2011 möchte Sony Ericsson den verlorenen Boden auf die Konkurrenz wieder aufholen. Auf dem MWC in Barcelona stellte das schwedisch-japanische Joint Venture sein neues Portfolio vor. Ein Gerät davon, ist das Xperia Arc. Der ultraflache Androide besticht durch sein attraktives Design, welches durch das 4,2 Zoll große Display und der geschwungenen Rückseite geprägt wird. Zudem liefert Sony Ericsson sein neues Flaggschiff gleich mit der neusten Android-Version (2.3) aus. Dies sorgte zum Beispiel bei der Präsentation des Xperia X10 im letzten Jahr für sehr viel Ärger. Wie gut das Arc im Vergleich zur starken Konkurrenz aus Südkorea oder Taiwan ist, zeigt der Testbericht auf inside-digital.de
Das Arc wird in einer grün-weißen rechteckigen Verpackung geliefert. Der schicke Androide liegt in einer stabilen Pappschale. Unter der Schale befindet sich das überschaubare Zubehör lose in der Verpackung. Neben dem 1500-Milliamperstunden-Akku findet man ein Stereo-Headset, ein Lade- und Datenkabel, einen Adapter für die Steckdose und eine Kurzanleitung. Die acht Gigabyte große Speicherkarte ist schon im Handy eingelegt.
An der Geräteunterseite befindet sich eine kleine Öffnung, an welcher der Akkudeckel nach oben gehoben wird. Dieser besteht aus dünnem Kunststoff und ist sehr biegsam. Für das Einsetzen der Speicher- und der SIM-Karte muss der Akku entfernt werden. Das Zusammenbauen des Arc gestaltet sich einfach: Der Deckel wird auf das Gerät gelegt und ein leichter Druck genügt, um diesen wieder zu arretieren.
Mit 125.0 × 63.0 × 8.7 Millimeter ist das Smartphone ein wahrlicher Handschmeichler und zählt zu den flachsten Geräten am Markt. Trotz des geringen Gewichtes von gerade einmal 117 Gramm, wirkt es sehr wertig. Die Vorder- und Rückseite bestehen aus Kunststoff in silber-metallic. Für die Flanken und die Hardware-Tasten verwendete Sony Ericsson allerdings Chrom. Dem Arc lässt sich trotz der überwiegenden Verwendung von Kunststoff eine sehr gute Haptik bescheinigen. Die Verarbeitung ist gut und die Spaltmaße gering. Auch beim festen Zupacken knackt oder knarzt nichts. Zudem ist das Gerät trotz der geringen Dicke sehr Verwindungssteif. Die Rückseite ist leicht gewölbt konstruiert. Somit liegt das Gerät noch besser in der Hand. Das ist auch nötig, da die Kunststoffteile sehr glatt und rutschig sind.
An der rechten Geräteseite befinden sich die MicroUSB-Schnittstelle für das Daten- und Ladekabel, die Lautstärkewippe und die Taste für den Kameraschnellstart. Die Stirnseite beherbergt einen geschützten HDMI-Ausgang sowie den An-/Ausschalter des Gerätes. Auf der linken Seite wurde der ungeschützte 3,5 Millimeter Kopfhöreranschluss verbaut. Die Rückseite wird neben dem Xperia-Schriftzug noch mit der Kameralinse und einem LED-Fotolicht verziert.
Unter dem Display befinden sich neben der Menütaste, welche alle Optionen im jeweils angezeigten Programm auflistet, die Taste für die Startseite und die Zurück-Taste. Der Druckpunkt der mittleren Taste ist stramm – bei den beiden äußeren Tasten ist dieser leicht schwammig. Der Tastenhub sehr gering. Zwischen den unbeleuchteten Tasten sind zwei kleine weiße LEDs installiert, um sie im Dunkeln optisch voneinander zu trennen.
Die Steuerung des Smartphones wird hauptsächlich über den Touchscreen ausgeführt. Für die Texteingabe wird eine virtuelle QWERTZ-Tastatur eingeblendet. Das Display reagiert sehr sensibel auf die Eingabe. Auch Schnellschreiber werden mit den virtuellen Tasten keine Probleme haben, da sie ausreichend groß sind und zielgenau getroffen werden können. Die Tastatur kann wahlweise im Portrait- oder im Quermodus (Landscape) angezeigt werden.
Der 1500 Milliamperestunden-Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von 430 Stunden im GSM- und 400 Stunden im UMTS-Netz. Gesprächen sollen bis zu einer Länge von sieben Stunden möglich sein. Im Test müssen die Werte erwartungsgemäß nach unten korrigiert werden. Bei ständig aktiviertem W-Lan und E-Mail-Push, zwei Stunden telefonieren, drei Stunden spielen und zwei Stunden surfen, verlangte das Smartphone nach knapp 30 Stunden wieder nach neuem Strom. Ein akzeptabler Wert. Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller annehmbare 0,66 W/kg und liegt damit weit von der gesetzlichen Grenzen von 2 W/kg entfernt.
Der 4,2 Zoll große kapazitive Touchscreen, löst mit 480x854 Pixeln auf und kann bis zu 16 Millionen Farben darstellen. Also erstes Gerät von Sony Ericsson verfügt das Arc über ein sogenanntes „Reality“-Display. Mit Hilfe der Mobile Bravia-Engine, welche in ähnlicher Art auch in den TV-Geräten von Sony zu finden ist, soll das TFT-Display schärfere und farbenfrohere Bilder darstellen können. In der Tat ist das Ergebnis mit aktivierter Bravia-Engine ersichtlich, wenngleich der Unterschied nicht riesig ist. Dennoch kann das Display nicht an die Brillanz des Amoled-Display von Samsung oder an das IPS-Display von Apple heran reichen. Die Displayhelligkeit wird manuell an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Ein automatischer Sensor oder Einstellungen dazu, konnten im Test nicht auffindet gemacht werden. Reduziert man das Display auf lediglich ein Drittel seiner maximalen Helligkeit, kommt es zu einem leichten Flackern der Anzeige – vornehmlich in weißen Bereichen - z.B. beim surfen. Erhöht man die Helligkeit ein wenig, verschwindet es allerdings wieder. Der Lagesensor dreht nahezu ohne Verzögerung die Anzeige um 90 Grad, sobald das Handy gedreht wird und der Annäherungssensor deaktiviert das Display, wenn das Gerät an das Ohr gehalten wird.
Das Display weist in geschlossenen Räumen eine recht starke Spiegelung auf. Dennoch lässt es sich unter freiem Himmel sehr gut ablesen. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird das Ablesen enorm erschwert. So sollte man die Helligkeit auf das Maximum stellen. Eine Status-LED informiert den Nutzer über entgangene Anrufe, Termine, SMS oder sonstige Benachrichtigungen. Etwas unverständlich ist die Positionierung dieser LED. Sie befindet sich an der rechten Geräteseite und nicht wie sonst üblich über dem Display. Liegt das Gerät auf dem Tisch, ist es nicht so einfach erkennen, ob die LED blinkt, sondern das Gerät muss erst gedreht werden.
Die 8,1 Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über die seitliche Kamerataste gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunden einsatzbereit. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht ganz eine Sekunde. Genauso lang dauert die Speicherung der geschossenen Bilder. Innerhalb von zwei Sekunden ist die Kamera also wieder für ein weiteres Bild bereit. Schnappschuss-Fans werden damit ihre Freude haben. Die Einstellungen sind sehr umfangreich und geben dem Nutzer eine Vielzahl von Optimierungen mit an die Hand.
- Aufnahmemodus (Normal, Motiverkennung, Lächelerkennung)
- Auflösung
- Touch-Fokus
- Szenen (Landschaft, Nachtporträt, Sport, Dokument, Porträt, Nachaufnahme, Strand und Schnee, Party)
- Selbstauslöser
- Blitz
- Fokusmodus (Einzel, Makro, Unendlich, Multi, Gesichtserkennung)
- Belichtungskorrektur
- Weißabgleich
- Belichtungsmessung (Mitte, Durchschnitt, Spot)
- Bildstabilisator
- Geo-tagging
- Verschlusston
Die Einstellungen werden teilweise über das Display direkt aufgerufen oder über die Menü-Taste, welche den Zugriff auf die erweiterten Einstellungen frei gibt. Hat man allerdings die automatische Motiverkennung aktiviert, stehen eine Vielzahl von Einstellungen nicht zur Verfügung, da die Kamera in dem Fall alles automatisch regelt. Die fünf letzten Bilder und Videos werden in einer kleinen Vorschau am unteren Bildschirmrand angezeigt und sind darüber auch direkt aufrufbar. Nahtlos kann bei der Betrachtung in das Bild herein und heraus gezoomt werden. Nur das Verschieben des Bildschirmausschnittes funktioniert nicht wirklich flüssig, sondern stufenweise.
Das Arc verfügt zudem über eine Videokamera, welche HD-Filme mit bis zu 720p aufnehmen. Die Einstellungen für den Videomodus sind ebenso umfangreich:
- Videogröße
- Szenen (Portrait, Landschaft, Nachtmodus, Strand und Schnee, Sport, Party)
- Aufnahmemodus (Normal, Touch-Fokus)
- Belichtungskorrektur
- Fokusmodus
- Blitz
- Weißabgleich
- Belichtungsmessung (Mitte, Durschnitt, Spot)
- Videostabilisator
- Mikrofon (ein, aus)
- Selbstauslöser
Die Wiedergabe von Bildern und Videos auf dem Handy-Display ist sehr gut. Die Bilder sind hell und weisen einen guten Kontrast auf. Ebenso ist die Sättigung auf einem sehr guten Niveau. Betrachtet man die Bilder auf einem PC-Monitor, können sie ebenfalls überzeugen. Die Bilder sind scharf und detailreich. Das sonst bei Handykameras bemängelte Bildrauschen ist auch unter nicht optimalen Lichtverhältnissen überraschend gering. Hier spielt der von hinten beleuchtete Exmor-R-Sensor seine ganzen Vorteile aus. Die selbstgedrehten Videos sind auf dem Handydisplay ebenso scharf und vorallem flüssig. Mit schnellen Szenen oder Kameraschwenks kommt die Anzeige sehr gut zurecht. Auf dem PC oder einem LCD-TV können die Videos nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Zwar kommt es zu keinen Rucklern, auch die Qualität der Sprachaufzeichnung ist gut. Allerdings zeigt sich an Kanten und Linien im Video eine Treppchenbildung. Insgesamt lässt sich dem Arc eine sehr gute Kameraperformance bescheinigen und stellt so eine gescheite Alternative zur herkömmlichen Digitalkamera dar. Sollte man diese ein Mal zu Hause vergessen haben, lassen sich gute Abzüge für das Fotoalbum erstellen und auch das ein oder andere Erinnerungsvideo in ordentlicher Qualität drehen.
Das Xperia Arc kommt mit Android 2.3 Gingerbead auf den Markt. Die Änderungen gegenüber der vorherigen Version (2.2 Froyo) sind recht gering. Neben einem verbesserten Tastaturlayout, welches nun Zahlen nicht erst beim Umschalten anzeigt, eine vereinfachte Copy&Paste-Funktion wurde auch das Powermanagment überarbeitet, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Ansonsten findet man sich als eingefleischter Androidnutzer, aber auch als Neuling sehr gut zurecht. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Startbildschirme. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für den schnellen Programmstart abgelegt werden, Verknüpfungen angelegt oder Ordner erstellt werden.
Am oberen Rand sitzt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellungen sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Termine, herunter geladene und installierte Programme. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich das Icon, um alle Programme aufzurufen. Die Applikationen werden in alphabetischer Reihenfolge dargestellt. Möchte man ein Programm auf den Startbildschirm legen, berührt man dieses für ca. eine Sekunde und legt das Icon an der gewünschten Position auf dem Display ab. Um ein Programm vom Display zu entfernen, reicht ebenfalls eine sekundenlange Berührung. Am unteren Rand erscheint ein Mülleimer-Symbol, in welches man das Programm verschiebt. Die Systemeigenschaften sind unter dem Kontextmenü „Einstellungen“ aufrufbar. Hier findet alles Platz, was für das Handy wichtig ist: Anrufmanagment, Telefoneinstellungen, Netzwerkeinstellungen und Synchronisation.
Sony Ericsson verzichtete diesmal auf seine eigene Benutzeroberfläche. Einzig Timescape erinnert noch daran. Das Programm und das dazugehörige Widget, stellt die gesamte Kommunikation verschiedener Dienste in einer Anzeige dar. Egal ob Facebook, Twitter, E-Mails, SMS oder Telefon, alles lässt sich via Timescape betrachten, lesen und beantworten. Die einzelnen Kommunikationswege werden in verschiedenen Reitern dargestellt, welche mit einem Fingerwisch nach rechts und links durchgeblättert werden können. Ein Einloggen auf den verschiedenen Plattformen oder das Starten diverser Applikationen entfällt somit.
Zum Senden einer SMS oder MMS steht eine intuitive Eingabemaske bereit. Nachdem man den Empfänger festgelegt und das Textfeld angetippt hat, öffnet sich die Tastatur. Je nach Lage des Handys, wird diese im Hoch- oder im Querformat angezeigt. Aufgrund des großen Displays kann die Eingabe gezielt und schnell erfolgen. Die Texteingabe verfügt über Wortvervollständigung. Hierfür ist es nicht nötig, das komplette Wort zu schreiben. Nach den ersten paar Buchstaben erkennt das System den Wortstamm und gibt diverse Vorschläge aus, wie das Wort lauten könnte. Wird ein Wort bestätigt, wird es automatisch im Text eingetragen. Weitere häufig genutzte Wörter können selbst hinzugefügt werden. Über das Optionsmenü hat man die Möglichkeit auf einfache Weise der Nachricht noch Bilder, Videos oder Töne hinzu zufügen. Das System erstellt dann automatisch eine MMS aus der Nachricht.
Technisch gesehen spielt das Xperia Arc in der ersten Liga und bringt alles mit, was heutzutage als Standard bezeichnet werden darf. Die Datenturbo HSDPA für den Download und HSUPA für den Upload sorgen für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht W-Lan mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth 2.0 oder per USB-Verbindung von statten. Dafür dient der MicroUSB-Anschluss. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Der interne Speicher beträgt knapp 400 Megabyte. Aufgrund diverser vorinstallierter Programme und Inhalte stehen lediglich noch 200 Megabyte zur Verfügung. Die im Lieferumfang enthaltene Speicherkarte stellt allerdings weitere acht Gigabyte bereit. Wer damit nicht auskommt, der kann eine 32 Gigabyte große Speicherkarte verwenden.
Bilder und HD-Videos können auf einen Fernseher entweder per DLNA oder den Micro-HDMI-Ausgang übertragen werden. Für ausreichend Power sorgt der ein Gigahertz schnelle Prozessor, dem 320 Megabyte Arbeitsspeicher zur freien Verfügung zur Seite stehen .
