Das soll ein völlig neu designtes iPad sein? Auf den ersten Blick hat sich tatsächlich am Design kaum etwas verändert. Selbst die Frontkamera auf der Längsseite, die zuvor auf der schmalen Seite des Tablets angebracht war, ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Und trotzdem sagt Apple, man habe die neuen iPad-Modelle grunderneuert. Diese Änderungen dürften beim iPad Air aber vor allem mit seinem Innenleben zu tun haben. Das Verschieben der Kamera hat nämlich seinen Preis und die Apple-Ingenieure mussten tatsächlich die iPads von Grund auf neu konzipieren.
Der M2-Chip wird dem iPad Air jahrelang genügend Power bieten
Das neue iPad Air bekommt mit dem Apple M2 den Chip des alten iPad Pros (im Test bei nextpit.de) und selbst grafisch aufwendige Spiele oder Videoschnitt sind für das Apple-Tablet kein Problem. Mit dem M2 ist in jedem Falle sichergestellt, dass auch in ein paar Jahren die iPad Air von heute problemlos funktionieren und bei Systemupgrades mithalten können.
Während es eine 13-Zoll-Variante bisher nur für das Apple iPad Pro gab, bringen die Amerikaner in diesem Jahr ein großes Tablet auch als Air-Modell auf den Markt. Zugegeben: legt man das neue iPad Pro neben ein iPad Air, fallen einem die neuen OLEDs der Pro-Modelle sofort auf und erzeugen einen “Haben-Will”-Effekt. Wenn man aber nicht zwingend das Beste braucht, was Apple zu bieten hat, lässt sich mit dem iPad Air Geld sparen.
Die günstigste Einstiegsversion mit nunmehr 128 GByte gibt es jetzt für 699 Euro mit 11 Zoll großem Display und 949 Euro für die 13 Zoll große Variante. Im Vergleich dazu ruft Apple für die Pro-Versionen 1.199 Euro und 1.549 Euro auf.
Diese Nachteile musst du verdauen
Fangen wir erstmal mit den guten Nachrichten an: In diesem Jahr ist die Frontkamera endlich auf die Breitseite gewandert ist. Das klingt banal, aber wer mit einem Vorgänger-iPad schon mal Videokonferenzen abgehalten hat, weiß, wie schlimm sich die Perspektive angefühlt hat. Der Nachteil dabei ist, dass an der Stelle, an der die neue Kamera sitzt, zuvor die Ladevorrichtung des Apple Pencil war. Nun funktionieren alte Pencil nicht mehr mit den neuen iPads – und umgekehrt.
Der Vorteil des neuen Apple Pencil Pro: Er lässt sich zusammendrücken und kann so in vielen Apps ein neues Menü öffnen, mit dem sich Farben, Stifte und Werkzeuge schnell und unkompliziert aussuchen lassen. Außerdem ist nun ein weiterer Sensor verbaut, der die Rotation des Stiftes registriert. Damit lässt sich der Stift nun noch intuitiver nutzen.
Der zweite Nachteil im Vergleich zum iPad Pro ist ganz klar das fehlende Face ID. Stattdessen setzt Apple beim iPad Air weiterhin auf Touch ID via Fingerabdrucksensor im An-Aus-Taster des Tablets.
Kein Netzteil und keine SIM-Karte
Und als Letztes gibt es da noch einige Dinge, auf die Apple zukünftig verzichtet und man vielleicht nach dem Auspacken verzweifelt sucht. Einerseits verzichtet Apple zukünftig innerhalb der EU und des UK auf ein Netzteil zum Laden der Tablets. Im Karton befindet sich lediglich ein USB-C-Kabel. Ich persönlich begrüße es. Immerhin stapeln sich bei mir in meinen Schubladen Netzstecker, die ich aufgrund ihrer mehrfachen Redundanz nie verwende. Wer aber keines zuhause hat, könnte sich erstmal wundern – und dann ärgern.
Und außerdem gibt es andererseits zukünftig keinen SIM-Card-Slot mehr. Stattdessen setzt Apple voll auf eSIMs. Wiederum finde ich dieses Vorgehen gut und nachvollziehbar. Eine eSIM ist so viel praktischer und schneller verfügbar, als physische SIM-Karten. Allerdings dürften nicht alle Menschen meine Freude teilen. Immerhin gibt es noch immer eine Reihe von Mobilfunkanbietern, die die virtuellen SIM-Karten für Mobilfunktarife noch gar nicht unterstützen.
Fazit: Das iPad Air ist für viele Menschen der perfekte Rechner
Das neue iPad Air dürfte für eine Menge Menschen ein perfekter “Daily Driver” sein. Denn Apple ist mit seinen Neuerungen die perfekte Mitte zwischen dem normalen iPad und der Pro-Variante gelungen. Wer ab und an mal auf der Couch surfen, und hier und da mal eine Mail oder Nachricht verschicken will – der sollte nicht zum iPad Air greifen. Stattdessen bietet sich hier für günstigere 429 Euro das Standard-iPad an. Das ist immerhin 150 Euro günstiger als noch im vergangenen Jahr.
Wer aber gerne kreativ mit dem Apple Pencil arbeiten möchte, das wirklich praktische Magic Keyboard unter seinen Fingern haben will, deutlich mehr Power braucht oder nicht auf ein 13-Zoll-Display verzichten möchte, der ist mit dem Apple iPad Air perfekt aufgehoben. Alles in allem macht man so mit dem Kauf eines iPad Airs nichts falsch und wird damit viele Jahre sehr gut zusammenarbeiten können.