Schicker 360-Grad-Laptop im Test: Reicht die Intel-Power?

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Die HP-Spectre-Serie soll im Vergleich zu den klassischen Business-Notebooks des Herstellers schon äußerlich das gewisse Extra bieten. Garniert wird das beim Spectre x360 16 mit einem um 360° drehbaren Display und dem neuesten Intel-Prozessor.
Der Stift geört serienmaäßig zum Spectre x360

Die Spectre-Serie steht an der Spitze von HPs Notebook-Angebot. Hier wird seit jeher technische mit optischer Finesse gepaart, auch wenn sich die aktuelle Version längst nicht mehr so gold-glänzend aufdringlich gibt wie frühere Varianten.

Schickes Business-Kostüm mit kleinen Extravaganzen

Lediglich die nach wie vor angeschrägten Ecken an der Unterseite des Displaydeckels und der Rückseite des Unterbaus glänzen noch. Der von HP zur Verfügung gestellte Testrechner ist im unauffälligen Dunkelgrau lackiert. Für den farbenfroheren Auftritt steht aber auch lila zur Wahl. Allerdings wirkt das Notebook mit einer Bauhöhe von zwei Zentimetern nicht gerade kompakt, selbst wenn die schmalen Ränder des Displays für eine nicht eben ausladende Grundfläche von 35,7 x 24,6 cm sorgen.

Die Verarbeitung des HP Spectre x360 16 ist gelungen

Auch hinsichtlich der Haltbarkeit hat sich HP Gedanken gemacht. Und das nicht nur, weil sich weder der metallene Displaydeckel noch der ebenfalls aus Aluminium gefertigte Unterbau gegen äußere Krafteinwirkungen unbeeindruckt zeigen. Das zeigt sich jedoch nicht zuletzt beim Gewicht, das mit 1,95 kg vergleichsweise üppig ist. So ist die Tastatur hinter dem Touchpad etwas tiefer gesetzt, um Abdrücke auf dem Display zu verhindern. Zwei Abstandshalter sorgen für zusätzlichen Platz zwischen Tasten und Bildschirm. Das Scharnier sorgt für einen guten Halt, ohne zu schwergängig zu arbeiten. 

HP Spectre x360 im Tablet-Modus
Als großes Tablet wird das Spectre x360 in den Händen schnell schwer

Großes Display mit hoher Auflösung

Beim Display folgt HP mit seinem Spectre x360 dem aktuellen Trend, weg vom klassischen 15,6-Zoll-Bildschirm mit 16:9-Seitenverhältnis hin zum 16-Zoll-Display im 16:10 Format. Dabei setzt der Hersteller auf eine hohe Auflösung von 2.880 x 1.800 Pixeln (2,8K), die für gestochen scharfe Details sorgt. Dank der OLED-Technologie sind auch die Kontraste hoch und die Farben knackig. Allerdings tendieren sie – trotz 100%iger Darstellung des DCI-P3-Farbraums – ins Bläuliche.

Viel Fläche fürs Künstlerische?

Der Bildschirm des Spectre x360 hat noch eine weitere Eigenschaft: Er versteht sich auf Berührungen. Dazu können nicht nur die Finger, sondern auch der beiliegende Stift genutzt werden. Dabei gefällt die Präzision und Reaktionsfreudigkeit des Bildschirms, der digitale Stift liegt gut in der Hand und kann mit beiliegenden Spitzen an die eigenen Befindlichkeiten angepasst werden. Allerdings bleibt ein Manko: Er ist nicht drucksensitiv. Fürs künstlerische Arbeiten eignet er sich damit nur bedingt. Wer ausgiebig schreiben will, wird aber auch mit der hervorragenden Tastatur glücklich. Die Tasten bieten viel Weg nach unten und treffen schließlich auf einen knackigen Anschlag. Ebenso gelungen ist das mit 16 x 10 cm mehr als üppig dimensionierte Touchpad.

HP Spectre x360 im dezenten Business-Look

Neuer Intel-Prozessor mit NPU, aber kaum schneller als der alte

Mit der 14. Core-Generation für schlanke Notebooks hat Intel nicht nur den Namen geändert: Im Spectre x360 steckt ein Core Ultra i7 155H. Neu sind neben einer eigenständigen NPU, also einer Recheneinheit zur Beschleunigung von KI-Anwendungen, zwei zusätzliche CPU-Kerne, die zwischen 1,4 und 2,5 GHz getaktet sind. Sie sollen Aufgaben mit sehr geringen Lasten übernehmen und damit den Energieverbrauch optimieren.

Ansonsten halten sich die architektonischen Änderungen im Vergleich zum vorangegangenen i7-1370P in Grenzen: Nach wie vor werden sechs leistungsfähige P- sowie acht E(ffizienz)-Kerne geboten, die mit Taktgeschwindigkeiten von 4,8 und 3,8 GHz zu Werke gehen. Zumindest im Geekbench sind die messbaren Leistungen kaum gestiegen.

Dafür hat sich Intel – endlich – der GPU gewidmet: Im Prozessor steckt nun die Arc-GPU, die der Hersteller bereits in Form von Grafikkarten für Laptops wie Desktop-PCs auf den Markt gebracht hat. Sie gehört dort jedoch nicht zu den schnellsten – und der Eindruck bleibt auch unter den integrierten Lösungen bestehen. Gegenüber der vorangegangenen Iris Xe legt sie zwar um gut ein Viertel zu, an Apples iGPU oder gar AMDs Radeon-GPUs reicht sie jedoch nicht heran. 

Gülden leuchtende Ecken
Die Lautsprecher könnten ausgeprägter Höhen liefern und etwas lauter sein

HP geizt bei Spectre x360 16 nicht beim Speicher 

Mit 32 GB RAM steht reichlich Arbeitsspeicher zur Verfügung, damit CPU und GPU auch dann nicht vorschnell an Grenzen stoßen, wenn beide gleichermaßen hoch ausgelastet sind. Er basiert auf dem LPDDR5x-Standard und leistet einen Speichertakt von flotten 6.400 MHz.

Die SSD mit einer Größe von einem Tearbyte, die im Spectre x360 steckt, stammt aus dem Hause Kioxia, dem aus dem einstigen Technologiekonglomerat Toshiba herausgelösten Speicherspezialist. Und der unterstreicht mit dem Laufwerk, das mithilfe der PCIe-4.0-Schnittstelle angebunden wird, seine Kompetenzen: Beim Lesen von Daten werden Übertragungsraten von 7.000 MB/s erreicht, beim Schreiben sind Geschwindigkeiten von mehr als 5.600 MB/s drin.

Großer Akku, mäßige Laufzeit

Die neuen Core-Ultra-Prozessoren zeichnen sich nicht zuletzt durch die zwei zusätzlichen Kerne aus, die den Energieverbrauch des Prozessors noch weiter reduzieren sollen. Im Alltag ist der Effekt jedoch dem Anschein nach begrenzt: Nach einer Stunde im Browser wies die Füllstandsanzeige noch einen Restwert von 88 Prozent aus. Allerdings verbaut HP einen 6-Zellen-Akku mit einer Kapazität von 83 Wh. Zumindest in diesem Testszenario lassen sich gegenüber der Vorgängergeneration keine signifikanten Verbesserungen feststellen. Beim Testspiel Asphalt 9: Legends leerte sich der Akku innerhalb einer Stunde um 37 Prozentpunkte.

HP Spectre x360 mit nur wenigen Schnittstellen
Begrenzte Anzahl an Ports, die aber auf dem neuesten Stand sind

HP Spectre x360 16 ist arm an Schnittstellen

Allein aufgrund seiner Größe spricht viel dafür, das Notebook vor allem auf dem Schreibtisch zu verwenden. Allerdings sorgt hier die begrenzte Anzahl von Steckplätzen für Enttäuschung. Neben HDMI 2.1 steht ein klassischer 10 Gbit/s schneller USB-A-Port bereit. Einer der beiden USB-C-Einschübe, die dem Thunderbolt-4-Standard entsprechen und gleichermaßen DisplayPort 2.1 unterstützen, muss auch fürs Laden des Akkus herhalten. Da hilft es auch wenig, dass das Notebook aufgrund des neuen Intel-Chips den Bluetooth-5.4-Standard beherrscht. Wer am Schreibtisch gern eine eigene Tastatur und Maus verwendet, benötigt schon ein Hub bzw. eine Docking-Station.

Mit WiFi 7 unterstützt das Notebook überdies den aktuellsten WLAN-Standard, der Übertragungsraten von bis zu 5,8 Gbit/s erlaubt – wenn auch der entsprechende WLAN-Router die Spezifikation bereits unterstützt.

Fazit

Das HP Spectre 16 ist ein schickes und sehr gut verarbeitetes Notebook, das mit einer hochwertigen Ausstattung glänzt. Das beginnt bei dem Display, das nicht nur mit einer hohen Auflösung punktet, sondern auch Eingaben per Finger und Stift unterstützt. Im Tablet-Modus wird es jedoch schnell schwer. Die Hardware ist auf dem neuesten Stand und spart nicht mit Geschwindigkeit. Lediglich die knappe Auswahl an Steckplätzen für zusätzliche Gerätschaften trübt das Gesamtbild.

Pro

  • Schick und sehr gut verarbeitet
  • Tastatur und Touchpad sind hervorragend
  • Berührungsempfindliches Display, um 360° drehbares Display
  • Stift gehört dazu

Contra

  • Begrenzte Schnittstellenauswahl
  • Für Nutzung als Tablet recht schwer

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