Design und Verarbeitung
OnePlus 3T: Unboxing
Schon die Verpackung des OnePlus 3T fühlt sich unglaublich hochwertig an: Seidenmatt und aus besonders dickem Karton kommt die Box daher, deren Kanten sehr eckig sind, was den hochwertigen Eindruck noch unterstreicht. Auf der ansonsten weißen Oberseite der Box ist nur das Markenlogo von OnePlus in einer roten Box zu sehen. Erst auf den zweiten Blick sieht man eine eingelassene und glänzend geprägte 3.
Nach dem Öffnen des Deckels sieht man das komplett rote Innere des Kartons. OnePlus verbleibt somit bei der klassischen Farbkombination von Rot und Weiß. Hier liegt zuoberst das Smartphone auf einem Kunststoffbett, das dem Gerät einen sicheren Halt gibt. Das Bett ist zugleich ein weiterer Karton, der das SIM-Karten-Werkzeug beherbergt und zudem sowohl den "Quick Start Guide" als auch die "Safety Information". OnePlus-Fanboys und -girls dürfen sich außerdem noch über einen Bogen mit drei Stickern freuen: Das OnePlus-Logo, das Dash-Charge-Logo und der Never-Settle-Schriftzug.
Unterhalb des Betts findet sich noch ein persönliches Anschreiben von OnePlus-Mitbegründer Carl Pei, das außerdem einen 5-Euro-Couponcode enthält, der für Zubehörbestellungen verwendet werden kann.
Zuunterst findet sich dann das Dash-Charge-Ladegerät mit dem passenden Dash-Charge-USB-Kabel. Dieses ist mit Klammern gesichert und mit Abdeckungen versehen, um den Premium-Eindruck bis ins Detail aufrecht zu erhalten. Kopfhörer liefert OnePlus hingegen nicht mit, sondern überlässt diese Anschaffung dem Geschmack des Nutzers. Der Lieferumfang in der Übersicht:
- OnePlus 3T Smartphone
- Dash-Charge-Ladegerät
- Dash-Charge-USB-Kabel (USB Typ-C zu USB Typ-A)
- Sticker
OnePlus 3T: Hands-On
Das Smartphone fühlt sich in seiner Haptik sehr massiv und hochwertig an. Mit 158 Gramm ist es nicht zu leicht, wiegt aber auch nicht unnötig schwer. Insgesamt ist das OnePlus 3T 7,35 Millimeter dick, und misst in Höhe und Breite 152,7 Millimeter und 74,7 Millimeter. Zum Verwechseln ähnlich sieht das OnePlus 3T seinem kurzlebigen Vorläufer OnePlus 3, mit dem es die Gehäusegestaltung teilt.
OnePlus verpackt sein Flaggschiff in einem Metall-Unibody-Gehäuse, dem auch bei Belastung keine Geräusche zu entlocken sind. Die Verarbeitung grenzt an Perfektion und auch Spaltmaße kennt das OnePlus 3T nicht. Die Standard-Farbe "Gunmetal Grey" ist dabei ein sehr warmes grau, alternativ gibt es eine goldene Variante zu kaufen. Das Metall ist angenehm matt, was durch eine auf Hochglanz polierte Kante um das Display kontrastiert wird.
Durch seine abgerundete Rückseite ist das Gerät ein regelrechter Handschmeichler, auch wenn es durch sein 5,5 Zoll großes Display für Nutzer mit sehr kleinen Händen vielleicht zu groß sein könnte. Die für den Empfang notwendigen Antennenlinien sind deutlich zu sehen. OnePlus hat hier aus der Not eine Tugend gemacht und diese nicht etwa in einer dem Metall ähnlichen Farbe gestaltet, sondern sie deutlich abgesetzt.
Während die Oberkante des Gehäuses völlig ohne Anschlüsse oder Schmuckelemente auskommt, sieht es an der Unterseite sogar etwas überfüllt aus: Nicht nur dass hier Schrauben zu finden sind, die dem Gerät zusätzliche Stabilität verleihen, auch der Lautsprecher findet sich hier sowie der USB-Typ-C-Anschluss und auch der 3,5-mm-Klinkenanschluss, der ein Headset aufnimmt. Der Lautsprecher ist dabei etwas unglücklich platziert, denn wenn man mit dem Handy spielt oder es für ein Video waagerecht hält, verdeckt man mit der Hand schnell einmal die Lautsprecheröffnung – dumpfer bis unverständlicher Ton ist die logische Folge.
