Die Gerüchteküche brodelte schon lange und schon im vergangenen Jahr wurden verschiedene Nokia-Smartphones in der Oberliga angekündigt. Nun hat HMD Global den ersten Schritt in diese Richtung gemacht und mit dem Nokia 8 das neue Spitzenmodell vorgestellt. Dass es jedoch vielleicht nur das vorübergehende Flaggschiff sein könnte, zeigen die Gerüchte zum Nokia 9, die die Redaktion von inside-digital.de in einem gesonderten Artikel gesammelt hat.
Nokia 8 – Technische Daten
Die technischen Daten des Nokia 8 sprechen jedoch klar die Sprache der Oberklasse: Der aktuelle Flaggschiff-Prozessor von Qualcomm, die QHD-Auflösung des 5,3 Zoll großen Displays und die Speicherkombination von 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB dauerhafter Kapazität für Daten aller Art zeigen, dass es HMD Global im Namen von Nokia ernst meint.
Die technischen Daten in der Übersicht:
- Display: LCD 5,3 Zoll mit 1.440 x 2.560 Pixeln
- Prozessor: Snapdragon 835 mit 4 x 2,5 GHz Kryo + 4 x 1,8 GHz Kryo
- Speicher: 4 RAM / 64 GB Flash-Speicher (erweiterbar um bis zu 256 GB)
- Material: Aluminium und Gorilla Glas 5
- Kameras: 2 x 13 Megapixel (SW und RGB) und 13 Megapixel auf der Front
- Betriebssystem: Android 7.1.1
- Anschlüsse: USB Typ-C (USB 3.0)
- LTE: Cat 9
- Akku: 3090 mAh mit Quick Charge 3.0
- Abmessungen: 151,5 x 73,7 x 7,9 mm
- Gewicht: 160 Gramm
Die aufregendsten Spezifikationen im Konglomerat sind wohl die drei Kameras, die von Carl Zeiss mitgestaltet wurden. Eine entsprechende Kooperation zwischen Nokia und Zeiss wurde erst vor wenigen Wochen offiziell angekündigt. Eine Dual-Kamera auf der Rückseite wird von einer Selfie-Kamera mit interessanten Leistungsdaten unterstützt. Dabei baut HMD Global rundherum auf Sensoren mit 13 Megapixeln Auflösung und einer Blende von 1:2,0. Die heckseitigen Kameras funktionieren einmal als reine Schwarz-Weiß-Kamera und einmal als RGB-, also als Farb-Kamera. Damit ahmt HMD Global das Prinzip nach, das bisher vor allem Huawei in Zusammenarbeit mit Leica in den Markt getrieben hat.
Hands-On: Nokia 8
Auch eine zweite, laut HMD Global, „Weltpremiere“ kommt dem erfahrenen Nutzer bekannt vor: Mit dem „Dual-Sight-Modus“ will HMD Global mit der gleichzeitigen Anspielung beider Kameras, der Front, wie auch der Heckkamera, punkten. Aufgehübscht unter dem Hashtag #Bothie will man eine neue Ausspieloption der Smartphone-Fotografie verbreiten. Die Funktion hat HTC auch schon einmal in einem Smartphone präsentiert. In der Zoe-Kamera-App des taiwanischen Herstellers versteckte sich damals eine sehr ähnliche Funktion im HTC Desire Eye. Im Test des Selfie-Spezialisten konnte sie überzeugen. Ob sie auch in der Video-Version im Nokia 8 gefallen kann, wird erst ein ausführlicher Kameratest zeigen können.
Design und Material
Das Design des Nokia 8 erinnert zumindest in den hochglanzpolierten Versionen an das HTC U11 und das BQ Aquaris X Pro. Mit Kantendicken von 4,6 mm und durchschnittlich 7,3 mm des Gehäuses zeigt sich das Unibody-Gehäuse nicht gerade als schlanker Vertreter. Dicken von unter 6 mm sind den Erfahrungen der Redaktion von inside-digital.de jedoch nicht immer optimal für ein angenehmes Handling. Das Gewicht von 160 Gramm bewegt sich ebenfalls eher ab oberen Ende der Smartphone-Flaggschiffe am Markt. Doch auch das kann, muss jedoch nicht, zu einer angenehmen Haptik beitragen.
Bei der Materialwahl baut HMD Global auf Aluminium und Gorilla Glas 5. Das Schutzglas entspricht damit dem aktuellen High-End-Standard, das verwendete Aluminium ist dagegen schon aus den Apple iPhones bekannt. Trotzdem sollte ein Erfolg oder Misserfolg nicht wegen der Materialwahl eintreten.
Nokia 8 im Hands-On
Zwei Tage nach der offiziellen Vorstellung des Nokia 8 in London hatte die Redaktion von inside-digital.de bereits die Möglichkeit, sich einen umfangreichen ersten Eindruck vom neuen Flaggschiff aus dem Hause HMD Global zu verschaffen. In den kommenden Tagen wird dieser Eindruck dann um einen ausführlichen Test des Nokia 8 ergänzt.
