Während
Samsung,
Huawei oder LG für ihre Top-Smartphones zum Marktstart mittlerweile Preise von knapp 1.000 Euro aufrufen, bleibt
OnePlus bodenständig. Für das Modell mit 64 GB internem Speichervolumen und 6 GB RAM verlangen die Chinesen rund 520 Euro. Für 100 Euro mehr gibt es das OnePlus 6 mit 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Datendepot. Und selbst dieser Preis liegt etwa 300 Euro unter dem des
Huawei P20 Pro oder des
Galaxy S9. Nun muss das OnePlus 6 noch zeigen, dass es in der
Champions League der Smartphone-Hersteller um den Pokal mitspielen kann.
OnePlus 6 – Die technischen Daten
Wenn es um Prozessor, Display oder Kamerasensoren geht, setzt OnePlus seit jeher auf die neuesten Bauteile. Das ist auch bei der siebten Generation der Fall. In nahezu allen Bereichen wurde die Hardware verbessert.
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OnePlus 6
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Display |
6.28 Zoll, 1.080 × 2.280 Pixel |
Betriebssystem-Version |
Android 8.1 Oreo |
Prozessor |
Qualcomm Snapdragon 845
Octa-Core 2,8 GHz |
RAM |
6/8 GB |
interner Speicher |
64/128/256 GB |
MicroSD |
nein |
Kamera vorne/hinten |
16 MP/
20 und 16 MP (Dual Kamera) |
Fingerabdruckscanner |
ja |
Akku |
3.300 mAh |
USB-Port |
USB Typ-C |
IP-Zertifizierung |
Schutz vor Spritzwasser |
Abmessungen (mm) |
155,7 × 75,4 × 7,75 |
Farben |
Schwarz, Weiß, Grau |
Einführungspreis |
519 EUR |
Aktueller Marktpreis |
519 EUR |
Design und Verarbeitung
Mirror Black, Midnight Black und Silk White: Bei der ersten Betrachtung des OnePlus 6 fallen sofort die drei unterschiedlichen Farben ins Auge, die jeweils auch eine leicht veränderte Haptik bieten. Das besondere daran sind aber nicht die Farbtöne, sondern das Gesamtkonzept. Mit jeder Farbe ändert sich der Charakter des OnePlus 6.
Das Spiel mit Farben und Licht
Die hochglänzende Version "Mirror Black" erinnert stark an Konkurrenten wie das Galaxy S9. Mit ihr begibt sich OnePlus voll in den Mainstream und zeigt, dass man raus will, aus dem Nischendasein. Dabei wirkt das Design etwas abgekupfert und nicht ganz so elegant und hochwertig wie bei anderen Herstellern. Da kann auch das eingebaute "S" in den Spiegelungen nicht helfen. Das mehrschichtige Glas erreicht nicht die Tiefe eines Galaxy S9 oder den Glanz eines
HTC U11.
Das Hauptmodell und die Variante, die wohl am häufigsten den Weg zum Käufer finden dürfte, nennt OnePlus Midnight Black - jene Version, die auch der Redaktion zum Test vorliegt. Das Design wirkt dabei klassisch; mattes schwarz vermittelt einen hochwertigen Eindruck, was durch einen matten, gleichfarbigen Rahmen und einer Heck-Oberfläche, die schimmert, ohne zu glänzen, verstärkt wird. Bei Lichteinfall zeigt die gläserne Rückseite aber, dass sie nicht einfach nur matt ist. Im Schein einer Lichtquelle werden abermillionen winzige Punkte sichtbar, die entweder an eine Metallic-Lackierung eines Autos oder aber an ein RGB-Bildschirm erinnern, den man aus nächster Nähe betrachtet. Zudem erscheint - je nach Lichteinfall - ein "S", das auf die unterschiedlich angeordnete Löcher in den verschiedenen Schichten des Abdeckglases zurückzuführen ist. Darüber hinaus erweckt das mitternachtsschwarze Modell nicht den Anschein, dass die Rückseite aus Glas besteht. Schnell könnte man meinen, dass es sich bei dem Material um Metall handelt. Es ist jedoch die für Metall typische niedrige Temperatur, die man beim Anfassen vermisst und die es als Glas enttarnt.
