Design und Verarbeitung
Alles größer. So könnte man das Designkonzept des Samsung Galaxy S6 edge Plus kompakt zusammenfassen. Ohne Maßstab ist es kaum von einem Samsung Galaxy S6 edge zu unterscheiden. Einzig die etwas größeren Abstände zwischen den einzelnen Bauteilen zeugen vom größeren Gehäuse und vom viel größeren Display.
Ein paar Änderungen gibt es allerdings doch. Das Mikrofon am unteren Gehäuserahmen ist von rechts neben dem Micro-USB-Port nach links daneben gewandert und am oberen Rahmen ist die Infrarot-Schnittstelle verschwunden, sowie das Mikrofon neben den SIM-Karten-Slot gerutscht. Der Rest ist identisch und bringt somit wenig Neues zum Vorschein.
Die Verarbeitung befindet sich auf einem sehr hohen Niveau. Die Glasflächen und der Metallrahmen zeigen stolz die Zugehörigkeit zur Spitzenklasse im Smartphone-Markt. Die mechanischen Knöpfe – Home- und Power-Button, sowie die Lautstärkentaster – fühlen sich sehr hochwertig an und überzeugen mit klarem und festem Druckpunkt. Die Lautstärkentaster sind allerdings aufgrund der Größe des Phablets mit einer Hand nur schwer zugänglich. Gerade der obere Taster kann bei einer natürlichen Handhaltung kaum bedient werden.
Ein zweiter Kritikpunkt wird ausgemacht, wenn man das Phablet zum Arbeiten auf den Tisch legt und es dann ohne es in der Hand zu halten bedienen will – eine Situation, die bei einem derart großen Smartphone durchaus vorkommen kann. Dann stört die herausstehende Kamera auf der Rückseite und macht das Handy zur Wippe. In dieser Situation ist die Bedienung der drei mechanischen Tasten am Rahmen des Galaxy S6 edge Plus ebenfalls nicht optimal: Da der Rahmen zur Rückseite hin angeschrägt ist, damit die Steuerung in der Hand einfacher zu bewältigen ist, sind die Taster bei der stationären Bedienung nur schwer erreichbar.
Samsung Galaxy S6 edge Plus im Hands-On
Der dritte und letzte Kritikpunkt beim Handling ist in den Display-Kanten versteckt. Das abgerundete Display fühlt sich toll an, das Wischen über die Wölbungen kann sehr gut gefallen und die abgerundeten Displaykanten sind immer noch etwas Besonderes am Smartphone-Markt. Der Metallrahmen jedoch steht etwas über das Display hinaus und besitzt genau am Display-Beginn eine Kante. Das stört den sonst sehr guten haptischen Eindruck des Galaxy S6 edge Plus, da die Metallkante nicht zu den organischen Wölbungen passt.
Trotz der Kritik und dem Fehlen des Spritzwasser- und Staubschutzes, wie es sie noch beim Galaxy S5 gab, wirkt das Galaxy S6 edge Plus sehr edel und verdient sich in dieser Kategorie eigentlich die volle Punktzahl. In der Summe bedingen die kleinen Mängel jedoch einen ebenso kleinen Abzug von 0,5 Sternen.
Wertung: 4,5 / 5
Display
Samsung ist ein echter Display-Spezialist und produziert seine Panels im Gegensatz zu vielen anderen Smartphone-Herstellern selbst. Das sieht man dem Bildschirm des Galaxy S6 edge Plus auch an. Das 5,7 Zoll große QHD-Display löst mit 1.440 x 2.560 Pixeln auf und bietet trotz der enormen Größe eine Pixeldichte von über 500 ppi.
Schriften und Grafiken werden einwandfrei dargestellt und auch die Farben sind Super-AMOLED-typisch sehr kräftig. Die Vor- und Nachteile der Bildschirm-Technologien, hat inside-digital.de in zwei gesonderten Artikeln zusammengefasst:
Teil 1: LCD, TFT, IPS
Teil 2: OLED, AMOLED, Super-AMOLED
Die Leistung des Displays kann in jeder Hinsicht überzeugen. Auch der Schutz durch Gorilla Glas 4 ist State of the Art und zählt zum besten, was man gerade auf ein Display legen kann. Bei den Einstellungen des Displays knausert Samsung ein wenig und bietet keine manuellen Stellschrauben an. Ganz ohne Anpassungen lässt Samsung die Nutzer allerdings nicht stehen: Das Display besitzt vier voreingestellte Anpassungen. Neben dem AMOLED-Kino, dem AMOLED-Foto und dem „Einfach“-Modus gibt es noch die anpassungsfähige Anzeige. Sie stellt das Display je nach Anforderung automatisch ein, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die stufenlose Anpassung der Helligkeit passt währenddessen die Leuchtkraft des Samsung Galaxy S6 edge Plus rasant und stufenlos an.
