Erst vor wenigen Tagen haben wir dir hier bei inside digital die Garmin Fenix 6 Pro Solar im Test ausführlich vorgestellt – eine der aktuell besten Smartwatches überhaupt. Sie kostet allerdings mit rund 900 Euro vergleichsweise viel. Deutlich preiswerter – aber auch weniger umfangreich in der Ausstattung – die Garmin Venu SQ Music. Sie spricht weniger primär die ultimativen Sport-Cracks an, sondern die breite Masse, die mit regelmäßigen Fitness-Workouts einen gesunden Lebensstil betreiben möchte. Was die Garmin Venu SQ Music gut macht und wo es noch Potenzial zur Verbesserung gibt, verrät dir der nachfolgende Testbericht.
Garmin Venu SQ Music – Das steckt drin
Die grundsätzliche Botschaft lautet: Wenn du dich für die knapp 38 Gramm leichte Garmin Venu SQ Music entscheidest, kaufst du eine quadratische Smartwatch. Also eine digitale Armbanduhr im Design der Apple Watch. Vier Farbvarianten stehen dir in diesem Zusammenhang zur Verfügung. Das Display – ein Liquid Crystal Touchscreen, geschützt durch Corning Gorilla Glass 3 – ist 1,3 Zoll groß und bietet eine vergleichsweise niedrige Auflösung von 240 x 240 Pixeln. Du kannst es so einstellen, dass es entweder dauerhaft eingeschaltet ist oder sich nur dann aktiviert, wenn du die Uhr in dein Blickfeld richtest. Letzteres schont den Akku und verlängert zudem die Laufzeit der Uhr. Doch dazu später mehr.
Wie bei jede modernen Smartwatch mit an Bord: Rückseitig verbaute Sensoren für die Messung des Pulsschlags. Dort ebenfalls integriert: Die entsprechende Sensorik für die Messung des Blutsauerstoffgehalts, auch unter dem Begriff der Sauerstoffsättigung bekannt. Darüber hinaus hat Garmin auf der Rückseite den Anschluss für das Ladekabel in das Gehäuse integriert. Er stört also nicht an der Seite das optisch stimmige, hochwertige Gesamterscheinungsbild.
Die Einrichtung
Eingerichtet wird die Garmin Venu SQ Music direkt am Handgelenk über das Touch-Farbdisplay. Im Zuge dieser Einrichtung erfolgt auch eine Kopplung mit der Garmin Connect App auf dem Smartphone. Wie umfangreich diese App vor allem mit Blick auf die Analyse deiner Gesundheitsdaten ist, haben wir dir schon im Rahmen unseres Fenix 6 Pro Solar Tests beschrieben. Kompatibel ist die Uhr sowohl mit iPhones von Apple als auch mit Android-Handys.
Ist die erfreulich schnelle Einrichtung abgeschlossen, folgt in der App auf dem Handy die Demonstration der wichtigsten Smartwatch-Funktionen. Es wird dir also anschaulich aufgezeigt, was genau passiert, wenn du auf dem Display der Uhr in verschiedene Richtungen wischst, beziehungsweise die beiden Menüknöpfe an der rechten Seite drückst.
In den Einstellungen der Uhr kannst du beispielsweise dein Lieblings-Watchface heraussuchen und nach deinen persönlichen Wünschen anpassen. Auch die auf der Uhr nutzbaren Widgets, die zum Vorschein kommen, wenn der Nutzer über das Uhr-Display nach oben oder unten wischt, lassen sich hier sortieren. Mehr zu empfehlen ist aber, diese Anpassungen in der Garmin Connect App auf dem Smartphone durchzuführen.
So oder so solltest du dir aber in jedem Fall ansehen, welche Widgets du noch aktivieren kannst. Ab Werk sind nämlich zum Beispiel die Widgets für die Messung des Blutsauerstoffgehalts oder – für Frauen sehr interessant – des Menstrual-Trackers deaktiviert. Außerdem kannst du im Uhr-Menü unter anderem noch die Alarme für abnormale Herzfrequenzen ein- beziehungsweise ausschalten und festlegen, ob dein Blutsauerstoffgehalt den ganzen Tag oder nur nachts gemessen werden soll.