Das krasse Gegenteil zum Klavierlack des tiefschwarzen Models ist das Design der Variante "Silk White". Das matte Finish, das durch Perlenstaub zwischen den Glasschichten erreicht wird, zeigt sich unorthodox und sehr gefällig. Der glanzlose Rahmen besitzt einen natürlichen metallischen Schimmer und ist bei der Farbgestaltung in Rose-Gold nicht jedem Nutzer zu empfehlen. Jedoch harmonieren die Farben hervorragend und es entsteht ein sehr angenehmes Design, das so nicht überall vorzufinden ist. Das Besondere jedoch ist, dass sich die unterschiedlichen rückseitigen Beschichtungen auch unterschiedlich anfühlen.
OnePlus geht den Modetrend mit
Das OnePlus 6 wirkt beim ersten Mal in der Hand etwas zu rund, zu wenig griffig und fast schon einen Tick zu groß. Zudem erinnert es an das runde Design eines Galaxy S9. Nimmt man sich jedoch etwas Zeit und lässt sich auf das neue High-End-Modell aus China ein, zeigt es, dass es mehr zu bieten hat, als nur abgerundete Gehäusekanten. Auch die Größe schrumpft geistig, wenn man sich den geringen Rahmenflächen um das Panel herum bewusst wird.
Die feinen Nuancen der drei Farben in der Haptik kommen beim direkten Vergleich zum Tragen: Das glänzend-schwarze Modell wirkt mit der Zeit etwas weniger hochwertig als die beiden matten Varianten. Gerade das weiße OnePlus 6 überrascht in der Hand mit einem Gefühl von Keramik, auch wenn dort das harte Material nicht verbaut wurde.
Die Formgebung ist trotz allem recht feminin geraten, was dazu führt, dass das OnePlus 6 sehr sanft und geschmeidig in der Hand liegt. Damit befindet es sich tief in der Handfläche. Ein sicherer Griff ist auch mit durchschnittlich großen Händen möglich. Die zum Teil etwas glatten Oberflächen brauchen jedoch genau diesen festen Griff, damit das neue Flaggschiff nicht aus der Hand rutscht. Halt finden die Finger an den mechanischen Steuerelementen wie dem Power-Button, der Lautstärkewippe und dem Fingerabdruck-Sensor. Er ist in die Rückseite eingelassen und kann mit dem Zeigefinger ordentlich erreicht werden. Der Slider zum Stummschalten des Smartphones liegt jedoch nur knapp in der Reichweite des Daumen. Hier hätte OnePlus einen Zentimeter weniger Raum lassen können.
Wie schon beim Vorgängermodell 5T wurde die untere Rahmenkante etwas angeschrägt - heißt, sie läuft schräg zur Rückseite hin weg. Damit ist das Handy von hinten betrachtet etwas kürzer als von vorne. Das mag zwar ein Designmerkmal sein, hat jedoch den Nachteil, dass der USB-Stecker beim Laden halb hervorsteht. Man mag es als Charakter auslegen, man kann jedoch auch die Meinung vertreten, dass OnePlus hier auf biegen und brechen eine eigene Design-Idee unterbringen wollte.
Quelle: Michael Büttner
Quelle: Michael Büttner
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Quelle: Michael Büttner
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Quelle: Michael Büttner
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Quelle: Michael Büttner
Quelle: Michael Büttner
Quelle: Michael Büttner
Verarbeitung auf Top-Niveau
An der Verarbeitung lässt sich kaum negative Kritik äußern. Spalten oder Grate lassen sich nicht ertasten und auch die Öffnungen im Metallrahmen sind ohne scharfe Kanten ausgeführt. Die Buttons und auch der Slider tasten beziehungsweise rasten satt und wirken stabil. Hier wandelt OnePlus auf guten alten Pfaden. Sucht man das Haar in der Suppe, lässt sich das Schutzglas des Kameramoduls respektive sein Einbau kritisieren. Es fehlt ein Zehntel Millimeter, damit das Glas bündig mit dem das Modul umgebenden Rahmen abschließt. So sammelt sich schnell Schmutz in den Kanten, was sich durchaus negativ auf die Fotoqualität auswirken kann.
Volle Punktzahl. Das OnePlus 6 ist eine konsequente Weiterentwicklung des 5T. Beim Design orientiert sich das Unternehmen allerdings an aktuellen Trends und setzt lediglich mit den verschiedenen Rückseiten, die sich nicht nur in ihren Farben, sondern auch der Haptik unterscheiden, ein Ausrufezeichen. Zudem ist das Gerät verwindungssteif wie ein Stahlträger.
