Der Qtek 9000 – ein „mächtiger“ Vertreter seiner Gattung: mit einem satten Gewicht liegt er auch groß und schwer in der Hand. Einige Netzbetreiber haben den WinMobile-Boliden im Programm, bei T-Mobile als MDA Pro. Der Qtek 9000 ist auch als HTC Universal bekannt. Vollgestopft mit Technik von heute präsentiert sich das Schwergewicht seiner Fangemeinde. Dazu gibt es noch ein Bedienkonzept der besonderen Art: Das Display kann einmal um die eigene Achse gedreht werden, sodass dem Nutzer das Gerät ähnlich dem Nokia Communicator zur Verfügung steht oder aber die kompakte Version mit der Touchscreen-Bedienung. Wie schlägt er sich in der Praxis? Diese Frage beantwortet der folgende inside-digital.de-Test.Das Testgerät wurde in einer schwarzen Schachtel mit einem weißen Innenkarton geliefert.
Der Lieferumfang ist umfangreich ausgefallen. Neben dem Li-ion-Polymer-Standard-Akku PU16A mit 1620 mAh und einem Netzladeteil hat Qtek dem Gerät ein Stereo-Headset, eine Tasche und ein USB-Anschlusskabel zur Verbindung mit einem PC beigelegt. Die Bedienungsanleitung, eine Kurzanleitung und eine beigefügte Daten-CD vervollständigen den Lieferumfang. Alles ist sauber verpackt in dem Innenkarton untergebracht.
Das Qtek 9000 PDA Phone fällt beim ersten Anfassen durch sein hohes Gewicht auf. Das Gerät ist trotz der abgerundeten Ecken und Kanten kein Handschmeichler. Das mattschwarze Kunststoffgehäuse des Gerätes, das mit einer alufarbenen Frontdeckel-Einlage versehen ist, wirkt relativ stabil. Das insgesamt matte Finish verleiht dem Qtek-Smartphone einen unempfindlichen Charakter. Der Akkudeckel ist nicht sonderlich passgenau eingearbeitet und wackelt nach dem Einsetzen etwas. Ohne Werkzeug und problemlos lässt sich der Qtek 9000 in den betriebsfertigen Zustand versetzen. SIMkarte in den Kartenleser einschieben, den Akku einsetzen, der nur in der richtigen Lage einsetzbar ist und dann den fast über die ganze Rückseite reichenden Akkudeckel drauf – fertig ist das Smartphone zum Start. Nach dem Aufklappen erstrahlt das Farb-Display im oberen Gehäusedeckel und dominiert den aufgeklappten Gehäuseteil. Links neben dem Displays befindet sich ein kleiner Lautsprecher, rechts davon ist ein 5-Wege-Nav-Key und darunter die Linse der vorderen Kamera. Das Qtek-Logo ist auf der Aluplatte des Gehäusedeckels aufgebracht. Nach dem Aufklappen des Displays wird die große QWERTZ-Tastatur sichtbar. Die normalen Tasten sind noch mit einigen Zusatztasten (Rufannahme-/ und Beendigungstaste, Kontakte, Videocall, etc.) ergänzt worden, die allesamt einen sehr guten Druckpunkt und eine angenehme Größe haben. Über den normalen Buchstabentasten ist eine separate Nummerntasten-Reihe vorhanden.
Links und rechts auf dem Bildschirmscharnier sind zwei Leuchtdioden für Netzversorgung und WiFi/Bluetooth integriert. Nach dem Zuklappen des Displays werden an der hinteren Scharnierseite zwei kleine runde Tasten sichtbar, die im geschlossenen Zustand als Rufannahme-/ und Beendigungstasten fungieren.
An der rechten Längsseite des Qtek 9000 sind außen die beiden groß dimensionierten Dual Lautsprecher vorhanden. An dieser Gehäuseseite befindet sich noch der Schiebeschalter zur Lautstärkeregelung, eine Taste zur Aktivierung der Display-Beleuchtung, eine Taste zur Sprachsteuerung und die Kamerataste.
An der Unterseite findet man den SD-Karten-Slot und eine silberfarbene, runde Ein-/ Ausschalttaste. Links am Gehäuse ist der USB-Anschluß für das PC-USB-Verbindungskabel, die Buchse für das Headset und ein versenkter Reset-Knopf.
An der Gehäuserückseite befindet sich das Objektiv für die 1,3-Megapixel-Kamera mit dem separaten Blitzlicht. An der rechten oberen Ecke ist der Stylus zur Bedienung des Touchscreens im Gehäuse untergebracht.
Das Qtek 9000-Smartphone liegt trotz der Größe gut in der Hand, vermittelt aber einen schweren Eindruck. Die Tasten der QWERTZ-Tastatur und die anderen Steuerungstasten sind ausreichend groß und haben einen deutlichen Druckpunkt. Auch der 5-Wege-Nav-Key rechts neben dem Displays ist gut zu bedienen. Eine präzise Bedienung sollte hier gewährleistet sein.
