HTC U Ultra im Test: Als ob Usain Bolt einen Marathon liefe

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HTC U Ultra im Test
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Neuer Angriff mit großem Smartphone: HTC hat mit der U-Linie ein neues Segment der eigenen Smartphone-Sparte eröffnet. Das Flaggschiff nennt sich HTC U Ultra und ist dem kleinen Bruder U Play nicht nur in seiner Dimension, sondern auch auf dem Datenblatt überlegen. Im Test muss sich das Phablet am Anspruch aktueller Top-Smartphones messen lassen, dabei wird neben den harten Fakten, die das Datenblatt bietet, auch die Performance im Alltag auf die Probe gestellt.

Design und Verarbeitung

Die neue U-Serie von HTC geht gestalterisch einen neuen Weg: Vorbei ist das Metall-Design des HTC 10, dem bis dato letzten Spross der One-Serie. Stattdessen setzt HTC auf Glas als neuen Baustoff für das Gehäuse. Auch ist das Flaggschiff gewachsen: Satte 5,7 Zoll misst das Display in seiner Diagonalen, oberhalb ist zusätzlich ein kleiner Zusatz-Screen für Benachrichtigungen von der großen Anzeige abgekoppelt. Im Test der inside-digital.de-Redaktion befindet sich die schwarze Version des HTC U Ultra. In dem im Januar erschienenen Hands-On-Artikel zur neuen HTC-Serie wurden auch die Varianten in blau, weiß und Roségold in Augenschein genommen.

Unboxing des HTC U Ultra – Die Schachtel auf Links gedreht

Geliefert wird das HTC U Ultra in einer flachen weißen Schachtel mit abgerundeten Ecken. Silhouette und Schriftzüge werden darauf in silbernen Reliefs abgedruckt, ansonsten kommt die Verpackung schlicht daher. Aufgeklappt offenbart sich eine weiße Schale für das Handy unter der sich ein graues Inlay befindet, das den Packungsinhalt schützt. Neben den üblichen Beigaben, USB-Kabel, Steckdosen-Ladegerät und Kopfhörer – hier mangels Klinkenstecker mit USB-C-Stecker – befinden sich auch eine Schutzhülle aus Gummi sowie ein Microfasertuch im Lieferumfang. Die Abdruckanfälligkeit der Glasrückseite hat sich demnach auch bis zu den HTC-Packungsdesignern herumgesprochen.

Das HTC U Ultra im Hands-On

HTC-Smartphones konnten in der Vergangenheit oft durch ihr schickes Äußeres bestechen, gerade beim HTC 10 aus dem vergangenen Jahr 2016 wusste HTC optische Akzente zu setzen. Beim U Ultra setzt man mit einem unverwechselbaren Glas-Design auf dasselbe Pferd, kann allerdings nicht erneut ein herausstechendes Design—Objekt erschaffen. Das Gerät ist top verarbeitet und die im Licht reflektierende Rückseite hat ihre Reize. Allerdings wirken Smartphone-Gehäuse aus Metall etwas edler als das U Ultra mit der Glas-Verkleidung. Diese ist wie das Gesamtkonstrukt gut verarbeitet, erzeugt auf der Rückseite allerdings ein von Plastikbombern bekanntes Gefühl – der Mehrwert ist hier alleine durch die Materialwahl nicht größer. Als Widerhaken auf dem glatten Design fungiert das Kameramodul, das auf der Rückseite wenige Millimeter heraussteht und recht markant, mintunter sogar störend ist. Nebst Blitz- und Fokus-Sensor ist die Kamera das einzige haptische Merkmal auf der Rückseite des Smartphones. Eingearbeitet ist hingegen der HTC-Schriftzug.

Die beiden Glas-Abdeckungen der Display- und Rückseite sind nicht aus einem Guss, sondern werden an den seitlichen Rändern durch einen metallenen Rahmen verbunden. Die Übergänge sind insgesamt rund, offenbaren allerdings hier und da kleine Falzen, ein klares Indiz für Fertigungstoleranzen. Haptische Tasten befinden sich an der – im Hochformat – rechten Seite für Lautstärkeregelung und Power beziehungsweise Displaysperre. Unterhalb des Displays wird der Fingerabdrucksensor auch als Home-Button genutzt und von zwei Feedback-Tasten flankiert, die im Dreigestirn die On-Screen-Tasten ersetzen, die beim U Ultra nicht auf das Display transferiert werden. Die SIM- und Micro-SD-Schublade befindet sich im oberen Rand, unten sind USB-C-Anschluss und die Lautsprecher-Öffnung, den Klinkenstecker nimmt HTC beim U Ultra nicht mehr mit ins Boot. Kaum vom dunklen Gehäuserand heben sich die insgesamt vier Antennenlinien ab, die den Metallrahmen kurzzeitig unterbrechen. HTC hat seiner U-Serie in ein neues Design spendiert. Das ist einerseits nicht schlecht, wirkt andererseits allerdings zumindest nicht als ein Upgrade der bisherigen Flaggschiff-Serie. Die im Licht reflektierende Rückseite kann anfangs ein Hingucker sein, verliert aber mit der Zeit ihren Reiz. Die verschiedenen verbauten Materialien können außerdem keine Verarbeitung bieten wie sie Smartphones mit Metall-Unibody zum Beispiel dank Fräskanten erreichen. Einzelwertung: 4 von 5

Display

Hier muss tatsächlich eher der Plural bemüht werden, das HTC U Ultra verfügt neben der 5,7 Zoll großen Hauptanzeige noch über einen zweiten Benachrichtigungsbildschirm in der rechten oberen Ecke des Smartphones. Hier können wahlweise Kalendereinträge, Wettervorhersagen, die Uhrzeit oder App-Benachrichtigungen angezeigt werden. Die gesamte Vorderseite und somit beide Displays sind durch Gorilla Glass 5 geschützt, in einer limitierten 128-GB-Edel-Version des U Ultra kommt Saphir-Glas zum Einsatz.

HTC U Ultra: Displayeinstellungen- und Eigenschaften

Technisch ist das Display auf der Höhe: HTC baut auf LCD 5 und lässt das Panel in QHD-Qualität auflösen was insgesamt 2.560 x 1.440 Pixeln entspricht und je Zoll 513 Bildpunkte (ppi) erscheinen lässt. Über das Themes-Center lässt sich die Erscheinung des Displays den eigenen Wünschen anpassen. Einstellungsmöglichkeiten bietet das Optionsmenü hinsichtlich der Farbtemperatur und der Intensität eines Nachtmodus. Auch Gesten zum Aufwecken können definiert werden. Die Referenzmessung mit dem RGB-Farbraum zeigt, dass die Grundeinstellung von HTC die Farben ziemlich genau trifft und kaum Abweichungen beinhaltet. Auch die Blickwinkelstabilität ist sehr gut – bei großen Displays wie jenem dem U Ultra ein nicht zu vernachlässigendes Detail. Schließlich kann man auf den 5,7 Zoll doch ganz gerne mal ein Video bequem ansehen ohne ständig darauf achten zu müssen das Display starr vor die Augen zu halten.
RGB-Farbraum HTC U Ultra
Bildquelle: inside-digital.de
Gestochen scharf, schick, geschützt und mit sinnvoller Assistenz – Display-Herz, was begehrst du mehr? HTC deckt mit dem Display des U Ultra sämtliche Oberklasse-Standards ab und geht teilweise noch ein Stückchen weiter. Einzelwertung: 5 von 5

Ausstattung und Leistung

Um 2017 als erster Hersteller ein Flaggschiff-taugliches Smartphone zu präsentieren, hat HTC auch Abstriche in Kauf nehmen müssen: So wartete man mit dem U Ultra nicht bis Qualcomm den Snapdragon 835 zur Verfügung stellte, sondern setzt auf den Snapdragon 821, bis dato immerhin der leistungsstärkste Chipsatz auf dem Android-Handy-Markt. Dieser zeigt auch im Phablet was Sache ist, kommt im Benchmark-Test allerdings nicht auf Werte anderer Smartphones mit diesem Prozessor, wie etwa das Asus ZenFone 3 Deluxe oder das OnePlus 3T. Dieser Rückstand ist allerdings rein theoretischer Natur, das Innenleben des HTC U Ultra schnurrt im Alltagsgebrauch wie ein Kätzchen, ein Rad greift ins andere, was für eine subjektiv hochklassige Performance sorgt. Ob 3D-Spiel, Videostream oder Benchmark-Sequenz; Ruckler sind Mangelware. Zu beobachten ist allerdings auch, dass die Rückseite des U Ultra sich bei großer Beanspruchung nicht unwesentlich erwärmt. Unterstützt wird der Qualcomm-Prozessor von 4 GB Arbeitsspeicher, die auch völlig ausreichend sind, da effizient genutzt. Auch mehrere anspruchsvolle Apps können hiermit parallel genutzt werden. Diese Apps können so wie weitere Daten auf einem 64 GB großen Speicher gelagert werden, von dem beim erstmaligen Start des Handys noch rund 48 GB verfügbar sind – Android-System, HTC-Oberfläche und vorinstallierte Apps nehmen demnach vom Start weg bereits ordentlich Platz ein.