Einzelwertung: 5 von 5 Sternen
Display
Seit einiger Zeit setzen Smartphone-Hersteller verstärkt aufs langgezogene Display-Format. Nur
Sony will diesen Trend nicht mitgehen. Dabei gibt es hierbei vor allem Vorteile bei der Bedienung. So lassen sich etwa Nachrichten mit einer Hand deutlich einfacher tippen. Auch OnePlus baut im OnePlus 6 einen Bildschirm im 18:9-Format ein. Die Bildschirmecken befinden sich innerhalb eines Standardvierecks. Diagonal gemessen liegt die Bildschirmgröße bei 6,28 Zoll im vollen Viereck und bei 6,12 Zoll für die abgerundeten Ecken. Hinsichtlich der
Auflösung setzt der Hersteller auf Full-HD+, sodass Inhalte mit 1.080 x 2.280 Pixeln dargestellt werden. Daraus errechnet sich eine
Pixeldichte von 400
ppi. Bei der Display-Technologie fällt die Entscheidung zugunsten eines AMOLED-Panels. Trotz Gorilla Glass 5 wird das OnePlus 6 mit einer Schutzfolie über dem Display ausgeliefert. Offenbar traut man hier dem Glas-Spezialisten Corning nicht über den Weg.
An der Auflösung gibt es nichts auszusetzen, auch wenn 400 Bildpunkte pro Zoll im Vergleich zum HTC U12+ etwa, das 537 ppi sein Eigen nennen kann, mickrig erscheinen. Durch den Einsatz von organischen Leuchtdioden im Panel wirken die Farben deutlich kräftiger als es bei IPS-Displays der Fall ist. Insbesondere Grün wird sehr verstärkt wiedergegeben. Wem es zu grün wird, der kann in den Display-Einstellungen die Farben seinen Ansprüchen entsprechend kalibrieren. Die Kontraste hingegen sind gut, ebenso wie Weiß- und Schwarzwerte. Zudem sind die Blickwinkel so stabil, dass auch bei extrem schräger Draufsicht alles gut erkennbar ist, ohne dass Inhalte dunkler oder verschwommener dargestellt werden. Die automatische Helligkeitsregelung funktioniert stufenlos und mit enormer Geschwindigkeit. Die maximale Helligkeit reicht aus, um Texte auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesen zu können. Im umgekehrten Fall lässt sich die Helligkeit extrem abdunkeln.
Eine Besonderheit, die seit dem
Essential Phone das Display-Design bei Smartphones verändert hat, ist auch beim OnePlus-Modell der neuesten Generation vorhanden. Die Rede ist von der Einkerbung am oberen Rand des Bildschirms. Diese Aussparung, die es unter der Bezeichnung "Notch" in den Sprachgebrauch geschafft hat, kommt aktuell in sehr vielen Smartphones zum Einsatz. Der Vorteil der Notch liegt darin, dass das Display größer wird, Hörmuschel und Kamera aber dennoch Platz auf der Vorderseite finden. Jedoch reduziert der Einschnitt den Platz für Benachrichtigungssybole. Wie sich das lösen lässt, erklärt die Redaktion im Abschnitt "Software und Multimedia". Ob die Display-Aussparung nur ein Trend ist oder ein Übergang zu einem vollkommen randlosen Display,
wie etwa dem Vivo Nex, wird sich noch zeigen. Fest steht jedoch, dass die Notch aktuell die Design-Innovation auf dem Smartphone-Markt ist - ob der Nutzer will, oder nicht.
Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Hell, scharf und kontraststark: Das Display des OnePlus 6 bietet alles, was sich ein Nutzer derzeit wünschen kann. Eine Besonderheit, wie etwa Force Touch oder die Unkaputtbarkeit eines Moto Z2 Force besitzt es aber nicht.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
OnePlus stattet sein neuestes Smartphone-Modell mit Qualcomms aktuellen Spitzenprozessor aus. Je nach Wahl der Variante wird der Snapdragon 845 von 6 respektive 8 GB Arbeitsspeicher unterstützt. Auch hinsichtlich des internen Speichers hat der geneigte Käufer die Wahl zwischen 64, 128 und 256 GB. Und die sollte vor dem Kauf überdacht werden, da das OnePlus 6 keine Möglichkeit bietet, das Datendepot per Speicherkarte aufzustocken.