Der SIM-Kartenleser liegt unter dem Akku. Das Einlegen der SIM-Karte ist ohne Hilfsmittel problemlos möglich.
Der untere Einschub für die SD-Karte ist mit einem Plastikeinsatz geschützt. Alles in allem wirkt das Qtek-Smartphone so hochwertig verarbeitet, dass auch im normalen Alltagsgebrauch kein Problem durch eindringenden Staub etc. entstehen dürfte.
Das Qtek 9000 verfügt über einen Vibrationsalarm. Dieser ist sehr gut zu spüren. Ein Silentmodus mit „spürbarer“ Anrufsignalisierung ist damit Bestandteil des praxisgerechten Ausstattungspaketes.Die Sprachqualität ist gut. Die Verständigung ist auf beiden Seiten klar und deutlich. Ein guter Klang bei ausreichender Lautstärke ermöglichen ungetrübte Telefonate. Die Ruf- und Sprachausgabe-Lautstärke lässt sich individuell über die seitliche Schiebetaste einstellen. Über das Menü kann man die integrierte Freisprecheinrichtung aktivieren, die mit sehr guter Lautstärke und Tonqualität überzeugen kann. Über die Software kann die FSE wieder deaktiviert werden und das Gespräch kann über den internen Telefonlautsprecher weitergeführt werden.
Mit dem Qtek 9000 sollten Sprechzeiten bis zu 480 Minuten und Stand-by-Zeiten von ca. 220 Stunden möglich sein. Bei Aktivierung und regelmäßiger Nutzung der integrierten Kommunikations-Module wie WLAN und Bluetooth dürften sich die Zeiten entsprechend verringern. Im Praxistest waren nur Einsatzzeiten bis zu drei Tagen ohne Nachladung auch bei häufiger Nutzung der verschiedenen Verbindungsarten zu erreichen. Für einen arbeitsreichen Business-Tag ist der Standard-Akku mit 1620 mAh damit ausreichend dimensioniert.Das Qtek 9000-Smartphone verfügt über ein Farb-Display mit 65.536 Pixel. Die Auflösung beträgt 640 x 480 Pixel. Das Display des Qtek-Phones gehört damit zu den guten Displays mit einer kontrastreichen Darstellung und einer sehr angenehmen Größe.
Die Farben und Zeichen werden gut dargestellt. Auch im Außenbereich, bei direkter Sonneneinstrahlung, bleibt die Darstellung ohne deutliche Qualitätseinbußen. Die Helligkeit und die Schriftgröße können vom Nutzer individuell verändert werden, die Einstellungen sind stufenlos regelbar. Die Einstellung „maximale Helligkeitsstufe“ hat eine ausreichende Leuchtkraft des Displays zur Folge.
Die Abschaltung der Bildschirmbeleuchtung zur Energieeinsparung kann variabel von zehn Sekunden bis fünf Minuten (bei Akkubetrieb) und von einer Minute bis zu zehn Minuten (bei Netzbetrieb) voreingestellt werden. Die Timeout-Anzeige (Abschaltung des gesamten Bildschirms) kann von einer Minute bis zu fünf Minuten (bei Akkubetrieb) und von einer Minute bis zu 30 Minuten (bei Netzbetrieb) eingestellt werden. Nach der Reduzierung der Displaybeleuchtung bleibt der Inhalt des Bildschirms in dem gedimmten Zustand weiterhin erkennbar bis der Bildschirm ganz abgeschaltet wird (Timeout-Anzeige). Eingehende Nachrichten bzw. andere Systemmeldungen sind dann nicht mehr zu erkennen. Zum Ablesen der Informationen muss die Bildschirmbeleuchtung per Tastendruck auf die seitliche Ein-/Austaste oder die vordere Display-Beleuchtungstaste aktiviert werden. Die Netzverbindungs- bzw. WLAN/Bluetooth-LED´s sind bei diesem Qtek-Gerät für andere Statusbenachrichtigungen wie „verpasste Anrufe“, „neue SMS“, etc. nicht nutzbar.
Beim Qtek 9000-Smartphone sind zwei Kameralinsen installiert, eine Frontkamera für Videotelefonate und eine Hauptkamera auf der Rückseite mit 1,3-Megapixel und Videoaufnahmefunktion. Die Kamera erlaubt unter günstigen Bedingungen gute Fotos mit einer Auflösung bis zu 1.600 x 1.280 Pixel. Ein 2-facher Digitalzoom gehört ebenso zur Kameraausstattung wie eine Selbstauslöserfunktion. Die Kamera unterstützt Videoaufnahmen mit einer maximalen Auflösung von 320 x 240 Pixel.
