Mit dem beTouch E400 bringt Acer ein Smartphone auf den Markt, auf dem das Betriebssystem Android 2.1 Eclair läuft. W-Lan, UMTS und HSPA garantieren eine schnelle Verbindungen ins Internet. Ein Qualcomm 7227 Prozessor mit 600 MHz Leistung soll gleichzeitig für einen raschen Zugriff auf Webseiten und Medien-Streamings sorgen und dabei sehr energieeffizient sein. Auch GPS fehlt dem Touchscreen-Androiden nicht. Wie sich das Acer beTouch E400 in der Praxis bewährt, zeigt ein Testbericht auf inside-digital.de.
Die quadratische Verpackung, in der das Acer E400 geliefert wird, wirkt mit seiner orange-bunten Hülle von außen modern und von innen, dank schlichtschwarzem stabilen Karton, recht edel. Auch der Lieferumfang kann sich sehen lassen. So findet man in der Schachtel neben dem Smartphone einen 1090 mAh LiIon Polymer Akku, ein Micro-USB-Datenkabel mit Netzteiladapter, eine zwei Gigabyte MicroSD-Speicherkarte mit Adapter, ein Stereo-Headset, eine CD mit Datenkabeltreibern und eine Bedienungsanleitung, eine mehrsprachige Kurzanleitung, eine Displayschutzfolie, zwei Wechselcover in Weiß und Rot sowie eine Schutztasche. Laut Acer können sich, abhängig vom Land, unterschiedliche Batteriedeckel in der Verpackung befinden.
Die Akkuabdeckung des Acer beTouch E400 aus ihrer Verankerung zu ziehen, stellt einen kleinen Kraftakt dar. In zwei Einkerbungen am Abdeckungsrand kann man mit den Fingernägeln einhaken und die Rückseite abziehen, die jedoch sehr fest sitzt. Unter der Akkuabdeckung liegt der Akku, daneben ein Steckplatz für die SIM-Karte und einer für die MicroSD-Speicherkarte. Um die SIM-Karte einzulegen und zu entfernen, muss der Akku nicht herausgenommen werden. Auch für das Einlegen der Speicherkarte ist das nicht nötig, allerdings liegt auch ihr Steckplatz unter dem Akkudeckel.
Die Frontseite des Acer beTouch E400 ist in schlichtem Schwarz gehalten. Im Gegensatz zur robusten schwarzen, leicht gummierten Rückseite, die dem Testgerät werkseitig aufgesetzt wurde, wirkt die Plastikoberfläche des Displays nicht allzu hochwertig. Fraglich ist auch, warum das Display nur etwa zwei Drittel der Front einnimmt. Hätte man auf den recht großen Acer-Schriftzug unter dem Display verzichtet, wäre in diese Richtung und auch zu den breiten Seitenrändern hin, deutlich mehr Platz für ein größeres Display gewesen.
Insgesamt wirkt das Smartphone aber gut verarbeitet, die Spaltmaße sind gering und auch bei festerem Zupacken knarzt nichts. Beim Telefonieren liegt das Gerät dank abgerundeter Ecken und Außenmaßen von 115 x 59.3 x 12 Millimetern und einem Gewicht von 125 Gramm gut in der Hand. Der Kameralinse auf der Rückseite fehlt leider eine Abdeckung, so dass hier auf Dauer mit Kratzern auf dem Linsenglas gerechnet werden kann. Das Datenkabel sitzt fest, aber nicht ganz wackelfrei in seinem Micro-USB-Steckplatz. Erfreulich ist die Anbringung einer 3,5 Millimeter Klinkenbuchse am oberen Rand des Smartphones, an die ein eigenes Headset angeschlossen werden kann.
