LG G4 im Test: Zwischen Referenz und Kompromiss

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LG G4
Bildquelle: inside-digital.de
Das LG G4 besitzt, anders als die Flaggschiffe der Konkurrenz, ein 5,5 Zoll großes Display mit QHD-Auflösung, hat einen Wechselakku und kommt ohne metallenes Gehäuse daher. Mit dem Snapdragon 808 setzt LG gar auf einen Prozessor aus der zweiten Reihe. Dazu kommt ein ledernes Gehäuse und der Verzicht auf verschiedene Speicherversionen. Damit ist das LG G4 das wohl außergewöhnlichste Flaggschiff unter den aktuellen Topmodellen der etablierten Hersteller.

Design und Verarbeitung

Das 5,5 Zoll große LG G4 fällt mit dem wahlweise ledernen Rückdeckel in verschiedenen Farben und dem leicht gebogenen Display schon auf den ersten Blick auf. Dabei geht LG den Trend zum Metall-Smartphone nicht mit und will damit eigene Akzente setzen. LG betont, dass man sich mit dem G4 bewusst nicht in den Wettstreit um das beste Smartphone im Alu- oder Glasdesign begeben habe. Damit stellt sich LG wirklich als Ausnahme im Konzert der Großen heraus. Nach den Veröffentlichungen der Spitzenmodelle der größten Konkurrenten Apple, Samsung und HTC besitzt das G4 als einziges keinen Metall-Unibody. Das muss jedoch kein Nachteil sein: Nachdem Honor, Huawei und fast alle anderen chinesischen Konkurrenten ebenfalls auf Metall als Gehäuse-Material setzen, bringt das LG G4 etwas Farbe in das metallische Grau der Spitzenmodelle.
Die Krümmung des Displays ist nicht so markant wie noch beim G Flex oder dem kürzlich vorgestellten G Flex 2, jedoch fällt sie vom ersten Moment an auf. Zusammen mit der griffigen Rückseite schmiegt sich das Gesamtangebot sehr angenehm an die Hand. Etwas schade dabei ist, dass, trotz des sehr guten Gesamteindrucks, der Plastikrahmen im Vergleich eher billig wirkt. Hier wäre dann doch ein wenig Metall wünschenswert gewesen. Metall wirkt sich jedoch vor allem negativ auf Empfangsstärke und Gewicht aus. Hier liegt das LG G4 mit 158 Gramm im oberen Mittelfeld der restlichen Spitzenmodelle, was allerdings nicht weiter auffällt. Ganz im Gegenteil: Man wundert sich, wie leicht das Smartphone in der Hand liegt. Auch die restliche Haptik und das Verarbeitungsniveau bringen das G4 weit nach vorne. Der Hand-schmeichelnde Rückdeckel sitzt sehr straff und die mechanische Stabilität lässt nichts zu wünschen übrig. Die ausnahmslos an der Rückseite verbauten Taster lassen sich einwandfrei erfühlen, besitzen klare Druckpunkte und einen angenehmen Hub. Eine der wenigen negativen Auffälligkeiten sind die zum Vorgänger etwas verbreiterten Ränder ober- und unterhalb des Displays. Für ein 5,5 Zoll großes Smartphone gibt sich das LG G4 zwar immer noch recht kompakt, jedoch war das LG G3 noch etwas kleiner. Mag das Lederdesign nicht jedem gefallen, objektiv ist es frisch und etwas Neues. Dazu kommt eine sehr feine Verarbeitung und eine gute Haptik. Einzig der Plastikrahmen und die etwas größeren Ränder um das Display stören etwas den Gesamteindruck. Wertung 4,5/5

Display

Das IPS-Display, mit einer QHD-Auflösung von 1.440 x 2.560 Pixeln und einem immensen Maß von 5,5 Zoll in der Diagonalen, ist ein echtes Highlight. Die Helligkeit und die Schärfe sind beim neuen LG-Flaggschiff über jeden Zweifel erhaben, jedoch überzeugen auch die Farben, die IPS-typisch nicht überdrehen, sondern noch natürlich rüber kommen. Allerdings wirken manche Videos oder Bilder doch etwas neonfarben und nicht ideal. Das kann auch die „Quantum“-Technologie nicht verhindern, die von LG hier eingesetzt wird. Damit wird ein etwas modifizierter Farbraum abgebildet und nicht wie gewöhnlich der reine RGB-Farbraum.
LG G4

Verschoben: Der Farbraum des LG G4 weicht etwas von den üblichen Werten ab.

Der Farbraum des LG G4 unterscheidet sich auch in der Messung von inside-digital.de etwas von den Konkurrenten Samsung Galaxy S6, Honor 6, Huawei P8 und dem HTC One M9: Gerade die Sekundärfarben Magenta und Cyan sind gegenüber den anderen Flaggschiffen verschoben. Während die Farbe Gelb noch ganz ähnlich gelagert ist, ist Magenta deutlich in Richtung Rot verschoben und Cyan ebenso deutlich weiter im blauen Bereich der Skala. Die Auswirkung werden im Alltag nicht ganz so deutlich auffallen, wie in einer Testumgebung, in der die Displays direkt verglichen werden können, jedoch wirkt im direkten Vergleich Magenta deutlich roter und Cyan etwas blauer. Ergebnis ist, zumindest im direkten Vergleich eine jeweils kräftigere und dunklere Farbe, die allerdings auch etwas unnatürlicher und aufdringlicher wirkt. Hier kommt es auf den persönlichen Geschmack an, ob die Farbcharakteristik als störend empfunden wird. In der Praxis machte sie jedoch einen sehr guten Eindruck. Wo die Unterschiede zwischen den einzelnen Display-Technologien im Einzelnen liegen hat inside-digital.de in zwei gesonderten Artikeln zusammengefasst: Teil 1: LCD, TFT und IPS Teil 2: OLED, AMOLED und SuperAMOLED Hier wird allerdings auf hohem Niveau gemeckert und spätestens bei der Gegenüberstellung der Spitzenmodelle HTC One M9 (5 Zoll mit Full-HD) und dem G4 zeigt sich die Höhe der Auflösung. Trotz einem halben Zoll weniger Diagonale kann das goldene Flaggschiff aus Taiwan nicht mit dem G4 mithalten.
LG G4

Display-Vergleich: Das HTC One M9 (links) ist grobkörniger als das LG G4 (rechts)

Die Blickwinkelstabilität und die automatische Helligkeitsregelung sind ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Es fehlen zu einer Top-Bewertung allerdings ein paar Einstellungen zur Display-Anpassung. So kann die Sättigung der Farben und auch die Farbtemperatur nicht einzeln eingestellt und so das Display auf den Nutzer angepasst werden.
LG G4

Krummes Ding: Das Display lässt sich auch noch bei schräger Draufsicht ablesen

Das Display des LG G4 gehört zum Besten, was der Smartphone-Markt zu bieten hat und das nicht nur wegen der heftigen Auflösung, sondern auch aufgrund der Eigenschaften wie Helligkeit und Blickwinkelstabilität. Wertung 5/5

Ausstattung und Leistung

Beim Prozessor folgt LG wie so oft nicht dem Mainstream und setzt den Qualcomm Snapdragon 808 mit sechs Kernen mit jeweils 1,8 Ghz Taktrate ein. Dazu spendiert LG seinem Flaggschiff einen Arbeitsspeicher mit einer Kapazität von 3 GB. Die Kombination lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen und es werden auch anspruchsvolle Anwendungen wie das Spiel Real Racing 3 ruckelfrei verarbeitet. Eine Wärmeentwicklung kann dabei festgestellt werden, jedoch bewegt sie sich noch im normalen Rahmen und wird nicht unangenehm oder besorgniserregend. Mit dem Betriebssystem Android 5.1 Lollipop und der aufgespielten Benutzeroberfläche UX 4.0 hat das LG G4 keinerlei Probleme und man bewegt sich immer flüssig und ohne Wartezeiten durch die Menüs. Im Benchmarktest hängt es der Konkurrenz von Samsung und den beiden mit dem Snapdragon 810 ausgestatteten Modellen HTC One M9 und LG G Flex 2 etwas nach. Die Samsung-Modelle Galaxy S6 und S6 edge thronen weiter unerreicht von der Konkurrenz mit weit über 60.000 Punkten im Antutu-Benchmarktest auf dem Podest, dahinter versammeln sich mit knapp 55.000 Punkten das One M9 und das G Flex 2. Mit gut 50.000 Punkten liegt das LG G4 auf einem Niveau der beiden jüngsten Apple-iPhone-Modelle.
LG G4

Benchmarktest: Das LG G4 kann sich trotz namentlich schwächerem Prozessor weitgehend behaupten

Zu den Ausstattungs-Highlights gehören sowohl die Freisprechfunktion, wie auch der erweiterbare 32-GB-Speicher. Er kann theoretisch mit 2 TB aufgeblasen werden. Bei den Verbindungsmöglichkeiten sind keine großen Lücken zu erkennen. Von MHL, über Miracast bis zu USB-OTG ist alles vertreten, was Rang und Namen hat. Einzig induktives Laden ist nicht mit an Bord. Verbindungsmöglichkeiten
Feature Ja Nein Funktion
HSPA X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE X Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USB-OTG X Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA X Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast X Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X 4.1
WLAN-Standards X 802.11 a/b/g/n/ac
Qi X Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones
Dual-SIM X Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel
Bei der Ausstattung und Leistung schrammt das LG G4 nur knapp an der vollen Punktzahl vorbei. Im Alltag wird allerdings nichts vermisst: Das LG G4 rennt, was das Zeug hält und verbindet sich mit allem was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Wertung 4,5/5

Kamera

Mit den beiden Kameras mit 16 und 8 Megapixeln Auflösung hat man bei LG ein potentes Paar aufgeboten. Dabei können die beiden jeweils mit einem lichtstarken Objektiv aufwarten. Die rückseitig verbaute Kamera besitzt eine Linsenkombination mit einer Blendenöffnung von 1:1,8. Neben einer hervorragenden Bildqualität und einer rasanten Geschwindigkeit, hat die Hauptkamera noch einige andere Kniffe drauf.
LG G4

Kamera-Vergleich: Das LG G4 (rechts) bekommt den kleinsten Ring des Testcharts etwas besser hin, als das Samsung Galaxy S6 (links)

Dazu gehören ein umfangreiches Software- und Steuerungspaket, ein Laserautofokus, sowie ein Farbtemperatursensor. Letzterer soll die Lichtsituation erkennen und den Weißabgleich darauf abstimmen. Dazu gibt es zwei verschiedenfarbige LEDs, die durch Mischung eine Vielzahl von Blitzfarben darstellen können.

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Die Kamerasteuerung kann neben einigen Filter und Automatikfunktionen auch komplett manuell realisiert werden. Stellt der Nutzer den Expert-Modus ein, erscheinen die von Kompakt- oder Systemkameras bekannten Symbole für den Weißabgleich, den Fokus, eine Belichtungskorrektur, die ISO-Einstellungen und die Belichtungszeit. Ein Histogramm und eine eingeblendete Wasserwaage erleichtern die Bildgestaltung und die Belichtungssteuerung. Die Einstellbereiche können sich ebenfalls sehen lassen: Der ISO-Wert lässt sich von 50 bis 2.700 variieren und die Belichtungszeit kann von 1/6000 bis zu 30 Sekunden eingestellt werden. Damit sind beispielsweise Fotos bei grellem Sonnenschein im Gegenlicht und Lichtmalerei bei Nacht realisierbar, wie sie sonst eher DSLRs und anderen Systemkameras vorbehalten sind. Für echte Experten wird auch die Möglichkeit geboten, in RAW zu fotografieren. Damit können Bilder im Nachhinein auf viel variablere Weise verarbeitet werden und es entstehen weniger Verluste durch die interne Verarbeitung der Sensorinformation.

Das Kameramenü des LG G4

Die Bild- und Videoergebnisse, letztere bis zu einer 4K-Auflösung, können sich in allen Situationen sehen lassen. Allein die Naheinstellgrenze könnte noch etwas kürzer sein. Trotzdem zählt die Kamera des LG G4 zusammen mit der hervorragenden Software zur absoluten Referenz im Smartphone-Bereich. Wertung 5/5

Software und Multimedia

Android 5.1 und LG UX4.0 heißen die beiden Software-Pakete, mit denen LG das G4 versorgt. Das Google-Betriebssystem mit der neuesten Version von Lollipop und dem Material Design wird von UX 4.0 fast gänzlich verdeckt. Die Nutzeroberfläche kann schnell bedient werden und die Software-Gimmicks sind fast unüberschaubar zahlreich. Dabei geht ein wenig die Übersicht verloren, jedoch sind die grundsätzlichen Einstellungen und die wichtigen Funktionen immer schnell verfügbar.

Das Menü des LG G4

Zu den Highlights des LG-Software-Pakets gehört die Individualisierbarkeit: Neben statischen und dynamischen Hintergründen können auch Fotos als Designelement ausgesucht werden. Es ändert sich dabei nicht nur der Hintergrund, sondern, ähnlich wie bei den Themes von HTCs Sense 7, auch die Gestaltung der Apps und Widgets. Doch auch beim Blättern durch die Homescreens kann eine Individualisierung erreicht werden: Die Gestaltung des Seitenblätterns kann in sieben Versionen erfolgen.
LG G4

Variabel: Das Design der Nutzeroberfläche kann vielfach angepasst werden.

Wer öfter die Freunde oder die Kinder mit seinem Smartphone hantieren lässt, wird sich über den schnell einstellbaren Gast-Account freuen. Mit ihm kann ein zweiter Nutzer angelegt werden, dem mit wenigen Handgriffen Zugriffsrechte erteilt werden können. So können die Kinder beispielsweise spielen, jedoch nicht auf die Emails der Mama zugreifen. Die Multimedia-Sektion erweist sich als echte Fundgrube: Unter der unscheinbaren Musik-Player-App versteckt sich ein ausgewachsener Equalizer inklusive einer Einstellungsmöglichkeit für Tonhöhe und Geschwindigkeit. Der Equalizer bietet neben dem manuell einstellbaren Frequenzband noch fünf vordefinierte Frequenzverläufe. Dazu fetzt der eingebaute Lautsprecher in fast allen Tonbereichen. Die Bässe sind aufgrund der kleinen Membran zwar schwachbrüstig, jedoch zumindest vorhanden. Die Klasse der Boom-Sound-Lautsprecher von HTC wird zwar nicht ganz erreicht, jedoch ist es angenehm, mal keine quietschende Tröte zu Ohren zu bekommen.
LG G4

Musikeinstellungen: Mit dem LG G4 kommen auch ein Equalizer und einige andere Einstellungen zum Kunden.

Trotz ein paar kleiner Schwächen in der Übersicht, kann UX 4.0 voll überzeugen und LG glänzt mit einigen Software-Schmankerln. Die Multimedialeistung ist ebenfalls aller Ehren wert und so bleibt wenig Raum für Kritik. Wertung 5/5

Akku

Ein Totschlagargument beim Smartphone-Kauf ist oft ein nicht wechselbarer Akku. LG hat sich wohl auch deshalb als einziger Hersteller der aktuellen Spitzenklasse-Modelle für einen Wechselakku entschieden. Mit einer Kapazität von 3.000 mAh ist er gut gerüstet für den alltäglichen Gebrauch. Vor allem das Display zieht viel Saft aus dem Akku, ist jedoch beim Blick auf die Leistungsdaten erstaunlich sparsam: Nach 8 Stunden im Intensivtest blieben dem LG G4 noch 57 Prozent an Akkuladung. Zum Verbrauch trug zwar das Display mit knapp 40 Prozent bei, jedoch sind im Test unter anderem eine halbe Stunde HD-Video-Streamen und eine gleichlange Zeit Spielen inbegriffen, wobei vor allem letzteres ordentlich Strom in Wärme umgesetzt hat.
LG G4

Langer Atem: Trotz großem Verlust beim Spielen, kann der Akku überzeugen.

Trotzdem sind 57 Prozent ein sehr guter Wert, ebenso wie die 47 Prozent nach insgesamt 16 Stunden Standby-Zeit im Anschluss. Somit blieb dem Flaggschiff von LG nach 24 Stunden noch knapp die Hälfte der Akkukapazität erhalten, was bei alltäglicher Nutzung auch für zwei Tage reicht. Mit dem wechselbaren Akku stellt LG ein Unikum in der Spitzenklasse dar und kann abgesehen davon auch mit einem einzelnen Akku, der getestet wurde, überzeugen. Mit dem G4 kommt man locker zwei, und mit sparsamen Einsatz auch drei Tage über die Runden. Wertung 5/5

Fazit

LG G4
Das LG G4 gehört zum Besten, was man gerade auf dem Smartphone-Markt bekommen kann. Wer bereit ist, über 600 Euro für ein Smartphone auszugeben, stößt jedoch auf eine elitäre Truppe von Modellen, die sich vor allem durch persönliche Neigungen und Geschmack unterscheiden. Objektiv betrachtet, ist das LG G4 beim Prozessor und dem Gehäuse seinen Konkurrenten unterlegen. Für das Flaggschiff von LG spricht objektiv das fantastische Display und die überragende Kamera. Vom Zahlenwerk der Benchmarktests und Prozessoren-Hersteller sollte man sich jedoch nicht beirren lassen. Das LG G4 rennt trotz des etwas schwächeren Prozessors durch alle Disziplinen und man spürt im Alltag keinen Unterschied zwischen ihm und den Konkurrenten. Das LG G4 unterscheidet sich jedoch auch in anderen Disziplinen von iPhone 6, Galaxy S6 und HTC One M9: Es besitzt als einziges Modell in der Spitzenklasse einen Wechselakku und verzichtet damit auf einen Metallunibody. Dafür setzt es genau an dieser vermeintlichen Schwachstelle einen Akzent – einen ledernen Akzent um genau zu sein. Dazu kommt die in der Klasse einzigartige Krümmung über die gesamte Länge des Displays, die dem Smartphone noch einmal eine schöne Haptik verleiht. Wer auf ein besonderes Äußeres Wert legt und die Metallpanzer der Konkurrenz kritisch betrachtet, kann hier getrost zuschlagen.
LG G4
LG G4
Pro
  • Referenz-Display
  • Referenz-Kamera
  • sehr guter Akku
Contra
  • Plastikrahmen
  • etwas unübersichtliche Software

Preis-Leistung

LG setzt mit seinem G4 in der Spitzenklasse eine Preis-Marke. Mit knapp 650 Euro bekommt man ein Modell mit Plastik-Rückdeckel, die verschiedenen Leder-Versionen sind für knapp 700 Euro zu haben. Im Vergleich liegt man damit im Bereich der Einsteigermodelle der Flaggschiffe von Samsung, HTC und Apple. Das iPhone 6 kostet in der 16-GB-Version und das Samsung Galaxy S6 in der 32-GB-Version knapp 700 Euro. Das HTC One M9 wird für 750 Euro feil geboten. Mit der Lederrückseite und einem dazu gelegtem Plastik-Deckelchen kommt man beim LG G4 auf einen Verkaufspreis von knapp 700 Euro. In den Vorbestell-Angeboten von LG legt der koreanische Hersteller noch eine 32 GB Micro-SD-Karte bei. Damit wird das LG G4 zum Preis-Leistungs-Sieger unter den Spitzenmodellen der etablierten Hersteller.

Alternativen

Das LG G4 ist im Spitzenklasse-Bereich und mit seiner Displaygröße von 5,5 Zoll zwar nicht einsam, jedoch sind die Konkurrenten bei vielen ihrer Flaggschiffe noch nicht bei einer solchen Größe gelandet beziehungsweise haben noch keine Phablet-Version der Spitzenmodelle. Soll es ein so großes Display sein, sind als Alternative unter den Android-Smartphones das Note 4 von Samsung und, wenn das Betriebssystem keine Rolle spielt, das Apple iPhone 6 Plus zu nennen. Wird nicht das letzte Quäntchen Leistung erwartet kommt bei 5,5 Zoll noch das Honor 6 Plus und der G4-Vorgänger G3 aus gleichem Haus in Frage. Hier hat man es mit einem Preisbereich von knapp 400 beziehungsweise um 350 Euro zu tun.

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