Fast makellos kommt das Display des Samsung Galaxy S6 edge Plus daher. Einzig die Einstellungen könnten umfangreicher sein. Hier tut sich allerdings die Frage auf, ob es nötig ist, ein so gutes Display manuell einzustellen. Deshalb gibt es hier keine Abzüge in der Bewertung.
Wertung 5 / 5
Ausstattung und Leistung
Die Ausstattung des Samsung Galaxy S6 edge Plus wäre über jeden Zweifel erhaben, wenn da nicht die Kehrtwende von Samsung wäre, die Geräte der Spitzenklasse ohne Speichererweiterung auszuliefern und die Wasser- und Staubdichtigkeit abzuschaffen. Viele Nutzer sind genau darüber empört. Verständlich, wenn man in Betracht zieht, dass selbst Einsteigergeräte eine Möglichkeit bieten, den Speicher zu erweitern und auch einige Konkurrenten wasser- und staubdicht sind. Das beste Beispiel ist hier die Xperia-Z-Reihe von Sony. Der Rest der Ausstattung befindet sich dagegen auf Top-Niveau und lässt keine Wünsche offen.
Im Antutu-Benchmark-Test erreicht das Samsung Galaxy S6 edge Plus einen fabelhaften Wert von 68.501 Punkten. Damit sticht es alle Konkurrenten, die jemals im Test ihr Können unter Beweis gestellt haben, aus. Obwohl Betriebssystem-bedingt Schwankungen in solchen Tests vorhanden sind, ist eine gewisse Vergleichbarkeit gegeben.
Rasant: Das Samsung Galaxy S6 edge Plus im Benchmark-Test
Wenn es um die reine Rechenleistung geht, hängen jetzt die Trauben für die Konkurrenz noch einmal einen Ast höher. Hat Apple im vergangenen Jahr mit dem iPhone 6 und dem iPhone 6 Plus mit rund 50.000 Punkten jeweils neue Rekordwerte aufgestellt, ist in diesem Jahr bisher Samsung für die Spitzenplätze verantwortlich. Die ersten drei Plätze der schnellsten Smartphones am Markt werden nun von Samsungs Galaxy-S6-Familie gehalten.
Der Grund dafür dürfte zum einen beim Exynos-Prozessor von Samsung liegen, der der versammelten Prozessor-Konkurrenz den Schweiß auf die Stirn treiben dürfte. So kann Apples A8 und auch der Snapdragon 810 nicht mithalten. Ein zweiter Grund dürfte im Arbeitsspeicher versteckt sein. Zumindest beim Phablet Galaxy S6 edge kommen 4 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Die Konkurrenz baut aktuell unter Googles Betriebssystem Android auf 3 GB, Apple sogar auf vergleichsweise geringe 1 GB.
Verbindungsmöglichkeiten des Samsung Galaxy S6 edge Plus:
Feature |
Ja | Nein | Funktion |
HSPA |
X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Bluetooth-Version | X | 4.0 | |
WLAN-Standards | X | 802.11 b/g/n | |
Qi | X | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones | |
Dual-SIM | X | Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel |
Die fehlende Speichererweiterung fällt beim Galaxy S6 edge Plus viel mehr ins Gewicht als es noch bei den beiden kleineren Modellen der Fall war. Die einzige in Deutschland erhältliche Version des S6 edge Plus ist die mit 32 GB internem Speicher. Für den Power-User ein echtes Problem, da der Speicher bei den vielfältigen Möglichkeiten des Arbeitens auf dem Galaxy S6 edge Plus schnell volllaufen kann und dann eine Speichererweiterung nicht mehr möglich ist.
