Der Glanz, der die Desire-Serie einst erstrahlen ließ, ist längst passé. In der jüngeren Vergangenheit setzte
HTC vorwiegend und miest sehr ordentlich auf das Flaggschiff-Segment. Die Desire-Reihe wurde im Einsteiger-Segment pflichtbewusst weitergepflegt und erhielt fortan weniger Aufmerksamkeit.
2018 könnte mit dem Desire 12+ wieder ein potentes Mittelklasse-Smartphone die HTC-Fahnen hochhalten. Eines, das dazu auch beim Preis konkurrenzfähig erscheint.
Ein schweifender Blick über das Datenblatt:
|
HTC Desire 12+
|
|
|
Display |
6 Zoll, 720 × 1.440 Pixel |
Betriebssystem-Version |
Android 8.0 Oreo |
Prozessor |
Qualcomm Snapdragon 450
Octa-Core 1,8 GHz |
RAM |
3 GB |
interner Speicher |
32 GB |
MicroSD |
ja (2.048 GB) |
Kamera vorne/hinten |
8 MP/
13 + 2 MP (Dual Kamera) |
Fingerabdrucksensor |
ja |
Akku |
2.965 mAh |
USB-Port |
USB 2.0 (Typ B) |
IP-Zertifizierung |
nein |
Abmessungen (mm) |
158,2 x 76,6 x 8,4 |
Farben |
Schwarz, Silber, Blau |
Einführungspreis |
249€ |
Aktueller Marktpreis |
220€ |
Design und Verarbeitung
Das HTC Desire 12+ erscheint im glasigen Unibody-Stil. Die schmieranfällige Oberfläche zieht sich bei HTC durch alle 2018 erschienen Geräte. Optisch und blank poliert macht das Design des Desire 12+ allerdings einiges her: Die Verarbeitung der eingelassenen Elemente – zum Beispiel die Dual-Kamera und der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite – ist über jeden Zweifel erhaben.
Der angesprochene Unibody lässt zudem gar nicht zu, dass Verarbeitungsfehler bei etwaigen Materialwechseln auffallen könnten. Die kritischste Stelle – der Übergang vom Seitenrand zum Display – ist mit einer unscheinbaren Plastikumrandung kaschiert worden. Diese geht fast nahtlos in das zu allen Seiten leicht abgerundete Displayglas über.
Kurz zu den Seitenrändern: Vom Hochformat aus gesehen auf der rechten Seite befinden sich die physischen Tasten für Lautstärke und zum Einschalten des Handys – die Sensor-Tasten des HTC U12+ haben es nicht in die Mittelklasse geschafft. Der Power-Button hat eine fein geriffelte Struktur und hebt sich so auch haptisch von der Lautstärkewippe darüber ab.
Der obere Rand ist blank, links ist die
Dual-SIM-Schublade eingelassen, die Steckplätze für zwei
SIM-Karten und eine Speicherkarte bereithält. Man kann beim HTC Desire 12+ also von einem
echten Dual-SIM-Smartphone reden.
Die restlichen Elemente liegen also auf der Unterseite: Neben einem Klinkeneingang und dem Lautsprechergitter wartet hier ein USB-Port auf den passenden Stecker. Das große Ärgernis ist, dass es sich hierbei um einen
ausgedienten Micro-USB-Port vom trapezförmigen Typ B handelt. Im Jahr 2018 darf dieser Umstand auch bis in die Mittelklasse kritisiert werden.
Auf der Displayseite gibt es optisch wenig zu kritisieren. Das Prädikat "randloses Display" erhält das Smartphone nicht, dies wird allerdings auch nicht angestrebt. Störend sind die Ränder ohnehin nicht, rein rechnerisch wird das Smartphone hierdurch aber größer, als es sein müsste.
HTC Desire 12+ im Hands-On
Das Plus im Namen Desire 12+ kommt nicht von ungefähr: Denn klein ist das Handy nicht. Stolze 6 Zoll Display plus Ränder hält der Nutzer in den Händen. Dazu kommt die Dicke von 8,4 Millimetern, womit das Handy nicht zu den dünnsten Vertreten gehört.
