ERAZER Spectator X60 im Test: Ist dieser OLED-Gaming-Monitor sein Geld wert?

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Ich hatte die Möglichkeit, den neuen ERAZER Spectator X60 OLED Gaming Monitor zu testen. Hier erfährst du, wie sich der Monitor im Test geschlagen hat, ob er sich fürs Gaming eignet und ob er seinen Preis wert ist.
Ein Bild des ERAZER Spectator X60
ERAZER Spectator X60 im TestBildquelle: Corinna Oettinger

Der Spectator X60 ist ein neuer Gaming OLED Monitor von ERAZER. Mit einer Bildschirmdiagonale von 27 Zoll passt er in jedes Gaming-Setup und verspricht echtes Schwarz, extrascharfe Bilder, hohe Bildwiederholraten und schnelle Reaktionen. Das Highlight dieses Monitors ist das OLED-Panel. Die Bildschirmtechnologie wird bei Gamern trotz des hohen Preises immer beliebter. In diesem Test zeige ich dir, was an OLED so toll ist und wo die Stärken und Schwächen des Monitors liegen.

Design und Verarbeitung

Der Spectator X60 macht optisch viel her. Das Panel ist sehr dünn und die Umrandung des Bildschirms schmal. Dadurch wirkt der Monitor hochwertig und eleganter als manch anderes Modell. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich ein beleuchtetes ERAZER Logo, hinter dem die Steuerung liegt. Dieses kleine Detail ist sehr hilfreich, denn es macht das Abtasten des gesamten Monitors auf der Suche nach dem Menü überflüssig.

Auch der Standfuß ist nicht übermäßig groß und nimmt nicht zu viel Platz auf dem Tisch weg. So lassen sich zwei oder gar drei Monitore gut nebeneinander stellen. Der Bildschirm lässt sich in alle Richtungen neigen und drehen, wodurch er sich auch als Zweitmonitor zum Lesen von Nachrichten eignet. Der Monitor ist ebenfalls höhenverstellbar.

Ein seitliches Bild des OLED Monitors.
Der Monitor ist sehr dünn.

Anschlüsse

Der Monitor besitzt zwei HDMI 2.1 und zwei DisplayPort 1.4 Anschlüsse. Im Lieferumfang ist ein DisplayPort-Kabel enthalten. Beim Kauf eines eigenen Kabels solltest du auf die richtige Generation achten. Sonst kannst du manche Features des Monitors, wie beispielsweise die hohe Bildwiederholrate, nicht nutzen.

Am Spectator X60 lassen sich zusätzlich ein USB-B-In und zwei USB-A-Out-Ports und eine Kopfhörerbuchse finden. Gerade die USB-Anschlüsse sind praktisch, da du so auch USB-Geräte mit kürzeren Kabeln einfacher anschließen kannst.

Die Anschlüsse des ERAZER Spectator X60.
Der Spectator X60 verfügt über ausreichend Anschlüsse.

Einrichtung

Das Einrichten des Spectator X60 könnte einfacher kaum sein. Schließt du den Monitor an, dann kannst du direkt loslegen. Allerdings solltest du darauf achten, dass in den Einstellungen deines Computers die korrekte Auflösung und die gewünschte Bildwiederholrate ausgewählt sind. Bei diesem Monitor empfiehlt sich zudem das Aktivieren von HDR. Auch das kannst du ganz einfach in den Bildschirmeinstellungen des Computers tun.

Alle sonstigen Einstellungen findest du direkt im Menü des Monitors selbst. Darin ist es einfach zu navigieren und es ermöglicht dir das Finetuning deiner Farbeinstellungen. Hier kannst du beispielsweise Helligkeit und Kontrast anpassen.

Farbdarstellung, Schärfe und Helligkeit

Der Spectator X60 verfügt über ein OLED-Panel mit einer Bildwiederholrate von 240Hz und QHD Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel. Des Weiteren bietet er HDR10, was den Dynamikumfang erhöht. Direkt auf den ersten Blick sieht man einen großen Unterschied zwischen dem OLED Panel des Spectator X60 und dem IPS Panel meines eigenen Monitors. Die Farben und Kontraste sind dank der OLED Technologie wunderschön anzuschauen.

Allerdings fällt auch auf, dass der Spectator X60 um einiges dunkler ist als das IPS-Panel. Das ist ein Problem, das viele OLED-Monitore haben. Gerade bei hellen Websites fällt die geringere Helligkeit auf. Wenn der Monitor jedoch nicht gerade direkt in der Sonne steht, ist der dunklere Bildschirm kein großes Problem. Des Weiteren ist mir im Test eine minimale Verfärbung aufgefallen. Diese ist jedoch so gering, dass sie nur in absoluten Ausnahmefällen auffällt. Ein Schwarzton, der an der Grenze zu Braun liegt, kann so unter bestimmten Bedingungen eher dunkelbraun wirken.