HMD Global: Nokia reloaded
Nokia-Smartphones eilte lange der Ruf voraus, schön auszusehen, unter der Haube aber nicht das zu liefern, was man sich von einem modernen Smartphone der Gegenwart wünscht. Schuld daran war in erster Linie, dass die Nokia-Lumia-Familie auf dem mobilen Windows-Betriebssystem aus dem Hause Microsoft basierte. Vor allem in Bezug auf das App-Angebot hinkte Windows Mobile im Vergleich mit Android und iOS schlicht und ergreifend an allen Ecken und Enden hinterher. Zeit, daran etwas zu ändern: Mit dem Nokia 8 präsentiert der neue Lizenznehmer HMD Global erstmals ein Highend-Smartphone unter dem Markennamen Nokia, das auf Android 7 Nougat basiert – und sich richtig edel anfühlt.
Nokia 8: Unboxing
Gefertigt in einem rund 22-stündigen Produktionsprozess aus einem einzigen Aluminium-Block macht das Nokia 8 aus qualitativer Sicht richtig was her. Bei einem Gewicht von 160 Gramm ist es nicht zu schwer, um als zu wuchtiger Klotz in der Hand wahrgenommen zu werden, aber auch nicht zu leicht, um in der Liga der auf den ersten Blick minderwertigen Einheitsbrei-Smartphones unterzugehen. Edel und hochwertig sind nur zwei Adjektive, mit denen man das Nokia 8 beschreiben könnte.
Nokia 8: Edel, aber rutschig
Und doch gibt es in Bezug auf die Haptik auch Kritik, die an dieser Stelle nicht verschwiegen werden soll. Denn so schön das Smartphone auch aussieht, es ist ohne zusätzlich zu erwerbende Schutzhülle extrem rutschig. Wer das 579 Euro teure Mobiltelefon in der Hand hält, ist immer darum bemüht, es nicht aus der Hand gleiten zu lassen. Sowohl die Rückseite als auch die Seiten sind fast so flutschig wie ein nasser Fischrücken. Vorsicht ist angesagt, wenn aus der Freude über ein neues Handy wegen eines ungewollten Zubodenfallens nicht tiefe Trauer werden soll.
Erfreulich ist, dass HMD Global bei der Fertigung des Nokia 8 auch die notwendige Liebe zum Detail hat walten lassen. Nicht nur um die Kamera-Objektive auf der Rückseite verläuft eine richtig hübsch anmutende, silberne Umrandung, sondern auch in noch feinerer Ausführung rund um die herausragenden Tasten (Lautstärke- & Power-Button) an der rechten Seite des Smartphones. Beim komplett in das Gehäuse versenkten SIM-Karten-Einschub an der linken Seite wurde darauf hingegen verzichtet.
An der Kopfseite ist ein klassischer 3,5-Millimeter-Kopfhörer-Eingang zu finden. Entgegengesetzt am Fußende der mittig angeordnete USB-Typ-C-Eingang, um den fest verbauten Akku mit neuer Energie versorgen zu können. Antennenlinien sucht man auf der Rückseite des Handys vergebens. Sie sind nur dezent farblich abgesetzt am Kopf- und Fußende zu finden.
Nokia 8
Etwas schade: Die beiden vertikal angeordneten Kamera-Objektive der Dual-Kamera auf der Rückseite ragen minimal aus dem Gehäuse heraus. Das ist zwar in der alltäglichen Nutzung kein größeres Problem und sieht auch nicht schlecht aus, es dürfte aber interessant sein, wie das Smartphone auf der Rückseite nach einigen Monaten der Nutzung aussieht. Schließlich wird das Handy immer mit dem Rücken zuerst auf Tisch & Co. abgelegt. Apropos Rückseite: Auch wenn das Nokia 8 mit einer speziellen Beschichtung versehen wird, die optisch störende Fingerabdrücke verhindern soll, werden sie doch immer mal wieder sichtbar.
Ein echter Hingucker ist das Nokia 8 aber auch aufgrund des 5,3 Zoll großen QHD-Displays. Satte Farben, hoher Kontrast, ordentliche Blickwinkelstabilität und keine sichtbaren Pixel machen in Bezug auf die Nutzung einfach Spaß. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung ist der Inhalt vom Handydisplay noch immer gut ablesbar. Das an den Kanten abgeflachte 2.5D-Glass rundet das positive Gesamterscheinungsbild des neuen Nokia-Top-Modells ab.
Preis und Verfügbarkeit
Das Nokia 8 kann ab sofort bei mehreren Handelspartnern vorbestellt werden. Dazu gehören unter anderem die Deutsche Telekom, Media Markt, Saturn, O2, Amazon und mobilcom-debitel. Die unverbindliche Preisempfehlung in Deutschland beläuft sich dabei auf 579 Euro. Der Liefertermin lässt jedoch noch auf dich warten: Das Nokia 8 soll, so verrät es Deutschland-Chef von HMD Global, Sebastian Ulrich, der Redaktion von inside-digital.de, ab dem 8. September in Deutschland in den Handel kommen.
Das Smartphone kommt in vier Farbvarianten, die sich jedoch nicht nur durch ihren Farbton, sondern auch durch die Art und Weise der Oberfläche unterscheiden: So wird es eine kupferfarbene und eine blaue Variante mit glänzenden Rücken geben, während eine weitere blaue Variante sowie eine graue Variante matt daherkommen. In Deutschland sind zunächst allerdings nur die matten Farben erhältlich.
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