Und trotzdem fühlt sich das HTC Desire 12+ gut an. Die Verarbeitung tut ihr übriges zu einem guten Handgefühl. Unangenehme Kanten, Falzen und Lücken gibt es nicht. Die Bedienelemente, einschließlich des Fingerabdrucksensors auf der Rückseite, sind gut erreichbar. Die Dual-Kamera ist in der Ecke platziert, sodass die Hände nicht Gefahr laufen, die Kamera zu bedecken und gegebenenfalls mit Fingerabdrücken zu verschmieren. Diese Gefahr lauert sonst aber an jeder Stelle des Gehäuses.
HTC Desire 12+ im Test: Hands-On
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das HTC Desire 12+ von allen Seiten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
HTC Desire 12+ im Unboxing
Die schlichte, mattschwarze Box, in der das HTC Desire 12+ geliefert wird, enthält neben dem Handy einiges an Papierkram, darunter sogar HTC-Fanaufkleber. Die nützlicheren Beilagen sind so vollständig wie notwendig und bestehen aus folgender Konstellation:
- Netzadapter
- USB-Kabel
- In-Ear-Headset
- SIM-Karten-Nadel
Die beigelegten Kopfhörer dürften HTC-Kenner interessieren. Das Ergebnis ist auf den ersten Blick jedoch ernüchternd: Anders als in der Flaggschiff-Serie gibt es hier keine hochwertige Ware, sondern 08/15-Kopfhörer, die bereits beim Anschauen Ohrenschmerzen verursachen. Weniger wegen des zu erwartenden Klangs, sondern eher wegen der unsauberen und harten Plastikverarbeitung der Ohrstecker.
Beim HTC Desire 12+ zeigt HTC, dass Design und Verarbeitung zu den Stärken des Herstellers gehören. Auch wenn weder die Gestaltung noch die Materialwahl wirklich neu und innovativ sind, gefällt das Smartphone doch auf Anhieb.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Display
Macht das HTC Desire 12+ beim oberflächlichen Blick noch einen sehr guten Eindruck, wird dieser geschmälert, sobald nur kurz hinter die Fassade geschaut wird. Diese ist in diesem Falle glasig und nennt sich Display.
Die Anzeige misst in der Diagonalen stolze 6 Zoll. Damit hier ein scharfes Bild entsteht, bedarf es also einer vernünftigen
Auflösung. Diese bietet HTC auch im besseren Desire 12 nicht.
Auf dem
IPS-Panel werden Inhalte in HD-Qualität dargestellt, was – auf das 2:1-Format bezogen – eine Auflösung von 720 x 1.440 Pixeln bedeutet. Hieraus lässt sich eine
Pixeldichte von 268
ppi (Pixeln pro Zoll) errechnen: ein schlechter Wert. Langes Betrachten aus kurzer, Smartphone-üblicher Distanz, macht hiermit keinen Spaß.
Bildquelle: Michael Stupp / inside handy
Immerhin: Geblendet wird man vom Desire 12+ nicht, denn auch in der maximalen Helligkeitsstufe basiert die Hintergrundbeleuchtung der Anzeige auf einer Sparflamme. Gerade im Sommer wird die Ablesbarkeit des Displays draußen zur Herausforderung.
Die weiteren Aspekte, Blickwinkelstabilität und automatische Helligkeitssteuerung, sind grundlegend zufriedenstellend. Die letzten Prozentpunkte nach oben fehlen aber auch hier. An sich wäre das nicht weiter schlimm. Im Zusammenspiel macht das Display so aber keine gute Figur.
Immerhin, es gibt auch einen Lichtblick: Die hintergründigen Einstellungen des Displays sind vielfältig und bieten Modifikationsoptionen, die in der Preisklasse des Desire 12+ nicht alltäglich sind.