An den Seiten sieht es etwas aufgeräumter aus: OnePlus hat die Buttons auf beide Seiten verteilt. So findet sich an der linken Seite der OnePlus-typische Alarm-Schieberegler, mit dem die Alarm-Modi von Android – Alle Benachrichtigungen, nur Wichtiges oder nichts – durchgeschaltet werden können. Dieser sitzt jedoch etwas hoch, sodass ein wenig Umgreifen notwendig ist, um ihn mit einer Hand bedienen zu können. Darunter hat man passenderweise die Lautstärkewippe angebracht. Auf der rechten Seite ist dann noch der Power-Button angebracht, der wie die Lautstärkewippe auf einer angenehmen Höhe liegt und über einen schönen Druckpunkt verfügt. Darüber eingelassen ist das Schubfach, das die SIM-Karten aufnimmt – wie es sich für ein chinesisches Handy gehört, nimmt das OnePlus 3T zwei davon auf.
Die Rückseite ist eher minimalistisch gehalten. Neben den bereits erwähnten Antennenlinien findet sich hier nur die Kamera und ein glänzendes OnePlus-Logo, das in einer geschmackvollen Größe platziert wurde, aber leider ein wenig anfällig für Fingerabdrücke ist. Die Kamera ragt etwa einen Millimeter aus dem Gehäuse hervor und ist in einer Squircle-Form (zu Deutsch auch "Superkreis") angelegt, also zwischen Quadrat (Square) und Kreis (Circle).
Die Front zieren das Display und ein ovaler Fingerabdruck-Sensor. OnePlus setzt auf kapazitive Tasten, die jedoch nur mit Punkten beschriftet sind, was die Belegung flexibel hält. So können auch Samsung-Fans ihre gewohnte Tastenbelegung nutzen. Wer lieber On-Screen-Tasten verwendet, kann auch dies tun, denn die kapazitiven Tasten lassen sich deaktivieren und bleiben dann unsichtbar.
Zwar bleibt angesichts des vom OnePlus 3 übernommenen Designs die große Revolution aus, doch das Design des OnePlus 3T ist elegant und schlicht, so wie man es sich von einem Smartphone im Jahre 2016 wünscht. Die Verarbeitung ist perfekt und lässt keine Wünsche offen.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Display
Das 5,5 Zoll große Display des OnePlus 3T stellt seine Inhalte in Full-HD-Auflösung dar, was 1.080 x 1.920 Pixeln entspricht. Dies sorgt für eine Pixeldichte von 401 ppi mit entsprechend scharfen Konturen. Zum Vergleich: Das iPhone 7 kommt mit seinem Retina-Display hier "nur" auf 326 ppi, beide Auflösungen sind jedoch hoch genug, um einzelne Bildpunkte unsichtbar werden zu lassen.
Andere Flaggschiffe schmücken sich mit einem QHD-Display, OnePlus geht hier bewusst einen anderen Weg. Denn während etwa Samsung und Lenovo ihre Smartphones in entsprechenden Brillen platziert sehen wollen, um so VR-Welten erlebbar zu machen, konzentriert sich OnePlus auf das Wesentliche. Der Vorteil: Werden weniger Bildpunkte dargestellt, müssen weniger Bildpunkte berechnet werden. Dabei nimmt der Prozessor weniger Energie auf, was den Akku schont.
Das Panel im OnePlus 3T ist ein AMOLED-Panel, das mit der von OnePlus durchgeführten Kalibrierung als "Optic-AMOLED" vermarktet wird. AMOLED-Displays bestechen durch besonders satte Farben und tiefe Schwarztöne, das OnePlus 3T ist hier keine Ausnahme. In die Kritik geriet der Vorgänger OnePlus 3 jedoch, weil die OnePlus-Kalibrierung den sRGB-Farbraum nicht richtig wiedergegeben hat. Beim T-Modell haben die Chinesen dazu gelernt und bieten den sRGB-Farbmodus in den Display-Einstellungen wahlweise an. Im Gegensatz zum leuchtend bunten Normalmodus, stellt der sRGB-Modus die Farben natürlicher und weniger gesättigt dar, er entspricht also eher den "Tagesthemen", während die Grundeinstellung dem Disney Channel entspricht – was man angenehmer empfindet ist auch hier wie so oft Geschmacksache.
Neben dem Farbmodus bietet OnePlus keine Individualisierungsmöglichkeiten für das Display, das sehr hell strahlt, wenn man dies denn möchte. Die meisten werden die Helligkeitsreglung der Automatik überlassen, die die benötigte Beleuchtung schnell und stufenlos regelt.
Das Display des OnePlus 3T überzeugt mit satten Farben und hohen Kontrasten. Auch die Blickwinkelstabilität ist auf dem Punkt. Besonderheiten bietet das Display zwar keine, doch alles andere ist genau so, wie man sich ein Smartphone-Display wünscht.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sterne
Ausstattung und Leistung
Hinter dem 5,5 Zoll großen Display, das in Full HD auflöst tut der Snapdragon 821 sein Werk, eine leicht verbesserte Version des 820er Prozessors von Qualcomm, der die meisten Flaggschiffe dieses Jahres antreibt. Die Taktfrequenz liegt bei bis zu 2,35 GHz. 6 GB Arbeitsspeicher stehen für laufende Berechnungen zur Verfügung. Das Testgerät verfügt zudem über 128 GB internen Speicher. Aufgrund der üppigen Speicherausstattung – auch das Basismodell wartet bereits mit 64 GB Speicher auf – hat OnePlus auf eine Erweiterbarkeit mit Micro-SD-Karten verzichtet.
Neben LTE und WLAN steht natürlich auch Bluetooth für Datenverbindungen bereit, für die Kommunikation im Nahbereich gibt es außerdem NFC. Und muss doch mal eine kabelgebundene Verbindung mit einem Datenträger her, ist USB On-the-Go das Mittel der Wahl. Damit ist das OnePlus 3T für die meisten Verbindungsszenarien perfekt gerüstet.
Verbindungsmöglichkeiten des OnePlus 3T
Feature | Vorhanden | Funktion |
HSPA |
▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE | ▲ | Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s |
USB-OTG | ▲ | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA | ▼ | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher |
NFC | ▲ | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung | ▲ | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL | ▼ | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung | ▼ | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version | ▲ | 4.2 |
WLAN-Standards | ▲ | 802.11 a/b/g/n/ac |
Qi | ▼ | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Dual-SIM | ▲ | Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel |
Im AnTuTu-Benchmark-Test in der Version 6 erreichte das OnePlus 3T atemberaubende 163.521 Punkte und ist damit ohne Umschweife das schnellste Android-Smartphone, das die inside-digital.de-Redaktion in diesem Jahr getestet hat. So löst das OnePlus 3T das Google Pixel XL als Android-Spitzenreiter ab. Auch das Google-Smartphone kommt mit dem Snapdragon 821 daher, konnte allerdings "nur" 138.052 Punkte erreichen. Damit hatte das Gerät aus Mountain View das LG G5 knapp vom Spitzenplatz verdrängt, das es auf 137.548 brachte, dies jedoch mit dem Snapdragon 820 erreichte.
OnePlus erreicht diesen Spitzenwert durch clevere Softwareoptimierung und reichlich Arbeitsspeicher. Auch das schnelle Dateisystem F2FS, mit dem OnePlus den Speicher des 3T ab Werk formatiert, wird zu dem Ergebnis beigetragen haben. Während F2FS von Grund auf für Flash-Speicher wie die in Smartphones entwickelt wurde, ist das Ext4-Dateisystem, das Android wie die meisten Linux-Systeme üblicherweise verwendet, noch auf Festplatten mit magnetischem Lese-/Schreibverfahren ausgelegt.
Aufwändige 3D-Spiele wie Asphalt Xtreme schüttelt das OnePlus 3T mit dieser Rechenleistung mit Links aus dem Ärmel, grafischer Detailreichtum ist dem Spielspaß dabei überaus zuträglich. Doch nicht nur im Spiel macht das Smartphone aus Shenzhen eine gute Figur, auch die Ladezeiten – wer die Asphalt-Reihe kennt weiß, wovon die Rede ist – sind erfreulich knackig.
Bei all den schönen, smarten Möglichkeiten sollte jedoch auch der ursprüngliche Zweck eines Mobiltelefons nicht ins Hintertreffen geraten, und auch hier brilliert das OnePlus 3T. Bei einem Testanruf aus dem Festnetz ins Mobilfunknetz von Vodafone war die Verbindungsqualität sowohl direkt am Ohr als auch mit eingeschalteter Freisprecheinrichtung klar und deutlich – auch in dieser Disziplin kann das OnePlus 3T also weiter fleißig Punkte sammeln.
Das T in OnePlus 3T steht für Turbo, dieses Smartphone ist ein Leistungsmonster! Doch auch die Telefonie meistert das Smartphone mit Bravour. Die fehlende Möglichkeit einer Speichererweiterung – bei 128 GB leicht zu verschmerzen, bei 64 GB weniger – klaut dem Handy jedoch wertvolle Punkte und damit den fünften Stern.
Einzelwertung: 4 von 5 Sternen
Kamera
Mit dem T-Upgrade erhielt das OnePlus 3 eine neue Selfie-Kamera, sodass das OnePlus 3T nun an Vorder- und Rückseite mit einem 16 Megapixel starken Sensor daherkommt. Der Hauptkamera hat OnePlus auch eine elektronische und optische Bildstabilisierung spendiert und natürlich verfügt sie über einen Blitz. Der Sensor in der Rückkamera, ein Sony IMX 298, ist 1/2.8 Zoll groß und verfügt mit f/2.0 über eine normalgroße Blendenöffnung.
OnePlus 3T: Kamerabilder
- Auch bei Dämmerung gelingen mit dem OnePlus 3T noch gute Bilder
- Die Farben wirken natürlich
- Auch mit verschiedenen Lichtquellen hat die Kamera kein Problem
- Auch in Innenräumen gelingen Farb- …
- … und kontraststarke Fotos
- Künstliche Lichtquellen, wie hier auf einem Kölner Weihnachtsmarkt, werden gut eingefangen
- Auch mit kleinteiligen Aufnahmen hat das OnePlus 3T kein Problem …
- … wie der Weihnachtsmarkt-Test beweist
- Besonders gut funktioniert die Kamera natürlich bei gutem, natürlichen Licht, wie diese Makroaufnahme zeigt
- Ein bisschen Spaß bei der Arbeit muss sein: ein Selfie zweier inside handy-Redakteure
Die Bilder, die das OnePlus 3T macht, sind sowohl draußen als auch drinnen ausgezeichnet. Bei schwachem Licht und ohne Blitz sollte man das Smartphone beim Fotografieren jedoch ruhig halten, da es aufgrund der verlängerten Belichtungszeit ansonsten – trotz Bildstabilisierung – zu Verwackelungen kommt. Diese sind aber relativ gering und fallen in der Regel nicht besonders ins Gewicht.
Die Automatik von OnePlus hat alles im Griff und liefert Bilder mit guter Farbwiedergabe und knackiger Schärfe, ohne sie zu sehr zu überzeichnen. Bei Bedarf wird so zum Beispiel auch automatisch HDR zugeschaltet oder mehrfach belichtet, um Rauschen zu unterdrücken.
Die Kamera-App verfügt auch über einen manuellen Modus, mit dem Foto-Profis nach Herzenslust experimentieren können. Dabei versteht sich die Kamera-App auch auf das RAW-Format, das als Basis für professionelle Nachbearbeitung herhalten kann.
Auch die Selfie-Kamera weiß zu überzeugen und liefert gestochen scharfe Selfies in hoher Auflösung. Dank Smile-Shutter-Funktion löst ein Lächeln automatisch ein Foto aus.
Die Kameraausstattung des OnePlus 3T überzeugt – der Winterurlaub kann also kommen. Das Smartphone liefert zuverlässig hochwertige Bilder, die Spaß machen und auch experimentierfreudige Fotografen werden mit dem Profi-Modus ihren Spaß haben.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sterne
Software und Multimedia
Durch den Bruch mit Cyanogen nach dem OnePlus One hat OnePlus die Entwicklung von OxygenOS gestartet, der eigenen Android-Geschmacksrichtung des Herstellers. Der Name deutet es bereits an – OxygenOS möchte mehr sein, als eine bloße Herstelleroberfläche.
