Design und Verarbeitung
In der Designsprache hält sich Sony beim Z1 an den mit dem Z eingeführten Stil und dieser ist vor allem geradlinig. Die Rückseite ist wieder mit Glas überzogen, einen kleinen Unterschied macht jedoch der Rahmen aus, der aus Aluminium besteht. Der Lautsprecher sitzt nun auf der unteren Seite und nicht mehr rechts unten wie beim Z. Auffällig ist aber der Größen- und Gewichtsunterschied zum Xperia Z: Trotz gleich großen Displays misst das Z1 5 Millimeter mehr in der Höhe und wiegt 24 Gramm mehr.
In Kombination mit dem Metallrahmen fühlt sich das Z1 mit seinem stolzen Gewicht sehr massiv, allerdings auch etwas klotzig an. Wie das Z ist auch das Z1 gegen Staub und Wasser geschützt. Damit kein Wasser ins Gehäuse eindringt, sind alle Anschlüsse und der Schacht für die Micro-SIM-Karte mit Abdeckungen versehen, die sich nahtlos in den Rahmen einpassen. Nur der Kopfhörerausgang ist ungeschützt – Wasser scheint diesem also nichts auszumachen. Insgesamt liefert Sony mit dem Z1 ein sehr gut verarbeitetes Gerät ab, das allerdings etwas schwer und in Relation zur Display-Größe etwas groß geraten ist.
Sony Xperia Z1: Hands-On-Fotos
Bewertung: 4,5/5
Display
Sony hatte mit dem Z das erste Smartphone mit Full-HD-Auflösung auf den Markt gebracht und konnte mit der Darstellung überzeugen. Beim Z1, das ebenfalls 5-Zoll und die gleiche Auflösung liefert, konnte die Darstellung allerdings nochmals verbessert werden. Vergleicht man die beiden Bildschirme direkt miteinander, wird ein sichtbarer Unterschied deutlich. Vor allem bei der Wiedergabe von Videos liefert das Z1 ein deutlich schärferes Bild. Bei Bildern fällt die dynamischere Darstellung des im Z1 verwendeten Triluminos-Display auf, das gleichzeitig natürlichere Farben wiedergibt als das Z. Die Farben wirken weniger überzeichnet als auf vielen anderen Displays.
Disply des Xperia Z1 (oben) und des Xperia Z im vergleich
Auschnittvergrößerung (Z1 oben)
Wirklich ankreiden könnte man dem Display höchstens die Ablesbarkeit im Freien: Zwar liefert es eigentlich eine ausreichende Helligkeit, allerdings spiegelt das Display auch für ein Smartphone etwas stark.
Bewertung: 5/5
Ausstattung und Leistung
Im Sony Xperia Z1 kommt der Qualcomm Snapdragon 800 als Prozessor zum Einsatz. Vier Kerne, jeweils auf 2,2 GHz getaktet, kommen hier in Verbindung mit 2 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Das beschert dem Z1 nicht nur eine flüssige Bedienung und flotte Arbeitsgeschwindigkeit sondern schlägt sich auch im AnTuTu-Benchmark nieder, in dem das Z1 stolze 33728 Punkte holt. Einen besseren Wert erzielte unter unseren Testgeräten bislang nur das G2 von LG, das mit 35855 Punkten einen Tick schneller war.
AnTuTu-Ergebnis Sony Xperia Z1
Schnell bewegt sich das Z1 auch im Internet: Über WLAN wurde inside-digital.de in klassischer Ansicht innerhalb von 7 Sekunden vollständig geladen, über das Mobilfunknetz dauerte es nur wenig länger.
Von den verbauten 16 GB internem Speichers stehen dem Nutzer noch gut 11 GB zur freien Verfügung. Das Z1 nimmt aber auch Micro-SD-Karten mit einer Kapazität von maximal 64 GB an.