Die unter dem Display liegenden Funktionstasten des beTouch E400, sind nur durch weiße Symbole als solche auszumachen, da es sich um Sensortasten handelt, die eine Einheit mit der Plastikabdeckung der Frontseite bilden. Ein kleines Haus symbolisiert die Home-Taste, eine Lupe die Suchfunktion, ein Pfeil die Zurücktaste und drei Linien die Menütaste. Die Tasten reagieren auf leichten Druck und quittieren diesen auf Wunsch mit Vibration. Da die Tasten haptisch nicht voneinander abgrenzbar sind, ist eine blinde Bedienung nicht gut möglich. Erfreulich ist die hellweiße Beleuchtung der Symbole während der Bedienung. Tasten für das Anrufmanagement gibt es nicht – die virtuelle Telefontastatur kann durch ein Icon auf dem Display aufgerufen werden.
An der linken Außenseite befindet sich die Ein-/Austaste, mit der sich auch Display und Tasten sperren und bei längerem Druck in den Lautlos- oder Flugmodus schalten lässt. Am rechten Außenrand findet man eine Wipptaste zur Lautstärkeregulierung und eine Kamerataste. Die Tasten haben eine glatt-silberne Oberfläche und sind nur ganz leicht erhaben – hier wäre eine größere Erhebung wünschenswert gewesen, um die Tasten auch ohne Hinzuschauen beim Telefonieren oder Fotografieren schneller wiederzufinden.
Die Texteingabe geschieht über ein virtuelles Tastenfeld auf dem Display, das wahlweise als QWERTZ-, Telefontastatur oder reduzierte Tastatur (ein oder zwei Buchstaben werden pro Taste angezeigt) im Hoch- oder Querformat angezeigt wird. Zur Eingabe längerer Texte über die QWERTZ-Tastatur empfiehlt es sich unbedingt, das Display ins Querformat zu bringen, da die einzelnen Tasten hier um einiges größer dargestellt werden als im Hochformat. Ein etwas größeres Display hätte sich auch hier ausgezahlt. Zwar sind die Tasten mit normal dicken Fingern noch gerade so gut zu treffen, es bedarf aber einiger Anstrengung, sich dabei nicht zu vertippen. Nutzer mit dickeren Fingern sollten die reduzierte oder die alphanumerische Tastatur zur Eingabe wählen.
Eine virtuelle Sondertaste schaltet bei der QWERTZ-Tastatur vom Buchstaben- in den Zahlen- und Sonderzeichenmodus. Punkt und Komma können jedoch direkt über zwei einzelne Tasten auf der ABC-Tastatur angewählt werden. Über eine Sprachsteuerung oder Sprachwahlfunktion verfügt das E400 werkseitig nicht. Es gibt auf dem E400 aber eine Text-in-Sprache-Funktion, mit der man sich E-Mails oder SMS vom Smartphone vorlesen lassen kann.
Die Empfangsqualität des E400 könnte etwas besser sein. Trotz guter Netzabdeckung im D1-Netz zeigte die Statusanzeige nie den vollen Empfangswert an. In E+-Netzen kam die Anzeige gerade mal auf die Hälfte des Möglichen. Zu Gesprächsabbrüchen kam es dabei aber nicht. Die Sprachqualität des Smartphones kann auf beiden Anruferseiten als gut bezeichnet werden. Stimmen aus dem Festnetz wiesen im Test nur eine geringfügige Verzerrung auf. Dank Wipptaste kann die Lautstärke so hoch geregelt werden, dass ein Gespräch auch in lauterer Umgebung, wie Bus oder Bahn, noch gut möglich ist. Auch an der Freisprechfunktion gibt es nichts zu meckern. Die Stimme des Gesprächsteilnehmers aus dem Festnetz tönt so laut durch den Handylautsprecher, dass sogar ein Einsatz in unruhiger Umgebung möglich sein sollte. Für den SAR-Wert gibt der Hersteller 1,38 W/kg bei der Verwendung am Ohr an.