Die Menüsteuerung
Auf eine komplizierte Menüsteuerung musst du dich bei der Garmin Venu SQ Music nicht einstellen. Denn die wesentlichsten Informationen, die du vom Display der Smartwatch ablesen möchtest, findest du mit einfachen Wischgesten.
Streichst du etwa vom Homescreen beispielsweise nach oben, erscheint eine Zusammenfassung der Leistungsdaten des aktuellen Tages. Die Uhr zeigt dir dann an, wie viele Schritte du schon gelaufen bist und wie viele Kalorien du ungefähr schon verbrannt hast. Streichst du weiter nach oben, siehst du weitere Gesundheitsstatistiken wie deinen aktuellen Puls, das aktuelle Stresslevel, eine Information zu deinen noch verbleibenden Energiereserven (von Garmin „Body Battery“ genannt) und – sofern eingeschaltet – deinen aktuellen Blutsauerstoffgehalt sowie andere aufschlussreiche Werte.
Weiteres Hochstreichen visualisiert unter anderem den aktuellen Wetterbericht, bevorstehende Kalendereinträge und verpasste Benachrichtigungen, die auf deinem Smartphone eingegangen sind. Etwa von WhatsApp, Instagram, aus deinem Smartphone-Kalender oder auch Eilmeldungen deiner Lieblings-Nachrichten- oder Liveticker-Apps.
Schade: Fotos, die per WhatsApp auf dem Handy eingehen, kann die Garmin-Uhr nicht anzeigen. Stattdessen erscheint in der Uhr-Benachrichtigung nur ein Hinweis: „Foto“. Und auch ein direktes Antworten auf Nachrichten ist nicht möglich. Dafür musst du das Smartphone dann doch aus der Tasche ziehen.
Wozu sind die Knöpfe da?
Und die beiden Knöpfe an der Seite? Nun, drückst du lange auf den oberen erscheint ein Schnellstart-Menü. Hier lässt sich nicht nur ein Nicht-Stören-Modus (DND-Modus) aktivieren, sondern auch die Helligkeit des Displays in drei Stufen einstellen. Außerdem kannst du unter anderem eine Stoppuhr starten, dein gekoppeltes Smartphone anpingen (ideal, wenn du es spontan nicht finden kannst) oder auch das Display sperren. Zudem hast du Zugriff auf die digitale Brieftasche. Denn mit der Garmin Venu SQ Music kannst du auch per NFC bezahlen – sofern deine Bank mit Garmin Pay kooperiert. Leider ist das bei vielen Banken noch nicht der Fall.
Drückst du nur kurz auf den oberen Menüknopf, aktivierst du den Sport-Modus. Dann hast du Zugriff auf die mehr als 20 vorinstallierten Sport-Apps. Egal ob Laufen, Gehen, Radfahren, Skifahren oder auch Stand-Up-Paddeling, Yoga oder Pilates – hier ist für deine Workouts all das vorhanden, was du gerne protokollieren möchtest. Weil die Uhr bis zu 50 Meter wasserdicht ist, kannst du die Venu SQ auch beim Rudern oder Schwimmen tragen. Selbst Gartenarbeit lässt sich tracken. Und wenn du das Ziel hast, einen 5- oder 10-Kilometer-Lauf beziehungsweise einen Halbmarathon zu laufen, kannst du sogar einen kostenlosen Lauftrainer nutzen, um Schritt für Schritt zum erfolgreichen Finisher zu werden.
Der untere ins Display-Gehäuse integrierte Knopf ist dazu da, um schnell die Einstellungen aufrufen zu können. Einmal lang drücken, fertig. Gleichzeitig ist es aber auch ein Zurück-Button, wenn du einmal in ein Menü eingestiegen bist und zur vorherigen Menüseite „zurückblättern‘ möchtest.
Die Akkulaufzeit
Um es gleich vorweg zu nehmen: An die bombastische Akkulaufzeit der Fenix-6-Serie von Garmin kommt die Venu SQ nicht heran. Aber – und das ist die gute Nachricht – auch mit dieser Smartwatch, kannst du etwa vier Tage ohne Ladekabel planen. Und das selbst dann, wenn bei mittlerer Display-Helligkeit kontinuierlich Puls und Blutsauerstoffgehalt gemessen werden. Schränkst du die Messung deiner Vitalwerte ein, sind noch längere Laufzeiten möglich.
