AVM bewirbt sein FritzFon C5 als schwarzes Schnurlostelefon, das eine Vollausstattung mit modernem Design kombiniert. Und in der Tat liest sich die Liste an Features wie das who is who an Ausstattungsmerkmalen: Farbdisplay, HD-Sprachqualität, E-Mail und RSS-Unterstützung, Webradio-Empfang, integrierte Anrufbeantworter- und Babyfon-Funktion und, und, und. Das alles gibt es von AVM zu einem Preis von 79 Euro. Zumindest auf dem Papier. Denn wer sich das Smartphone im Internet bestellt, bekommt es auch schon für deutlich weniger Geld. Bei Amazon werden aktuell nur 55 Euro fällig.
FritzFon C5 im Test – Die Einrichtung
Um das FritzFon C5 nutzen zu können, ist eine DECT-Basisstation Voraussetzung. Optimiert wurde das Telefon auf die Nutzung an einer FritzBox mit integrierter DECT-Station. Das kann zum Beispiel die FritzBox 7590, die FritzBox 6590 Cable oder auch die schon etwas ältere FritzBox 7490 sein. Eine Übersicht aller DECT-fähigen FritzBoxen ist über die AVM-Homepage oder auf der passenden Magazin-Seite von inside handy zu finden.
Seinen Erfolg in Deutschland hat AVM vor allem einem Faktor zu verdanken: Der stets intuitiven Bedienung. Und so ist es auch nicht sonderlich überraschend, dass auch die Einrichtung des FritzFon C5 sehr einfach zu handhaben ist. Um das Telefon an einer FritzBox anzumelden, reicht es aus, lange die DECT- oder Connect-Taste am WLAN-Router zu drücken. Darauf weist das Telefon nach dem erstmaligen Einschalten direkt im Display hin. Mehr ist durch den Nutzer nicht zu tun, um telefonieren zu können. Sowohl an einer FritzBox 7490 als auch an einer FritzBox 7590 hat inside handy das Telefon in wenigen Sekunden in Betrieb nehmen können. Einfacher geht es nicht.
FritzFon C5 im Test – Die Verarbeitung
Edel sieht es aus, das schwarze FritzFon C5, keine Frage. AVM hat sich Mühe gegeben, einen kleinen Handschmeichler zu entwickeln, der gut in der Hand liegt und nicht zu viel wiegt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 150 x 48 x 15 Millimeter groß und nicht viel schwerer als eine Tafel Schokolade (111 Gramm). Auch der Wechsel zwischen matten und glänzenden Oberflächen weiß zu gefallen. Warum man sich jedoch ausgerechnet bei jener Fläche, die direkt ans Ohr gehalten wird, für eine glänzende Oberfläche entschieden hat, wird das Geheimnis von AVM bleiben. Regelmäßiges Putzen gehört an dieser Stelle aber zum Tagesprogramm.
In der Praxis überzeugt das Telefon vor allem durch sein geringes Gewicht. Weniger schön gelöst hat AVM allerdings die allgemeine Verarbeitung. Die Platinen im Inneren des Telefons werden durch eine Oberschale mit Display und eine Unterschale samt Aussparung für den integrierten Lautsprecher miteinander verbunden. Das Problem: An den Seiten, sind die beiden Schalen nicht bündig mit dem Mittelteil des Telefons verschmolzen, sondern stehen recht scharfkantig ein Stück heraus. Bei gelegentlichen Telefonaten sollte das nicht weiter stören. Wird das FritzFon C5 aber häufiger und vor allem für längere Gespräche verwendet, könnten die scharfen Ränder durchaus für Missfallen sorgen.
Positiv: Neben einer Lautstärke-Wippe an der rechten Flanke hat AVM dem C5 auf der Kopfseite einen Kopfhörer-Anschluss mit 3,5-Millimeter-Klinke spendiert. Dadurch ist es möglich, das Telefon alternativ auch über einen Kopfhörer (nicht im Lieferumfang enthalten) mit integriertem Mikrofon zu nutzen. Oder um die mit dem Telefon abrufbaren Webradios und Podcasts zu nutzen, ohne Mitmenschen in der näheren Umgebung zu stören.