Der 3,2 Zoll Touchscreen des Acer beTouch E400 gibt 256.000 Farben in einer Auflösung von 320 x 480 Pixel leuchtend und scharf wieder. Um einzelne Pixel erkennen zu können, muss man schon genauer hinschauen. Die Beleuchtung kann manuell nachgeregelt werden, außerdem gibt es eine Einstellungsoption, um die Bildschirmhelligkeit bei schwachem Akku automatisch anpassen zu lassen, um Strom zu sparen. Wie bei den meisten Handys mit großem und glänzendem Display ist die Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung fast unmöglich. Mit Lampenlicht und indirekter Beleuchtung kommt der Monitor hingegen gut klar. Nach einer voreinzustellenden Zeit der Nichtbenutzung schaltet sich das Display komplett dunkel. Umso erfreulicher ist es, dass der Rand der Hometaste verpasste Anrufe oder Nachrichten durch weißes Blinken und Akkuladung oder einen fast leeren Akku durch farbiges Blinken signalisiert, bis man die Displaybeleuchtung wieder einschaltet.
Beim Display handelt es sich um einen resisitiven Touchscreen, der auf leichten Druck reagiert. Eine Touchscreen-Kalibrierungsfunktion optimiert die Bedienbarkeit des Displays. Antippen eines Menüpunktes quittiert das Handy auf Wunsch mit Tönen. Fensteranimationen machen die Displaydarstellungen optional interessanter und ein Lagesensor kippt die Displaydarstellung vom Portrait- in den Landschaftsmodus, wenn das Handy gedreht wird. Im Test reagierte dieser Sensor nahezu verzögerungsfrei. Einen Annäherungssensor, der das Display ausschaltet, wenn das Gerät beim Telefonat an das Ohr gehalten wird, gibt es nicht – im Test konnte trotzdem kein unbeabsichtigtes Aufrufen von Menüpunkten mit der Wange beobachtet werden, da es beim resistiven Display eines gezielten Drücken eines Menüpunktes hierfür bedarf: Wählte man auf dem noch beleuchteten Display beispielsweise die Stummschaltung mit dem Finger an, so klappte dieses ohne Probleme.
Das Acer beTouch E400 verfügt über eine 3,2 Megapixel-Kamera ohne Blitz oder Autofokus. Als Sucher dient das Display im Querformat. Der Auslöser wird durch die Kamerataste betätigt. Dieser reagiert mangels Autofokus fast verzögerungsfrei. Bei einem Klick auf den Bildschirm erscheint am unteren Bildschirmrand eine Menüleiste mit den Einstellungsoptionen:
- Fotoqualität
- Weißabgleich (Auto, Tageslicht, Bewölkt, Neonlicht, Glühlampenlicht)
- Helligkeit
- Timer (Non, 2, 10)
- Farbeffekt (Keine, Mono, Negativ, Sepia, Aqua)
- Vorschaudauer (Aus, 3 Sekunden, 10 Sekunden, Halten)
- ISO (100, 200, 400, 800)
- Bildqualität (Maximum, Hoch, Fein, Normal, Wenig, Sehr wenig)
- Auto Belichtung (Bildraten-Durchschnitt, Mittenbetont, Punktmessend)
- Geo-Tagging
- Anti-Banding (Aus, 50 Hz, 60 Hz)
- Standard wiederherstellen
Für die Videofunktion gibt es die Einstellungsmöglichkeiten:
- Videoqualität (480P, VGA, CIF, QVGA, QCIF)
- Weißabgleich (Auto, Tageslicht, Bewölkt, Neonlicht, Glühlampenlicht)
- Anti-Banding (Aus, 50 Hz, 60 Hz)
- Videoformat (MPEG4, H263)
- Standard wiederherstellen
Im Test hängte sich die Kamerasoftware bei ausgeschalteter Vorschaudauer mehrere Male auf. Schaltete man die Kamera aus und wieder an, erschien im Kameramodus nur noch ein schwarzes Bild, während alle anderen Smartphone-Funktionen normal zugänglich waren. Erst ein kompletter Neustart des Smartphones konnte diesen Fehler beheben. Das Problem trat bei eingeschalteter Vorschaudauer jedoch nicht auf. Bei optimalen Lichtverhältnissen geknipste Fotos wirken leicht überbelichtet und etwas unscharf. Bei schlechten Lichtverhältnissen verstärkt sich die Unschärfe. Das Handy muss während des Auslösevorganges sehr ruhig gehalten werden, damit das Bild nicht verwackelt. Für gelegentliche Schnappschüsse reicht die Kameraqualität – andere Handykameras knipsen bei gleicher Auflösung teilweise aber schon wesentlich schärfere Fotos. Ebenso wie Fotos zeigen Videoaufnahmen eine leichte, wenngleich noch hinnehmbare Unschärfe, zudem ruckeln diese schon bei der Betrachtung auf dem Handydisplay, was sich beim Abspielen auf einem PC Monitor noch verstärkt. Videoaufnahmen sind somit eher dem Spaßfaktor zuzuordnen.