Wichtig ist allerdings, dass du die Uhr so einstellst, dass das Display nicht dauerhaft aktiv ist. Sonst musst du nämlich damit kalkulieren, dass pro Stunde etwa 5 Prozentpunkte der noch verbleibenden Akkulaufzeit verschwinden. Wenn du die Uhr intensiv nutzt und zum Beispiel viele Benachrichtigungen eingehen, noch mehr. Deswegen unser Tipp: Die Werkeinstellungen in diesem Punkt lieber nicht verändern, sondern das Display nur dann aktivieren lassen, wenn du es tatsächlich betrachtest. Dann liegt der Akkuverbrauch pro Stunde in der Regel nur bei 1 bis 2 Prozentpunkten.
Wenn du übrigens die GPS-Funktion im Rahmen deiner Workouts oder Trainings aktivierst, knabbert das ebenfalls an der Laufzeit der Uhr. Allerdings auf einem überschaubaren Level. Während einer knapp zweistündigen Fahrrad-Tour sank die noch verfügbare Akkukapazität nur um knapp 15 Prozentpunkte. Denn auch im Sport-Modus dunkelt sich das Display stets deutlich ab, wenn du nicht auf selbiges schaust.
Selbst wenn du einen Marathon läufst, musst du also keinen plötzlichen Ausfall deiner Uhr befürchten – sofern du sie vorher ausreichend aufgeladen hast. Wenn du über die Uhr aber auch länger Musik streamen möchtest, solltest du sie am besten über Nacht oder morgens während deines Frühstücks laden. Denn Musikstreaming saugt den Akku noch einmal schneller leer.
Was sonst noch wichtig ist
Wie eingangs schon erwähnt, mit einem Gewicht von weniger als 40 Gramm ist die Garmin Venu SQ Music schön leicht. Fast würde man als Träger in so mancher Situation vergessen, dass man eine Uhr am Handgelenk trägt. Das sehr weiche Silikonarmband lässt auch eine wiederkehrende Nutzung im Wasser zu.
Apropos Wasser. Wenn du möchtest, kannst du mit der Uhr auch deinen Wasserkonsum messen. Dazu einfach deine Flüssigkeitszufuhr im passenden Widget eintragen und von der Uhr im Zusammenspiel mit deinen absolvierten Aktivitäten ausrechnen lassen, wie viel du noch trinken solltest.
Ebenfalls praktisch: Die Uhr schlägt direkt am Handgelenk Alarm, wenn du dich zu wenig bewegst oder ein zu hoher Stresslevel gemessen wird. Dann solltest du einen Gang zurückschalten und dich ein wenig entspannen. Zum Beispiel in Form von ebenfalls verfügbaren Atemübungen, um das innere Gleichgewicht zu verbessern.
Wie bei der Akkulaufzeit schon angemerkt, kannst du die Garmin Venu SQ Music auf Wunsch auch nutzen, um Offline-Playlisten von Spotify, Deezer oder Amazon Music auf deine Uhr zu laden. Per Bluetooth-Kopfhörer kannst du diese Playlisten (oder Podcasts) auch hören, ohne dein Smartphone zusätzlich mit dir tragen zu müssen.
Und auch auf einen etwas störenden Begleit-Effekt möchten wir an dieser Stelle noch hinweisen. Stellst du die Uhr so ein, dass du am Handgelenk über auf dem Smartphone eingehende Benachrichtigungen informiert wirst, geschieht dies auch in Form eines Vibrationsalarms. Das an sich wäre kein größeres Problem. Er ist aber so laut, dass es bei deinem Partner oder deiner Partnerin auf dem Sofa beim abendlichen Serien-Marathon durchaus für fragende Blicke sorgen kann.
Fazit zur Garmin Venu SQ Music
Oft ist bei einer Smartwatch eines der größten Probleme die kurze Akkulaufzeit. Hier kann die Garmin Venu SQ Music durchaus punkten. Denn in aller Regel begleitet sie dich selbst dann problemlos durch einen ganzen Tag, wenn du als aktiver Mensch von morgens bis abends mit aktivierter GPS-Funktion im Gelände unterwegs bist. Knifflig wird es nur dann, wenn du gleichzeitig auch die Protokollierung deiner Vitalwerte aktiviert hast und über die Uhr Musik streamst. Dann solltest du vielleicht eine Powerbank und das Ladekabel dabei haben, um die Uhr zwischendurch in einer Pause mit neuer Energie versorgen zu können.
