Sony hat im Rahmen der IFA 2018 in Berlin das Sony Xperia XZ3 vorgestellt. Es ist das dritte Oberklasse-Smartphone in diesem Jahr, das der japanische Hersteller präsentiert. Die Redaktion konnte das neue Modell schon einmal in den Händen halten und neben einem Hands-On auch schon die Leistung per Benchmark-Test abklopfen.
Wie schon in den vergangenen Jahren bleibt sich der japanische Hersteller treu und stellte mit dem Xperia XZ3 auf der IFA in Berlin ein neues Smartphone vor. Das kommt 2018 jedoch etwas überraschend, wurde doch im Juli erst das Dual-Kamera-Flaggschiff, das Xperia XZ2 Premium, angekündigt. Bei Letzterem handelt es sich jedoch um ein Modell, das vor allem für den japanischen Heimatmarkt gemacht wurde. Europa erhalte das Premium-Modell zwar auch, jedoch liege der Fokus auf dem neu vorgestellten Xperia XZ3, wie Sony Deutschland gegenüber inside handy verriet.
Sony Xperia XZ3 – Rasant durch den Benchmark-Test
Die technische Ausstattung des Sony Xperia XZ3 bringt alles mit, um einen famosen Leistungstest hinzulegen. Ein High-End-Prozessor sowie eine hohe Arbeitsspeicher-Kapazität sollten die Leistung in die Höhe treiben. Getestet wird für die bessere Vergleichbarkeit immer mit dem gleichen Test, hier mit dem Benchmark-Test von AnTuTu in der Version 7.1.0. Er spuckt am Ende des Prozessor-Martyriums einen Wert von 277.699 Punkten aus und weist damit das Xperia XZ3 als sehr schnelles Handy aus.
Benchmark-Testergebnisse im Vergleich
Mit den knapp 278.000 Punkten braucht sich das Xperia XZ3 vor keinem seiner Konkurrenten zu verstecken. Auch echte Raketen wie das OnePlus 6 oder das HTC U12+ werden überholt. Damit setzt sich das Xperia XZ3 an die Spitze der von inside handy getesteten Smartphones und darf als neue Referenz gelten. Die Abstände sind jedoch klein und im Alltag gibt es kaum fühlbare Unterschiede zwischen den Smartphones, die sich zur Zeit ganz oben im Tableau befinden. Kein Wunder: Sie alle sind mit dem Snapdragon 845, dem aktuellen Spitzenprozessor von Qualcomm ausgestattet und basieren so allesamt auf dem gleichen Grundrechner.
Ergebisse des Sony Xperia XZ3 und der Konkurrenz im Detail
Umfeld | Modell | Benchmark-Wert |
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Testgerät | Sony Xperia XZ3 | 277.699 |
Samsung Galaxy S9 | 244.895 | |
direkte Konkurrenten | Huawei P20 Pro | 208.497 |
Sony Xperia XZ2 | 258.397 | |
Apple iPhone 7 | 172.705 | |
ehemalige Spitzenmodelle | Huawei P10 | 164.163 |
Samsung Galaxy S8 | 174.550 | |
OnePlus 6 | 268.802 | |
aktuelle Referenz | Samsung Galaxy S9+ | 249.185 |
HTC U12+ | 270.006 |
Xperia XZ3 und Xperia XZ2 – Das hat Sony verändert
Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Sony Xperia XZ2, stechen sofort die Gemeinsamkeiten beider Modelle ins Auge. Das Xperia XZ3 hat laut Datenblatt beinah identische Hardware verbaut. Dies stimmt zum Beispiel, wenn es um den Prozessor, den Arbeitsspeicher, den internen Speicher und die Kamera geht. Dies bedeutet auch, dass Sony dem neuen Modell nicht das Dual-Kamera-Setup spendiert, sondern weiter auf ein einfaches, aber mächtiges Modul setzt. Technische Neuerungen sind auf dem Datenblatt mit der Lupe zu suchen. Ein Unterschied ist hingegen beim Display zu entdecken. Dort verbaut Sony nun erstmalig OLED-Technologie und holt sich dafür die Technologie der Bravia-TVs, bekannt für ihre intensive Farbdarstellung, auf das Smartphone.