Während man in den ersten Versionen davon noch nicht allzu viel gesehen hat, scheint das System nun langsam den Kinderschuhen zu entwachsen. OnePlus ist seiner Zeit voraus, denn das noch auf Marshmallow basierende System – Nougat soll jedoch sehr bald nachgeschoben werden – hat schon Features, die normalweise erst Bestandteil der neuen 7er-Version von Android sind, wie die Schnelleinstellungsleiste oberhalb der Benachrichtigungen.
Während der Launcher, also die Startseitenansicht des Smartphones, auf den ersten Blick wie das Standardmodell von Google daherkommt, verbirgt sich hinter einem Wisch nach links das so genannte Shelf. Hier können eigene Widgets abgelegt werden, aber es werden auch übersichtlich die letzten Kontakte dargestellt und Informationen wie das Wetter. Eine Funktion, für die man sich begeistern kann, aber nicht muss, die jedoch noch einiges an Entwicklungspotenzial in sich birgt. Hier darf man auf künftige Versionen gespannt sein.
Das System lässt sich leicht an den eigenen Geschmack anpassen. So lässt sich natürlich das Hintergrundbild festlegen. Aus drei verschiedenen Farbmodi hell/dunkel/gemischt und acht verschiedenen Akzentfarben lässt sich auch ein eigenen Farbschema zusammenstellen, das sich systemweit anwenden lässt. Weitere Anpassungen sieht OnePlus erstmal nicht vor, auf die bei asiatischen Handys üblicherweise vorhandene Funktion mit Themes gestaltete Gesamtpakete über einen Store zu vertreiben, hat OnePlus verzichtet. Wer es trotzdem lieber noch etwas bunter treibt, hat dank Android grenzenlose Möglichkeiten. So lässt sich beispielsweise der Launcher tauschen, was wiederum neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Oberfläche des Smartphones mit sich bringt.
Auch mit eigenen Apps konnte man in OxygenOS anfangs nicht aufwarten, inzwischen liefert OnePlus einen eigenen Musikplayer, eine eigene Galerie-App, eine eigene Wetter-App sowie einen Audio-Recorder mit. Einige Android-Standards wie den Rechner hat man grafisch ein wenig angepasst um besser ins Gesamtbild zu passen. Dabei hält sich OnePlus an die Material-Designvorgaben von Google, sodass ein stimmiges Gesamtbild gewahrt bleibt. Auch die Qualität von OnePlus' eigenen Apps ist durchaus beachtlich – hier sind Funktionsumfang und Design in der Regel stimmig.
Besonders der Musikplayer begeistert, denn hier besteht nicht nur die Möglichkeit, seine Musik nach Interpreten und Alben zu sortieren, sondern auch nach Tags, die man selbst vergeben kann. Diese Verschlagwortung ist ungewöhnlich, dennoch unheimlich praktisch, denn so kann man zum Beispiel den Tag "laufen" an alle Stücke vergeben, die man gerne hört, während man läuft. Oder man gruppiert alle Stücke einfach nach Genre oder Herkunftsland.
Auch über einen systemweiten Equalizer verfügt das OnePlus 3T. Dieser kann über Apps wie Google Play Musik oder Deezer angesteuert werden, nicht jedoch über die Musik-App oder die Systemeinstellungen. Hier zeigt sich, dass OxygenOS eben doch noch nicht wirklich ausgereift ist und einige lose Enden noch verbunden werden müssten, um ein wirklich rundes System zu schaffen.
In puncto Multimedia bringt das OnePlus 3T ansonsten eine solide Leistung. Genügend Performance für HD-Videos ist freilch vorhanden, nur der eingebaute Lautsprecher ist eher Mittelklasse. Er reicht, um sich mal ein Video anzusehen, Musikgenuss kommt hier jedoch nicht auf. Auf einen FM-Radioempfänger verzichtet das OnePlus 3T, wie viele hochwertige Flaggschiff-Smartphones, ebenso.
Die mit Marshmallow etwas betagte Android-Version und das fehlende Headset brechen dem OnePlus 3T in dieser Disziplin das Genick, denn ansonsten liefert das OnePlus 3T auch hier richtig gute Ergebnisse. So fehlen dem Gerät jedoch noch ein paar Sterne zur Höchstpunktzahl.
Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen
Akku
Die Dash-Charge-Schnellladetechnologie ist für OnePlus ein wichtiges Verkaufsargument und steht auch im Zentrum des Marketings für das Gerät. Mit ihr ist der Akku in Windeseile aufgeladen, wobei die Hitzeentwicklung am Gerät wirklich nur minimal ist.
Eines der T-Upgrades ist ein stärkerer Akku, der nunmehr 3.400 mAh aufnehmen kann. Somit sollte dem OnePlus 3T auch an längeren Tagen nicht der Saft ausgehen. Nach einem achtstündigen Arbeitstag kam das Smartphone auf einen Restladestand von 69 Prozent. Währenddessen wurde eine halbe Stunde Audio und eine weitere halbe Stunde Video gestreamt. Außerdem wurde eine weitere halbe Stunde ein 3D-Spiel gespielt, bei diesem Test "Asphalt Xtreme". Eine weitere halbe Stunde musste telefoniert werden. Außerdem wurden Fotos und Videos aufgenommen, in einen Cloudspeicher geladen und der AnTuTu-6-Benchmarktest wurde durchgeführt. Es schloss sich eine 16-stündige Standby-Phase an, in der das OnePlus 3T nochmals 8 Prozent seiner Ladung verbrauchte und somit bei 61 Prozent landete.
Dank des großen Akkus kann das OnePlus 3T auch mal längere, arbeitsreiche Tage spielend aushalten. Und geht der Strom doch mal zur Neige, ist der Akku binnen kürzester Zeit wieder startklar.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Fazit
Das OnePlus 3T ist ein durchaus überzeugendes Smartphone, das sich aber – nobody's perfect – auch kleine Schwächen erlaubt. Alles in allem konnte das Smartphone jedoch auf ganzer Linie überzeugen. Verbesserungsbedarf besteht – zum Glück für OnePlus – hauptsächlich bei der Software, die sich mit Leichtigkeit updaten lässt. So dürfte das OnePlus 3T mit dem kommenden Nougat-Upgrade noch einmal besser werden. Auch das fehlende Headset ist für die Abwertung mit verantwortlich; schade, dass der Hersteller bei einem Gerät dieser Leistungsklasse nicht wenigstens ein Basismodell beilegt.
Empfehlenswert ist das OnePlus 3T daher für alle, die ein leistungsfähiges Smartphone ohne Kompromisse suchen, ohne dafür gleich Peter Zwegat auf den Plan rufen zu wollen. Das Smartphone kann ohne Probleme mit anderen Smartphones der Flaggschiff-Klasse mithalten und überflügelt sie zum Teil gar – für weit weniger Geld.
Mit OnePlus' Winter-Flaggschiff kommt man deshalb gut durch die kalte Jahreszeit – mit Höchstleistung, die einem einheizt und einem Preis, bei dem man sich nicht zwischen Smartphone und Winterjacke entscheiden muss, ist man für alle Wetter gerüstet.
Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen (≈ 84 Prozent)
Pros des OnePlus 3T
- Extrem schnell
- Dash-Charge-Schnellladetechnologie
- Überzeugende Kamera
Contras des OnePlus 3T
- Kein Headset im Lieferumfang
- Speicher nicht erweiterbar
Preis-Leistung
Beim Preis-Leistungs-Verhältnis sucht das OnePlus 3T seines gleichen. Zwar hat OnePlus den Preis mit dem T-Modell etwas anziehen müssen, doch dafür gibt es auch eines der schnellsten aktuell erhältlichen Android-Smartphones. So kostet das Modell mit 64 GB im Online-Shop des Unternehmens – übrigens die einzige offizielle Bezugsquelle – 439 Euro, die größere 128-GB-Version ist für 479 Euro zu haben. Für ein Gerät der Flaggschiff-Klasse ein echtes Schnäppchen.
Alternativen
Alternativen zum OnePlus 3T zu empfehlen ist gar nicht so leicht, denn Geräte mit vergleichbarer Leistung sind oft ungleich teurer, wohingegen Geräte mit vergleichbarem Preis häufig nur in der Mittelklasse zu finden sind.
- Google Pixel XL (Datenblatt, Preis und Test) – im Vergleich mit OnePlus 3T
- iPhone 7 Plus (Datenblatt, Preis und Test) – im Vergleich mit OnePlus 3T
- Nubia Z11 (Datenblatt, Preis und Test) – im Vergleich mit OnePlus 3T