Nach seinem Bestseller SGH-I900 Omnia schickt Samsung mit dem I8910 HD ein neues Gerät der Oberklasse ins Rennen. Videoaufnahmen in HD-Qualität sollen auf dem 3,7 Zoll großen kapazitiven AMOLED-Touchdisplay überzeugen. WLAN ist auf dem schicke Smartphone ebenso eine Selbstverständlichkeit wie UMTS mit HSDPA und HSUPA-Technologie. Reichen die unzähligen Connectivitymöglichkeiten und das dick geschnürte Anwendungspaket des I8910 HD aus, um das I900 Omnia vom Thron zu stoßen? Das und mehr erfahren Sie im Praxistest auf inside-digital.de.
Das Samsung I8910 HD wird in einem vergleichsweise kleinen quadratischen Karton geliefert. Eine farbig bedruckte Banderole mit vorwiegend dunkelblauem Hintergrund fasst den Karton, der in dezentem grau-schwarzen Karomuster gehalten ist, ein. Auf der Banderole prangen Fotos des Smartphones, außerdem sind Bildausschnitte aus einem Video zu sehen, das dem Nutzer später noch in den Anwendungen des Handys begegnen wird. Ein schmaler schillernder Schriftzug „HD Brilliance“ gibt einen Vorgeschmack auf die vom Hersteller versprochene Brillanz des Handydisplays. Die Seitenwände der Banderole informieren ihren Betrachter über die zahlreichen Features, mit denen das I8910 HD ausgestattet ist. Zieht man die Banderole ab und öffnet den Karton, offenbart sich der Blick auf eine etwas nüchtern gehaltene Pappschachtel, in der Smartphone und Zubehör liegen. Das Zubehör umfasst: einen Akku, ein Netzteil, ein USB-Datenkabel, ein Stereo-Headset mit Klinkenstecker, eine Mini-CD mit Software für das Samsung PC Studio, ein Benutzerhandbuch und Kurzanleitungen in deutscher und englischer Sprache. Trotz MicroSD-Speicherkarten-Steckplatz ist keine Karte im Lieferumfang vorhanden, was allerdings, angesichts des 8GB großen flexiblen Speichers des Handys, zu verschmerzen ist.
„Darf´s ein bisschen mehr sein?“, scheint sich Samsung nicht nur bei der Ausstattung des I8910 HD, sondern auch bei seinen üppigen Maßen von 123.0 x 58.0 x 12.9 mm gedacht zu haben. Dementsprechend groß fällt auch die Akkuabdeckung auf der Rückseite des Smartphones aus, was Menschen mit großen Fingern begeistern dürfte. Ein leichter Druck auf den Deckel, nach unten geschoben und schon fällt der Blick auf den (wie sollte es anders sein?) großen Akku. Um die Simkarte in ihren Slot schieben zu können, der teilweise von der Kameralinsenumrandung verdeckt wird, muss man den Akku zuerst entfernen. Einsetzen und Entfernen von Akku und Simkarte erweisen sich als unkompliziert, hierfür ist keine Anleitung nötig. Praktischerweise wurde auf eine Unterbringung des MicroSD-Speicherkarten-Steckplatzes unter der Akkuabdeckung verzichtet. Dieser befindet sich gut zugänglich an der Seite des Handys. „
Ein dickes Ding“ ist das 3,7 Zoll große schwarz glänzende Display nicht nur in seiner Ausstattung, sondern auch in seiner Dimension. Es beherrscht den größten Teil der Handyfront. Verziert wird es von einer silbernen Metallumrandung. Seitenwände und Rückseite des Smartphones wurden in schwarzer Klavierlackoptik gestaltet. Dem Besitzer sei angeraten sein Putztüchlein immer bei sich zu tragen, denn die lackierte Oberfläche sieht zwar gut aus, aber zieht Fingerabdrücke scheinbar magisch an. Das Smartphone fühlt sich sehr gut und hochwertig an – hier zeigt sich, dass Samsung bei der Verarbeitung gute Arbeit geleistet hat. Nichts knarzt oder wackelt. Dank abgerundeter Kanten liegt es bei der Bedienung gut in der Hand. Für kleine Hände ist es bei einhändiger Bedienung manchmal etwas schwierig alle Punkte auf dem großen Display zu erreichen. Die Spaltmaße sind so gering gehalten, dass Staub kaum eine Chance hat ins Handyinnere einzudringen. Abdeckungen über sämtlichen Öffnungen, wie MicroSD-Karten-Slot, Klinkenbuchse und Mutifunktions-Steckplatz, tun ein Übriges um das Handy vor Verschmutzungen zu schützen.
Netzteil und USB-Datenkabel werden über den Multifunktions-Steckplatz an das Handy angeschlossen. Die Anbauteile lassen sich leicht in den Steckplatz schieben, sitzen dort jedoch etwas wackelig. Anders ist die Lage beim Klinkenstecker: dieser lässt sich passgenau und sicher in der Klinkenbuchse verankern. Einen Kontrast zur ansonsten glatten und glänzenden Oberfläche, bilden der obere und untere Rand des Smartphones durch zahlreiche stecknadelkopfgroße Einprägungen. Am oberen Rand befinden sich Klinkenbuchse und Außenlautsprecher, am unteren Rand ein weiterer Lautsprecher und das Mikrophon.