Die Konfiguration der Hard- und Software musste im Test auf den Prüfstand. Im Benchmark-Test von AnTuTu in der Version 7.0.8 erzielte das Smartphone ein Ergebnis von 268.802 Punkten. Der Redaktion liegt die Midnight-Black-Variante mit 128 GB Speicher vor. Damit springt der Neuling auf Platz 2 der jemals von inside handy getesteten Smartphones. Nur das HTC U12+ bringt rund 2.000 Zähler mehr zustande. Auf Rang drei folgt das LG G7 ThinQ (262.448 Punkte). Den Sony Xperia XZ2 (258.397). Den dritten Platz belegt das
Samsung Galaxy S9+ (249.185).
Der hohe Wert im Benchmark-Test spiegelt sich auch im Praxistest wider. Ohne Ruckler bewegt sich der Nutzer enorm schnell durch Menüs, lädt Apps im Handumdrehen herunter und springt rasant zwischen Anwendungen hin und her wie ein Kind beim Gummitwist. Wer von einem Mittelklasse-Smartphone auf das OnePlus 6 umsteigt, wird ein wahres Geschwindigkeitswunder erleben.
Hinsichtlich seiner Schnittstellen ist das OnePlus 6 bestens ausgestattet - auch wenn der eine oder andere Nutzer MHL oder den Qi-Standard vermissen dürfte. Ein LTE-Chip erlaubt Downloads mit bis zu 1 GBit/s (Cat. 16). Eine Geschwindigkeit, die hierzulande von keinem Netz auch nur Ansatzweise erreicht wird.
Vodafone hat aber bereits erste Städte mit Mobilfunk-Basisstationen ausgestattet, die gigabitfähig sind.
Das knapp fünf Jahre junge Unternehmen bringt sein Top-Smartphone mit
Bluetooth 5.0 und einer
Dual-SIM-Funktion in den Handel. Zudem ist entgegen dem Trend weiterhin ein Klinkenanschluss vorhanden. Neben diesen positiven Eigenschaften gibt es aber auch einen Nachteil: Wer sein OnePlus 6 versehentlich in der Latrine versenkt, muss davon ausgehen, das es danach unbrauchbar ist. Zwar stattet OnePlus das Smartphone mit einem Wetterschutz aus. Ist das Gerät aber aufgrund eines Wasserschadens defekt, übernimmt der Hersteller keine
Garantie.
Wer mit dem OnePlus 6 telefoniert, hört seinen Gesprächspartner klar und deutlich. Auch die Freisprecheinrichtung konnte im Test überzeugen. Der Lautsprecher des chinesischen Flaggschiffs liefert eine solide Leistung ab. Im Test befand sich das Smartphone im
Vodafone-Netz, der Angerufene im Festnetz.
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OnePlus 6 |
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HSPA |
▲ |
HSPA+ |
▲ |
LTE (Up-max / Down-max Mbit/s) |
150 / 1000 MBits |
USB-OTG |
▲ |
DLNA |
▲ |
NFC |
▲ |
Kabellose Display-Übertragung |
▲ |
MHL |
▼ |
Infrarot-Fernbedienung |
▼ |
Bluetooth-Version |
5.0 |
WLAN-Standards |
IEEE 802.11 a/b/g/n/ac |
Qi |
▼ |
Dual-SIM |
▲ |
Fehlende Speichererweiterung, kein kabelloses Aufladen, nicht wasserdicht: Auch wenn die Leistung des OnePlus 6 durchweg ausgezeichnet ist, verhageln die drei genannten Eigenschaften dem Gerät die Wertung.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Kamera
Bei der Kameraausstattung setzt OnePlus auf Sensoren von Sony. Die Hauptkamera des Duos auf der Rückseite löst Fotos mit bis zu 16 Megapixeln auf. Eine
Blende von f/1.7 soll auch bei schlechten Lichtbedingungen für rauscharme und scharfe Fotos sorgen - unterstützt von einem optischen und elektronischen
Bildstabilisator. Die zweite Kamera besitzt einen 20-Megapixel-Sensor und ist für einen Tiefeneffekt bei der Porträtfotografie verantwortlich. Videos lassen sich - je nach Einstellung - in HD, Full-HD oder 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Die
Bildstabilisierung ist auch nur bei der genannten Bildwiederholungsrate verfügbar. Auf der Vorderseite befindet sich hinter der Optik mit einer Blende von f/2.0 ein 16-Megapixel-Sensor - ebenfalls von Sony.