Zu dunkel und eigenschaftslos. Das Display ist einer der Schwachpunkte des HTC Desire 12+. Hier lässt der Hersteller viel Potenzial ungenutzt.
Einzelwertung: 3 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
Ein Leistungsmonster wird mit dem HTC Desire 12+ nicht erwartet. Der Prozessor, ein
Qualcomm Snapdragon 450, entstammt der unteren Mittelklasse. Hier arbeiten acht Kerne mit bis zu 1,8 GHz Taktfrequenz.
Einen ersten, auf harten Fakten basierenden Eindruck geben Benchmark-Tests. Diese bringen die Ausstattung und insbesondere den Prozessor an die Grenze der Leistungsfähigkeit. Im grafiklastigen Test von AnTuTu erreicht das HTC Desire 12+ einen Wert von 71.056 Punkten. Der prozessorlastige Test Geekbench 4 weist im Multi-Core-Test einen Wert von 3.826 Zählern auf.
HTC Desire 12+ im Test: Benchmark-Test
AnTuTu
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Geekbench 4
Quelle: Michael Stupp / inside handy
GFXBench
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Damit befindet sich das HTC Desire 12+ im Marktumfeld eines Moto G6 oder
Samsung Galaxy A6+ und eine Stufe unter dem
Sony Xperia XA2 oder
Nokia 6. Aber es geht auch deutlich schlechter. Keine Konkurrenz für das Desire 12+ sind einerseits der kleine Bruder Desire 12 oder das Samsung Galaxy A6. Das
Gigaset GS185 liegt im AnTuTu-Benchmark-Test weit hinter dem Desire 12+ zurück, im Geekbench-Test sind die beiden Geräte jedoch gleich gut.
In der Praxis merkt der Nutzer den schwächelnden Prozessor hier und da. Die Grundfunktionen im Menü und wenig aufwendige Apps werden hiervon aber nur selten tangiert. Schwerwiegend wird es zum Beispiel bei den für höhere Belastung ausgelegten Benchmark-Apps oder 3D-Spielen.
Speicher und SIM
Wie eingangs erwähnt, verfügt das HTC Desire 12+ über eine echte Dual-SIM-Funktion nebst Speichererweiterung. Das heißt, es können parallel zwei SIM-Karten betrieben werden, wobei beide Slots LTE-fähig sind, im Parallelbetrieb aber nur ein Slot für LTE aktiviert ist. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den 32 GB fassenden
Speicherplatz per Micro-SD-Karte um maximal 2 TB zu erweitern. Von den angesprochenen 32 GB stehen beim Start knapp 23 GB zur Verfügung.
Für laufende Prozesse und parallel geöffnete Apps stehen 3 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Dies ist den 32 GB an Speicherplatz und der gesamten technischen Ausstattung angemessen. Weniger hätte es allerdings nicht sein dürfen.
Sensoren und Konnektivität
Weitere Ausstattungsmerkmale sind maßgeblich für die Verbindungen des HTC-Smartphones mit der nahen und fernen Umgebung. Angefangen von
LTE Cat.4, das in der Theorie Download-Geschwindigkeiten von 150 MBit/s über das Mobilfunknetz erlaubt, bis hin zum
WLAN, das bei diesem Gerät leider ohne Dualband-Kompatibilität - unterstützt wird nur das 2,4-GHz-Band – und den Standard ac auskommen muss.
Feature |
Vorhanden |
Funktion |
HSPA |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE |
▲ |
Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s |
USB-OTG |
▲ |
Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA |
▼ |
Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher (nicht ab Werk vorhanden) |
NFC |
▼ |
Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung |
▲ |
Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL |
▼ |
Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung |
▼ |
Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version |
▲ |
4.2 |
WLAN-Standards |
▲ |
IEEE 802.11 /b/g/n/ |
Qi |
▼ |
Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Bluetooth ist in der Version 4.2 verfügbar und somit auch nicht mehr aktuell. Gleiches gilt auch und vor allem für den Micro-USB-Port, der noch im trapezförmigen Typ-B gehalten ist und mit USB-2.0-Kompatibilität versehen ist. Immerhin: Den 3,5-Millimeter Klinkeneingang für Kopfhörer hat HTC – anders als beim Flaggschiff U12+ – beibehalten.