Der Akku ist wechselbar
Lobend soll an dieser Stelle auch hervorgehoben werden, dass sich die Unterschale vom Telefon lösen lässt. Auf diese Weise ist es möglich, den Akku des FritzFon C5 zu wechseln. Ein Wechselakku ist zum Beispiel im Kleinteileverkauf von AVM erhältlich. Oder aber über verschiedene Händler bei Amazon.
Die Zifferntasten des FritzFon C5 sind anders als bei Großtastentelefonen für Senioren als eher klein, aber keinesfalls als zu klein zu betrachten. Etwas gewöhnen muss man sich an den Druckpunkt. Gerade während der ersten Nutzungstage kann es vorkommen, dass man statt der gewünschten eine benachbarte Taste trifft. Das ist den insgesamt doch sehr schmalen Tasten-Zwischenräumen geschuldet.
In seiner Ladestation steht das Telefon mit nur einer geringen Neigung, wodurch das rote Blinken der Hinweistaste – sie macht auf diese Weise darauf aufmerksam, dass Telefonate oder Nachrichten auf dem Anrufbeantworter eingegangen sind – aus verschiedensten Blickwinkelen gut zu erkennen ist.
FritzFon C5 im Test – Die Software und das Display
Schade: Es ist anders als auf einem Smartphone nicht möglich, Audiodienste zu nutzen und parallel mit dem Telefon andere Dinge zu tun. Grundsätzlich stellt sich allerdings ohnehin die Frage, warum man mit einem Festnetz-Telefon diverse Internetdienste nutzen sollte. Dafür bietet sich in der Regel dann doch eher das Smartphone oder Tablet an. Wichtige Randnotiz: Zusätzliche Streams oder Podcasts lassen sich nicht direkt über das Telefon einstellen. Das muss vielmehr über die Router-Oberfläche der FritzBox (http://fritz.box) geschehen (Heimnetz > Mediaserver > Internetradio / Podcast).
Für alle, die gerne im Bett telefonieren: Das FritzFon C5 leuchtet nicht nur wegen seines Farbdisplays. Auch die Tasten sind mit einer weißen Hintergrundbeleuchtung versehen. Und weil das Handy mit einem Bewegungssensor ausgestattet ist – verborgen im Lautsprecher auf der Vorderseite – aktivieren sich die Tastenbeleuchtung und das Display unmittelbar nachdem das Telefon in die Hand genommen wird. Außerdem sorgt er dafür, dass sich das Display deaktiviert, sobald der Nutzer das Telefon ans Ohr hält. Alternative: Die Freisprechfunktion nutzen. Dafür bietet das C5 eine separate Lautsprecher-Taste.
Beim 2,2 Zoll großen Display (kein Touchscreen!) setzt AVM auf eine Lösung, die sicherlich nicht mit einem Smartphone-Bildschirm verglichen werden darf, aber für die Nutzung im Alltag vollkommen ausreichend ist. Es bietet eine Auflösung von 240 x 320 Pixeln und kann 262.000 Farben darstellen. Einen integrierten Browser zum Surfen im Internet stellt das Mobilteil nicht zur Verfügung.
Ab Werk ist das FritzFon C5 so eingestellt, dass es auf dem Startbildschirm „Ereignisse“ anzeigt. Also auf einen Blick verpasste Anrufe, verpasste Nachrichten und mehr. In den Einstellungen (Menü > Einstellungen > Anzeige > Startbildschirme) lässt sich aber auch eine andere Anzeige einstellen. Zum Beispiel ein Status-Bildschirm mit aktuellen Informationen über den Zustand der FritzBox, eine Analoguhr oder auch ein Status vom in die FritzBox integrierten, virtuellen Anrufbeantworter.
Insgesamt ist die Menüführung selbsterklärend und einfach. In den tiefen Untermenüs kann man sich zwar hier und da als Laie schon mal verlieren, doch mit einem gewissen technischen Grundverständnis sollten bei der Bedienung keinerlei Probleme auftauchen.
Im Telefonbuch finden 300 Einträge ihren Platz. Die Pflege dieser Einträge muss nicht über das Mobilteil selbst erfolgen, sondern lässt sich auch über die Nutzeroberfläche der FritzBox durchführen. Sind mehrere FritzFon-Modelle mit der FritzBox verbunden, stehen die Einträge in allen Mobilteilen gemeinsam zur Verfügung. Auf Wunsch lässt sich jedem Eintrag auch ein Foto zuordnen.