Kamera-Software
Die Oberfläche der Kamera-App ist übersichtlich und intuitiv gestaltet und dürfte vor allem Puristen gefallen. Beim Start der Anwendung lassen sich mit Wischern von links nach rechts - und andersherum - die Modi "Video", "Foto" und "Portrait" auswählen. Hält man das Smartphone hochkant, lassen sind am oberen Ende des Displays Einstellungen hinsichtlich des Bildformats vornehmen oder der LED-Blitz ein- und ausschalten. Wischt der Nutzer von unten nach oben, treten weitere Modi zum Vorschein. Dazu zählen etwa die Zeitlupen-, Zeitraffer-, Panorama- und Pro-Modus-Funktion. Bei letztgenanntem lassen sich Parameter wie Blende, Belichtungszeit und Weißabgleich individuell vornehmen. Zudem spuckt das OnePlus 6 Fotos auch im RAW-Format aus. Damit bekommt der versierte Fotograf ein Bild, das nach dem Drücken des Auslösers mehr Informationen enthält als ein Foto, dass anschließend als JPG-Datei im Speicher abgelegt wird. Vorteile ergeben sich dadurch vor allem bei der nachträglichen Bildbearbeitung.
OnePlus 6: Die Kamera-Software
Foto-Modus im 4:3-Format
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Foto-Modus im 16:9-Format
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Porträtmodus mit Tiefeneffekt
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Kamera-Funktionen
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Kamera-Einstellungen
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Kamera-Einstellungen
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Video-Modus des OnePlus 6
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
OnePlus scharf
Ob bei Tag, oder bei Nacht, ob Nahaufnahmen oder Gegenlicht: Die drei Kameras liefern in nahezu jeder Situation scharfe, rauscharme und und kontrastreiche Fotos. Der Tiefenschärfeeffekt, für den die Software verantwortlich ist, kann sich sehen lassen - auch wenn es hier und da zu kleineren Fehlern kommt. Insbesondere bei Strukturen mit vielen Details hat die Software Probleme zu unterscheiden, was im Vorder- und was im Hintergrund ist. Dennoch ist das Ergebnis besser, als bei den Mitbewerbern.
Wer Makroaufnahmen protegiert, wird seine Freude am OnePlus 6 haben. Zwar muss beim Fotografieren ein gewisser Abstand zum Objekt eingehalten werden, der nicht als kurz bezeichnet werden kann. Im Nachhinein lässt sich aber sehr tief ins Bild hineinzoomen. So kommen extrem viele und scharfe Details zu Tage. Dem, der sich gerne selbst fotografiert, spuckt die Frontkamera Selfies in guter Qualität aus. Zu nah an das Objektiv sollte man aber nicht herantreten, da die Kamera mit einem festen Fokus ausgestattet ist. So werden Fotos unscharf, wenn man sich zu nah oder zu weit weg befindet.
Videographen kommen mit dem OnePlus 6 ebenfalls auf ihre Kosten. Das Smartphone lässt
Filme in 4K mit 60 fps zwar nur für fünf Minuten am Stück zu, die Bildqualität jedoch ist überragend. Der Bildstabilisator hält das Bild ruhig; die Tonaufnahme über die integrierten Mikrofone ist sehr gut. Auch Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen - letzteres wahlweise in Full-HD mit 240 fps oder in HD mit 480 fps - sind beeindruckend und in hoher Qualität. In der folgenden Galerie wird die Kameraqualität anhand von Beispielbildern bewertet:
OnePlus 6: Die Kamera im Test
Die Kamera des OnePlus 6 arbeitet viel und oft im HDR-Bereich.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Die zweite Kamera des Dual-Kamera-Moduls sorgt für einen unscharfen Hintergrund.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Die gleiche Einstellung ohne den Bokeh-Effekt der zweiten Kamera.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Der Fokus sitzt nahezu immer da, wo man möchte und drauftippt.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Auch in Innenräumen macht die Kamera des OnePlus 6 eine gute Figur.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Mir den Unterschieden zwischen Hell und Dunkel kommt die Kamera gut klar und liefert dementsprechend Details im fertigen Bild.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Manchmal liegt die Software im Porträtmodus daneben und erzeugt unscharfe Bereiche (am oberen Rand des Ventilators) wo keine sein sollten.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Die Makroaufnahmen sind sehr gut.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Mit der Kamera des OnePlus 6 kommt man sehr nah dran.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Und das gleiche Foto - ein paar Schritte entfernt.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Details werden bei Nahaufnahmen ...
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
... auch beim anschließenden Hineinzoomen noch einmal deutlicher.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Die Frontkamera liefert ebenfalls eine gute Leistung ab.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Die Weitwinkel-Kamera streckt die Objekte am Bildrand ein wenig.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Der LED-Blitz ...
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
... leuchtet nicht punktartig aus, sondern streut etwas breiter.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Fotos die mit dem OnePlus 6 aufgenommen werden, strotzen vor Details und satten Farben.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Volle Punktzahl. Jeder Besitzer des OnePlus 6 wird mit der Kamera seine wahre Freude haben. Das betrifft nicht nur Schnappschüsse, die man im Automatikmodus schießt. Auch Videoaufnahmen sind brillant. Zudem liefert das Unternehmen nicht mehr Modi und Einstellungen als nötig. So bleibt die Nutzeroberfläche schlank und übersichtlich.
Einzelwertung: 5 von 5 Sternen
Software und Multimedia
Das OnePlus 6 läuft mit OxygenOS, das auf Android 8 Oreo basiert. Der Hersteller ist zu jedem Zeitpunkt um Updates bemüht und hört der Community gut zu. Was sich Nutzer im Forum von OnePlus vermehrt wünschen, versucht OnePlus umzusetzen und als Software-Aktualisierung möglichst schnell in den Umlauf zu bringen. Dazu hat der Hersteller auch die App "Community" installiert. Die Nutzeroberfläche ist Android 8 von der Stange.
Was die neueste Android-Version bietet, zeigt die Redaktion hier im Detail. Eigene Anpassungen sind nur hier und da erkennbar, jedoch kaum der Rede wert. Bloatware ist nicht vorhanden.
Auch bei den eigenen vorinstallierten Apps ist OnePlus sparsam. Neben "Notizen" und "OnePlus Switch", mit dem man Inhalte wie Kontakte, Nachrichten und Fotos von einem alten Gerät übertragen kann, verzichtet das Unternehmen auf Apps, die Dopplungen hervorrufen würden. Dazu zählen Anwendungen wie Mail, Kalender oder Musik-Player. Bei diesem müssen Nutzer mit Google Play Musik vorlieb nehmen, oder sich eine Musik-App aus dem Play Store herunterladen.
Apropos Musik: Wer ein Lamento abspielen lässt, wird es laut jedoch auch leicht unausgewogen hören können. Tiefen fehlen nahezu gänzlich, wenn der Lautsprecher an der unteren Kante die Töne durch die Bohrungen im Gehäuse presst. Auf ein Headset im Lieferumfang verzichtet OnePlus. Dank des Klinkeneingangs lassen sich aber jede Art von Kopfhörern anschließen. Dann kehren auch die Bässe zurück.
Ein FM-Radio fehlt, eine Benachrichtigungs-LED hingegen ist an Bord. Der Lautsprecher ist vor allem - wie der Name es bereits verrät - laut. Mehr aber auch nicht. Trotz immer aktueller Betriebssystem-Version bietet das OnePlus in dieser Kategorie kaum Highlights.
Einzelwertung: 4 von 5
Akkuleistung
Der Akku des OnePlus 6 ist für ein Spitzenmodell mit einer vergleichsweise durchschnittlichen Kapazität ausgestattet. Mit 3.300 mAh bei 5 V und 4 A
Ladestrom sowie USB Typ C 2.0 lässt sich der
Energiespeicher aber zügig laden. Etwas verwunderlich ist jedoch, dass OnePlus den Glastrend auf der Rückseite seines Smartphones mitgeht, den Grund für diesen Trend jedoch außen vor lässt: Die Möglichkeit, das Smartphone über den Standard Qi zu laden. Diese Funktion fehlt dem neuen OnePlus-Flaggschiff.
Hinsichtlich der Akkulaufzeit musste sich der Energieträger im standardisierten Test der Redaktion bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und
GPS sowie E-Mail-Push einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musikhören per Webstream sowie 30 Minuten Spielen und einer 30-minütigen HD-Video-Wiedergabe über YouTube stellen. Hinzu kamen die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos, das Surfen auf verschiedenen Webseiten und ein Benchmark-Test.
