Zwei Bildschirme im Business-Anzug
Bisher vereinte Asus bei seinem Zenbook Duo ein zweites Display zusammen mit der Tastatur auf der unteren Hälfte des Notebooks. Das neueste Modell verfügt dagegen über zwei formatfüllende Anzeigen. Damit ändert sich die Zielgruppe. Bisher war der zweite Bildschirm eher eine Art visuelle Werkzeugsammlung, der den Hauptbildschirm für die eigentlichen Aufgaben freihielt. Nun wird stärker auf Nutzer abgezielt, die zwei vollwertige Monitore fürs Arbeiten benötigen.
An der Ausrichtung hat sich dagegen nichts geändert: Schon optisch soll es mit seinem dunkelgrau lackierten Kunststoffgehäuse vor allem in der Geschäftswelt Anklang finden. Daran kann auch die dezent auf den Deckel aufgebrachte Musterung – schlanke Linien zeichnen den Anfangsbuchstaben des Herstellers nach – nichts ändern. Mit kleinen Details, etwa mit dem über das Display gezogene Rahmen, wird die Haltbarkeit bei langfristiger Benutzung verbessert, die schon auf den ersten Blick vielversprechend ist.
Asus Zenbook Duo mit robuster Metallschale
Das Gehäuse wirkt sehr robust und ist sehr gut gearbeitet. Selbst mit großer Kraftanstrengung lassen sich die beiden Bildschirm aus der Form bringen. Die beiden Scharniere bieten sicheren Halt ohne schwergängig zu sein. Der für dieses Nutzungsszenario in die Rückseite integrierte Metallständer sorgt dabei ebenfalls für einen hervorragenden Stand bei den verschiedenen Aufstelloptionen: Ob übereinander, nebeneinander oder nur einer der Bildschirme, die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig.
Die beiden Displays liegen im zugeklappten Zustand nicht aufeinander, sondern bieten Platz für den Transport der Tastatur. Das spiegelt sich allerdings in der Bauhöhe wieder, die mit zwei Zentimetern recht üppig ist. Alles andere bleibt allerdings in dem Rahmen, den man von einem 14-Zoll-Notebook erwarten kann. Selbst das Gewicht schlägt mit 1,35 kg nicht über die Strenge – auch wenn die 300 g schwere Tastatur noch hinzu kommt.
ASUS Zenbook Duo UX8406 | |
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Display: | 14 Zoll, OLED, 2.880 x 1.800 Pixel, 120 Hz |
Display (2): | 14 Zoll, OLED, 1.920 x 1.080 Pixel, 60 Hz |
Prozessor: | Intel Core Ultra 9 185H |
Grafik: | Intel Arc |
Arbeitsspeicher: | 16 GB, LPDDR5X |
Datenspeicher | SSD, 1 TB, PCIe 4.0 |
Kamera | 2 MP |
Anschlüsse: | 1x USB Typ-A (3.2 Gen 1), 2x USB Typ-C (USB 4), HDMI 2.1, Klinke |
Drahtlos: | WiFi 6E, Bluetooth 5.3 |
Akku: | 75 Wh |
Lieferumfang: | Tastatur, ASUS Pen 2.0, Netzteil |
Abmessungen: | 31,4 x 21,8 x 2 cm |
Gewicht: | 1,35 kg (1,65 kg inkl. Tastatur) |
Betriebssystem: | Windows 11 Home |
Preis: | 2199 Euro |
ASUS Zenbook Duo: Zwei Displays, unterschiedliche Eigenschaften
Die beiden Bildschirme des Zenbook Duo bieten zwar die gleiche Bildschirmdiagonale von 14 Zoll und auch das gleiche Seitenverhältnis von 16:10. Doch die Auflösung der beiden OLED-Panels unterscheidet sich. Der obere Bildschirm hält eine Auflösung von 2.880 x 1.800 Pixeln bereit, während der untere nun klassisches FullHD (1920 x 1200 Pixel) bewerkstelligt. Hinzu kommt eine unterschiedliche Bildwiederholrate von 120 bzw. 60 Hz. Warum dieser Unterschied getroffen wurde, ist nicht gänzlich klar. Gerade wer die beiden Bildschirme gleichzeitig fürs Arbeiten nutzt, will hier auch die gleiche Bildqualität – wenngleich die Unterschiede im Betrieb kaum auszumachen sind. Der Steg zwischen den beiden Panels ist allerdings recht breit. An dieser Stelle bietet das Lenovo X1 Foldable die bessere, aber auch deutlich teurere Alternative.
