Du bist auf der Suche nach einer günstigen Smartwatch? Dann könnte die Huami Amazfit GTS etwas für dich sein. Huawei was … ? Nee, Huami, nicht Huawei – aber ebenfalls ein chinesisches Unternehmen, das eng mit Xiaomi zusammenarbeitet. Beim ersten Blick auf die Amazfit GTS dürften viele eine Apple Watch sehen. Ja, das Design ist ziemlich ähnlich. Was die Smartwatch sonst noch drauf hat, zeigt der Test.
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Huami hat die Amazfit GTS Anfang September auf der IFA präsentiert. Die Smartwatch will modebewusste Nutzer begeistern, bietet dabei aber auch einige sportliche Eigenschaften. Die Ähnlichkeit zur Apple Watch ist zweifelsfrei vorhanden und sogar gewollt. Ich habe die Smartwatch einen Monat lang getestet und bin als Träger von Analoguhren recht begeistert. Doch zunächst die …
… technischen Daten der Amazfit GTS:
Die Smartwatch besitzt ein 1,65 Zoll großes AMOLED-Display, das 348 x 442 Pixeln Platz bietet. Hinsichtlich der Akkulaufzeit spricht Huami von 14 Tagen. Ein winziger Akku (220 mAh) soll’s richten. Zudem ist die Uhr wasserdicht (ATM 5), verbindet sich per Bluetooth 5.0 mit dem Smartphone und hat ein GPS/GLONASS-Modul an Bord. Auch NFC ist verbaut, funktioniert aber nicht. Dazu aber später mehr.
Darüber hinaus misst die Amazfit GTS bei Bedarf 24 Stunden am Tag die Herzfrequenz, zählt die Schritte und signalisiert dem Träger aufzustehen, wenn er zu lang gesessen hat. Für die Sportmodi „Laufen im Freien oder auf dem Laufband, Gehen, Indoorcycling, Fahrradfahren, Ellipsentrainer, Schwimmen im Pool/Freiwasserschwimmen, Bergsteigen, Geländelauf, Skifahren und Trainieren“ nutzt die 25 Gramm leichte und smarte Uhr einen Beschleunigungssensor mit sechs Achsen. Statt Google Wear OS kommt als Betriebssystem eine Eigenentwicklung zum Einsatz. Wie aber ist …
… der Tragekomfort?
In der Regel besitzen meine Uhren mit analogen Ziffernblättern Metallarmbänder, die eher ein Glied zu viel besitzen, denn eins zu wenig. Die Amazfit GTS wird mit einem Silikonarmband geliefert. Als Käufer hast du die Wahl aus sechs Farben. Darunter auch eine Art Graublau – so wie unser Testgerät. Es ist aber nicht nur die Farbe des Armbandes, für die man sich entscheiden muss. Auch das Aluminium-Gehäuse der Smartwatch wurde in der gleichen Farbe pulverbeschichtet.
Doch zurück zum Armband: Beim Tragen der Amazfit GTS wurde mir klar, warum ich eigentlich so ungerne Uhren mit eng anliegenden Kunststoffarmbändern trage. Man schwitzt darunter. Ein für mich unangenehmes Gefühl, wenn ich die Uhr am Handgelenk herunterschiebe, da sie zu hochgerutscht ist und sie an der Haut festklebt. Und die Smartwatch will eng getragen werden, damit der Pulsmesser ordnungsgemäß funktioniert. Da mir diese Funktion aber weniger wichtig ist, habe ich das Band der GTS etwas gelockert.
Amazfit GTS: Die Smartwatch von Huami im Apple Watch Look
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
Amazfit GTS: Die Smartwatch von Huami im Apple Watch Look
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
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Huami Amazfit GTS
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Huami Amazfit GTS
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Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
Huami Amazfit GTS
Quelle: Blasius Kawalkowski
An der Verarbeitung von Band und Uhrengehäuse habe ich jedoch nichts auszusetzen. Erstaunlich, welch hohe Qualität man zu einem Preis von rund 130 Euro bekommt. Auch das Display muss ich an dieser Stelle loben. Selbst bei greller Sonne lässt sich noch die Uhrzeit ablesen.