Auf der Rückseite des Smartphones prangt ein Fingerabdrucksensor. Dieser liegt technisch nicht auf Flaggschiff-Niveau, verrichtet in der Praxis allerdings passable Arbeit. Nur ganz selten muss die Zeigefingerposition für einen zweiten oder dritten Versuch korrigiert werden. Was der Sensor gar nicht mag, ist Nässe: Kurz nach dem Händewaschen funktioniert die Entsperrmethode also nicht.
Die moderne Alternative, Entsperren per Gesichtserkennung, gibt es nicht, obwohl die Frontkamera im Foto-Modus Gesichter erkennen kann. Dies sind aber zwei Paar Schuhe. Trotzdem könnte die Technik per Software-Update verfeinert und als neue, biometrische Aufweckmethode nachgeliefert werden.
Beim Telefonieren zeigt das Desire 12+ beide Seiten derselben Medaille: Am Ohr ist sowohl die Klangqualität als auch die Geräuschminimierung der Umgebung zufriedenstellend. Mit offenem Mikrofon und Außenlautsprecher wird sowohl die ein- als auch die ausgehende Gesprächsqualität deutlich gemindert.
Das HTC Desire 12+ ist für ein Smartphone der unteren Mittelklasse passabel ausgestattet. Die Dual-SIM-Funktion und die Speichererweiterung stellen klare Kaufargumente dar. Daneben gibt es aber nichts, das wirklich begeistert.
Einzelwertung: 3 von 5 Sternen
Kamera
2018 ist bei HTC das Jahr der neuen Dual-Kamera. Auch wenn die Taiwaner bereits früh -
2011 im HTC Evo 3D und
2014 nochmal im HTC One m8 - auf das Doppelauge setzten, spielte eine Doppelkamera seitdem keine Rolle mehr bei HTC-Smartphones, während viele KOnkurrenten die Vorzüge für ihre Modelle entdeckten.
Neben dem Flaggschiff U12+ kommt ein solches Kamera-Setup jetzt aber auch beim Desire 12+ in der Mittelklasse zum Einsatz. Zusammen mit der Frontkamera ergeben sich folgende Daten für die drei Kameras:
- Erste Kamera: 13 Megapixel, f/2.2, Phase-Detection-Autofokus
- Zweite Kamera: 2 Megapixel, Bokeh-Effekt
- Frontkamera: 8 Megapixel, f/2.0, eigener LED-Blitz
Beide Kamera-Konstellationen, also vorne und hinten, können Videos in Full-HD-Auflösung aufnehmen. Die Hauptkamera ist zudem in der Lage, Fotos während der Videoaufnahme zu erstellen. Einen optischen
Bildstabilisator, der in unruhigen Situationen zur Hilfe eilt, gibt es nicht. Qualitativ sind die Videos jedoch sowohl in Sachen Bild- als auch bei der Tonqualität maximal ausreichend.
In der folgenden Galerie wird die Kamera-Bewertung anhand von Testfotos erläutert:
HTC Desire 12+ im Test: Kamerabilder
Außenaufnahme bei ungestörten Lichtverhältnissen.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Makro-Aufnahme. Der Fokus benötigt nicht lange, um das Objekt scharf zu stellen.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Die Schärfe lässt ei wenig die Tiefe vermissen.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das inside handy Logo, Fotografiert mit dem HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Mit Ruhe und genügend Licht sind auch Feinheiten schön dargestellt.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Sehr feine Konturen - hier die Oberfläche des Apfels - bereiten dem Sensor Probleme.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
In der Dunkelheit ist das Handy für Fotos kaum zu gebrauchen ...