Schnellster Prozessor aus Intels Core-Ultra-Angebot
Beim Prozessor soll es dem Nutzer – zumindest auf dem Papier – nicht an Leistung mangeln. Im Inneren verbaut Asus den schnellsten Core-Ultra-Prozessor, den Core Ultra 9 185H. Dieser wird aus sechs leistungsstarken P- und acht auf Effizienz getrimmten E-Kernen zusammengesetzt, die im Verbund bis zu 22 Threads mit einer Taktgeschwindigkeit von maximal 5,1 GHz abarbeiten können. Hinzu kommen noch zwei zusätzliche CPU-Kerne, die mit einem Takt von 2,5 GHz ausschließlich bei wenig anspruchsvollen Aufgaben zum Einsatz kommen. Im Geekbench erreicht diese Kombination bei Einzelkern-Tests im Mittel rund 2300 Punkte. Die Mehrkern-Leistung wird in dem Benchmark mit rund 10.500 Punkten bewertet. Hier scheint Asus die Geschwindigkeit der CPU-Kerne recht früh zu drosseln – vermutlich damit die Lüfter nicht zu laut aufheulen. Denn unterm Strich bleibt das Notebook angenehm leise.
Gedrosselt wird allem Anschein nach auch die GPU. Im OpenCL-Test des Geekbenchs bleibt erreicht die Intel Arc, die Teil des Prozessors ist, rund ein Drittel, was die Grafikeinheit in anderen Notebooks zu leisten vermochte. Das entspricht in etwa dem Niveau der Adreno X1, die im aktuellen Qualcomm Snadragon Elite X steckt.
Beim Speicher gibt es Hausmannskost
Am Arbeitsspeicher kann die magere Leistung der Arc-Grafikeinheit dabei nicht liegen. Mit 16 GB ist der RAM im LPDDR5X-Format zwar nicht riesig, die Kapazität sollte aber für das Gros der Anwendungen genügen. Erst bei wirklich anspruchvollen Aufgaben dürfte er zu einem limitierenden Faktor werden.
Die SSD, die Asus in dem zur Verfügung gestellten Zenbook Duo einsetzt, stammt aus der Fertigung von Western Digital. Mit knapp 5000 MB/s beim Lesen und 3400 MB/s beim Schreiben von den Daten bewegt sich das Laufwerk, das mit Hilfe der PCIe-4.0-Schnittstelle angebunden wird, mit Blick auf die Geschwindigkeit im Mittelfeld.
Kein übermäßiger Energieverbrauch durch zwei Displays
Trotz der vergleichsweise kompakten Maße und des zweiten Bildschirms verbaut Asus im Inneren des Zenbook Duo einen recht großen Akku, der seine Kapazität von 75 Wh auf vier Zellen verteilt. Obwohl schon allein aufgrund der beiden Displays der Stromverbrauch höher ist als bei klassischen Notebooks, verbleiben nach einer Stunde im Browser noch 88 Prozent der Reserven. Auf den Rennstrecken von Asphalt Legends Unite wurde innerhalb einer Stunde 40 Prozent der Kapazität benötigt – allerdings nur, wenn die Tastatur auf dem Notebook aufgelegt ist. Der zusätzliche Strombedarf des zweiten Bildschirms hält sich jedoch in Grenzen. Der Energieverbrauch bei der Nutzung des genannten Rennspiels über eine Stunde hinweg stieg um acht Prozent.
Tastatur mit Bluetooth, Stift ohne Druck
Das Zenbook Duo mit seinen beiden berührungsempfindlichen Bildschirmen ist zwar alles andere als ein klassisches Notebook, dennoch lässt es sich als solches verwenden: Wem die Soft-Tastatur auf einem der beiden Bildschirme nicht genügt, der kann auf klassische Tasten zurückgreifen. Die Tastatur nimmt den Platz einer Bildschirmseite vollständig ein und wird mit einer eigenen Schnittstelle verbunden. Außerdem lässt sie sich mit den Bildschirmen zusammenklappen, sodass das Zenbook wie ein klassisches Notebook daherkommt. Die Tasten, die mit recht viel Weg bis zum angenehm definierten Anschlag aufwarten, können aber auch mit Hilfe von Bluetooth unabhängig vom Laptop verwendet werden. Auch das mittig platzierte Touchpad macht eine gute Arbeit.
Außerdem legt Asus dem Zwei-Bildschirm-Laptop noch einen Stift bei, der handschriftliche Eingaben ermöglicht. Dieser liegt angenehm in der Hand und dient nicht nur für Notizen, sondern macht auch eine Maus überflüssig. Wer künstlerisch tätig sein möchte vermisst jedoch die Druckempfindlichkeit der Spitze.
Wenig Platz für Anschlüsse
Den knappen Platz in den Seiten des kompakten Zenbook Duo weiß Asus nutzen, um eine immer noch erkleckliche Anzahl von Anschlüssen unterzubringen. Neben der klassischen USB-A-Schnittstelle, die mit einer Bandbreite von 5 Gb/s vergleichsweise langsam ist, werden zwei USB-C-Ports integriert, die die schnelle Thunderbolt-Technologie unterstützen. Fürs Anschließen eines weiteren Bildschirms kann überdies HDMI 2.1 genutzt werden.
Drahtlos kann Peripherie zudem über Bluetooth 5.3 angesprochen werden. Dann muss allerdings die Tastatur, direkt am Notebook angeschlossen werden. Denn auch sie wird über Bluetooth gekoppelt. Der Zugriff auf Netzwerke erfolgt über WLAN 6E.
Fazit zum ASUS Zenbook Duo
Auch Asus versucht sich schon länger an Notebooks mit zwei Bildschirmen. Beim Zenbook Duo wird der Hersteller jedoch konsequent. Bei den bisherigen Modellen des Herstellers mussten sich zweites Display und Tastatur den Platz teilen, nun verschwinden die Tasten.
ASUS Zenbook Duo UX8406 | Wertung | |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 8 |
Display | 15 | 12 |
Prozessor | 20 | 16 |
Speicher | 10 | 7 |
Akku und Verbrauch | 10 | 7 |
Tastatur | 5 | 4 |
Anschlüsse | 10 | 7 |
Preis / Leistung | 20 | 14 |
Gesamt | 100 | 75 |
Das Notebook erinnert damit an Lenovos Yoga Book 9i, für professionelle Anwender ist es jedoch konsequenter umgesetzt, auch wenn es optisch nicht mithalten kann. Dies beginnt mit der Tastatur, die per Schnittstelle am Rechner angeschlossen und geladen werden kann. Auch der Ständer in der Rückseite, mit dem die Anzeigen übereinander gestellt werden, gefällt. Hinzu kommt ein fairer Preis. Das von Asus zur Verfügung gestellte Testmodell wird für 2200 Euro angeboten – wer sich mit dem kleinsten der Core-Ultra-Chips sowie einer 512 GB großen SSD anfreunden kann, bekommt es bereits ab 1500 Euro.
Pro
- Zwei gleich große Bildschirme für die Arbeitswelt
- Gute Bluetooth-Tastatur, die sich auch direkt verbinden lässt
- Trotz Kunststoff: Gehäuse macht wertigen Eindruck
- Fairer Preis
Contra
- Mit Tastatur wirkt das Zenbook Duo etwas globig
- Leistung für geräuscharmes Arbeiten begrenzt