Original Kamera-Foto des Qtek 9000 | für volle Bildgröße bitte klicken
Original Kamera-Foto des Qtek 9000 | für volle Bildgröße bitte klicken
Die Auslöseverzögerung der Kamera ist relativ kurz. Mit dieser Kamera gelingen sehr brauchbare Aufnahmen. Der Speicherort der Aufnahmen lässt sich je nach eingelegter Speicherkarte selbst definieren.
Der Aufbau des Heute-Bildschirms mit dem Start-Menü beschleunigt manchen Programmaufruf enorm und erweist sich in der Praxis als sehr nützlich; z.B. werden in der oberen Leiste alle Programmsymbole abgebildet, die zuletzt benutzt wurden bzw. aktiv sind. Bis zu sechs Anwendungen können so als Schnellstart über das Start-Menü erkannt und reaktiviert werden. Das Start-Menü kann vom Benutzer individuell mit bis zu sieben Programmen der Wahl vorbelegt werden.
Im Standby-Modus (Heute-Bildschirm) erkennt der User auf einen Blick alle wichtigen Informationen (Netzbetreiber, Signalstärke, Signalart, Datum, Uhrzeit, Akku-Ladezustand, anstehende Ereignisse/Aufgaben mit Kalender-Vorschau, aktives Profil). Die Informationen können hier ebenfalls individuell angepasst werden.
Qtek hat die Software des PDA Phones um eine Plugin-Leiste erweitert, die es ermöglicht, schnell einige Statusanzeigen und Funktionen wie Akku-Ladezustand, Landscape-Modus des Displays und Comm Manager mit einem Klick aufzurufen bzw. zu aktivieren. Vor allem der Comm Manager ist ein hilfreiches Tool zur Steuerung der Verbindungsarten wie Wi-Fi, Bluetooth, GSM/GPRS/UMTS, etc..
Auch eine Profilumschaltung auf „Flugprofil“ ist über den Comm Manager schnell und einfach möglich.
Der Qtek 9000 ist von der integrierten Software her ein vollwertiger Business-Assistent mit einem Schwerpunkt auf den PDA-Einsatz. Kalender-, Mitteilungs- und Internetfunktionen sind so integriert, dass sie auch mittels der ActiveSync-Software z.B. mit Microsoft Outlook abgeglichen werden können. Die beigelegte Sync-Software 4.1 ließ sich im Test schnell und unproblematisch auf einem XP-Rechner installieren.. Der Sync-Vorgang funktionierte sowohl über Bluetooth als auch per USB-Kabel.
Hier ist die Verwandschaft innerhalb der Microsoft-Familie ein kaum zu übertreffender Vorteil für den User.
Die Ausstattung der Phone-Anwendung vervollständigt ein umfangreicher Ruflistenmanager, mit dem eine detaillierte Auflistung der empfangenen, gesendeten und in Abwesenheit erhaltenen Gespräche möglich ist.
Das Qtek-Smartphone 9000 beherrscht die meisten Nachrichtendienste wie SMS, MMS, Instant Messaging Direct Push und E-Mail nach POP3 und IMAP4-Protokollen. Die E-Mail-Clients sind sehr einfach zu installieren. Grundsätzlich ist das Smartphone auch mit Exchange-Postfächern E-Mail-Push-fähig. Damit lassen sich E-Mails just-in-time auf das Smartphone holen – ein Blackberry-ähnlicher Funktionsumfang ist dadurch für den Handy-User realisierbar. In der Testphase war ein problemloser E-Mail-Push-Dienst möglich. Sowohl mit den Test-Accounts von Cortado als auch Noxa funktionierte der E-Mail-Push-Dienst störungsfrei.
Das E-Mail-Programm unterstützt Dateianhänge im .jpeg-, .3gp-, .mp3-, .ppt-, .doc-, .xls- und .pdf-Format. Mit der vorinstallierten Office-Mobile-Software (Word-, Excel-, PowerPoint-Mobile, pdf-Viewer) können Dateianhänge aus der Office-Familie bequem betrachtet werden.
Alle Eingaben können über die QWERTZ-Tastatur oder über Transcriber, Strichzugerkenner, Phone Pad und Buchstabenerkenner auf dem Touchscreen getätigt werden. Der mitgelieferte Stylus ist ausreichend groß, was auch bei größeren Händen zu keinen Schwierigkeiten in der Bedienung führen dürfte.
Der Intel PXA270-Chip mit 520 MHz erledigt alle Aufgaben sehr zügig. Verzögerungen in der Programmausführung sind kaum erkennbar. Der interne Speicher des Qtek 9000 mit einer RAM-Größe von 64 Megabyte und einer Flash-Größe von 128 Megabyte ist ausreichend bemessen, zumal einer Speichererweiterung mit SD-Speicherkarten nichts im Wege steht.