Alle Daten des Sony Xperia XZ3 im Überblick
Sony Xperia XZ3 |
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Display | 6.0 Zoll, 1.440 × 2.880 Pixel |
Betriebssystem-Version | Android 9.0 Pie |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 845 Octa-Core 2,8 GHz |
RAM | 4 GB |
interner Speicher | 64 GB |
MicroSD | ja (512 GB) |
Kamera vorne/hinten | 13 Megapixel / 19 Megapixel |
Fingerabdruckscanner | ja |
Akku | 3.300 mAh |
USB-Port | USB Typ-C |
IP-Zertifizierung | IP68 (Untertauchen) |
Abmessungen (mm) | 158,0 × 73,0 × 9,9 |
Farben | Schwarz, Grün, Silber, Rot |
Einführungspreis | 799 EUR |
Marktstart | ab Oktober im Handel |
Das Sony Xperia XZ3 im Hands-On
In der Realität wirkt das neue Oberklasse-Handy jedoch wie ein kleiner Quantensprung im Vergleich zu seinem Vorgänger. Dies hat unter anderem mit dem schon erwähnten Bildschirm zu tun. Denn der ist nicht nur mit einer neuen Technologie ausgestattet worden. Auch die Größe und das Verhältnis von Bildschirm zu Gehäuse wurde verändert. So ist das Display nun 6 Zoll groß und die Ränder rund um das Panel sind geschrumpft. Besonders an den Seiten gibt es nun keine sichtbaren Trennwände mehr zwischen Bildschirm und Gehäuse. Das Display des Xperia XZ3 sieht nun erstmalig aus wie ein „richtiges“ 18:9-Panel. Somit entsteht der Eindruck einer Modernisierung, obwohl die Veränderungen auf dem Papier nur marginal sind.
Dieser Anschein bestätigt sich, wenn man das Sony Xperia XZ3 in die Hand nimmt. Denn abseits des Bildschirms hat der japanische Hersteller auch am Gehäuse gefeilt. Eine der Hauptkritikpunkte am Vorgänger sei laut Sony Deutschland das bauchige Design gewesen. Man habe deshalb die Dicke um mehr als einen Millimeter auf 9,9 Millimeter reduziert. Diese Veränderung ist auch sofort spürbar. Während das Xperia XZ2 mit seinem runden Buckel die Hand komplett ausfüllte, fühlt sich das Xperia XZ3 nun wesentlich dünner an. Es erinnert jetzt an vergleichbare aktuelle Oberklasse-Modelle mit ihrem schlanken Design.
Mit der Veränderung des Gehäuses passt sich Sony den aktuellen Marktgewohnheiten an, gibt jedoch auch ein Alleinstellungsmerkmal auf. Besonders die Handschmeichler-Qualitäten des Vorgängers gehen mit dem neuen Design verloren. Das Xperia XZ3 fühlt es ich erneut ein wenig so an wie die gute alte Powerbank. Dies liegt unter anderem an den leicht gekrümmten Seitenrändern des neuen Handys. Ein weiterer Kritikpunkt am neuen Sony-Handy ist ein alter Bekannter: Der Fingerabdruck-Sensor des Smartphones ist immer noch zu weit unten angebracht. Es sind schon erhebliche Verrenkungen erforderlich, um ihn zu erreichen.
Wenig zu Meckern gibt es hingegen an der Verarbeitung des Xperia XZ3: Die ist erneut hochklassig. Alle Buttons sind gut zu erreichen und das Gehäuse aus Metall und Glas fühlt sich stabil an. Die glänzende Rückseite hat wie immer das Problem, dass sie ein Magnet für Fingerabdrücke und Reflektionen ist. Ein Design-Highlight stellt die kleine Gehäuse-Ausbuchtung an der Unterseite dar. Sie ragt leicht in die Rückseite rein und weißt – wie der Rest des Handys – so gut wie keine Spaltmaße auf. Ebenfalls vorbildlich von Sony: Kamera und Fingerabdruck-Sensor sind in das Gehäuse integriert und stehen nicht heraus. Das ist heutzutage nur noch bei wenigen Smartphones der Fall.
Das Sony Xperia XZ3 im Test
Ein aufgebohrter Bildschirm, ein schlankeres Gehäuse sowie viele kleine Neuerungen und Verbesserungen: Das Sony Xperia XZ3 wirkt im ersten Hands-On wie ein Zwischenschritt. Dennoch schreibt der japanische Hersteller eine Drei hinter die Modell-Bezeichnung. Ob das Handy diesem Anspruch gerecht wird oder doch eher Xperia XZ2,5 heißen sollte, wird der ausführliche Test von inside handy klären.