Der Browser basiert auf der Webkit-Engine und verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten perfekt. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das Arc mittels UMTS 22 Sekunden – schneller geht es mit W-Lan: hier ging der Seitenaufbau in gerade einmal 14 Sekunden vonstatten. Das Durchsuchen einer Seite verläuft sehr flüssig. Fast nahtlos wird der Bildschirm gedreht, sobald man das Handy ins Querformat hält. Gezoomt werden kann entweder per Multitouch oder über die eingeblendeten Tasten im Display. Auch hier gibt es keine Verzögerung. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert das Öffnen von unerwünschter Werbung. Der Browser selbst kann Flashvideos darstellen. Mit aktiviertem Flash-Plugin ist das Surfen allerdings ein wenig ruckelig. Die Darstellung der eingebetten Videos funktioniert, je nach Internetverbindung recht flüssig.
Durch das große Display eignet sich das Gerät sehr gut als Navigationssystem. Eine eigenständige Navigationslösung wurde seitens des Herstellers nicht installiert. Dafür steht Google Maps Navigation in der Beta-Version zur Verfügung. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger lediglich zehn Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden, wenngleich dies fünf Sekunden länger dauerte. Nachdem man ein kostenloses Zusatz-Plugin aus dem Market herunter geladen hat, verfügt Google Maps Navigation auch über eine sprachgeführte Navigation. Das jeweilige Kartenmaterial wird ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. Es empfiehlt sich also, ein entsprechendes Datenpaket oder –flatrate bei einem häufigeren Einsatz zu buchen.
Die Routenplanung lässt keine Wünsch offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar, deutlich und zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satelittenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich aus dem Market eine andere Lösung kaufen und herunter laden.
Die komplette Musiksammlung lässt sich nach altbekannten Kategorien filtern, wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Alben, Titeln, Playlisten darstellen. Beim Suchen eines bestimmten Titels oder Albums hilft eine Suchmaske am oberen Rand der Musikbibliothek. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben den bekannten Steuerungselementen wie Vorwärts, Rückwärst, Start und Stop, lassen sich noch Online-Inhalte über den abgespielten Interpreten suchen. Über das Kontextmenü kann das Lied als Rufton eingerichtet und der Equalizer aufgerufen werden. Letzterer hat insgesamt zehn vordefinierte Varianten. Eine Möglichkeit, die Klangeinstellungen manuell zu justieren, gibt es nicht. Während der Wiedergabe wird das aktuelle Albumcover angezeigt.
Die Qualität des rückseitig verbauten Lautsprechers erfüllt seinen Zweck, mehr aber auch nicht. Zwar ist die Ausgabe sehr laut und klar - es fehlt allerdings an Dynamik. Höhen dominieren, Mitten und Tiefen fehlen komplett. Dies lässt sich mit dem Equalizer auch nur bedingt korrigieren. Der Vorteil der gewölbten Rückseite besteht darin, dass der Lautsprecher nicht verdeckt wird sobald das Gerät auf dem Tisch liegt und nach unten genug Platz hat, so dass sich die Musik verteilen kann. Ein komplett anderes Bild zeigt sich bei der Verwendung eigener Kopfhörer. Über das komplette Klangspektrum wissen sie zu gefallen. Höhen, Mitten und Bässe werden voluminös und ausgewogen in ausgezeichneter Qualität wiedergegeben. Schließt man das Arc an eine externe Musikanlage an, gibt es ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung. Auch in dem Fall ist die Wiedergabequalität hervorragend und somit eignet sich das Arc perfekt als externe Mediabox für die heimische Anlage oder das Autoradio. Das mitgelieferte Headset konnte leider nicht getestet werden, da es defekt war. Der rechte Kopfhörer schepperte schon auf mittlerer Lautstärke und aus dem linken kam größtenteils nur Musik, die Stimme des Interpreten war derart leise, dass man nichts vom Text verstehen konnte.
Die Kalenderfunktion des Arc stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Farblich gekennzeichnet, lassen sich unterschiedliche Kalender anzeigen. So können geschäftliche und private Termine sauber getrennt verwaltet werden.