Auf dem Acer beTouch E400 arbeitet das Android 2.1 Eclair Betriebssystem. Der Startbildschirm ist in fünf Seiten eingeteilt, durch die man mit dem Finger scrollen kann. Alle Seiten können mit Anwendungsicons, Ordnern, Verknüpfungen und Widgets oder verschiedenen Hintergrundbildern bestückt werden. Die erste der Startseiten präsentiert sich hauptsächlich als Medienseite, in der kleine Bilder von auf dem Smartphone vorhandenen Fotos, Musikstücken oder Videos wie ein Fächer am linken Rand angeordnet sind. Aus diesem Fächer kann man sich durch Fingerwisch das gewünschte Bild, Musikstück oder einen Videoclip in den Vordergrund holen, was einen netten optischen Effekt darstellt. Das Pendant zur Medienseite ist eine Seite, in der Bilder von Social-Network-Anwendungen und Internetanwendungen am rechten Rand fächerförmig angeordnet sind. Außerdem gibt es eine reine Widgetseite, auf der werkseitig eine große analoge Uhr zu sehen ist, eine Seite mit Google-Suchfunktion und eine Seite, auf der ein großes Facebook-Widget vorhanden ist, das allerdings, ebenso wie die Analoguhr, durch andere Widgets ausgetauscht oder ergänzt werden kann.
Am oberen Bildschirmrand befindet sich die von Android gewohnte Statusleiste, die mit dem Finger heruntergezogen werden kann und über aktuelle Ereignisse, Status von beispielsweise WiFi, Bluetooth oder Akkuladestand und Uhrzeit informiert. Auch Andoid-üblich kann das Anwendungsmenü über einen Reiter am unteren Bildschirmrand geöffnet werden. Hier sind Einstellungsmöglichkeiten und die auf dem E400 installierten Anwendungen als beschriftete Icons dargestellt. Unter einigen Icons, wie dem Einstellungsicon, verbergen sich Listenmenüs. Beim Scrollen durch die Seiten des Startbildschirms und die Bildergalerie weiß das Acer beTouch E400 trotz leistungsstarkem Qualcomm-Prozessor nicht wirklich zu überzeugen, denn hier ruckelt es ab und zu ganz schön arg, besonders, wenn mehrere Anwendungen im Hintergrund geöffnet sind. Auch das Laden der Galerieansicht dürfte gerne etwas schneller gehen. Die Hauptmenüicons sind nicht in Untergruppen oder Seiten unterteilt, so dass es bei vielen installierten Anwendungen schon mal ziemlich unübersichtlich werden kann. Das stellt allerdings, angesichts der Tatsache, dass man seine Lieblingsanwendungen auf den Startseiten ablegen kann, kein wirkliches Manko dar, denn so findet man trotzdem alles schnell wieder.
Die Texteingabe geschieht über das virtuelle Tastaturfeld, wahlweise mit Unterstützung von XT9, Wortvorschlägen, automatischer Vervollständigung oder Quick Fixes, welches gängige Tippfehler korrigiert. Einer Nachricht können Smileys, Bilder, Videos, Audiodateien oder Diashows hinzugefügt werden. Bilder, Videos und Sounds können auch direkt aus dem Nachrichtenprogramm heraus aufgenommen werden. Eine zu große Datei wird komprimiert und die SMS automatisch in eine MMS umgewandelt. E-Mails können über ein Android Mailprogramm, in dem für mehrere E-Mailadressen Konten angelegt oder über Google Mail verfasst oder abgerufen werden. In beiden Mailprogrammen hilft ein Assistent bei der Einrichtung der Konten. Im Android Mailprogramm können bei Einrichtung mehrerer Konten eingehende Nachrichten in einem kombinierten Posteingang, aber auch direkt in der Inbox des einzelnen Mailkontos angeschaut werden. Einer E-Mail können Bilder, Videos und Musikdateien, sowie sonstige Dateien angehängt werden. Für die Konten lassen sich Kontoname, Anzeigename, Abrufhäufigkeit (in sechs Zeit-Intervallen zwischen Nie und Stündlich) Standardkonto, Benachrichtigung, Klingelton und Vibration einstellen. Google Mail unterstützt zudem den Push Mail-Service.
Mit dem GSM Quadband-Smartphone kann man fast überall auf der Welt telefonieren. Das Acer beTouch E400 verfügt außerdem über UMTS mit HSDPA und HSUPA und über W-Lan, so dass ein schneller Internetzugang gewährleistet ist. Fehlt eine UMTS-Netzabdeckung, stehen immerhin noch EDGE und GPRS zur Verfügung. Im Test fiel die W-Lan-Empfangsstärke gegenüber einem, neben dem E400 liegenden, iPhone 2GS und einem HTC Shadow deutlich ab, hin und wieder kam es sogar zu Empfangsabbrüchen. Über Bluetooth 2.0 lassen sich weitere Bluetooth-fähige Geräte mit dem E400 koppeln. Die Kopplung mit einem Notebook klappte im Test reibungslos, allerdings ließen sich die beiden Geräte nicht miteinander verbinden und auch für den Versand von Fotos via Bluetooth ist auf dem E400 werkseitig keine Möglichkeit vorgesehen. Dafür können Dateien auf schnellem Wege über das mitgelieferte USB-Datenkabel zwischen Handy und PC ausgetauscht werden, da das E400 vom Computer als Massenspeicher erkannt wird.
Dank RoadSync Calendar und RoadSync Mail können Kalenderdaten und E-Mails mit einem Microsoft Exchange-Postfach synchronisiert werden. Außerdem kann man den Kalender auf dem Telefon mit einem Google-Kalender synchronisieren. Auf der mitgelieferten CD ist Acer Easy Link vorhanden, über welches das Mobiltelefon bei USB-Verbindung als Internet-Modem für den PC genutzt werden kann. Über Acer Sync können Daten zwischen dem Smartphone, Microsoft Outlook auf einem Computer und Google-Servern synchronisiert werden. Den interne Speicher des Smartphones kann man mit einer MicroSD-Speicherkarte um bis zu 32 Gigabyte aufrüsten. Acer bescheinigt dem E400 eine Gesprächszeit von bis zu 5 Stunden und eine Standbyzeit von bis zu 400 Stunden. Im Test zeigte der Akku nach fünf Tagen Laufzeit mit Dauerstandby von Bluetooth und WLAN, gelegentlicher Nutzung von MP3-Player und Kamera und einer halben Stunde Gesprächszeit noch 29 Prozent Ladung an.