Am Ende dieses anspruchsvollen 8-stündigen Arbeitstages ließen sich 53 übriggebliebene Prozent von der Akkuskala ablesen. Damit landet das OnePlus 6 im unteren Mittelfeld der von inside handy getesteten Smartphones. Im Standby-Modus verlor der Akku des Top-Modells neun Prozentpunkte – ein guter Wert. Nach insgesamt 24 Stunden verblieben somit noch 44 Prozent. Wer sich am zweiten Tag also zu weit von einer Stromquelle entfernt, riskiert, dass das OnePlus 6 sich zum Mittag des zweiten Tages abschaltet.
OnePlus 6: Die Akkulaufzeit
Nach 8 Stunden im Test ...
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
... blieben dem OnePlus 6 53 Prozent. Ein solider, jedoch kein überragender Wert.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
In der 16-stündigen Standby-Phase ...
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
... verlor der Akku 9 Prozent.
Quelle: Blasius Kawalkowski / inside handy
Smartphone-Akkus im Vergleich
Während das OnePlus 6 in allen anderen Teilwertungen nahezu vollends überzeugen kann, muss es bei der Akkulaufzeit Federn lassen. Vor allem der Stromverbrauch bei der Bedienung ist beachtlich hoch. Was auffällt: Alle von inside handy getesteten Smartphones mit Snapdragon 845 an Bord schwächeln in dieser Kategorie.
Einzelwertung: 4 von 5
Fazit zum OnePlus 6
Mit dem OnePlus 6 bringt das chinesische Unternehmen aus Shenzen ein Smartphone-Modell der Spitzenklasse auf den Markt. So könnte das Fazit in einem Satz lauten. Jedoch ist es die Akkulaufzeit, die dem ein Strich durch die Rechnung macht. Hinzu kommt eine allenfalls durchschnittliche Lautsprecherleistung; Qi-Standard und ein wasserdichtes Gehäuse fehlen. Dennoch erzielt das OnePlus 6 eine gute Gesamtwertung von 4,5 Sternen. Es sind vor allem die überragende Kamera sowie das brillante Display und die extrem potente Hardware die das Smartphone zum absoluten Spitzenmodell machen.
Was das Design angeht, spielt OnePlus zwar in der gleichen Glasliga wie Samsung, LG, Huawei und Co., bekommt aber mit seiner leicht veränderten Haptik einen anderen Dreh rein und bildet hier ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich der High-End-Klasse. Auch in puncto Software glänzt OnePlus mit schnellen Updates und hat damit einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.Die Kombination aus leistungsstarkem Prozessor und bis zu 8 GB Arbeitsspeicher sorgt für eine sehr gute Performance. Speicherhungrige Nutzer könnten das nicht erweiterbaren Datendepot bemängeln. Daher sollten sie sich bereits vor dem Kauf festlegen, ob 64 GB genügen, oder ob es doch 128 oder gar 256 GB sein sollten.
Gesamtwertung: 4,5 von 5
Pros des OnePlus 6
- Blitzschnell
- Herausragende Kamera
- Exzellentes Display
- Design mit Extra-Kniff
Contras des OnePlus 6
- Akku nicht auf Top-Niveau
- Keine Speichererweiterung
- Kein kabelloses Aufladen möglich
- Lautsprecher allenfalls Durchschnitt
- Nicht wasserdicht
Preis-Leistung
OnePlus verlangt für das OnePlus 6 je nach Ausstattung zwischen 520 und 620 Euro. Im Vergleich zu Spitzenmodellen der Konkurrenz, die allesamt an der 1.000-Euro-Marke kratzen, ist das ein sehr guter Preis. Dabei ist das OnePlus 6 von der Ausstattung her dem Galaxy S9, Huawei P20 Pro oder LG G7 ThinQ nicht unterlegen und bildet aktuell den Preis-Leistungs-Tipp schlechthin.
Alternativen
Wer nach Alternativen zum OnePlus 6 sucht, wird nicht viele finden. Mittlerweile ist aber auch das Galaxy S9 ab etwa 550 Euro erhältlich und könnte damit dem Modell aus China gefährlich werden. Für gut 500 Euro bekommt man auch das LG V30, dass es hinsichtlich seiner Ausstattung mit dem OnePlus aufnehmen kann. Ebenfalls im Bereich von 500 Euro: das Huawei Mate 10 Pro.