Der MWC 2019 zeigte, was Smartphone-Nutzer in Zukunft erwarten können. Es dürfte das Jahr des faltbaren Smartphones werden. Auch der chinesische Hersteller
Nubia zeigt mit dem
Alpha ein ganz ähnliches Konzept. Ein Handy, das als Uhr getragen wird. Mit biegsamem Display und nahezu allen Funktionen, die auch ein Smartphone besitzt. So lässt sich mit dem Handy, das viele eher als Smartwatch bezeichnen würden, auch telefonieren.
Design des Nubia Alpha
Das
Nubia Alpha ist leichter, als man zunächst annehmen könnte. Denn das “Handy” wirkt klobig - insbesondere in der Mitte. So ist es weniger das Gewicht, das am Handgelenk stört. Vielmehr ist es das massiv dicke und breite Gehäuse, das Alpha zum Fremdkörper am Arm macht. Legt man das Gerät an und schließt das Metallarmband, biegt sich das rund 4 Zoll große OLED-Display ums Handgelenk. Das Handy wird zur Uhr.
Neben dem Bildschirm befindet sich Sensoren und eine Kamera. Während Zweiteres für Fotos zuständig ist, erfassen die Sensoren auf der linken Seite Handbewegungen. So lässt sich die Uhr auch mit Gesten bedienen. Streicht man mit einigen Zentimetern Abstand nach oben und unten, ist es, als würde man über das Display wischen. Eine Funktion, die sich nicht ganz erklärt, da man auch einfach über das Touchdisplay wischen kann.
An der rechten Seite gibt es zwei Knöpfe als weitere Bedienelemente, wenn man das Nubia Alpha nicht per Touch bedienen möchte. Unterhalb des oberen Buttons findet man eine Bohrung im Gehäuse, hinter der sich ein Mikrofon verbirgt. An der linken Seite ist ein Schlitz, der als Öffnung für den Lautsprecher dient. Die Rückseite des Alpha-Wearables zieren einige Kontakte, die zur Aufladung des 500-mAh-Akkus dienen, und ein Pulssensor.
Nubia Alpha ist ein Prototyp, aber bereits funktionstüchtig.
Die Diagonale des Displays beträgt 4 Zoll.
Unter der Habe arbeitet der Chipsatz Snapdragon Wear 2100 von Qualcomm.
Der Prozessor verfügt über 1 GB Arbeitsspeicher.
Der interne Speicher fasst insgesamt 8 GB.
Der Akku weist eine Kapazität von 500 mAh auf.
Nubia greift zu einem eigenen Betriebssystem, das auch über Sprachbefehle bedient werden können soll.
Das Wearable Phone bietet eine Kamera mit 5 Megapixeln samt eines 82-Grad-Weitwinkelobjektivs.
Nutzer können eine eSIM mit dem Alpha verbinden.
Bluetooth ist auch integriert.
Nubia verbaut viele Funktionen von traditionellen Smartwatches und Fitness-Trackern.
Für Sportler können Sporteinheiten getreckt und der Puls überwacht werden.
Das Display des Nubia Alpha: innovativ, aber zu unkomfortabel
Faltbare und biegsame Displays liegen zwar im Trend. Jedoch ist der Bildschirm des Nubia Alpha für ein Smartphone deutlich zu klein. Zudem macht das Seitenverhältnis dem Nutzer immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Der Startbildschirm sowie vorinstallierte Anwendungen sind zwar auf das Format angepasst. Möchte man aber Fotos betrachten, die im Normalfall ein Verhältnis von 4:3 aufweisen, passt das Foto entweder nicht auf das Display. Oder aber es wird im richtigen Format nicht bildschirmfüllend, sondern winzig auf dem Bildschirm angezeigt.
Die perfekte Selfie-Kamera
Die Kamera des Nubia Alpha nimmt Fotos mit 5 Megapixeln und einem Bildwinkel von 82 Grad auf. Soweit, so gut. Jedoch ist es die Position des Objektivs, die Fragen aufwirft. Trägt man das Handy - wie vorgesehen - am Handgelenk, lassen sich allenfalls Selfies machen. Wer mit der Kamera Motive fotografieren will, die sich vor einem befinden, muss das Handgelenk drehen. Das “Live-Bild” wird dann am unteren Rand in der Größe einer Briefmarke eingeblendet. Fotografiert man aus der Vogelperspektive, muss man das Handgelenk ordentlich verdrehen, um die Kamera auf das Motiv auszurichten.
Fazit
Das Nubia Alpha soll dem Unternehmen zufolge ein Smartphone sein. Doch ein solches kann und wird das Gerät nicht ersetzen können. Dafür ist es zu komplex in der Bedienung. Nachrichten via WhatsApp schreiben ist ebenso unmöglich wie Apps aus dem
Play Store installieren. Zudem ist das Display für die alltäglichen Aufgaben viel zu klein. Allenfalls kann das Alpha eine Smartwatch ersetzen und als Sklave des Smartphones genutzt werden. Mit einem Preis von rund 450 Euro ist das “Handy” dann aber doch zu teuer. Das Nubia Alpha ist somit zwar eine schöne Idee und zeigt, welche Entwicklung der Markt einschlägt. Von Erfolg gekrönt sein wird das Gerät aber aller Voraussicht nach nicht.