Das Samsung Galaxy S6 edge Plus hat zwei signifikante Schwächen, die allerdings nicht jeden Nutzer gleichermaßen betreffen. Der Rest lässt keine Wünsche offen: Das Phablet rennt wie der Teufel und kann so ziemlich alles, was man gerade für gutes Geld kaufen kann. Wer es also nicht versenken oder in der Wüste benutzen will und mit maximal 32 GB Speicher auskommt, muss sich in dieser Kategorie keine Sorgen machen. Trotzdem gibt es hier einen satten Abzug, da die maximale Speicherkapazität schnell erreicht und nicht erweitert werden kann.
Wertung: 4 / 5
Kamera
Die Kamera des Samsung Galaxy S6 edge Plus löst mit 16 Megapixeln auf und kommt mit einer hervorragenden Lichtstärke von 1:1,9 auf den Markt. Die Leistung der Kamera ist über fast jeden Zweifel erhaben und Samsung hat auch an den „Pro“-Modus gedacht, der eine manuelle Beeinflussung von ISO-Wert, Verschlusszeit, Weißabgleich und Schärfe möglich macht. Dazu können verschiedene Farbfilter auf das Bild gelegt werden. Die Bedienung gelingt dabei recht flott und ohne viel Übung und kommt fast an das tolle Handling der Lumia-Kamera-App heran.
Heraus kommen feine Bilder, die auch in Extremsituationen noch überzeugen können. Einziger Kritikpunkt ist der etwas große Naheinstellwert, der aber noch in Ordnung geht. Im Makrobereich kann die Kamera trotzdem überzeugen, da, wie auch bei fast allen anderen Foto-Situationen, genug Reserven an Schärfe und Lichtstärke vorhanden sind.
Die Bilder in voller Auflösung
Die Einstellwerte sind ebenfalls erfrischend umfangreich. So können beispielsweise mit bis zu 10 Sekunden Langzeitbelichtungen erstellt und Lichtzieher oder Lichtmalerei betrieben werden. Auch der manuelle Weißabgleich kann mit einem Kniff aufwarten: Neben der einfachen Verstellung zwischen beispielsweise „Bewölkt“, „Kunstlicht“ und anderen Lichtarten, kann zusätzlich die Lichttemperatur direkt eingestellt werden.
Die Kamera lässt kaum Raum zur Kritik und kann eigentlich alles. Einzig die Naheinstellgrenze könnte kürzer sein. Doch hier wird auf sehr hohem Niveau gemeckert und deshalb verdient sich die Kamera die volle Punktzahl.
Wertung 5 / 5
Software und Multimedia
In Sachen Software verlässt sich Samsung nicht nur auf Googles Android in der Version 5.1, sondern auch auf seine eigenen Software-Lösungen. Das führt dazu, dass das gesamte Google-Paket und eine recht hohe Anzahl an eigenen Apps vorinstalliert ist. Drittanbieter-Apps, die schon ab Werk auf dem Galaxy S6 edge Plus aufgespielt sind – darunter Whatsapp, Instagram und der Facebook-Messenger – lassen sich löschen, die Samsung- und Google-eigenen Apps nicht.
Hier kommen ein paar Dopplungen vor: So sind zwei Audio-Player, zwei Video-Player und zwei Browser aufgespielt. Behelfen kann man sich hier mit der Deaktivierung einiger Apps, die doppelte Funktionen beinhalten.
Das Menü des Samsung Galaxy S6 edge Plus
Dabei sind die Samsung-Software-Lösungen zum großen Teil gut gemacht und beispielsweise der Audio-Player kann voll überzeugen. Mit einem vollwertigen Equalizer und einigen optionalen und vordefinierten Einstellungen kann zusätzlich der Klang beeinflusst werden. So kann mit der Funktion Adapt Sound der Klang auf das Hörvermögen des Nutzers angepasst werden. Dazu prüft das Phablet die Ohren des Nutzers und passt, basierend auf diesen Ergebnissen, den Klang und die Tonkurven an.
Somit ist innerhalb der Multimedia-Sektion bei der Software nichts zu meckern, außer dass der Musik-Player etwas übersichtlicher hätte gestaltet werden können. Der Sound, der aus dem Metall-Rahmen dringt, ist vor allem laut, aber auch klanglich nicht schlecht. In den unteren Lagen fehlt zwar das Volumen, jedoch hat das Problem, mit Ausnahme der Boom-Sound-gesegneten HTC-Smartphones, fast jedes Handy auf dem Markt. Die Höhen kommen allerdings sauber rüber, jedoch bei sehr hoher Lautstärke etwas quietschig. Beim Sound mit dem Headset und den Referenz-Kopfhörern spielt es dann wieder sehr harmonisch und es gibt nichts zu kritisieren.
Samsung Galaxy S6 edge Plus Musik-Player
Das Galaxy Note 4 und sein krummer Bruder Galaxy Note edge besitzen beide umfangreiche Bedienungshilfen, die aufgrund der Display-Größe für viele Menschen auch nötig sind. Eine einhändige Bedienung ist bei Handgrößen unterhalb von XXL auch beim Galaxy S6 edge nicht möglich. Deshalb hat Samsung auch hier die kleinen Helfer eingebaut. Der gesamte Bildschirm kann damit auf die Größe eines 3,8 Zoll großen Displays heruntergefahren und rechts oder links am Rand eingeblendet werden. Den Trick hat das Galaxy S6 edge Plus auch mit der Tastatur drauf. Dazu gibt es den Split-Screen-Modus, der das Display in der Länge halbiert und in der oberen Hälfte eine Anwendung und in der unteren Hälfte ein zweite laufen lässt – praktisch um beispielsweise E-Mails zu lesen und über einen Messenger die Inhalte zu diskutieren.
Die Software-Abteilung hat bei Samsung ganze Arbeit geleistet und viele praktische und gut eingebundene Lösungen entwickelt, die allerdings fast alle schon aus dem Galaxy Note edge bekannt sind. Die unlöschbaren und doppelten Funktionen, das fehlende UKW-Radio und die ab und an etwas unübersichtlichen Strukturen sorgen trotzdem für einen kleinen Abzug in dieser Kategorie.
Wertung 4,5 / 5
Akku
Mit 3.000 mAh ist der Akku des Samsung Galaxy S6 edge Plus groß, aber nicht überdimensional riesig. Mit dem 5,7 Zoll großen Display und der sehr hohen Auflösung sind die Vorzeichen beim Akkutest denkbar schlecht. Doch das Galaxy S6 edge Plus straft beim Blick auf die Testergebnisse die Zweifler und bietet das beste Ergebnis innerhalb der getesteten Samsung-Handys der jüngsten Vergangenheit. Weder die kleinen Brüder Galaxy S6 und Galaxy S6 edge, noch die Geräte der Galaxy-A-Reihe kommen an die guten Ergebnisse des Galaxy S6 edge Plus heran. Der ärgste Verfolger innerhalb des Samsung-Portfolios ist das im vergangenen Jahr vorgestellte Galaxy Note edge, das mit 66 Prozent nach dem Intensivtest nur 3 Prozent schlechter abschneidet als das Galaxy S6 edge Plus mit 69 Prozent.
Dazu kommt eine relativ gute Leistung nach der 16-stündigen Standby-Zeit. Hier neigten andere Samsung-Smartphones im Test der Redaktion von inside-digital.de schon einmal zu hohem Verbrauch. Davon ist das Galaxy S6 edge Plus zwar nicht ganz gefeit, jedoch kann es mit einem Verlust von 7 Prozentpunkten auf 62 Prozent eine noch gute Leistung abrufen.
Trotz Riesen-Display: Der Akku des Samsung Galaxy S6 edge Plus liefert eine gute Leistung ab
Im Intensivtest von inside-digital.de wird in den ersten acht Stunden einiges vom Testgerät gefordert. Neben der Einrichtungsphase und der Konfiguration der Konten kommen ein Benchmarktest und jeweils 30 Minuten Telefonieren, Spielen, Radio hören und HD-Video-Streamen auf das Smartphone zu. Dazu werden E-Mails verschickt und Testfotos geschossen. Im Anschluss muss das Gerät noch 16 Stunden im Standby ruhen und wird am Ende nach einem standardisierten Notenschlüssel bewertet. Hier erringt das Samsung Galaxy S6 edge Plus eine Wertung von 5/5 Punkten. Die überzeugende Leistung im Test bügelt somit sogar den Umstand aus, dass der Akku nicht wechselbar ist.
Der Akku hält sich beim Samsung Galaxy S6 edge Plus schadlos und mit drahtlosem Laden per Qi und dem gezeigten Akkuverbrauch hat es sich die volle Punktzahl locker verdient.