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Der LED-Blitz erweist sich jedoch als gute Hilfe.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Grobe Strukturen aus sicherer Entfernung - gutes Ergebnis.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Außenaufnahme bei guten Lichtverhältnissen.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Die Farbgebung zeigt sich manchmal etwas unterkühlt.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Das zeigt sich auch beim Gold-Gelb dieses Bieres.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Standardbild 1 ohne Blitz.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Standardbild 1 mit Blitz.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Standardbild 2 ohne Blitz: Gerade zu den Bildrändern zeigt sich die Mittelklassigkeit; Details werden unschärfer.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Standardbild 2 mit Blitz: Der Blitz eignet sich gut, um Szenarien ausreichend auszuleuchten.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Es zeigt sich, dass sich das HTC Desire 12+ beim Fotografieren gar nicht so schlecht anstellt. Bei dunklen Szenarien und nachts nimmt das Rauschen überhand, ab und an bleibt zudem die Scharfzeichnung auf der Strecke. Grundsätzlich macht das Desire 12+ aber brauchbare Schnappschüsse.
Die Kamera-App
Die App, die HTC zur Bedienung des Fotostudios beisteuert, ist raffiniert aufgebaut und lässt sich intuitiv bedienen. Fast alle Einstellungen erkennt der Nutzer auf den ersten Blick und er erreicht sie schnell.
Die Einstellungen öffnen sich nicht in einem eigenen Fenster, sondern werden direkt von der Seite kommend über dem Sucher-Bildschirm eingeblendet. Dazu ist das Menü kaum verschachtelt.
HTC Desire 12+ im Test: Kamera-App
Screenshots und Funktionen der Kamera-App des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots und Funktionen der Kamera-App des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots und Funktionen der Kamera-App des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots und Funktionen der Kamera-App des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots und Funktionen der Kamera-App des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots und Funktionen der Kamera-App des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots und Funktionen der Kamera-App des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Diese flache Oberfläche fällt zulasten eines richtigen Profi-Modus. Ob dieser in einem Handy dieser Güteklasse wirklich notwendig ist, sei allerdings dahingestellt. Dennoch lässt sich nur geringfügig an ISO-Wert und Belichtungskorrektur herumspielen.
Foto-Künstler sollten vom HTC Desire 12+ nicht zu viel erwarten, brauchbar ist die Dual-Kamera jedoch allemal. Dazu kommt eine gute Kamera-App, der ein wenig die Tiefe fehlt. Es ist Geschmackssache, ob das ein großes Manko darstellt.
Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen
Software und Multimedia
Aus der Box kommt das HTC Desire 12+ mit aufgespieltem
Android 8.0 Oreo. Darüber legt HTC wie fast immer – Ausnahme ist das U11 Life – die eigene Benutzeroberfläche HTC Sense.
Diese zeichnet sich durch eine schön flache und optisch kühle Struktur aus. Eine Eigenschaft ist zudem der HTC-Blinkfeed, in dem der Nutzer Nachrichten und Highlight-Meldungen aus den verschiedenen Apps in einem bunten Mix erhält. Dieser Mix interagiert auch mit dem Always-On-, oder auch Inaktivitätsdisplay, bei dessen Aktivierung bereits ein Anheben des Handys reicht, um zum Beispiel eine E-Mail-Vorschau neben der aktuellen Uhrzeit auf dem sonst schwarzen Display zu sehen.
Bloatware, also ungewollte und werbliche Software, findet man auf dem HTC Desire 12+ kaum. Jetzt aber das große Aber: Vor der ersten Inbetriebnahme fragt das Handy, welche "nützlichen" Apps denn vorab installiert werden sollen. Hier versteckt sich mehr Werbung als guter Wille. Allerdings besteht hier kein Installationszwang von einer Mindestzahl an Apps aus der vorgegebenen Auswahl, sodass dieser Schritt durch mühsames Wegklicken der markierten Apps übersprungen werden kann.
Einige App-Dopplungen müssen verschmerzt werden; der Grund liegt darin, dass sowohl Android als auch HTC Sense eigene Apps bieten, die offenbar für die reibungslose Funktion der Software maßgeblich sind. Dazu zählt beispielsweise der E-Mail-Client.