Das Qtek-9000-Smartphone bietet für den User auch polyphone Klingeltöne – acht z.T. polyphone Klingeltöne (40-stimmig) sind bereits vorinstalliert. Diese können jedoch beliebig z.B. mit Klingeltönen im mp3-Format ergänzt werden.
Jedem Anrufer lässt sich auch ein individueller Klingelton zuordnen. Ebenso kann ein gespeichertes Bild einem Anrufer bei aktivierter Rufnummerübermittlung zugeordnet werden.
Es gibt bei diesem Qtek-Gerät weder eine manuelle noch eine automatische Tastensperre. Die Sicherungseinrichtungen des Qtek 9000 schützen vor neugierigen Blicken bei Verlust bzw. Nichtbenutzung des Phones – eine Sicherungssperre kann nach einer beliebig langen Zeitperiode (0-24 Stunden) nach der letzten Benutzung automatisch aktiviert werden bzw. das Smartphone kann auch sofort gelockt werden.Folgende Verbindungsmöglichkeiten/-arten sind integriert:
- Bluetooth 1.2
- WLAN 802.11b
- GPRS (Klasse 10)
- CSD
- IR
- SyncML
- OMA Data-Sync
- VPN-Connect
Die Datenübertragung per WLAN bzw. GPRS/UMTS funktioniert einigermaßen flott. Nur die UMTS-Verbindungen waren relativ langsam und manchmal auch problematisch. Sowohl Internetinhalte als auch E-Mails lassen sich abrufen und über die integrierten Programme und dem Browser anzeigen. Mit der UMTS-Verbindung war (bei entsprechender Netzverfügbarkeit) unterwegs eine ausreichende Datenübertragung möglich.
Über die integrierte Freisprecheinrichtung können bequem Gepräche geführt werden.
Klassische Profile gibt es beim Qtek-9000-Smartphone nicht. Für die Nutzung des Smartphones in Flugzeugen können alle Sendemodule einzeln deaktiviert werden bzw. kann über die zentrale Funktion „Flugprofil“ dies zentral durchgeführt werden. Damit kann das Qtek 9000 auch als Mediaplayer bzw. zur Erstellung von Notizen bei Flügen genutzt werden.
Einen Wecker und eine Weltzeituhr sind beim Qtek 9000 ebenfalls integriert, hierzu muss das Hauptprogramm „Uhr“ benutzt werden.
Ein Musikplayer und ein Videoplayer im Windows Media-Programm sind auf dem Gerät bereits installiert. Mit diesem Player lassen sich die gängigen Formate wie MPEG, WMA, MP3, AAC usw. abspielen.
Der ausreichend große interne Gerätespeicher von 64 Megabyte RAM und 128 Megabyte ROM ist ausreichend bemessen für das Speichern größerer Datenmengen. Zusätzlich kann der SD-Steckplatz mit Erweiterungs-Speicherkarten bestückt und der Gerätespeicher damit beliebig erweitert werden. Speicherkarten bis 2 Gigabyte wurden problemlos erkannt.
Zwei Spiele sind auf dem Qtek 9000 bereits vorinstalliert (Bubble Breaker und Solitär). Weitere Spiele können jederzeit nachinstalliert werden.
Grundsätzlich gibt es für das Qtek-9000-PDA Phone eine Vielzahl von Zusatzsoftware aus allen Bereichen auf dem Third-Party-Markt.
Das Qtek-9000-Smartphone ergänzt die WinMobile-Gerätepalette mit einem schwergewichtigen Kandidaten. Sowohl die Größe von 128 x 81 x 22 Millimetern als auch das Gewicht von 285 Gramm machen es sicher zu keinem Sakko-tauglichen Businessbegleiter. Durch das sehr hohe Gewicht und eine gewisse Unförmigkeit taugt dieses Smartphone eher zu einem Businessbegleiter für reine Geschäftszwecke als zu einem Smartphone-Allrounder für den ständigen Gebrauch. Das duale System mit Touchscreen und QWERTZ-Tastatur, gepaart mit dem großen, drehbaren Display machen den Qtek 9000 zu einem Business-Assistenten, der kaum zu Vergleichen mit anderen Geräten herangezogen werden dürfte. Noch am nächsten kommt diesem PDA Phone die Communicator-Linie von Nokia. Die eher magere Ausstattung des Smartphones wird dem anvisierten Nutzungszweck nicht ausreichend gerecht. Das Windows Mobile Smartphone 5.0-Betriebssystem steht dem Gerät dagegen gut zu Gesicht. Als negative Punkte sind noch die magere Ausstattung und die relativ langsame WiFi- und UMTS-Verbindung erwähnenswert.