Im Internet surft man auf dem Acer beTouch E400 über den Android Browser. Dieser zeigt eine Ganzseitenansicht im Landschafts- oder Portraitmodus, sowie eine Leiste für die Eingabe von URLS, wie man es vom PC-Browser kennt. Während der Browser geöffnet ist wird die Statusleiste des Smartphones weiterhin angezeigt. Bei W-Lan-Verbindung brauchte der Browser im Test 40 Sekunden, um die inside-digital.de-Startseite in klassischer Ansicht zu öffnen. Das ist kein Rekordwert, aber gerade noch so hinnehmbar. Multitouch hat das E400 noch nicht mit an Bord, gezoomt wird über Doppelklick auf das Display oder entsprechende Menü-Icons. Das Scrollen über Seiten in mobiler Ansicht klappt flüssig, während es bei der komplexeren klassischen Ansicht zu deutlichen Rucklern kommt. Mehrere Fenster können gleichzeitig geöffnet und über die Menütaste wieder abgerufen oder geschlossen werden. Außerdem unterstützt der Browser das Hinzufügen von Lesezeichen, die Textauswahl, Ändern der Textgröße, das Blockieren von Popupfenstern und die Anzeige von JavaScript oder Plug-ins.
Auch Social-Networker kommen auf dem E400 zu ihrem Recht. So gibt es Icons zur Direktanwahl von Facebook, Google Talk und Twindroid für den Twitter Account. Außerdem kann man sich über YouTube Videos anschauen und mit der App urFooz einen individuellen Avatar selbst erstellen, den man in seine Social-Network-Accounts einstellen kann. Das Acer beTouch E400 verfügt über einen GPS-Empfänger mit A-GPS-Unterstützung. Als Navigationssoftware findet man lediglich das kostenlose Google Maps auf dem Smartphone, das die Routenplanung, Suche von Sehenswürdigkeiten, Anzeige des eigenen Standortes und die Standortanzeige eingetragener Freunden über Latitude unterstützt. Das Anzeigen des eigenen Standortes funktionierte im Test in Sekundenschnelle und auf etwa hundert Meter genau.
Als Music-Player fungieren wahlweise der Android Player, der Musikstücke in Interpreten, Alben, Titel und Playlists aufteilt oder eine Spinlets Music-App. Der Andoid-Player zeigt während der Wiedergabe Titel, Interpreten und Album an. Titel können in Reihe, als Schleife oder im Party-Shuffle-Modus wiedergegeben werden. Damit haben sich die Einstellungsmöglichkeiten des Players auch schon erschöpft. Mit der Spinlets Music-App können Musikstücke der bekanntesten Labels gesucht und angehört werden. Als Suchkriterien stehen Rock, R&B, Country, Pop, Hip Hop, Latin und Alternative bereit. Außerdem gibt es eine Suchfunktion zur gezielten Titel- oder Interpretensuche. Die gefundenen Ergebnisse werden mit Albumcover und Beschreibung angezeigt und können nun abgespielt werden. Außerdem kann man sich zur offiziellen Website der Interpreten weiterleiten lassen, sowie zu deren Daten und Uploads auf MySpace, Facebook oder YouTube. Die Musikwiedergabe über den Handylautsprecher dürfte lauter und voller sein. Besser klingt es über das mitgelieferte Stereo-Headset. Über ein UKW-Radio verfügt das E400 nicht. Wer trotzdem Radio hören möchte, muss auf eines der Internetradios zurückgreifen, die über den Andoid Market heruntergeladen werden können.
Der Kalender des Acer beTouch E400 wird wahlweise in Monats-, Wochen- oder Tagesansicht angezeigt und kann bei bestehender Internetverbindung Termine automatisch mit dem Google Kalender abgleichen. Einem Termin können Daten wie Name, Von - Bis, Wo, Beschreibung, Kalender (Phone, Google-Account), Gäste, Wiederholung und Erinnerungen hinzugefügt werden. Außerdem gibt es globale Einstellungsmöglichkeiten für alle Termine wie Klingelton, Benachrichtigung und Hinweise, Vibration und Standard-Erinnerungszeit. In der Kontaktliste werden Kontakte mit Namen und Telefonnummer angezeigt. Neue Kontakte können sowohl auf dem Telefon, als auch über den Google Account neu angelegt werden. Einem Kontakt sind Daten wie ein Anruferbild, Vorname, Name, Telefon, E-Mail, Chat, Postanschrift, Firma, Notizen, Alias, Website, Gruppen, Klingelton und Optionen für eingehende Anrufe von dieser Person hinzufügbar.