Wertung 5 / 5
Fazit
Das Samsung Galaxy S6 edge Plus kann einiges besser als das schon sehr gut bewertete Galaxy S6 edge. Es ist schneller, hat bei der Software den Wow-Effekt, den das S6 edge noch vermissen ließ und bietet eine hervorragende Gesamtleistung. Dadurch schiebt es sich vor den kleinen Bruder in der Gesamtbewertung und verdient sich die 4,5 von 5 Sternen. Dabei wird der Stift, den die Note-Reihe charakterisiert hat, nur leidlich vermisst. Man gewöhnt sich schnell an die stiftlose Bedienung, nur beim Zeichnen oder bei schnellen Notizen wünscht man sich den Stylus zurück.
Ein Manko, auf das sich der Nutzer einstellen muss, ist der geringe Speicherumfang. Neben der Einschränkung auf 32 GB in Deutschland, wird der fehlende Speicherkarten-Slot einige potentielle Nutzer von einem Kauf abhalten. Warum Samsung nicht zumindest die beiden höheren Kapazitäten von 64 und 128 GB anbietet, wie es bei den kleinen Brüdern der Fall ist, bleibt unverständlich.
Somit bleibt durch die Speicherproblematik ein fader Beigeschmack haften, der dem phänomenalen Auftritt des Samsung Galaxy S6 edge Plus nicht würdig ist. Hier muss Samsung nachlegen, um das Paket rund zu machen und die Scharte auszuwetzen. Eine fehlende Speichererweiterung sollte nicht per se gegen einen Kauf sprechen; fehlen jedoch die Speicher-Versionen in der Oberklasse – ab 64 GB und mehr – sollte man sich als Nutzer schon sicher sein, mit 32 GB auskommen zu können. Samsung selbst legt sich noch nicht fest, ob man eine 64-GB-Version in Deutschland nachlegen wird. Falls sie auf den Markt kommen sollte, könnte das Samsung Galaxy S6 edge Plus allerdings den Sprung in die Eliteliga der 5 / 5-Sterne-Smartphones schaffen.
Pro
- sehr gutes Display
- tolle Verarbeitung
- rasend schnell
Con
- keine Speichererweiterung
- vergleichsweise kleiner interner Speicher
Preis-Leistung
Das Samsung Galaxy S6 edge Plus kostet laut Samsung regulär 799 Euro. Zur Zeit läuft eine Promo-Aktion, in der das Phablet eben diesen Betrag kostet, jedoch ein Akkupack im passenden Design dazugelegt wird. Trotzdem spielt der Preis in der obersten Liga des Smartphone-Marktes und hier wird die Luft für vernünftige Kaufempfehlungen sehr dünn. Ein 800-Euro-Handy sollte sehr nahe an der Perfektion liegen und keine Schwächen aufweisen. Genau hier hakt es aber beim Galaxy S6 edge Plus. Mit der fehlenden Speichererweiterung und dem für das Preisniveau kleinen internen Speicherdepot, kommt es nur für Nutzer in Frage, die zwar viel Leistung und Funktionsumfang wollen, jedoch Daten in Cloud-Diensten oder im heimischen Rechner parken.
Alternativen
Die Alternativen im High-End-Bereich in dieser Display-Klasse sind rar gesät. Zwei Kandidaten können dem Samsung Galaxy S6 edge Plus allerdings die Kunden wegschnappen. Zum einen sollte man einen Blick über den großen Teich zu Apples iPhone 6 Plus werfen. Es kommt mit ähnlichen Leistungsdaten, besitzt ebenfalls ausgefeilte Bedienungshilfen und hat einen ähnlich edel-metallenen Look. Dazu kostet es ebenfalls 800 Euro, allerdings in der 16-GB-Version. Die nächsthöhere Speicher-Version mit 64 GB Kapazität kostet 100 Euro mehr und Apple verlangt satte 900 Euro.
Wer lieber bei Android als Betriebssystem bleiben möchte und seinen Speicher erweitern will, sollte einen genauen Blick auf das LG G4 werfen. Es ist das am besten bewertete Handy bei inside-digital.de im Jahr 2015 und bietet für weit weniger Geld (478 Euro) ähnliche technische Daten und eine noch bessere Kamera. Hier muss man zwar auf Benchmarkwerte über 60.000 Punkte verzichten, bekommt allerdings das wohl in dieser Display-Größen-Klasse am besten zu bedienende Smartphone der Welt.
Hinweis
Das Testgerät für diesen Bericht wurde der Redaktion freundlicherweise von Sparhandy zur Verfügung gestellt.