Auf der linken Seite des Handys ist eine schwarze Wipptaste zur Lautstärkeregulierung angebracht, darunter sieht man den MicroSD-Speicherkartenslot. Ein nützliches Feature auf der rechten Handyseite ist eine kleine schwarze Taste zum Abschalten des Displays und Sperrung des Touchscreens. Auch der Multifunktionssteckplatz für Netzteil und USB-Datenkabel und die Kamerataste sind auf dieser Außenseite zu finden. Oben auf der Rückseite des Smartphones ist die Kameralinse zu sehen, die von einem dicken silbernen Rand eingefasst wird. Neben ihr befindet sich die Fotoleuchte. Die Kameralinse hat keine Abdeckung, ist aber tief im Gehäuse versenkt und somit vor Kratzern geschützt. Schmutz kann sich auf Dauer dennoch auf der Linse absetzen und die Sicht trüben. Ein silberner Samsung-Schriftzug ist auf der Akkuabdeckung zu sehen. Über dem großen Display auf der Frontseite ist die zweite Kamera zur Videotelefonie angebracht, daneben ein Lichtsensor. Unter dem Display liegen die schmalen Außentasten. Diese sind jedoch nicht aus Metall, sondern aus silbern gefärbtem Plastik, was man ihnen leider auch ansieht. Bedienen lassen sich diese Tasten jedoch gut, da sie auch für dicke Finger ausreichend breit sind und einen guten Druckpunkt haben. Ganz links liegt die Anruftaste, mittig eine Menü-Taste und rechts die Ein-/Aus-/Ende-Taste. Über ein echtes alphanumerisches Tastenfeld verfügt das I8910 HD nicht.
Für die Eingabe einer SMS oder zum Eintippen von Telefonnummern, wird eine virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen dargestellt. Diese ist, sowohl bei der Bedienung des Handys im Hochformat, als auch im Querformat, angenehm groß dargestellt, so dass sich auch Menschen mit dickeren Fingern kaum vertippen dürften. Da sich die Tasten jedoch haptisch nicht voneinander abgrenzen lassen, ist ein „blindes“ Eintippen von Nachrichtentexten natürlich nicht möglich. Der Vibrationsalarm des Smartphones ist deutlich in Hemd- und Hostentasche zu spüren und dabei so leise, dass er auch in ruhiger Umgebung, beispielsweise bei Besprechungen, nicht stört. Man kann ihn wahlweise zum Rufton dazuschalten oder, wenn die Telefontöne auf Stumm gestellt wurden, als alleinige Anrufsignalisierung nutzen.
Die Sprachqualität des Samsung I8910 HD wird vom Gesprächsteilnehmer auf der Festnetzseite als sehr gut und klar beschrieben. Dagegen nimmt man den Gesprächspartner im Festnetz zwar ausreichend laut wahr, jedoch klingt die Stimme etwas topfig und entfernt. Dank Lautstärkeregler kann die Gesprächslautstärke so hoch geregelt werden, dass der Gegenüber auch in lauter Umgebung wie zum Beispiel an einer Bushaltestelle oder in einer Menschenmenge noch gut zu verstehen ist. Bei der Empfangsstärke zeigte sich das Smartphone im Test von seiner besten Seite. In D-Netzen mit guter Netzabdeckung bescheinigte die Statusanzeige durchgehend höchste Werte. Bei etwas schwächerer Netzabdeckung, z. B. im E+-Netz, schwankte die Anzeige, dennoch war immer ein Empfang möglich. Mit dem mitgelieferten 1500 mAh Li-Ion Akku bringt es das I8910 HD laut Samsung auf eine fast schon spektakuläre Gesprächszeit von 13,5 Stunden. Im Standbymodus soll das Handy 600 Stunden durchhalten, bis es wieder ans Netz muss. Bei normaler Nutzung schaffte das Smartphone im Test eine Standbyzeit von drei Tagen. Auffällig war die schnelle Entleerung des Akkus nach Verbindung mit dem Samsung PC Studio, wenn das Handy danach im Standbymodus belassen wurde. Eine endgültige Trennung zwischen Handy und Software und somit längere Akkulaufzeit, konnte nur durch das Aus- und wieder Einschalten des Smartphones erreicht werden. Ein von Samsung angekündigtes Firmware-Update könnte Abhilfe bei diesem Problem schaffen.
Der Hersteller bescheinigt diesem Modell einen SAR-Wert von 0,426 W/kg.
Das 3,7 Zoll große AMOLED Touch-Display des Samsung I8910 HD ist grandios. Auf einer Fläche von 4,7 cm Breite und 8,2 cm Höhe wird das Betrachten von Bildern oder Videos zu einer reinen Augenweide. Mit 16 Millionen Farben und einer Auflösung von 640x360 Pixeln wirkt die Displaydarstellung sehr brillant und gestochen scharf. Ein „Wow“ entlockte im Test die Betrachtung des ab Werk gespeicherten mp4-Videos „Demo Helicopter“. Durch das hochauflösende Display hat man hier das Gefühl, regelrecht in das Video hineingezogen zu werden und kann schon mal vergessen, dass es sich nicht um einen großen TV-Bildschirm handelt, auf den man schaut.
Direkte Sonneneinstrahlung erschwert die Ablesbarkeit der Displayanzeige, macht sie jedoch nicht ganz unmöglich, da das Display sehr hell einzustellen ist. Richtig punkten kann der Handymonitor durch seine brillante Wiedergabe jedoch im Dunkeln. Leider sind die drei Funktionstasten unter dem Display nicht beleuchtet, so dass man diese bei Dunkelheit nur ertasten kann. Ein Lichtsensor passt die Display-Helligkeit auf Wunsch den äußeren Gegebenheiten an. Deaktiviert man diese Funktion, erscheint im Display-Einstellungsmenü ein zusätzlicher Menüpunkt zur manuellen Helligkeitseinstellung, durch die sich die Leuchtkraft in zehn Schritten regeln lässt. Die Beleuchtungsdauer kann in sieben Schritten zwischen 10 Sekunden und 10 Minuten eingestellt werden und eine Dimmzeit ist in sechs Abstufungen zwischen Aus, 5 Sekunden und 3 Minuten regelbar. Fehlsichtige Menschen wird die Möglichkeit freuen, bei der Schriftgröße zwischen Groß, Normal und Klein, wählen zu können.