FritzFon C5 im Test – Die Gesprächsqualität
Da das AVM-DECT-Telefon HD-fähig ist, können Nutzer des Geräts eine klare Gesprächsqualität erwarten. Zumindest auf dem Papier. Denn zum einen müssen beide Gesprächsteilnehmer ein HD-fähiges Endgerät verwenden und zum anderen muss der Provider, über den das Gespräch geführt wird, HD-Telefonie unterstützen. Ist das der Fall, wird die Sprache über das Internet in der vollen Frequenzbreite übertragen. Das hat zur Folge, dass die menschliche Stimme real wiedergegeben wird.
Doch stimmt das wirklich? Unumstößlich ja! Es wäre zwar übertrieben, zu behaupten, der Gesprächspartner klinge bei einem Gespräch in HD-Qualität so, als stünde er direkt neben dem Anrufer. Doch gerade im direkten Vergleich mit einem Telefon, das keine HD-Telefonie unterstützt, wird deutlich, wie klar die Stimme bei einem HD-Telefonat tatsächlich übertragen wird. Ein echter Mehrwert, der das Telefonieren sehr angenehm macht. Positiv fällt auch auf, dass der mit einem FritzFon C5 Angerufene die Stimme des Gesprächspartners als angenehm basslastig empfindet.
Wer in einem Haus mit großem Garten wohnt, sollte beachten dass das AVM-Telefon nur eine begrenzte Reichweite hat. Bis zu 300 Meter sind es im Freien, maximal 40 Meter in Gebäuden. Wie weit man sich am Ende tatsächlich von der FritzBox als Basisstation entfernen darf, ist unter anderem davon abhängig, wie viele Wände zwischen WLAN-Router und Mobilteil liegen. Die maximal mögliche Gesprächszeit gibt AVM mit zehn Stunden an. DECT-Verbindungen zwischen Mobilteil und Basisstation sind zur Sicherheit übrigens verschlüsselt.
Kein Genuss ist übrigens die Nutzung von Audio-Streams über den rückseitigen Lautsprecher. Für die Beschallung während der Garten- oder Balkonarbeit mag es reichen, für mehr aber auch nicht. Es fehlt schlicht und ergreifend an Bass, während Höhen zuweilen deutlich übersteuern.
FritzFon C5 im Test – Steuereinheit für das Smart Home
Nicht jedermanns Sache, doch in immer mehr Haushalten Standard: das Smart Home. Immer mehr Dinge werden mit dem Internet verbunden und möchten gesteuert werden. Dafür lässt sich auch das FritzFon C5 einsetzen, sofern die Smart-Home-Komponenten mit der FritzBox verbunden sind und den Standard DECT-ULE unterstützen. AVM selbst bietet schaltbare Steckdosen an (Fritz!Dect 210 / 200 / Repeater 100) und mit Fritz!DECT 301 auch einen intelligenten Heizkörperregler.
Besonders praktisch: Ab FritzOS-Version 6.50 für FritzBoxen empfängt das C5 auch Live-Bilder von unterstützten Türsprechanlagen. Zudem lässt sich die Tür über das FritzFon per Knopfdruck auf Wunsch öffnen.
FritzFon C5 im Test – Fazit: Ideale Ergänzung zur FritzBox
Das FritzFon C5 ist ein rundum gutes Festnetztelefon, das seine Stärken vor allem in Kombination mit einer FritzBox voll ausspielen kann. Wer einen anderen WLAN-Router nutzt, muss hingegen auf viele Extras des C5 verzichte. Für eine sehr gute Note hätte das DECT-Telefon noch einige Zusatz-Features wie zum Beispiel einen Web-Browser, ein besseres, größeres Display und eine bis ins Detail sauber durchdachte Verarbeitung nötig gehabt.
Unter dem Strich weiß das Telefon vor allem dadurch zu überzeugen, dass es sehr einfach einzurichten, intuitiv zu bedienen und im Zusammenspiel mit einem AVM-WLAN-Router sehr umfangreich ausgestattet ist. Dass die DECT-Verbindung zwischen Mobilteil und FritzBox als Basisstation verschlüsselt wird, ist ein weiterer Vorteil. Dieses Sicherheitsmerkmal ist ab Werk automatisch aktiviert.
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