Ach ja: Der Pulssensor ist – wenn man will – auch nachtaktiv. Er misst die Herzfrequenz und die Software dahinter analysiert die Schlafqualität. Wie gut das funktioniert, müsste man in einem Schlaflabor untersuchen lassen. Obwohl ich hin und wieder nachts von meinem anderthalbjährigen Sohn geweckt werde, zeigt mir die Analyse keinerlei schlaflose Zeit an. Selbst dann nicht, wenn ich aufstehe und die gekachelte Nasszelle aufsuche. Auch das fester schnallen des Armbands führte nicht zum Erfolg. Die Smartwatch stört aufgrund ihrer schlanken Bauweise jedoch weitaus weniger beim Schlafen, als die im Vergleich doch recht fette Huawei Watch GT2. Sie kann dich aber ebenso per Vibration am Handgelenk wecken – und das vergleichsweise weniger aggressiv.
… auch sportliche Aktivitäten aufzeichnen. Da ich momentan aber andere Prioritäten habe, habe ich das Menü der Uhr entsprechend angepasst. Sport steht bei Werkseinstellung recht weit oben. Bei mir sind Wetter und Musik über die Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten gerutscht.
Wird man angerufen, zeigt die Amazfit GTS das an. Das Gespräch über die Uhr annehmen kann man allerdings nicht. Nur ablehnen. Benachrichtigungen lassen sich dafür sehr individuell einstellen. So kannst du in der Amazfit-App Anwendungen auswählen, die dich mit ihren Benachrichtigungen per Vibration auch am Handgelenk penetrieren. Zuverlässig jedoch kommen sie an – manchmal sogar bevor das Handy sie angezeigt hat. Apropos Vibration: Positiv ist, dass man ein eigenes Vibrationsmuster festlegen kann; negativ, dass sich die Stärke nicht einstellen lässt. Zudem ist die Vibration – rein von der Akustik – zu laut.
Eine smarte Funktion ist die gegenseitige Suche. So kann man in der Uhr das verlegte Smartphone klingeln lassen, per Handy aber auch die Uhr wiederfinden. Vorausgesetzt, sie sind via Bluetooth miteinander verbunden und befinden sich im entsprechenden Radius zueinander.
Der Look des Watchface …
… lässt sich je nach Vorlieben anpassen. Möchte man statt der Herzfrequenz lieber das Wetter für die kommenden Tage angezeigt bekommen, wenn man den Arm zum Körper schwingt, ist das kein Problem. Statt verbrannter Kalorien lassen sich die zurückgelegten Schritte, die Herzfrequenz oder die Luftfeuchtigkeit anzeigen. Ich finde die Information, also die Uhrzeiten, zu Sonnenauf und -untergang wunderbar. Statt einem digitalen Ziffernblatt lässt sich ein analoges, digitales Ziffernblatt auswählen. Zudem kannst du in der App viele weitere Watchfaces auswählen. Viele davon besitzen ein asiatisch angehauchtes Design. Ich blieb den gesamten Testmonat beim digitalen Ziffernblatt.
Die Amazfit-App …
… zeigt alle erfassten Daten der Smartwatch-Sensoren etwas detaillierter an, als die GTS. Ob die analysierten Schlafphasen, zurückgelegte Kilometer, oder Bewegungsprofile: Während die Smartwatch nur rudimentäre Zahlen liefert, erfährst du in der App, zu welcher Uhrzeit du aufgestanden bist und wie hoch dein Puls zu einer bestimmten Uhrzeit war.