Für Begrüßung oder Logo hat der Nutzer die Qual der Wahl zwischen Standard, Text und Bild. Möchte man das Layout der Displayansicht noch weiter dem eigenen Geschmack anpassen, stehen dafür die Themes Precision und Universal zur Auswahl – weitere Themes können aus dem Internet auf das Handy heruntergeladen werden. Als Hintergrund sind auf dem Handy gespeicherte Bilder oder Fotos einstellbar. Alternativ kann man „Standard“ als Hintergrund einstellen, um den Hintergrund des gewählten Themes anzeigen zu lassen. Im I8910 HD ist ein Lagesensor verbaut, der die Displayanzeige beim Drehen des Handys automatisch vom Längs- ins Querformat bringt. Der Sensor reagiert sehr schnell und sensibel, manchmal vielleicht zu schnell, da ein versehentliches leichtes Kippen schon ausreicht um die Anzeige drehen zu lassen. Neben der Kippfunktion kann man für den Lagesensor sogenannte „Motion Einstellungen“ vornehmen, mit denen durch Drehen des Handys Klingeltöne abgestellt oder eine Schlummerfunktion aktiviert werden.
Sehr sensibel reagiert auch der kapazitive Touchscreen bei der Bedienung mit dem Finger. Besonders bei sehr warmen Händen passiert es schon mal, dass Funktionen versehentlich, durch leichte Berührung z. B. mit dem Handballen, aufgerufen werden, wenn man das Handy in die Hand nimmt. Mechanischer Druck ist zur Bedienung nicht erforderlich, da das kapazitive Display mit elektrischen Feldern arbeitet, die sich durch Berührung mit dem Finger verändern, so dass es zu einem elektischen Impuls kommt, der dann in das Handyinnere weitergegeben wird. Die Stifteingabe ist nicht möglich und auch nicht nötig, da alle Icons und dargestellten Tastaturen und Icons groß genug sind, um die Touchwiz-Oberfläche per Fingerberührung oder Gestensteuerung zu bedienen. Der Touchscreen quittiert Berührungen mit VibeTonz-Effekten, sprich, leichter Vibration und signalisiert so, dass die Berührung als Befehl zur Eingabe erkannt wurde.
Ein weiteres Highlight des Samsung I8910 HD ist die 8-Megapixel-Digitalkamera mit 4.0-fach Digitalzoom und Fotoleuchte. Als Sucher dient das Display im Querformat. Am linken und rechten Bildrand befinden sich 10 praktische Icons für die Einstellungsoptionen der Kamera. Der Auslöser, der durch die Kamerataste bedient wird, reagiert selbst bei höchster Bildauflösung sehr schnell. In etwa einer Sekunde ist, auch bei eingestelltem Autofokus, das JPEG-Bild im Kasten. Die Kamera hat folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Auflösung (3264x2448, 2560x1920, 2048x1536, 1600x1200, 640x480, 3264x1836, 2048x1152, 640x360)
- Szene (Portrait, Querformat, Nachtaufnahme, Sport, Party/Innenaufnahme, Strand/Schnee, Sonnenuntergang, Morgendämmerung, Herbstfarben, Feuerwerk, Text, Kerzenlicht, Gegenlicht)
- Aufnahmemodus (Einfach, Serie, Panorama, Smile, Mosaik, Rahmen)
- Kameramodus, Videomodus
- Belichtungswert
- Fokusmodus (Auto-Fokus, Makro, Gesichtserkennung)
- Fotolicht (Automatisch, Ein, Aus)Timer
- Weißabgleich (Automatisch, Tageslicht, Weißlicht, Neonlicht, Wolkig)
- Effekte (Kein, Schwarzweiß, Sepia, Negativ, Wasserfarbe, Prägen, Umriss)
- ISO (Automatisch, 100, 200, 400, 800, 1600)
- Bildstabilisator
- WDR - Wide Dynamik Range
- Blinzel-Erkennung
- Bildqualität (Superfein, Fein, Normal)
- Einstellen (Kontrast, Sättigung, Schärfe)
- Hilfslinien
- Vorschau
- GPS-Verbindung
- Auslöserton
- Speicher (Telefonspeicher, Massenspeicher, Speicherkarte)
Die Serienaufnahme nimmt 10 Bilder auf, allerdings nur in einer wählbaren Auflösung von 640x480 oder 320x240. Ebenso verhält es sich mit der Auflösung bei der Panoramafunktion. Hier sind bis zu 8 Fotos nebeneinander aufnehmbar. Die Ergebnisse dieser Funktion sind hervorragend, da nach manueller Aufnahme des ersten Bildes die weiteren Bildaufnahmen erst dann automatisch von der Kamera ausgelöst werden, wenn man das Suchfenster exakt mit einem eingeblendeten Fenster im Sucher in Einklang gebracht hat. Somit sind die Schnittstellen kaum sichtbar. In der Bildergalerie lassen sich die aufgenommenen Fotos im Nachhinein vergrößern, mit Effekten versehen, senden oder über einen USB- oder Bluetoothdrucker ausdrucken. Das Herausragende an der Videofunktion des Smartphones ist, dass diese Videos in HD-Auflösung bis zu 1280 x 720 Pixel aufzeichnen kann. Für die Videofunktion gibt es folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Auflösung (1280x720, 720x480, 640x480, 320x240)
- Aufzeichnungs-Modi (Normal, Max. Wert für MMS, Zeitlupe, Schnelle Bewegung)
- Belichtungswert
- Fotolicht (Ein, Aus)
- Timer
- Weißabgleich (Automatisch, Tageslicht, Weißabgleich, Neonlicht, Wolkig)
- Effekte (Kein, Schwarzweiß, Sepia, Negativ, Wasserfarbe)
- Bildstabilisator (nur bei niedrigster Auflösung anwendbar)
- WDR
- Videoqualität (Fein, Normal, Gering)
- Einstellen (Kontrast, Sättigung, Schärfe)
- Hilfslinien
- Ton wird aufgenommenen
- Tonaufnahme (was der Unterschied zum vorherigen Punkt sein soll, konnte nicht festgestellt werden)
- Speicher (Telefonspeicher, Massenspeicher, Speicherkarte)
Videoclips können in den Formaten H.263 und MPEG4 aufgenommen werden. Alle gespeicherten Fotos und Videos findet man im Hauptmenü unter dem Icon „Galerie“ im Bilder- & Videoordner wieder. Hier lassen sich auch beliebig viele neue Unterordnung für die Sortierung von Bildern und Videos anlegen.
Werden Fotos bei optimalen Lichtverhältnissen aufgenommen, gelingen sie optimal. Hier gibt es nichts zu meckern. Satte Farben und knackige Schärfe zeichnen die Aufnahmen aus. Der Makromodus ermöglicht die Aufnahme sehr naher Objekte. Diese werden gestochen scharf, selbst kleinste Details sind erkennbar. Hier steht das I8910 HD einer vollwertigen Digitalkamera in nichts nach. Auch hinter den hochauflösenden Digitalkameras einiger Sony Ericsson Cybershot-Handys, muss sich die Kamera dieses Smartphones diesbezüglich nicht verstecken. Etwas pixeliger wird es bei nicht ganz so optimalen Lichtverhältnissen. In einer Entfernung von bis zu etwa zwei Metern kann hier die Fotoleuchte Abhilfe schaffen. Bei größeren Entfernungen wäre ein echter Xenon-Blitz wünschenswert gewesen, um die gute Qualität der 8-Megapixel-Kamera zu vervollkommnen. Wer einen 35 Sekunden langen, bei einer Auflösung von 1280x720 Pixeln aufgenommenen, Videoclip per Bluetooth auf den PC übertragen möchte, wird sich zunächst einmal über die ewig lange Übertragungszeit wundern. Ein Blick in die Detailliste des Videos verrät schnell die Wurzel des Übels – dieses Video ist sage und schreibe 43,1 MB groß. Dem Eiligen sei also angeraten, auf eine niedrigere Auflösung umzusteigen, was weitere Vorteile mit sich bringt.
Zwar sind bei höchster Auflösung aufgenommene Clips, genau wie aufgenommene Fotos, gestochen scharf und strotzen geradezu vor Farben, jedoch neigen sie auch zu einer hakeligen und waberigen Wiedergabe, besonders bei schnelleren Kameraschwenks. Da der Bildstabilisator für diese Auflösung nicht verfügbar ist, lässt sich dieses leider auch nicht korrigieren. Für die Videofunktion eines Handys liefert die Kamera jedoch gute Ergebnisse, wenngleich sie einen hochwertigen Camcorder nicht ersetzen kann. Auch ist die Soundqualität der aufgenommenen Videos nicht wirklich überzeugend. Samsung verwendet hierfür den AMR-Codec und hat angekündigt, diesen per Firmware-Update gegen wesentlich besseren ACC-Codec auszutauschen. (A.d.R.: In Italien ist dieses Update schon verfügbar. Mit der neusten Firmware I8910XXIG2 findet der ACC-Codec seinen Weg auf das Gerät und verbessert somit die Audioqualität bei den Videos enorm. Laut Samsung soll das Update auch bald in Deutschland vefügbar sein.)
Auf dem Samsung I8910 HD arbeitet das von Nokia bekannte Symbian 9.4 S60 5th Edition Betriebssystem. Allerdings hat Samsung den Startbildschirm mit einer eigenen Samsung-typischen Oberfläche ausgestattet. Das Hauptmenü des Smartphones umfasst werkseitig die 12 Menüpunkte: Kontakte, Samsung LBS, Medien, Internet, Mitteilungen, Galerie, Organizer, Kamera, RealPlayer, Programme, System und Einstellungen.
Die Menüicons werden wahlweise als Raster oder Liste angezeigt, die Reihenfolge lässt sich beliebig ändern. Eine Besonderheit ist, dass dem Hauptmenü eigene Ordner hinzugefügt werden können, die dann auch als Icon angezeigt werden. Unter den Hauptmenüicons verbergen sich weitere Rastermenüs und Listenmenüs.
Verwirrend bei der Bedienung ist, dass die Icons in den Rastermenüs nur einmal angetippt werden müssen, um Programmpunkte zu öffnen, in Listenmenüs aber ein Doppelklick erforderlich ist. Erfreulich ist die Tatsache, dass bei der Schriftgröße, in der die Listenmenüs angezeigt werden, zwischen Standard, Groß, Normal und Klein gewählt werden kann. Der Aufbau der Listenmenüs ist nicht immer ganz logisch und teilweise etwas unübersichtlich.
So befindet sich, um nur einen Punkt zu nennen, unter dem Listenmenüpunkt „Themes“, nicht nur die Themenauswahl, sondern auch Einstellungsmöglichkeiten für Startansichtsthema, Hintergrund, Menüstruktur oder Anruferbild, die man für gewöhnlich unter den allgemeinen Displayeinstellungen (für die es aber direkt im Telefoneinstellungsmenü zusätzlich noch einen Extramenüpunkt gibt) oder (beim Anruferbild) in den Kontakteinstellungen erwarten würde.
Eine intuitive Bedienbarkeit ist somit nicht immer gegeben, da man sich in den Menüs schon schnell einmal verlaufen kann – was jedoch nicht zuletzt an der, wiederum positiv zu bewertenden, Funktionsvielfalt des Smartphones liegt.
Der Weg, um zur SMS-Funktion zu gelangen, ist sehr kurz, da das Telefon über zahlreiche Features verfügt, um sich das Arbeiten so angenehm wie möglich zum machen und Wege so kurz wie möglich zu halten. Einerseits gibt es eine Leiste am unteren Rand des Standbybildschirms, die die vier Icons Telefon, Kontakte, Mitteilungen und Menü enthält. Klickt man auf „Mitteilungen“, befindet man sich direkt im Nachrichtenordner, in dem man eine SMS verfassen kann. Außerdem hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten zur Bedienung des Standbybildschirms (Startansichtsthemen): Finger Use, Samsung Widget und Basic.
Bei „Finger Use" wird, neben der Symbolleiste am unteren Bildschirmrand, auf der oberen Bildschirmhälfte ein Balken mit vier Icons angezeigt, die frei mit beliebigen Schnellzugriffen belegbar sind. Stellt man „Samsung Widgets“ ein, erscheint am linken Bildschirmrand eine Registerkarte. Klickt man darauf, öffnet sich eine schmale Leiste mit Menüicons (Widgets), die sich in den Startbildschirm ziehen lassen. Welche Programme als Widgets in der Leiste erscheinen sollen, ist frei auswählbar.
Um genug Platz auf dem Bildschirm für die Platzierung der Widgets zu haben, gibt es insgesamt drei Startbildschirme, die über eine weitere kleine Querleiste auf dem Hauptbildschirm anwählbar sind. Eine optionale 3D-Navigation sorgt dafür, dass man durch das Streichen mit dem Finger über den Hauptbildschirm ins Hauptmenü gelangt. Das Hauptmenü dreht sich durch einen 3D-Effekt, der ähnlich wirkt, als würde man einen Würfel drehen, in das Sichtfeld.
Für Nutzer, die „Finger Use“ oder „Samsung Widgets“ zu unübersichtlich oder verwirrend finden, bietet die Auswahl „Basic“ eine gute Alternative. Hier wird im Startbildschirm nur die Querleiste mit Telefon, Kontakten, Mitteilungen und Hauptmenü angezeigt. Egal welche Einstellung man wählt, befindet sich am oberen Bildschirmrand immer eine graue Leiste mit der Statusanzeige, die unter anderem Auskunft, über Empfang, Uhrzeit, Netzanbieter, Datum oder Akkuladestand gibt.
Praktisch ist, dass durch einen Klick auf die Uhrzeit Weckzeiten oder Weltzeituhr direkt eingestellt werden können. Tippt man auf eine leere Fläche der grauen Statusleiste, öffnet sich eine Liste, mit der man optional in die Kalenderansicht wechseln oder ein neues Profil einstellen kann.
Neben den zahlreichen Sonderfunktionen die das I8910 HD bietet, findet man natürlich auch „normale“ Anruffunktionen, wie beispielsweise die Möglichkeit, die eigene Rufnummer zu unterdrücken. Hierzu geht man über Hauptmenü > Einstellungen > Rufaufbau > Anrufen > Anruferkennung senden. Unter dem Listenmenüpunkt „Anrufen“ befindet sich auch eine Einstellungsmöglichkeit für die automatische Wahlwiederholung.
Das Menüicon für die Anruflisten befindet sich nicht, wie gewohnt, im Hauptmenü, sondern unter dem Menüpunkt „System“ und wird als „Protokoll“ bezeichnet. Hier werden „letzte Anrufe“, „Anrufdauer“ mit den Unterpunkten „Anrufe in Abwesenheit“, „angenommene Anrufe“, „gewählte Rufnummern“ und „alle Anrufe“ mit Rufnummer, Zeit, Datum und Dauer angezeigt. In den Paketdaten findet man die Größenangabe gesendeter und empfangener Daten.
Möchte man einen SMS- oder MMS-Text eintippen, hat man dafür drei Möglichkeiten für die Eingabe zur Auswahl: Hält man das Handy im Hochformat, geht dieses nur über ein eingeblendetes alphanumerisches Tastenfeld. Im Querformat hat man jedoch zusätzlich die Möglichkeit der Eingabe über eine virtuelle QWERTZ-Tastatur. Die einzelnen Tastenfelder sind hier natürlich um einiges kleiner, als die der alphanumerischen Tastatur, so dass Menschen mit dickeren Fingern Schwierigkeiten bekommen könnten, da eine Stifteingabe nicht möglich ist. Die Tastenfelder der alphanumerischen Tastatur sind jedoch auch für die Bedienung mit dicken Fingern groß genug. Bei der Eingabe über die alphanumerische Tastatur hilft optional eine automatische Texterkennung bei der Wortvervollständigung. Die dritte Eingabemöglichkeit ist die per Handschrift. Hier kann man mit dem Finger Großbuchstaben eingeben, die das Handy erkennt und in Druckbuchstaben umsetzt. Das funktioniert auch recht gut und zuverlässig, braucht jedoch mehr Zeit, als die Eingabe über virtuelle Tastatur.
Einer Nachricht können Bilder, Videoclips, Soundclips, Seiten, Vorlagen, Notizen, Präsentationen, Visitenkarten und andere Dateien hinzugefügt werden. Auch lassen sich aus dem Nachrichtenordner heraus neue Bilder, Video oder Soundclips aufnehmen und versenden. Beim Einfügen beispielsweise eines Fotos oder Soundclips, wird die Nachricht vom Programm als MMS konfiguriert. Ist ein Foto zu groß für eine MMS, wird es automatisch in der Größe angepasst. Am oberen Bildschirmrand wird man jederzeit über die verbleibende Zeichenanzahl informiert, die man für die jeweilige SMS noch übrig hat. Ein Zähler zählt von 160 Zeichen für die erste einzelne SMS abwärts – überschreitet man die Zeichenanzahl, fängt der Zähler wieder bei 160 an, symbolisiert jedoch durch eine nebenstehende „2“, dass man beim Versand schon für eine zweite SMS zahlen muss. Eine Nachricht lässt sich an beliebig viele Kontakte oder Gruppen versenden.
Wer eine E-Mail verfassen möchte, sucht im Nachrichtenordner zunächst vergeblich nach einer Funktion hierfür. Erst nach der Einrichtung eines E-Mail-Kontos, bei der ein E-Mail-Manager hilft, erscheint im Nachrichtenordner der Menüpunkt „online“, über den E-Mails verfasst, gesendet oder abgerufen werden können. Es können beliebig viele IMAP4-, POP3- oder Synchronistations-E-Mail-Konten (hier als „Postfächer“ bezeichnet) eingerichtet werden. Einer E-Mail können Bilder, Videoclips, Soundclips, Vorlagen, Notizen, Präsentationen oder andere Dateien angehängt werden. Anders als im SMS/MMS-Ordner ist es nicht möglich, Videos, Fotos oder Soundclips direkt von hieraus aufzunehmen.
Auf dem I8910 HD sind 23 Klingeltöne im MP3-Format vorhanden. Weitere Klingeltöne in den Formaten AAC, AAC+, eAAC+, MIDI, MP3, SPMIDI, WAV und WMA können aus dem Internet auf das Handy geladen werden. Auch als Nachrichtensignal, Videoanrufsignal oder E-Mail-Signal lassen sich die Ruftöne nutzen. Der Ton, der beim Anklicken des Bildschirmes zu hören ist, lässt sich ausschalten oder in den Lautstärkestufen 1 – 5 einstellen. Um die Außentastatur und das Display des Smartphones zu sperren und dadurch vor versehentlicher Aktivierung von Programmen während des Transportes zu schützen, gibt es eine Sperrtaste an der Seite des Handys. Ein kurzer Druck auf diese Taste sperrt Display und Tastatur, ein weiterer (längerer) Druck entsperrt sie wieder. Nachteil dieser Taste ist, dass sie nicht versenkt ist, und man dadurch leicht, während der Benutzung des Handys, aus Versehen darauf kommt und Display und Tasten deaktiviert. Zusätzlich kann eine automatische Tastensperre aktiviert werden, die Display und Tasten im Standbymodus sperrt, sobald sich die Displaybeleuchtung abschaltet. Auch hier geht die Entsperrung durch die seitliche Sperrtaste vonstatten.
Keine Wünsche lässt das Samsung I8910 HD in puncto Connectivitymöglichkeiten offen.
- GPRS
- EDGE
- UMTS Down 384 KBit/s Up: 64 Kbit/s
- HSDPA 7,2 Mbit/s
- HSUPA 5,6 Mbit/s
- WLAN mit WEP, WPA, WPA2 Verschlüsselung
- DLNA zertifiziert
- Bluetooth 2.0
- GPS mit aGPS- und GPS+ - Unterstützung
- USB/ POP-Port Schnittstelle
- USB-Massenspeicher
- TV-Out
- MicroSD-Kartenslot
EDGE, UMTS und WLAN sorgen für schnelles Surfen im Internet. Die Verbindung zwischen Handy und einer FRITZ!Box Fon WLAN mit WEP-Verschlüsselung klappte reibungslos. Für einen raschen Daten-Up- und Download vom Handy ins Internet und vom Internet aufs Handy sorgen HSUPA und HSDPA. Mit einem Notebook ließ sich das I8910 HD ohne Komplikationen über das schnelle Bluetooth 2.0 verbinden. Auch hier konnten Daten schnell untereinander ausgetauscht werden. Praktisch ist die Massenspeicherfunktion des Smartphones. Per USB-Datenkabel lassen sich auch größere Dateien direkt aus dem Massenspeicherordner des Handys auf einen PC verschieben, ebenso vom PC zum Handy.
Die mitgelieferte Synchronisationssoftware „Samsung PC Studio 7“ ermöglicht die Sicherung von Handydaten auf dem PC, sowie das Verschieben von Daten zwischen verschiedenen Telefonmodellen. Auch können über die Software Kontakte, Notizen, Kalendereinträge und E-Mails zwischen Handy und Microsoft Outlook, Outlook Express, Lotus Notes oder Lotus Organizer synchronisiert werden. Die Aktualisierung der Handysoftware ist durch das PC Studio 7 ebenso möglich, wie die Installation neuer Anwendungen auf dem Telefon, das Erstellen und Übertragen von Hintergrundbildern, Konvertierung und Wiedergabe von Multimedia-Dateien, Erstellen neuer Kontakte und Kurznachrichten und das Herstellen einer Internetverbindung (PC über das Handy mit dem Internet verbinden). Wer auf dem 8 Gigabyte großen flexiblen Speicher des Smartphones nicht genug Platz für alle seine Fotos, Videos oder Musikdateien findet, hat die Möglichkeit, diesen durch eine bis zu 32 Gigabyte große MicroSD-Speicherkarte aufzurüsten.
Eine Sprachwahl oder Sprachsteuerungsfunktion fehlen beim Samsung HD I8910. Dafür verfügt es über eine recht komfortable flexible Sprachaufnahmefunktion, in der die Aufnahmequalität als MMS-kompatibel, Standard oder Hoch eingestellt werden kann. Auch die Freisprechfunktion des Smartphones braucht sich nicht zu verstecken. Dank der beiden Außenlautsprecher ist der Gesprächspartner aus dem Festnetz klar und laut zu hören. Zudem ist diese Funktion, ebenso wie die Stummschaltung des Mikrophons, komfortabel während des Telefonates über ein großes Menüicon anzuwählen. Werkseitig verfügt das Handy über die sechs Profile: Allgemein, Lautlos, Besprechung, Draußen, Pager und Offline. Man kann jedoch selber neue Profile anlegen und benennen. Alle Profile, außer den Profilen Allgemein und Offline, sind zeitbegrenzt einstellbar.
Unter dem Hauptmenüicon „Kontakte“ befindet sich das Telefonbuch des Handys. Einem Kontakt können zahlreiche Details hinzugefügt werden. Um nur einige zu nennen: Nachname, Mobiltelefon, Telefon, E-Mail, Videoanruf, Internet-Telefon, Fax, Adresse, Geburtstag, Position, Firma, ..., und vieles mehr. Auch beliebig viele Gruppen sind erstellbar, denen man die einzelnen Kontakte zuordnen kann. Auf die Kontaktliste kann man auch während eines Gespräches zugreifen. Im Organizer findet man Rechner, Umrechner, Notizfunktion, Kalender, Smart Reader, Wörterbuch, Dateimanager, Zip (Datenkomprimierungsprogramm), Quickoffice und Adobe PDF. Der Kalender kann in Monats-, Wochen- oder Tagesansicht angezeigt werden. Einzutragende Termine können als Besprechung, Notiz, Geburtstag/Jahrestag oder Aufgabe gekennzeichnet werden. Neben einem Betreff gibt es für jeden Termin die Detailfelder: Betreff, Ort, Beginn um, Ende um, Beginn am, Ende am, Erinnerung, Wiederholen, Synchronisation. Zusätzlich gibt es terminübergreifend die Möglichkeit Kalender-Signaltöne, Erinnerungsintervall und eine Standardansicht einzustellen.
Ein sehr nützliches Programm ist der Smart Reader. Mit ihm werden Visitenkarten ausgelesen, indem man das Handy mit der Kameralinse über die Karte hält. Im Display erscheint ein rechteckiges Fenster, das auf die Visitenkarte gerichtet werden muss. Ist es richtig positioniert, scannt es die Karte und ihre Informationen ab und speichert in einer Liste auf der Karte angegebene Namen, Telefonnummern, Fax, Mobiltelefon, E-Mail-Adressen und Webseiten. Im Test ging das Scanning der Karte sehr schnell, allerdings traten beim Ablesen kleinere Fehler auf. So wurde aus einer „0“ ein „&“ oder aus einem „i“ ein „l“. Das Wörterbuch bietet eine nützliche Hilfestellung, wenn man sich im Ausland befindet oder Texte in eine andere Sprache übersetzen will. Es gibt die Auswahlliste: Collins ENG-SPA, Collins SPA-ENG, Collins ENG-FRE, Collins FRE-ENG, Collins ENG-POR, Collins POR-ENG, Collins ENG-GER, Collins GER-ENG, Collins ITA-ENG, Collins ENG-ITA, ABBY Lingvo ENG-RUS, ABBY Linvo RUS-ENG, ABBY Lingvo UKR-ENG.
Über Quickoffice werden sich alle Nutzer freuen, die ihr Handy häufiger als mobilen Arbeitsplatz nutzen. So ist dieses Programm in der Lage, Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien anzuzeigen. Zur Anzeige von PDF-Dateien ist Adobe PDF auf dem Smartphone installiert. Unter dem Menüpunkt „Uhr“ lassen sich Uhrzeit-/format, Zeitzone, Datum-/format, Uhrentyp, Weckton, Erinnerungsintervall, Wochentage für Wecktermine, Weltzeituhr und automatische Zeitanpassung einstellen. Beliebig viele Weckzeiten sind mit Erinnerungszeit, Beschreibung und Wiederholung (z.B. innerhalb 24 h) einstellbar. Im Standbybildschirm werden sowohl Datum als auch Uhrzeit angezeigt. Während der Navigation durch die Menüs informiert eine kleine Anzeige am oberen Bildschirmrand über die aktuelle Uhrzeit. Auf dem I8910 ist lediglich das Spiel „Asphalt4“ installiert. Dieses bietet ein klassisches Autorennen in ansprechender Grafik. Gesteuert wird es durch den Lagesensor des Handys, was ein bisschen Übung erfordert aber viel Spaß macht. Alternativ kann auch über den Touchscreen gesteuert werden.
Im Internet surft man auf dem Samsung I8910 HD über den S60-Browser. Dank Lagesensor kann man auch hier in der Displayansicht vom Hoch- ins Querformat wechseln. Die Bedienung erfolgt über eine graue etwas zu raumfordernde Iconleiste, die am Bildschirmrand zu sehen ist. Sie beinhaltet Einstellungsoptionen, Wechsel in den Texteingabemodus und Zoomfunktion. Über die Einstellungen lässt sich die Leiste jedoch wegschalten, indem man in den Vollbildmodus wechselt. Alternativ zur Bedienung über eine Zoomleiste lässt sich die Anzeige durch Fingerklicks auf das Display vergrößern. Hat man eine große Ansicht gewählt, kann man mit dem Finger einen gewüntschen Seitenausschnitt ins Bild ziehen. Dieses funktioniert jedoch sehr nur ruckelig. Die Browseroptionen wurden mit einer EDGE-Datenverbindung getestet. Der Aufbau komplexerer Seiten brauchte hiermit eine Weile und auch auf Gestensteuerung innerhalb einer Seite reagierte der Browser eher träge. Klickt man aus einer Seite heraus auf „Zurück“ öffnet sich ein Fenster, in dem alle bisher geöffneten Seiten kreisförmig hintereinander in 3D-Ansicht angezeigt werden. Durch Gestensteuerung kann man die gewählte Seite auswählen und öffnen. Im Gegensatz zur Navigation innerhalb einer Webseite, klappt dieses flüssig und ohne Ruckler.
Unter dem Hauptmenüpunkt „Samsung LBS“ verbirgt sich die GPS-Software des Smartphones. Hier ist GPS+ zu finden, das jedoch erst nach einem Dateidownload (hierbei können Kosten entstehen) zur Beschleunigung der GPS-Verbindung führt. Es werden aktuelle Satelittenpositionen und -laufbahnen heruntergeladen, welche 7 Tage gültig sind um den Programmen welche GPS nutzen, einen schnelleren Satfix ermöglichen. Außerdem sind drei GyPSii-Programme installiert: Mit PlaceMe lassen sich Bilder hochladen – andere Freunde können im Internet oder auf ihrem Handy dann sehen, wo man sich gerade befindet. Durch SpaceMe kann man auf einer Karte sehen, wo sich die Freunde gerade befinden und diese kontaktieren. ExploreMe gibt einen Überblick über Events und Standorte in der eigenen näheren Umgebung. Zudem ist die Navigationssoftware Route66 ist auf dem I8910 vorhanden. Allerdings fehlt das Kartenmaterial. Dieses kann optional heruntergeladen werden. Um Route66 zur Navigation nutzen zu können, benötigt man weiterhin noch eine Lizenz, welche beim Hersteller zu erwerben ist. Über den Menüpunkt „Communitys“ gelangt man direkt zu Facebook, Picasa, Flickr, Photobucket, Friendster oder MySpace. „Smart search“ bietet eine nützliche Suchfunktion für Menüpunkte auf dem Handy, Top Downloads, Google-Dienste, wie Post, YouTube und Karten oder Windows Live-Dienste, wie MSN Today, Post und Messenger. „RoadSync“ bietet eine drahtlose und direkte Push-Synchronisierung von E-Mails, Unterordnern, Kalenderdaten, Kontakten, Aufgaben und Anhägen. Außerdem ist ein Podcast-Client vorhanden und „Rich Internet“, ein Client zum Einkaufen im Internet. Sollte man sich mal im Wald verlaufen haben, weist einem ein im Handy integrierter Kompass sicher den Weg. Der auf dem I8910 installierte RealPlayer spielt Videos in den Formaten 3GP, H.263, H.264, MPEG4, REAL und WMV ab. Auch Musik lässt sich über USB-Datenkabel, Bluetooth, MicroSD-Speicherkarte oder via Download aus dem Internet, auf das Handy laden und mit dem MP3-Player abspielen.
Musik wird in einer Bibliothek nach Interpreten, Alben, Wiedergabelisten (beliebig viele sind selbst erstellbar), alle Songs, Genres und Komponisten geordnet. Die Songs können in zufälliger Wiedergabe, einzeln oder alle hintereinander abgespielt werden. Zur optimalen Soundwiedergabe lassen sich ein 5.1-Kanal sowie die Klangspektren Normal, Rock, Jazz, Live, Klassik und Voller Bass einstellen. Außerdem kann der Player mit den Toneffekten Verbreiterung, Bassverstärkung, Musikklarheit, Raumeffekt und Konzertsaal arbeiten. Während der Wiedergabe zeigt der Player Titel, Interpret und Album an. Für optische Abwechslung sorgen zwei verschiedene Anzeigestile des Players sowie die Visualisierungen 3D-Ellipse und 3D-Stadt. Dreht man das Handy ins Querformat, werden die Albumcover angezeigt. Klickt man auf eines, kann man aus einer Liste das gewünschte Musikstück aus dem Album auswählen. Im Dateimanager befindet sich ein Ordner zur Speicherung von Tondateien. In diesem lassen sich beliebig viele Unterordner zum Sortieren der Musikstücke anlegen. Auf die Akkulaufzeit wirkt sich der Betrieb des MP3-Players erstaunlich gering aus. Der Klang der integrierten Handylautsprecher braucht sich vor der Sony Ericsson Walkmanreihe nicht zu verstecken. Er ist voluminös und klar. Lediglich bei voll aufgedrehter Lautstärke klingt die Musik leicht übersteuert und schepperig, was aber nicht zuletzt an der sehr lauten Wiedergabemöglichkeit liegt. Die Klangqualität über das mitgelieferte Headset konnte nicht zufriedenstellend getestet werden, da einer der Headset-Lautsprecher offenbar einen Defekt aufwies und schnarrte.
Der Player kann fast alle gängigen Musikformate abspielen. Dazu gehören: AAC, AAC+, AMR-NB, AMR-WB, eAAC, M4A, MIDI, MP3, MPEG4, REAL, SPMIDI, TRUE, XMF, WAV und WMA. Zum Betrieb des UKW-Radios ist auch das angeschlossene Headset Pflicht, da das Kabel des Headsets als Antenne fungiert.
Ist das I8910 ein neuer Stern am Samsunghimmel? Das brillante und gut bedienbare AMOLED-Touchdisplay kann dem iPhone locker das Wasser reichen. Üppig mit nützlichen Programmen und gut funktionierenden Connectivitymöglichkeiten ausgestattet, lässt das I8910 HD auch in puncto Komfort kaum Wünsche offen. Hervorragend werden die mit der 8-Megapixel-Kamera geschossenen Fotos. An der Videofunktion der Kamera könnte, trotz HD-Qualität, allerdings noch einiges verbessert werden. Geschmackssache in Bedienung und Übersichtlichkeit ist der Einsatz des Symbian S60 5th Edition Betriebssystems. Dieses wird sicherlich eher Handyfreaks ansprechen, als Nutzer, die sich ein einfach strukturiertes Smartphone wünschen. Insgesamt überwiegen bei Weitem die Stärken des smarten Touchscreen-Handys und lassen seine kleinen Macken schnell in Vergessenheit geraten.
Pro:
- brillantes und gut bedienbares kapazitives 3,7 Zoll AMOLED-Touchdisplay
- zahlreiche, gut funktionierende Connectivitymöglichkeiten
- gute Sprachqualitä
- gute Verarbeitung
- super Foto-Qualität
- dickes Anwendungs- und Programmpaket
Contra
- Wiedergabe und Einstellungsmöglichkeiten von HD-Videoclips nicht optimal
- unübersichtliche Menüstruktur dank Symbian S60 5th Edition Betriebssystem