Abgesehen davon überzeugt die Garmin-Smartwatch durch eine einfache Menüstruktur, einen hohen Tragekomfort (da kaum am Handgelenk wahrnehmbar) und gestattet zudem, Smartphone-Benachrichtigungen direkt am Handgelenk zu lesen. Zum Beispiel WhatsApp-Nachrichten. Schade, dass kein direktes Antworten auf die Nachrichten möglich ist. Premium-Features wie Höhenmesser und Barometer fehlen.
Unter dem Strich ist die Uhr aber auch ohne diese Extras eine gute Alternative zur Apple Watch, wenn du dich mit allgemeinen Sport-Modi zufrieden gibst. Das dürfte für die meisten Hobbysportler und Fitness-Enthusiasten gelten. Zugriff auf eine äußerst umfangreiche App-Sammlung hast du bei der Garmin Venu SQ nicht. Das ist aber für viele Nutzer auch gar nicht notwendig. Denn in erster Linie soll eine Uhr ja eines tun: Über die Uhrzeit und zurückgelegte Kilometer informieren, Vitalwerte protokollieren und Benachrichtigungen vom Smartphone darstellen. Und das geschieht bei der neuen Garmin-Smartwatch durchaus überzeugend.
Vorteile
- ordentliche Akkulaufzeit von etwa vier Tagen
- einfache Bedienung über Touchscreen und zwei Menütasten
- gute Verarbeitung
- gutes Management von Benachrichtigungen
- Hinweise auf zu wenig Bewegung und zu hohes Stresslevel
- detaillierter Schlaftracker
- zugehörige Garmin Connect App auf dem Handy mit extrem umfassenden Statistiken
Nachteile
- recht wenige Watch-Faces
- recht lauter Vibrationsalarm
- kein Höhenmesser
- kein Barometer
- keine Informationen zu empfohlenen Regenerationsphasen nach Trainings
Was kostet die Garmin Venu SQ Music
Garmin listet die Venu SQ Music aktuell zu einem Preis von knapp 245 Euro. Im Online-Fachhandel ist sie aber auch schon zu Preisen ab knapp 220 Euro zu haben.
Wenn du auf die Musikstreaming-Funktion verzichten kannst, reicht übrigens auch die Garmin Venu SQ. Sie kostet bei Garmin selbst knapp 200 Euro und in anderen Online-Shops mindestens 175 Euro.
Hinweis: Dieser Test basiert auf Software-Version 2.30 der Garmin Venu SQ Music.
Die Garmin Venu SQ Music ist für all diejenigen interessant, die eine Alternative zur Apple Watch suchen. Vor allem wenn du regelmäßig Sport treibst, solltest du dir diese Smartwatch genauer ansehen. Denn die integrierten Fitness-Funktionen machen nicht nur während, sondern vor allem auch nach dem Sport im Zusammenspiel mit der grandiosen Garmin Connect App so richtig Spaß.
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Vielen Dank für den Testbericht,
schade, leider ist nur KEIN WORT im Bericht zur Messgenauigkeit der Venu sq (z.B. für die Streckengenauigkeit, Sauerstoffgehalt Blut oder Puls).
Was nutzen mir hier die vielen Anwendungen (die bestimmt vorteilhaft sind).
Deswegen ist dieser Bericht nur sehr bedingt für interessierte Nutzer anwendbar.
Dass mam auf Nachrichten nicht antworten kann, stimmt so nicht ganz. Man kann am Smartphone per Klick auf die Uhr und dort auf „SMS-Antworten“ diverse Antworten wählen, sortieren, abwählen und auch selbst welche festlegen. Diese gehen nicht nur für SMS, sondern auch für WhatsApp, Facebook Messenger und andere Messenger. Man kann halt nur keine an der Uhr tippen.
wenn man auf der Uhr ne Nachricht bekommt, dann tippt man auf das Aufklappsymbol, da auf „… antworten“ und wählt dann die gewünschte Nachricht aus.
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