In der Anrufliste werden eingehende, ausgehende und verpasste Anrufe mit Telefonnummer, Datum und Uhrzeit angezeigt. Auch klassische Organizerfunktionen wie eine Aufgabenliste, ein Taschenrechner, eine Sprachaufnahmefunktion und ein Wecker sind auf dem E400 vorinstalliert. Nutzer, die ihre Dokumente gerne unterwegs lesen möchten, werden sich über Documents To Go freuen, mit dem DOC-, XLS-, PPT-, und PDF-Dateien geöffnet werden können. Allerdings lassen sich mit dieser Version Dateien nur öffnen, aber nicht bearbeiten. Wer seine Dateien außerdem bearbeiten möchte, muss einen kostenpflichtigen Aktivierungsschlüssel im Android Market oder dem DataViz Online-Store erwerben. Über Profile, zum benutzerdefinierten Anpassen von Anruf- oder Nachrichtensignalen an die äußeren Gegebenheiten, verfügt das Acer beTouch E400 nicht. Über den Ein-/Ausschalter kann jedoch in den Lautlos- und den Flugmodus geschaltet werden.
Auf dem Acer beTouch E400 ist ein Barcode Scanner installiert, der die Kamera des Telefons nutzt, um Barcodes abzuscannen und sich Produktinformationen anzeigen zu lassen. Mit der Kamera des Smartphones funktionierte diese App im Test allerdings sehr langsam oder gar nicht, so dass nur bei einem von vier ausprobierten Barcodes überhaupt ein Ergebnis angezeigt wurde. Außerdem gibt es einen nemoPlayer zum Sortieren und Abspielen von Fotos, Musik und Videos. Wer mehr Applikationen haben möchte, findet davon reichlich im Android Market, teils kostenlos, teils kostenpflichtig.
Das Acer beTouch E400 hat mit UMTS, WLAN, GPS und dem Betriebssystem Android 2.1 Eclair auf den ersten Blick eine Menge Features an Bord. Die Umsetzung ist dabei allerdings nicht immer ganz so gelungen, wie sie sein sollte. Sowohl beim GSM-Netzempfang, als auch beim W-Lan ist die Empfangsstärke deutlich niedriger als bei anderen Geräten, die am gleichen Standort getestet wurden. Den Touchscreen hätte man sich, im Vergleich zum relativ großen Telefon, etwas größer gewünscht, und auch eine kapazitive Bedienbarkeit des Displays hätte dem E400 gut zu Gesicht gestanden. Nicht allzu erfreulich zeigte sich im Test auch die Aufnahmequalität der 3,2 Megapixel-Kamera und die teilweise ruckelige Menüdarstellung. Pluspunkte sammelte das Smartphone dagegen mit einer soliden Verarbeitung, der Möglichkeit über den Android Market zahlreiche Apps zu installieren, einem umfangreichen Lieferumfang und der Signalisierung verpasster Anrufe und Nachrichten über den blinkenden Startseiten-Button.
Pro
- A-GPS und UMTS
- Android 2.1 Eclair
- Signalisierung verpasster Anrufe und Nachrichten über LED
- Großer Lieferumfang
- Wechselcover
Contra
- Schlechte Empfangsstärke bei GSM und W-Lan
- Ruckelige Menü- und Browserdarstellung beim Scrollen
- Mittelmäßige Qualität von selbst aufgenommenen Fotos und Videos
- Abstürze der Kamerasoftware
- Touchscreen könnte im Verhältnis zum großen Smartphone größer sein