Huami Amazfit App
Huami Amazfit App
Huami Amazfit App
Huami Amazfit App
Huami Amazfit App
Huami Amazfit App
Huami Amazfit App
Huami Amazfit App
Die Akkulaufzeit …
… soll Huami zufolge zwei Wochen betragen. Eine durchaus beeindruckende Angabe. Doch hält der Akku das wirklich ein? Ja, absolut. Bei automatischer Helligkeitsregelung, aktivierten Benachrichtigungen sowie stets aktivem Pulsmesser musste die Amazfit GTS nach exakt 14 Tagen auf die mitgelieferte Ladestation. Als ich den Puls nicht minütlich, sondern nur alle fünf Minuten habe messen lassen, kam ich auf 16 Tage Laufzeit. Nun lässt sich auch ein Always-On-Display aktivieren. Das bedeutet, dass Uhrzeit und Datum stets angezeigt werden und nicht nur dann, wenn man den Arm dreht. Diese Funktion frisst jedoch so viel Akku wie ein Pandabär Bambus. Ein ausgewachsener Panda kommt auf ein Gewicht von bis zu 160 Kilogramm und vertilgt pro Tag bis zu 40 Kilogramm Bambus. Allgemeinhin fressen Pandas bis zu 16 Stunden am Tag. Das aber nur nebenbei. Schaltet man das Immer-An-Display ein, kommt man nur noch zwei bis drei Tage ohne Stromquelle aus. Tipp: Wer in der Nacht nicht ständig unfreiwillig das Schlafzimmer mit dem Lichtschein der Uhr beleuchten will, kann in den Einstellungen Zeiten festlegen, in denen der Bildschirm schwarz bleibt.
Was der Amazfit GTS fehlt, …
… ist ein NFC-Modul, das beispielsweise kontaktloses Bezahlen an der Supermarktkasse ermöglicht. Im Prinzip hat Huami sogar ein solches Modul verbaut. Es funktioniert allerdings nur in China. Darüber hinaus ist die Smartwatch zwar wasserdicht, aber nur bis 5 ATM. Streng genommen verträgt sie also nur Spritzwasser, etwa beim Duschen oder Hände waschen. Laut Hersteller ist sie aber auch zum Schwimmen geeignet. Schließlich gibt es auch ein Schimmsportprogramm, das Wasserschlagrate und Geschwindigkeit ermittelt. Ob Huami im Fall eines Wasserschadens haftet?
Zudem benachrichtigt die Amazfit GTS ihren Träger über Benachrichtigungen, die auf dem Smartphone eintreffen. Das können zum Beispiel auch eingehende WhatsApp-Nachrichten sein. Enthalten die Nachrichten aber Emojis, wird es kritisch. Nur wenige Standard-Emojis werden angezeigt, der Rest als Fragezeichen dargestellt. Bilder werden ebenso wenig visuell dargestellt. Ebenfalls etwas ärgerlich: Du kannst zwar die Musik steuern, die beispielsweise über Spotify auf dem Handy läuft. Die Verzögerung ist aber viel zu lang. Will man via Uhr die Lautstärke verändern oder ein Lied vorspulen, tippt man häufig bereits ein zweites und drittes Mal auf das Display der GTS, da man den Eindruck erhält, beim ersten Tipper ist nichts passiert.
Fazit
Ein hervorragendes Display, eine grandiose Akkulaufzeit und brillante Tracking-Funktionen. Die Huami Amazfit GTS ist eine gute, wenn nicht sogar sehr gute Smartwatch. Das Design ist zwar von der Apple Watch bekannt. Huami hat es aber hinbekommen, seine Uhr noch flacher und leichter zu gestalten, was insbesondere nachts auffällt, wenn sie samt Handgelenk zwischen Körper und Matratze eingeklemmt ist. Die Verarbeitung ist hervorragend, die Werte, die die App anzeigt, detailliert.
Auf der anderen Seite lassen sich keine Android-Wear-Apps installieren, da die Uhr ein eigenes Betriebssystem besitzt. Das wiederum ist einfach zu bedienen und auf die wesentlichen Funktionen reduziert. Hier und da sind die Ladezeiten etwas zu hoch. Zudem ist es schade, dass NFC zwar mit an Bord ist, hierzulande aber nicht genutzt werden kann. Rund 130 Euro kostet die Amazfit GTS – ein guter Preis, für eine gute Smartwatch.