Auf den zweiten Blick werden kleinere Ungereimtheiten in der Software-Oberfläche entdeckt: Hinter der geheimnisvoll klingenden Schnelleinstellung "Heiße Orte" verbirgt sich das Mobile-
Hotspot-Management. Außerdem enthält die vorinstallierte Software-Tastatur des Anbieters TouchPal auch in deutscher QWERTZ-Grundeinstellung tatsächlich eine QWERTY-Tastatur.
HTC Desire 12+ im Test: Screenshots
Vor dem Start: Das Desire 12+ empfiehlt "nützliche" Apps.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Der Home-Screen.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Trotz deutscher Tastatur-Einstellung gibt es eine QWERTY-Tastatur.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Auch mit an Bord: Die "Highlights" im Blinkfeed-Format.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Der Selbstlern-Assistent Sense Companion.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Screenshots des HTC Desire 12+.
Quelle: Michael Stupp / inside handy
Ebenfalls mit an Bord ist der smarte HTC-Assistent Sense Companion, der mit der Zeit immer klüger wird und Informationen aufgrund der Interessensbekundungen und des Nutzerverhaltens zusammenstellt.
Die Software-Ausstattung des Desire 12+ ist HTC-like, durchdacht und wirkt vollkommen. Das Handy ist weit davon entfernt, lieblos entwickelt worden zu sein, wie es bei Handys in den unteren Preisregionen nicht selten der Fall ist. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Fürsorge auch in HTCs Update-Politik widerspiegelt und das Desire 12+ ab und zu ein Sicherheits-Update erhält – ab Werk befindet es sich auf der
Sicherheitsebene von März 2018 – und zumindest ein
Update auf Android 9.0 P spendiert bekommt.
Sound, Klang und Multimedia
HTC war und ist ein Sound-Experte auf dem Smartphone-Markt. Nur leider ist die feine Technik und Technologie offenbar nur dem Flaggschiff-Segment vorbehalten. Angefangen von den wirklich lausig schlechten Kopfhörern im Lieferumfang, macht auch der Lautsprecher im Handy eher eine unglückliche Figur. Bässe fehlen in der Standardkonfiguration fast komplett, jede noch so gute Komposition wird durch den Lautsprecher verfälscht. Leichte Abhilfe schafft der Software-Equalizer, der zumindest beim Bass ordentlich nachhelfen kann. Aber wirklich nur ein bisschen.
Bildquelle: Michael Stupp / inside handy
Wer keine Musik vom Speicher hören will und wem Streamingdienste zu viele Daten beanspruchen, der kann auf dem HTC Desire 12+ auch via UKW-Radio in den Genuss von Songs und Audioinhalten gelangen.
Die Software des HTC-Smartphones ist durchdacht und aktuell. HTC ist hier auf richtiger Mission unterwegs. Abzüge gibt es vor allem für die Soundausstattung, die trotz eigentlich guter Software-Voraussetzungen untypische Schwächen zeigt.
Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen
Akku
Der Akku des HTC Desire 12+ fasst 2.965 mAh. Eine krumme Zahl und ein unterdurchschnittlicher Wert – insbesondere für die Größe von Handy und Display. Zur Verteidigung muss aber auch gesagt werden, dass die verbaute Technik grundsätzlich keine allzu hohe Energienachfrage mit sich bringt.
So ist es vermutlich der dürftigen Nennladung des Energiespeichers zuzuschreiben, dass der Akku keine überaus lange Kondition besitzt. Nach 8 Stunden intensiver Belastung ist der Ladebalken schon um mehr als die Hälfte geschrumpft. 47 Prozent stehen noch auf der Habenseite. Power-User werden mit dem Handy nur schwer über den Tag kommen.