Der Vergleich zweier Monitore.
Man sieht den klaren Unterschied zwischen IPS (links) und OLED Panel (rechts).

Schärfe und Blickwinkel

Der Spectator X60 bietet ein schönes, scharfes Bild. Bei maximaler Bildwiederholrate läuft der Monitor flüssig und eignet sich so bestens zum Spielen von FPS-Games. Dank der schönen Farben kommen allerdings auch Ästhetiker auf ihre Kosten. Spiele wie Red Dead Redemption erscheinen hier in vollkommen neuem Licht. Gleiches trifft ebenfalls auf Filme zu, die auf dem Monitor bestens zur Geltung kommen.

Positiv anzumerken ist außerdem, dass der Monitor sich aus nahezu jedem Winkel anschauen lässt. Auch wenn der Monitor leicht schräg steht, bleiben die Farben gleich und das Bild scharf. Das ist gerade für Spieler mit mehreren Monitoren wichtig. Zudem reflektiert der Monitor kaum, was beim Spielen bei Nacht positiv auffällt.

Sonstige Features und Anmerkungen

Außerhalb des gelungenen Panels hat der Spectator X60 noch mehr zu bieten. Dazu gehört beispielsweise ein verbauter Lautsprecher. Der kommt zwar nicht an ein Home Entertainment System oder gute Kopfhörer ran, kann aber einen günstigen Lautsprecher zum Schauen von YouTube-Videos ersetzen. Des Weiteren kannst du ein automatisches Abschalten des Monitors in den Einstellungen aktivieren.

Ein Nachteil des OLED-Monitors ist ein verbauter Schutzmechanismus, welcher sich nicht gänzlich ausschalten lässt. Er sorgt dafür, dass der Monitor nach einiger Zeit ohne Benutzung dunkler wird. Das ist allerdings kein Mangel an diesem Monitor, sondern etwas, das du generell bei OLED-Monitoren bedenken musst. Es handelt sich hierbei nämlich um eine Funktion zum Schutz des Bildschirms. Benutzt du den OLED-Monitor als einzigen Bildschirm, dann ist das kaum ein Problem. Die Verdunklung des Bildschirms fällt nur auf, wenn du mehrere Monitore benutzt, und das OLED-Panel leuchtet mit Benutzung auch schnell wieder hell auf.

Der Spectator X60 kann 90° gedreht werden.
Der Spectator X60 kann 90° gedreht werden.

Adaptive Sync

Ein weiteres Feature des Monitors ist Adaptive Sync. Es sorgt dafür, dass sich die Bildwiederholrate des Monitors daran anpasst, wie viele Bilder deine Grafikkarte aktuell generiert. So wird verhindert, dass in Videospielen Ruckeln oder Screen Tearing auftritt. Das ist gerade dann von Bedeutung, wenn deine Grafikkarte es nicht schafft, stets die eingestellten 240 Bilder pro Sekunde zu generieren, was bei modernen Spielen auch mit High End Hardware durchaus möglich ist.

Fazit zum ERAZER Spectator X60

Insgesamt konnte mich der ERAZER Spectator X60 im Test überzeugen. Die tollen Farben und Kontraste sorgen dafür, dass man Abzüge wie die geringere Helligkeit und die minimale Verfärbung leicht entschuldigen kann. Gerade im Punkt Design kann der Monitor zusätzlich überzeugen. Er sieht gut aus, lässt sich einfach verstellen und macht einen hochwertigen, stabilen Eindruck, ohne dabei klobig zu wirken. Zudem wird das Panel auch nach stundenlanger Nutzung kaum warm, was ein zusätzlicher Bonus ist.

Mit einem Preis von fast 900 Euro ist der Spectator X60 jedoch recht teuer. Hier musst du selbst entscheiden, wie wichtig dir die tollen Farben und die hohe Bildwiederholrate sind. Für einen Monitor zum Lesen von Chatnachrichten ist dieses Modell eindeutig zu teuer, aber für einen Hauptmonitor ist der Preis durchaus gerechtfertigt.

Pro

  • Tolle Farben und starke Kontraste
  • Gelungenes Design
  • Hohe Bildwiederholrate

Contra

  • Geringere Helligkeit
  • Minimale Verfärbung

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