Als Telefon macht das Z1 eine gute Figur, so lange man den Hörer oder ein Headset nutzt (ein Headset war bei unserem Testgerät nicht enthalten, gehört aber zum regulären Lieferumfang). Sprache wird deutlich und ohne Abbrüche auf beiden Seiten wiedergegeben. Telefonate über die Freisprecheinrichtung klingen jedoch eher nach Walkie Talkie oder Polizei-Funk.
Feature |
Ja | Nein | Funktion |
HSPA |
X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 100 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Bluetooth-Version | X | 4.0 | |
WLAN-Standards | X | 802.11 b/g/n |
Bewertung: 4,5/5
Kamera
Über kaum ein anderes Sony-Smartphone wurde so lange im Voraus spekuliert - zunächst unter dem Codenamen Honami, dann als i1 - wie über das Z1. Erwartet wurde, dass Sony ein Smartphone mit einer überragenden Kamera vorstellt. Und die Japaner packen tatsächlich einiges in das recht flache Gehäuse – 20,7 Megapixel finden sich auf dem Exmor-RS-Sensor. Als Standard voreingestellt ist eine Auflösung von 8 Megapixeln, über die manuellen Einstellungen kann man diese auf bis zu 20 Megapixel im Format 3:4 erhöhen. Die Automatik-Funktion, mit der die Kamera Situationen und Lichtverhältnisse erkennt und entsprechende Voreinstellungen vornimmt, ist allerdings nur mit 8 Megapixeln möglich.
Kamera-Menüs des Z1
Was die Fotoqualität anbelangt macht sich allerdings leichte Ernüchterung breit – zumindest wenn man die "überlegene Automatik" nutzt, denn hiermit wirken Bilder je nach den Lichtverhältnissen hin und wieder blass und leicht überbelichtet. Sony gibt dem Fotografen allerdings noch zahlreiche Voreinstellungen und manuelle Einstellungsmöglichkeiten an die Hand, mit denen sich an den Bildern schrauben lässt. Trotzdem ist zu hoffen, dass Sony eventuell noch mit einem Software-Update die Funktion der "überlegenen Automatik" nachbessert.
Als nicht ganz optimal präsentiert sich auch der Autofokus, der oft recht lange braucht um einen bestimmten Bildbereich scharfzustellen. Setzt man den Fokus manuell, springt dieser insbesondere bei Nahaufnahmen zudem gerne mal an eine andere Stelle.
Sony Xperia Z1: Kamera-Testfotos
Die Bilder gibt es hier in Originalgröße
Zur nachträglichen Bearbeitung von Bildern ist auf dem Z1 neben dem Android-Foto-Editor bereits die kostenlose App Pixlr Express vorinstalliert.
Die Video-Qualität der Kamera bewegt sich auf gutem Niveau. Aufnahmen in Full-HD zeigen sich detailreich und auch mit bewegten hat die Kamera keine Schwierigkeiten. Auch der Autofokus leistet hier recht gute Arbeit. So wird beispielsweise nach einem Schwenk schnell scharfgestellt. Im manuellen Modus bietet auch die Video-Funktion zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten und voreingestellte Szenen.
Bewertung: 4/5
Musik und Spiele
Das Xperia Z1 bietet zum Abspielen von Musik die Walkman-App von Sony. Über Kopfhörer liefert das Smartphone einen ausgeglichen vollen Klang, der integrierte Lautsprecher macht allerdings wenig Freude. Er liefert zwar eine beachtliche Lautstärke, dafür klingt die Musik recht dumpf. Etwas Abhilfe verschafft hier die Option Clear Audio+ in den Einstellungen der Walkman-App, mit der die Höhen hochgeregelt werden. Einen wirklich guten Klang (im Vergleich zu anderen Smartphones) liefert der Lautsprecher dennoch nicht.
Die Sony-Walkman-App
Wie bei dem starken Prozessor nicht anders zu erwarten, stellen aufwendige Spiele das Z1 vor keine größere Herausforderung. Real Racing 3 lief flüssig ohne jegliche Ruckler. Das Display mit seiner detailreichen Darstellung macht auch hier Freude. Kleiner Wermutstropfen: Eine gewisse Wärmeentwicklung nach längerem Spielen ist nicht von der Hand zu weisen.
Bewertung: 4/5
Akku
Im Test musste der 3.000-mAh-Akku 30 Minuten Videowiedergabe über die YouTube-App, 30 Minuten Musikstreaming, 30 Minuten Spielen, 30 Minuten Surfen, ein 30-minütiges Gespräch sowie die Aufnahme diverser Fotos und Videos, und den Download größerer Dateien verkraften. Das alles bei aktiviertem WLAN, Bluetooth und aktivierter Push-Mail-Funktion. Nach den 8 Stunden des Testtages, zeigte das Z1 noch einen Akkustand von 34 Prozent an. Über Nacht verlor das Gerät im Standby dann nochmal 12 Prozent, so dass nach 24 Stunden noch 22 Prozent der Akkukapazität zur Verfügung standen.
Das ist ein durchschnittlicher Wert mit dem man einen moderaten Arbeitstag gut überstehen sollte. Sony gibt als maximale Gesprächszeit im GSM-Netz 830 Minuten an und 400 Minuten Videowiedergabe. Sollte es knapp werden oder der Weg zur nächsten Stromquelle noch weit sein, kann beim Z1 der sogenannte Stamina-Modus zugeschaltet werden, wodurch mobile Daten und WLAN bei ausgeschaltetem Display deaktiviert werden um Strom zu sparen. Über die Option "Akkuschonmodus", kann der Nutzer noch weitere Funktionen auswählen, die abgeschaltet werden, um das Smartphone so lange wie möglich am Leben zu halten.
Bewertung: 4/5
Fazit
Sony bringt mit dem Z1 ein solides, schickes und sehr gut ausgestattetes Oberklasse-Smartphone auf den Markt, das zudem auch noch robust,wasserdicht und schnell ist. Beim Display schafft es Sony tatsächlich in Sachen Detail-Darstellung auf das bereits allgemein hohe Niveau der Konkurrenz noch eine Schippe draufzulegen. Kurz: Das Sony Xperia Z1 ist ein sehr gutes Smartphone.
Aber: Das Hauptmerkmal des Z1, das Feature auf das alle gewartet haben, die 21-Megapixel-Kamera, leistet sich kleine Schwächen. So stellt sich die Frage, ob die Kamera das größere Gehäuse, das höhere Gewicht und den derzeit 200 Euro höheren Preis im Vergleich zum Schwestermodell Xperia Z ausgleicht. Sicher bietet das Z1 auch einen erheblich schnelleren Prozessor, im alltäglichen Gebrauch dürfte dies allerdings keinen großen Unterschied machen, da auch das Z über potente Hardware verfügt.
Pro:
- Hervorragende Detail-Darstellung des Displays
- Schnelle Arbeitsgeschwindigkeit
- Robust und gegen Staub und Wasser geschützt
Contra:
- Recht großes Gehäuse
- Hohes Gewicht
- Hoher Preis
Alternativen
Wem das Design des Xperia Z1 gefällt, allerdings auf eine Kamera mit 20,7 Megapixeln verzichten kann, der kann auch zum Schwestermodell Xperia Z greifen, das ebenfalls recht robust und wasserdicht ist und derzeit für etwa 200 Euro weniger angeboten wird. Diejenigen, die vor allem Wert auf schnelle Hardware und ein gutes Display legen, können sich auch mal das G2 von LG ansehen. Trotz größerem Display verfügt es über geringere Maße als das Z1 und schneidet im Test auf inside-digital.de sehr gut ab.
Foto-Enthusiasten sollten auch das Nokia Lumia 1020 in Betracht ziehen, dessen Pureview-Kamera mit ihrem 41-Megapixel-Sensor bislang einen vielversprechenden Eindruck macht.