Der Akkutest in der Chronik
Uhrzeit |
Aktivität |
Akku vorher |
Akku nachher |
07:25 |
Beginn des Akkutests |
|
100% |
07:43 |
30 Minuten Videostream (YouTube) |
99% |
91% |
08:21 |
AnTuTu-Benchmark-Test |
90% |
87% |
08:52 |
30 Minuten Audiostream (Spotify) |
85% |
84% |
09:39 |
30 Minuten Telefonieren |
83% |
80% |
10:28 |
Asphalt 8: Airborne |
79% |
68% |
11:22 |
Stetige Nutzung von Apps, Internet und Kamera |
68% |
58% |
15:02 |
Upload der Screenshots, Fotos und Testdaten |
51% |
48% |
15:25 |
Ende Intensiv-Phase |
|
47% |
+1, 07:30 |
Ende Standby-Phase (16 Stunden) |
47% |
41% |
09:43 |
90 Minuten Aufladen |
27% |
92% |
Was sich über den Tag beobachten lässt und auch durch die Standby-Phase bestätigt wird, ist die Tatsache, dass vor allem die Zeit mit angeschaltetem Display am Akku nagt. Videostream und Spiele-Session sorgen für deutliche Sprünge nach unten. Wenn das Display allerdings 16 Stunden abgeschaltet ist, obwohl sämtliche Funktionen und Verbindungen weiter aktiv sind, verliert der Akku vergleichsweise wenig an Ladung.
Beim Aufladen zeigt sich, dass das HTC-Smartphone auch hier keine Rekordgeschwindigkeit hinlegt. Für den Sprung von unter 30 auf über 90 Prozent brauchen sehr gute Smartphones eine halbe Stunde, mittelklassige eine Stunde. Beim HTC Desire 12+ dauert dieses Unterfangen anderthalb Stunden und damit länger - trotz des vergleichsweise kleinen Akkus.
Der Akku des HTC Desire 12+ ist klein. Dazu ist die Hard- und Software-Abstimmung nicht auf Energiesparen getrimmt. Das Ergebnis ist durchwachsen.
Einzelwertung: 3 von 5 Sternen
Fazit
Das HTC Desire 12+ ist ein unspektakuläres Smartphone der unteren Mittelklasse. Dazu ist es ein Handy der Kontraste. Mit Ausnahme der Kamera gilt: Was nicht gut ist, ist schlecht.
Zu nennen sei hier insbesondere das Display und die Qualität von allem, was mit Sound zu tun hat. Positiv hervorzuheben, ist die Verarbeitung und die Haptik des Smartphones, hier hebt sich das Desire 12+ von der Konkurrenz ab.
Ein Kaufargument ist sicherlich die Dual-SIM-Fähigkeit nebst großzügiger Speichererweiterung.
Gesamtwertung: 3 von 5 Sternen (~64 Prozent)
Tops des HTC Desire 12+
- Sehr gute Verarbeitung
- Echte Dual-SIM-Funktion
- Ordentliche Mittelklasse-Kamera
Flops des HTC Desire 12+
- Schlechtes Display
- Kleiner Akku
- Magerer Sound
Preis-Leistung
Das Preisschild, das dem HTC Desire 12+ umgehängt wird, ist knapp 250 Euro schwer. Kein Mondpreis für ein Smartphone und marktgerecht, zieht man zum Beispiel den ärgsten Konkurrenten, das Moto G6 zum Vergleich hinzu. Wirklich punkten könnte HTC hier aber nur mit einem Preis, der näher an die 200-Euro-Marke heranreicht oder diese mit obligatorischen 199 Euro sogar unterbietet.
Alternativen
Die Alternativen zum HTC Desire 12+ gibt es auf dem Markt zu Hauf. Ähnlich ausgestattet ist zum einen das
Motorola Moto G6 – vor allem preislich ist das
Motorola-Smartphone minimal attraktiver. Deutlich teurer, technisch ähnlich ausgestattet, aber mit einem deutlich besseren Display bestückt, ist das
Samsung Galaxy A6+.
Weitere Alternativen zum HTC Desire 12+ finden sich in den Smartphone-Bestenlisten, die nach Preisen gestaffelt sind: