Das Asus Strix Scar 16 gibt sich, anders als etwa das zuletzt getestete Razer Blade 18, auf den ersten Blick als Gaming-Notebook zu erkennen. Mit dem Einschalten leuchtet es überall, vom Logo auf dem Deckel über die Tastatur, bis hin zu einem Streifen in der Front des Unterbaus. Die Formen sind voluminös und kantig. Die Luftauslässe sind nicht nur an den Seiten aus halbtransparentem Kunststoff in Szene gesetzt. Auch an der Unterseite durften sich die Designer austoben, um zu unterstreichen, dass der Luftzufuhr besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Keine äußerliche Zurückhaltung
Das macht sich gerade bei der Bauhöhe von 3 cm bemerkbar. Die Grundfläche von 35,4 x 26,4 cm ist kein Maßstab für einen kompakten Schnitt, aber für ein 16-Zoll-Notebook auch nicht übermäßig. Die Verarbeitung gefällt. Der Unterbau und der aus Metall gefertigte Deckel sind stabil. Auch das Scharnier, das die beiden Teile zusammenhält, überzeugt. Der Mechanismus ist leichtgängig und bietet dem Bildschirm dennoch einen guten Stand. Selbst bei groben Remplern wird die Position behalten. Der viele Kunststoff sorgt jedoch für ein ordentliches Gewicht: Mit 2,6 Kg ist das Strix Scar nichts, was man den ganzen Tag in der Tasche mitschleppen will.
Asus Strix Scar 16: Viel Leistung, gut gekühlt
Mehr Leistung in einem Notebook geht aktuell kaum. Beim ROG Srix Scar 16 verbaut Asus die leistungsfähigsten Komponenten, die sich aktuell auf dem Markt finden lassen. Dies beginnt beim Prozessor, der aus dem Hause Intel stammt. Der Core i9-13980HX hält mit seinen acht bis zu 5,6 GHz schnellen P- und seinen 16 E-Kernen aktuell die Leistungskrone im Notebook-Segment. Das zeigt sich nicht nur in Benchmarks, wie dem Geekbench. Der Unterschied zum i7-1370P, dem leistungsfähigsten Intel-Chip für die Office-Notebooks, liegt bei deutlich mehr als 25 Prozent.
Ähnlich leistungsstark zeigt sich die GPU. Die verbaute Nvidia Geforce RTX 4080 bringt einen eigenen Grafikspeicher von 12 GB mit und liefert die 3,5-fache Leistung der RTX 3050, die wir zuletzt im Lenovo Yoga 7 Pro getestet hatten. Und damit war der Ausflug in die Welt der Games schon problemlos möglich. Entsprechend grenzenlos lässt sich’s mit dem Strix Scar daddeln. Selbst bei anspruchsvoller Ballerei, wie etwa Call of Duty, kommt es auch bei höchster Qualitätsstufe zu keinerlei Problemen.
Zu der enormen Performance trägt auch der 4.800 MHz schnelle Arbeitsspeicher im DDR5-Format bei, der mit einer Kapazität von 32 GB Anwendungen so schnell keine Grenzen setzt. Wenn das nicht reicht, besteht die Möglichkeit den RAM auf 64 GB zu erweitern.
Trotz der möglichen Performance bleibt das Asus-Notebook, gerade im Vergleich zu so manchem Konkurrenten bei einem gut erträglichen Lautstärkepegel. Selbst bei fordernden Spielen ist die Geräuschkulisse erträglich.
Beeindruckende Geschwindigkeit der SSD
Die SSD, die Asus verbaut, stammt aus der Fertigung von Samsung. Sie bietet mit einer Speichergröße von zwei Terabyte viel Platz und ist mit Blick auf die gebotenen Geschwindigkeiten alles andere als ein Flaschenhals im System: Beim Lesen von Daten werden Übertragungsraten von mehr als 11 GB/s erreicht. Das Schreiben der Daten gelingt mit 8,5 GB/s, Transferraten, die die meisten in aktuellen Laptops verbauten Datenträger nicht beim Lesen erreichen!
Zocken vom Akku nur kurz
Gaming-Notebooks haben von Haus aus Schwierigkeiten im Akku-Betrieb: Fette Grafikkarten und leistungsstarke Prozessoren saugen den Energiespeicher im Handumdrehen leer. Das ist beim Asus Strix Scar 16 nicht anders. Trotz eines 90 Wh großen Akkus sind nach einer Stunde im Browser schon 28 Prozent der mitgeführten Reserven verbraucht.
Beim Spielen im Akku-Betrieb zeigt sich der Energiehunger der Grafikkarte noch deutlicher, denn auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends hält das Strix Scar 16 keine Stunde durch: Nach 56 Minuten schaltet sich das Notebook aus.
Asus Strix Scar 16 mit guter Tastatur
Die Tastatur des Strix Scar ist gelungen und kann auch bei längerem Spielen überzeugen. Der Tastenhub ist vergleichsweise üppig, der Anschlag ist eher auf der weichen Seite, aber dennoch definiert. Auch das Touchpad gefällt, obgleich fürs ernste Gaming natürlich eine Maus angeschlossen werden muss.
Ein Pluspunkt ist vor allem die Möglichkeit, das Touchpad als Nummernblock verwenden zu können, der bei Bedarf eingeblendet werden kann. Haptisch lässt er sich natürlich nicht mit echten Tasten vergleichen, doch macht er das Eingeben von Zahlenkolonnen wesentlich leichter. Allerdings muss man sich entscheiden: Wer gleichzeitig der Mauszeiger bewegt, sorgt für Fehleingaben.
Pflichtprogramm bei der Anschlussvielfalt
Bei der Anzahl der Anschlüsse liefert Asus das Pflichtprogramm. Von den vier USB-Ports stehen jeweils zwei mit Typ-C- und zwei mit klassischem Typ-A-Interface zur Verfügung. Drei davon entsprechen dem 3.2-Gen-2-Standard, einer der Typ-C-Anschlüsse unterstützt Thunderbolt 4. Fürs Anschließen von Bildschirmen kann zudem auf HDMI 2.1 zurückgegriffen werden. Für Gamer ist nach wie vor ein LAN-Port obligatorisch, der im Strix Scar 16 bewerkstelligt Geschwindigkeiten bis zu 2,5 Gbit/s. Ohne Kabel können Netzwerke per WLAN nach 6E-Standard genutzt, Peripherie kann drahtlos mithilfe von Bluetooth 5.3 angesprochen werden.
Fazit zum Asus Strix Scar 16
Unauffälligkeit gehört nicht zu den Stärken des Strix Scar 16. Das wuchtige Notebook soll Spielefans ansprechen, und das schon äußerlich. Auch die inneren Werte überzeugen. Das beginnt bei dem gelungenen Display und reicht bis zur Hardware. Sowohl der Prozessor als auch die Grafikkarte genauso wie die Speicherausstattung werden höchsten Gamer-Ansprüchen gerecht. Das Ganze wird garniert mit stimmigen Details. So rauschen die Lüfter zwar unter Last, allerdings auf einem – insbesondere für ein Gaming-Notebook – recht niedrigen Niveau. Das deutlich preiswertere Strix G16 kann da nicht mithalten.
Pro
- Sehr gut verarbeitet
- Sehr gute Hardwareausstattung
- Für ein Gaming-Notebook sehr leise
Contra
- Deutlicher Aufpreis im Vergleich zum Strix G16