewährleistet.
Um weitere Gerätschaften anzusprechen, kann auf Bluetooth zurückgegriffen werden, wobei die 5.1-Spezifikationen als Grundlage dient; für den Netzwerkzugriff wird WLAN auf der Basis des ac-Standards geboten.
Stift, Tastatur & Cover mit integriertem Ständer
Das Duet 5 Chromebook gefällt mit seiner Ausstattung. Lenovo legt alles in die Kiste, was im Alltag benötigt wird. Neben dem bereits erwähnten Cover für die Rückseite und der Tastatur ist das auch ein Stift, der mit einer Gummihalterung ebenfalls am Gerät respektive im Schutz für die Rückwand verankert werden kann.
Da schon die Funktion des Touch-Displays keinerlei Anlass zur Klage bietet, gefällt prinzipiell auch die Arbeit mit dem Stift, der eine klassische Gestaltung aufweist und formal als vollwertiger Stift in der Hand liegt. Allerdings könnte die Spitze drucksensitiver sein.
Die Tastatur steht klassischen Notebook-Tastaturen nur wenig nach – so lang sie auf einem festen, geraden Untergrund platziert wird. Schon bei kleineren Unebenheiten verschwindet die Stabilität, gleiches gilt für weiche Unterlagen, etwa die Couch. Die physischen Eigenschaften der Tasten sind als solche jedoch gelungen. Der Tastenhub ist ordentlich, der Druckpunkt ist definiert. Bemängeln lässt sich die fehlende Hintergrundbeleuchtung. Auf weichen und weniger geraden Untergründen zeigt sich die Gesamtkomposition bauartbedingt dagegen deutlich instabiler.
Fazit zum Lenovo Duet 5 Chromebook (Gen 6)
Lenovo räumt mit dem Vorurteil auf, dass Chromebooks nur etwas für den Schulbetrieb sind: Schon das dezent gestaltete Metallgehäuse erinnert eher an ein Business-Gerät. Die Verarbeitung ist gelungen und das OLED-Display kann optisch überzeugen. Lediglich die Leistung des Prozessors passt nicht so ganz zum Gebotenen. Hier wäre ein potenteres Modell die bessere Wahl gewesen. Doch nicht zuletzt aufgrund der üppigen Ausstattung – Tastatur, Cover für die Rückseite und digitaler Stift gehören zum Basisprogramm – empfiehlt sich das Duet 5 für alle, die auf der Couch einen zweiten Bildschirm wünschen und unterwegs etwas mehr als nur im Netz surfen wollen. Wer noch etwas mehr machen will, sollte dann aber doch besser zu einem günstigen, dennoch leistungsstärkeren Notebook greifen, die sich auch schon in der Preisklasse finden.
Pro
- gute Verarbeitung
- gute Ausstattung
- gutes Display
Contra
- langsames SoC
- magere Schnittstellenausstattung
Auch mit einem Leistungsschwachen Prozessor läuft das System eines Chromebooks sehr flüssig. Auch mit wenig Speicher hat man keine Probleme da das System Cloud basiert ist. Für Videoschnitt oder Anspruchsvolle Spiele ist das Chromebook natürlich das falsche Medium. Aber für den Alltagsgebrauch ist das durchaus eine gute Alternative.
Im Prinzip ist das alles richtig, aber ein bisschen Leistung braucht auch Chrome OS. Spiele aus dem Play Store sollten meiner Meinung nach flüssig laufen, und die Kids wollen auch mal ein paar Bewegtbilder zu einem Filmchen zusammenstückeln. Über die Cloud werden nur die wesentlichen Anwendungen zur Verfügung gestellt – auch das Betriebssystem kommt nicht aus der Cloud.