Kommunikation, Datenübertragung und Verbindungen

Das U Ultra führt die HTC-Tradition fort und überzeugt als Multimedia-Zentrale. Hierfür zeichnet nicht nur der gute Sound verantwortlich, auch lässt sich das HTC verschiedenfach mit anderen Geräten verbinden. Neben den gängigsten Übertragungsstandards, etwa Bluetooth und NFC, kann man Inhalte vom Smartphone dank DLNA oder Cast-Verbindung auch auf Fernseher übertragen. Kabelgebunden läuft die Datenübertragung ebenfalls nach aktuellsten Standards ab: Der USB-C-Slot unterstützt das Teilen von Daten via USB 3.1.

Verbindungsmöglichkeiten des HTC U Ultra

Feature Vorhanden Funktion
HSPA Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE Mobilfunkstandard, Down-max 600 Mbit/s
USB-OTG Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version 4.2
WLAN-Standards 802.11 a/b/g/n 2,4 + 5GHz
Qi Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones
Ein Testtelefonat zwischen Telekom- und Festnetz ließ weitere Stärken des Smartphones zum Vorschein kommen. Ein sauberer, schneller Filter schaltete Umgebungs- und Störgeräusche verlässlich aus, der Stereo-Lautsprecher und ein starkes Richtmikrofon ließen auch in der Freisprecheinrichtung keinerlei Qualität vermissen. Ein Manko im Bereich Ausstattung ist die fehlende, mittlerweile in der Oberklasse übliche IP-Zertifizierung. Obwohl das Smartphone einen entsprechend versiegelten Eindruck macht, darf nicht von einem vollständigen Schutz vor Wasser und Staub ausgegangen werden. Ein Top-Prozessor, viele Möglichkeiten und starkes Grundfunktionen. Das Gesamtpaket des HTC U Ultra stimmt. Für die volle Punktzahl fehlt es allerdings an letzten Details, auch das nicht erreichte Maximal-Leistungsvermögen des Prozessors schmälert die Bewertung minimal. Einzelwertung: 4,5 von 5

Kamera

In der Vergangenheit wussten HTC-Kameras in der Regel zu überzeugen. Im HTC U Ultra kommt einmal mehr die UltraPixel-Technologie – hier in zweiter Generation - zum Tragen. Realisiert wird die Kameraleistung mittels eines 12-Megapixel-Sensors, das Wettbieten um die reine Pixelanzahl geht HTC demnach, ähnlich wie Samsung, nicht mit, sondern relativiert diesen Unterschied durch Technologie. Technisch vertraut HTC auf ein f/1.8-Blende, die dank Laser-Autofokus und optischem Bildstabilisator (OIS) scharfe Bilder erzeugen soll. Unterstützt wird die Knipse von einem zweifarbigen LED-Blitz. In der Galerie wird die Kameraleistung des HTC U Ultra anhand von Testbildern erläutert:

HTC U Ultra: Testfotos

Das Pendant auf der Front ist mit 16 Megapixeln auf dem Papier besser ausgestattet, technisch aber längst nicht so weit wie die Hauptkamera. Nichtsdestotrotz lassen sich mit der f/2.0-Blende auf der Vorderseite entsprechend gute Ergebnisse produzieren. Auf einen dedizierten LED-Blitz verzichtet HTC bei der Frontseite, hier muss die Displayhelligkeit Abhilfe schaffen, die als Aufhellblitz fungiert und zumindest die nächste Umgebung zu erleuchten vermag.

Kamera-Software: Schlicht und dennoch tiefgründig

Die zugrunde liegende Software der Kamera ist klar verständlich, übersichtlich und intuitiv. Der schnelle Schnappschuss ist ohne weiteres direkt abzusetzen. Für geduldige Hobby-Fotografen auf der Suche nach den besten Einstellungen bietet der Pro-Modus zahlreiche Stellschrauben. Verschiedene Aufnahme-Modi kommen vor allem im Video-Bereich zum Tragen: Für Zeitraffer und Zeitlupe gibt es Effekt-Einstellungen, die Zoe-Kamera-Einstellung zeichnet zusätzlich zu einem Foto auch noch ein 2-sekündiges FHD-Video auf um die Aufnahme insgesamt "lebendiger" zu gestalten.

Kamera-App des HTC U Ultra

Videos an sich können von er Kamera in bis zu 4K-Qualität aufgenommen werden, in der Praxis zeigte sich dabei auch die Tonaufnahme als tauglich – dabei nimmt das Smartphone 3D-Sound auf, richtet die Mikrofone also zu allen Seiten aus. HTC reiht sein U Ultra in die Tradition der guten HTC-Kamera-Smartphones ein. Gute Hardware geht mit schicker Software Hand in Hand. Die Ergebnisse sprechen für sich. Einzelwertung: 5 von 5

Software und Multimedia

Android 7.0 Nougat, garniert mit einer Prise HTC Sense, lassen auf dem U Ultra eine aufgeräumte, individuelle Oberfläche entstehen. Außerdem ist die Umsetzung des Zusatzdisplays in der oberen Ecke – ganz im Stile des LG V10 – überaus gut gelungen. Auch der App-Launcher wirkt nicht überladen. Drittanbieter-Apps, also solche, die nicht von HTC oder Google stammen, sind Mangelware. Die wenigen Bloatware-Apps können allerdings nicht vollends deinstalliert werden. Bei weiteren Apps zeigt sich HTC ebenso sparsam und doppelt die Google-Apps in der Regel nicht durch eigene Software. Nur beim Mailprogramm haben Nutzer die Wahl zwischen GMail und einem HTC-Mail-Programm. Als Browser ist allerdings nur Google Chrome und zum Ansehen und Bearbeiten der Bilder Google Fotos am Start.

HTC U Ultra: Menü und Einstellungen

Beim Musikplayer setzt HTC dementsprechend komplett auf Google Play Musik, demnach altbekannte und –bewährte Software. Ausgegeben wird der Sound in alter Manier durch HTCs BoomSound-Technik, allerdings fehlen beim U Ultra die charakteristischen Lautsprecher auf der Vorderseite. Stattdessen hat das U Ultra nur an der Unterseite neben dem USB-C-Slot und in der Ohrmuschel Lautsprecher. Diese liefern allerdings sehr guten Klang, weshalb HTC sich hier keine Blöße geben muss. Auch das mitgelieferte Headset macht einen ordentlichen Job, allerdings keinen überragenden. Dazu muss erwähnt werden, dass die In-Ear-Kopfhörer per USB-C an das Smartphone angeschlossen werden, gleichzeitiges Musikhören und Laden ist mit dem U Ultra nur mit dem Lieferumfang also nicht möglich. Darüber hinaus ist das Multimedia-Angebot ohne UKW-Radio und Equalizer in gewissem Maße zu beschränkt um vollends aus der Masse herauszustechen.

Zusatz-Display mit nützlichen Fähigkeiten

Bereits angerissen und nun weiter erläutert: HTC stattet sein U Ultra mit einem zweiten, kleinen Benachrichtigungsdisplay aus, das in der oberen rechten Ecke über dem Haupt-Bildschirm platziert ist. Hier können Kurzbenachrichtigungen beim Eintreffen aufflammen, außerdem kann die Wetter-App eine klein dargestellte Vorhersage bieten oder Kalendereinträge erinnern an bevorstehende Termine. Das kleine Display bietet per Geste Interaktionsmöglichkeiten. So kann der Musik-Player gesteuert werden oder Kontakte festgelegt werden, für die das Display dann als Kurzwahltaste fungiert. Unterhalb des großen Displays befindet sich der Fingerabdrucksensor, der im Test eine feine Performance lieferte. Flankiert wird er von zwei Funktionstasten, die zusammen die On-Screen-Tasten des Android-Systems ersetzen. HTC besinnt sich hier auf seine Stärken. Starker Sound, gelungene Oberfläche und durch das Zusatz-Display auch zusätzliche Funktionen. Das Rad haben die Taiwaner nicht neu erfunden, aber es wird im Paket der U Ultra-Software ein wenig runder. Einzelwertung: 4,5 von 5

Akku

Autsch. HTC legt beim Energiepack eine harte Landung hin. Genauer gesagt, landet das U Ultra nach 24 Stunden, bei denen 8 unter recht intensiver Belastung abliefen und 16 ohne Nutzung im Standby-Modus vorübergingen, bei 17 Prozent. Ein erschreckender Wert, vor allem angesichts der 750 Euro, die für das U Ultra über die Theke wandern sollen. Klar ist auch, dass ein in QHD auflösendes  und 5,7 Zoll großes Hauptdisplay ordentlichen Energie-Appetit mitbringt. Hier muss allerdings die Frage gestellt werden, wer um alles in der Welt auf die Idee kommt, in einem Gehäuse, das rund 16 x 8 x 0,8 Zentimeter misst nur einen nicht austauschbaren, 3.000 mAh fassenden Akku zu verbauen. Dieser kann bei der verbauten Technik noch so effizient arbeiten, für den Anspruch ist der Akku ungenügend.

Akkumenü und Powermanagement des HTC U Ultra

Hoffnungsschimmer bieten hierbei nur die verfügbaren Energiesparmodi, die die Laufzeit auf Kosten der Performance verlängern. Auch die Schnelllade-Technik Qualcomm Quick Charge 3.0 vollführt ihre Arbeit außerordentlich gut – benötigt blöderweise nur eine verfügbare Steckdose. Bereits beim HTC 10 im vergangenen Jahr wurde der Akku im Test bemängelt, im späteren Verlauf der Nutzung wurde die Akkuleistung durch ein Software-Update seitens HTC allerdings deutlich verbessert. So bleibt zu hoffen, dass HTC beim U Ultra ähnlich verfährt und die Nutzungserlebnisse der ersten Wochen nach Marktstart konstruktiv nutzt. Schade, wenn der Akku einen ganzen Testbericht verhagelt. Beim HTC U Ultra ist dies allerdings der Fall. Die Leistung des Energiepacks ist mit der aufgebohrten Technik um Hochleistungsprozessor und aufwendiger Kamera zu erklären, aber nicht verständlich – 6, setzen. Einzelwertung: 2 von 5

Fazit zum HTC U Ultra

Das HTC U Ultra ist in vielerlei Hinsicht ein Top-Smartphone, das Handy weiß durch Performance und Exorbitanz zu überzeugen, hat mit dem schwachen Akku aber auch einen heftigen Malus, an dem HTC hoffentlich arbeitet. In der Phablet-Sparte kann das U Ultra als einer von wenigen Top-Vertretern aufhorchen lassen. Die Konkurrenz mit Huawei Mate 9 und iPhone 7 Plus ist groß, vielleicht ein Stückchen zu groß, den Preiskampf zettelt HTC mit dem U Ultra nämlich nicht an.
HTC U Ultra testsiegel neu
Auf kurzer Distanz schlägt das HTC U Ultra viele Gegner, die Energie reicht aber eben nur für die 100, höchstens die 200 Meter, um beim Test-Titel zu bleiben. Aber wer schickt schon Usain Bolt mit Bestzeit-Ambitionen auf die Marathon-Strecke? Gesamtwertung: 4 von 5 (~ 79 Prozent)

Pros des HTC U Ultra

  • Feines Display
  • Dual-Display
  • Starke Kamera

Contras des HTC U Ultra

  • Mieser Akku
  • Hoher Preis
  • Design-Downgrade

Preis-Leistung

Der Preis von anfangs 750 Euro, den HTC für das U Ultra veranschlagt, ist durchaus sachgemäß, vergleicht man den Kostenaufwand mit ähnlich ausgestatteten Phablets wie dem Asus ZenFone 3 Deluxe. Für die schiere Stange Geld, die HTC für das Smartphone verlangt, ist das Manko aber wohl zu groß. Als wirklicher Preis-Leistungs-Tipp kann das HTC U Ultra nicht gelten. Viel Konkurrenz, die mit viel günstigeren Preisen winkt, gibt es in der Klasse allerdings auch nicht.

Alternativen: iPhone und Huawei im engeren Kreis

Für eine ähnliche Leistungsexplosion bei ähnlicher Displaygröße bietet der Markt aktuell keine üppige Auswahl. Wer weniger Wert auf ausgereifte Software legt und nicht die ganz große Displayauflösung braucht, könnte hier mit dem Asus ZenFone 3 Deluxe gut fahren – auch hier ist der Akku allerdings kein Weltwunder. Wenn die Glaubensfrage des Betriebssystems nur eine untergeordnete Rolle spielt, kommt Apple mit dem iPhone 7 Plus um die Ecke und ins Spiel. Wird bei großem Display und aktueller Technik mehr Wert auf den Akku gelegt, ist am Huawei Mate 9 aktuell wohl kein Vorbeikommen. Das Phablet der Chinesen verbindet die Flaggschiff-Ambitionen jenseits der 5,5 Zoll Displaygröße derzeit wohl am besten. Wird auf das zweite Display größeren Wert gelegt, kommt LG mit seiner V-Serie ins Spiel. Das V20 aus dem vergangenen Jahr könnte technisch wohl am ehesten mit dem HTC U Ultra konkurrieren, ist in Deutschland allerdings nicht erhältlich. Daher sollte dessen Vorgänger, das LG V10 ebenfalls in den Vergleich mit aufgenommen werden.

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