Als Huawei vor knapp zwei Jahren die FreeBuds Pro in den Handel brachte, gehörten die Kopfhörer zu den besten In-Ear-Modellen auf dem Markt. Wir waren von dem gewaltigen Klang ebenso überrascht, wie von der Geräuschunterdrückung. Jetzt hat Huawei die Kopfhörer neu aufgelegt und schickt die FreeBuds Pro in die 2. Generation. Der Preis: rund 180 Euro. Doch kann Huawei mit Sound-Spezialisten wie Sony, Yamaha oder Grell und ihren hervorragenden In-Ear-Kopfhörern mithalten? Schließlich ist in den vergangenen zwei Jahren viel passiert und neue Modelle wie die Sony LinkBuds S liefern überragenden Klang und ein tolles ANC für schon 160 Euro.
Passform und Tragekomfort der Huawei-Kopfhörer
In unserem Test der ersten Generation lobten wir bereits den hohen Tragekomfort. Da sich vom Design her gegenüber dem Modell aus 2020 kaum etwas verändert hat, sitzen auch die Huawei FreeBuds Pro 2 wunderbar leicht im Gehörgang. Hat man die richtigen Silikoneinsätze gefunden – Huawei liefert drei Ohrpolsterpaare in unterschiedlichen Größen mit – sind die Kopfhörer sehr angenehm zu tragen. Die Form verhindert aber, dass sie noch einen Millimeter tiefer in den Ohrkanal gleiten. Das können die Melomania 1+ oder die LinkBuds S deutlich besser. Die Folge ist: Die Ohrpolster schließen nicht perfekt ab und es gibt Verluste beim Klang und beim ANC. Da aber jedes Ohr anders geformt ist, ist es nicht einfach, eine generelle Aussage über die Passform zu treffen.
Die Bedienung der Huawei FreeBuds Pro 2
Was die Bedienung angeht, offenbaren viele In-Ear-Kopfhörer Schwächen. Träge Reaktion nach dem Antippen oder fehlende Einstellungsmöglichkeiten, sodass man schlussendlich das Handy hervorholen muss, um die Lautstärke zu regeln. Nicht aber die Huawei FreeBuds Pro 2. So kannst du etwa über einen der beiden Ohrhörer nach oben und unten streichen, um die Lautstärke zu erhöhen oder zu reduzieren. Laufende Musik kannst du mit einem kurzen Zusammendrücken der Kopfhörer pausieren und fortsetzen. Ein Doppeldrücker und du überspringst einen Song. Hält man einen der Kopfhörer fest, lässt sich vom ANC- in den Transparenz-Modus wechseln.
Die Umsetzung der Eingabe setzen die Kopfhörer zügig um. Zwar vermisst man nichts hinsichtlich der Bedienung. Dennoch lassen sich in der Huawei AI App Aktionen verändern. Die Art der Bedienung ist wunderbar, da es nie zu Fehleingaben kommt. Das ist bei In-Ear-Kopfhörern mit großen Touch-Flächen anders. Drückt man sie zurück in den Gehörgang, kann es passieren, dass man versehentlich Aktionen auslöst. Nicht aber bei den Huawei FreeBuds Pro 2.
Klang und ANC der In-Ear-Kopfhörer
Die erste Generation der Huawei FreeBuds Pro hat uns hinsichtlich ihres Klangs überrascht. Allerdings ist auf dem Kopfhörer-Markt in den vergangenen zwei Jahren unheimlich viel passiert. Ob Ex-Sennheiser-Entwickler Grell oder Sony, ob Marken wie Klipsch, Cambridge Audio oder günstige Anbieter wie Soundcore: Der Sound der True Wireless In-Ear-Kopfhörer hat sich um Welten verbessert. In den vergangene zwei Jahren hat Huawei aber auch nicht geschlafen. Zwar hat man in Bezug auf Akkuleistung und Bedienung nichts und beim Design nur wenig verändert. Doch beim Klang legen die Chinesen eine Schippe drauf.
Die Kopfhörer pressen den Sound druckvoll ins Ohr. Erstaunlich ist immer wieder der massive Bass, der unheimlich präzise und explosiv ausfällt. Doch es sind nicht nur die Tiefen, die beeindrucken. Das gesamte Klangbild ist sehr ausgewogen und natürlich. Klangkorrekturen sind kaum notwendig. Stimmen werden hervorragend von Instrumenten getrennt und Details finden sich an jeder Ecke in Hülle und Fülle. Wie eingangs erwähnt, könnte der Sound noch minimal besser ausfallen, würden die Kopfhörer besser im Gehörgang sitzen. Das betrifft auch das ANC.
Schaltet man die aktive Geräuschunterdrückung immer wieder ein und aus, merkt man, wie Störgeräusche im Hintergrund verschwinden. Allerdings gibt es Kopfhörer, die das besser können, als die Huawei FreeBuds Pro 2. Allen voran zählen die Sony WF-1000XM4 (Test) dazu.
Beim Telefonieren hingegen haben die Huawei-Kopfhörer die Nase vorn. Hier merkt man, dass Huawei sich mit Telekommunikation auskennt. Die integrierten Mikrofone nehmen die eigene Stimme wunderbar auf, leiten sie per Bluetooth ans Handy und werden anschließend über Mobilfunknetze fast in Echtzeit tausende Kilometer weiter getragen. Der Gesprächspartner versteht einen klar und deutlich. Auch umgekehrt ist das der Fall.
Die Akkulaufzeit und das Case der Kopfhörer
Die Huawei FreeBuds Pro 2 bieten zusammen mit dem Ladecase bis zu 30 Stunden Wiedergabezeit. Das gilt aber nur, wenn man ANC beim Musikhören abschaltet. Ansonsten reduziert sich die Zeit auf 18 Stunden. Mit einer Ladung und eingeschalteter Geräuschunterdrückung sind bis zu 4 Stunden Musikhören drin – vorausgesetzt, man dreht nicht voll auf. Sind die Kopfhörer leer, benötigen sie im Case eine 40-minütige Pause, um für weitere 4 Stunden einsatzbereit zu sein. Das Case lässt sich im Übrigen nicht nur per USB-C-Kabel aufladen, sondern auch kabellos via Qi. Das funktioniert an eine entsprechende Ladestation oder über das Handy, wenn es umgekehrte Laden unterstützt.
Huawei FreeBuds Pro 2 im Test: Das Fazit
Die Huawei FreeBuds Pro 2 stechen nicht unbedingt heraus aus der Masse, erregen keine Aufmerksamkeit mit noch nie dagewesener Funktionen. Vielmehr sind sie solide Begleiter für den Alltag. Sie eignen sich nicht nur perfekt zum Telefonieren, sondern liefern auch einen guten Klang beim Musikhören ab. Das ANC ist in Ordnung. Dass es aber besser geht, zeigen andere Spezialisten wie Sony. Dadurch, dass die Kopfhörer ziemlich leicht sind, ist der Tragekomfort sehr hoch. Das geringe Gewicht und die spärliche Größe bringen aber auch Nachteile mit sich. So passen nur kleine Akkus rein, was zu einer Laufzeit von nur 4 Stunden führt. Schaltet man das ANC aus, kommt man immerhin auf 6,5 Stunden.
Pro
- Ausgewogener Klang mit massivem Bass
- Wunderbar zum Telefonmieren geeignet
- Hoher Tragekomfort
- Leichtes und kleines Case
- Tolles Bedienungsprinzip
Contra
- ANC könnte besser sein
- Akkulaufzeit nur durchschnittlich
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Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit Huawei. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.