Die Kontaktedatenbank stellt alle Einträge in einer nach unten durchscrollbaren Liste dar. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Scrollt man hier das Telefonbuch durch, wird der jeweilige Anfangsbuchstabe vergrößert in der Displaymitte angezeigt. Das Navigieren durch eine große Kontaktdatenbank wird damit immens vereinfacht. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzu gefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden. Zudem lassen sich die Kontakte mit Informationen aus Facebook verknüpfen. So werden automatisch die jeweiligen Profilbilder und Statusmeldungen mit angezeigt.
Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook bereit. Als Messenger dient Google Talk. Ein Dateimanager hilft beim Durchsuchen von diversen Dateien. Über den Medienserver lassen sich Inhalte über das heimische Wlan-Netzwerk austauschen und auf anderen Geräten betrachten. Die News und Wetter Applikation zeigen neben der aktuellen Wetterlage auch aktuelle Nachrichten an. Die OfficeSuite steht in der „Viewer-Edition“ bereit, mit deren Hilfe sich Dokumente betrachten lassen und TrackID hilft bei der Bestimmung eines unbekannten Liedtitels.
Im Android Market kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden. Im Moment befinden sich ca. 300.000 verschiedene Anwendungen im Android Market. Hat man sich für ein Programm entschieden, kann man dies sehr einfach herunterladen und installieren. Die installierten Programme findet man im Applikationsmenü wieder und kann sie von hier aus auf einem der Startbildschirme ablegen. Zudem gibt es die Möglichkeit, den Android Market komfortabel am PC zu durchsuchen, Applikationen zu kaufen und anschließend auf das Handy installieren lassen.
Mit dem Arc stellt Sony Ericsson einen sehr guten - wenn nicht sogar den besten - Vertreter der Xperia-Reihe vor. Es besticht durch ein attraktives Design, eine sehr gute Verarbeitung und ausreichend Power. Das alles gepaart mit einem recht geringen Preis von rund 440 Euro, könnte Sony Ericsson zurück auf die Erfolgsspur verhelfen. Aus den früheren Fehlern scheint man erfreulicherweise gelernt zu haben. So kommt das Arc, anders als im letzten Jahr das X10, gleich mit der aktuellsten Android-Version 2.3 auf den Markt. Die Kamera liefert eine nahezu perfekte Performance ab. Die Bilder stehen einer handelsüblichen Digitalkamera in nichts nach. Auch die HD-Videos wissen zu gefallen. Das sehr oft auftretende Problem der Micro-Ruckler in der Wiedergabe, welches zum Beispiel das Xperia X10 hatte, gehört bei dem Arc der Vergangenheit an.
Grund zum Meckern bieten lediglich die kleinen Kinderkrankheiten, welche jedoch nur nervig sind, nicht aber das Gerät in seiner Funktion beeinträchtigen. Mit einem zeitnahen Update sollte man diese recht schnell aus der Welt schaffen können. So lässt sich ab und an ein eingehender Anruf nicht annehmen, weil das Display die dafür notwendige Wischbewegung nicht wahrnimmt. Ähnliches gilt auch beim Wecker: dieser lässt sich nicht immer sofort ausschalten und die entsprechende Taste muss auf dem Display öfters gedrückt werden. Zumindest kann man so nicht verschlafen, da man spätestens nach dem fünften Versuch den Wecker zu deaktivieren, putzmunter ist.
Die Konkurrenz hingegen schläft bekannt auch nicht. In gut einem Monat sollten die neuen Androidflaggschiffe von Samsung, LG und HTC auf dem Markt sein, welche mit Dual-Core-Prozessor und 3D-Display (LG Otpimus 3D) aufwarten und die Marktposition der jeweiligen Hersteller unterstreichen sollen. Mit dem Xperia Arc braucht sich Sony Ericsson allerdings nicht zu verstecken und könnte den einen oder anderen enttäuschten Kunden zurück gewinnen.