Poco X3 NFC im Test: So schlägt sich der Preisbrecher im Alltag

7 Minuten
120 Hertz Display, Snapdragon-Prozessor und ein großer Akku. Für rund 200 Euro bekommt man beim Poco X3 NFC einiges geboten. Doch kann der neue Preisbrecher auch im Alltag überzeugen? Wir haben das Smartphone ausführlich getestet.
Poco X3 NFC Titelbild
Bildquelle: Timo Brauer
Poco ist ähnlich wie Redmi eine Untermarke von Xiaomi. Der Hersteller will so verschiedene Zielgruppen besser ansprechen können. Redmi bedient die Einsteiger- und Mittelklasse, Xiaomi die gehobene Mittelklasse und das Highend-Segment. Unter der Marke Poco will man durch besonders niedrige Preise punkten. Bisher gab es von Poco nur sogenannte "Flaggschiff-Killer", also top-ausgestattete Smartphones zu einem vergleichsweise günstigen Preis. So zum Beispiel das Poco F2 Pro. Nun versucht man sich an einem neuen Preisbereich. Für 200 Euro lesen sich die technischen Daten des Poco X3 NFC wirklich beindruckend. Und auch optisch macht das Gerät keinen schlechten Eindruck. Zwar bestehen Rückseite und Rahmen aus Kunststoff, sind aber wie von Xiaomi gewohnt tadellos verarbeitet. Ein auffälliges Designelement ist der "Rallye-Streifen" mit großem Poco-Logo auf der Rückseite. Persönlich gefällt mir dieses optische Element gut, jedoch habe ich hier auch einige gegenteilige Stimmen gehört. Mit dem mitgelieferten durchsichtigen Case ist die Rückseite weiterhin sichtbar. Ein Fingerabdrucksensor befindet sich an der Seite des Smartphones und ist in den Power-Button integriert. Dieser reagiert wie gewohnt schnell und zuverlässig. Durch die Integrierung im Powerbutton ist das Smartphone beim Aktivieren immer automatisch entsperrt und kann direkt genutzt werden. Auch wenn das Smartphone flach auf einem Tisch liegt ist das Entsperren mit einem Finger kein Problem.

120 Hertz für unter 200 Euro

Das verbaute Display fällt vor allem durch seine schnelle Bildwiederholrate auf. Ein 120 Hertz Panel für unter 200 Euro gibt es bei keinem anderen Hersteller. Durch diese schnellere Bildwiederholrate wirken alle Animationen flüssiger und angepasste Spiele profitieren ebenfalls.
Poco X3 NFC Display
Das Poco X3 NFC bietet ein großes und schnelles Display
Mit seinen 6,67 Zoll ist das LC-Display so groß wie die meisten Xiaomi-Smartphones in diesem Jahr und bietet eine Auflösung von 1.080 x 2400 Pixeln. Dies entspricht einer Pixeldichte von 395 ppi. Dank voller Widevine L1 Zertifizierung kannst du Youtube, Netflix und Co in Full-HD-Qualität schauen. Alles wirkt gestochen scharf und die Farben werden realistisch dargestellt. Die Blickwinkel gehen in Ordnung, die Helligkeit nimmt bei einem schrägen Blick auf das Display jedoch sichtbar ab. Die Display-Ränder sind relativ dünn gehalten. Lediglich an der Unterseite fallen sie etwas breiter aus. Geschützt wird die gesamte Vorderseite durch Gorilla Glass 5. Eine Schutzfolie ist bereits ab Werk montiert. Die Frontkamera ist in einem kleinen Loch am oberen Bildschirmrand untergebracht und stört bei der alltäglichen Benutzung kaum.

Poco X3 NFC ist schnell aber ohne 5G

Im Poco X3 NFC steckt der neue Snapdragon 732G. Hierbei handelt es sich um eine überarbeitete Version des Snapdragon 730G mit circa 5 Prozent mehr Leistung. Im Test liefert das Poco X3 NFC mit seinen 6 Gigabyte RAM eine gute Performance ab und erreicht einen Antutu-Score von 282.546. Im Alltag sind uns weder beim alltäglichen Benutzen von Instagram, WhatsApp, Surfen im Web oder anderen Aufgaben Probleme aufgefallen. Einzig beim Öffnen des Google-Feeds auf dem Homebildschirm kam es gelegentlich zu einem kleinen Ruckeln. Das ist jedoch auch bei teureren Smartphones gelegentlich der Fall. Für Spiele ist die Performance hingegen mehr als ausreichend. Insbesondere an das 120 Hertz Display angepasste Spiele wie Modern Combat Versus oder Asphalt 9 machen hier wirklich Spaß. Der Arbeitsspeicher misst bei allen Speicherausstattungen satte 6 Gigabyte, wodurch das Smartphone auch für die Zukunft gut gerüstet ist. Der interne Speicher von 64 oder 128 Gigabyte kann zwar per MicroSD-Karte erweitert werden, hierbei geht jedoch die Dual-SIM Funktionalität verloren. Mit WiFi 5 (ac) und Bluetooth 5.1 sind die Funk-Schnittstellen des Poco X3 NFC auf dem neusten Stand. Sehr praktisch ist auch der integrierte Infrarot-Port mit dem wir im Test nicht-smarte Geräte wie Fernseher, Klimaanlagen und ein Küchenradio steuern konnten. Der neue Funkstandard 5G ist nicht an Bord. Das ist aktuell nicht wirklich schlimm, da 5G bisher nur in wenigen Mobilfunkverträgen inkludiert ist und das Netz nur an wenigen Orten überhaupt vorhanden ist. Wenn dir 5G bereits jetzt wichtig ist, kannst du zum beinahe baugleichen Xiaomi Mi 10T lite mit einem anderen Prozessor und 5G-Support greifen oder auf das Redmi 9T warten. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="6817" product_post_id="544436" template="general" affiliate=""]

Software des Poco X3 NFC ist Xiaomi-typisch

Auf dem Poco X3 NFC läuft Xiaomis eigene Software-Oberfläche MIUI 12. Diese unterscheidet sich optisch deutlich von normalem Android bietet aber zahlreiche Optionen zur Personalisierung.
Poco X3 NFC Display
Die UI ist recht bunt aber vielseitig anpassbar
Mit Android 10 und dem Sicherheitspatch von November ist das Poco X3 NFC recht aktuell unterwegs. Updates erscheinen bei Xiaomi nach keinem festen Zeitplan, alle ein bis zwei Monate kann man jedoch mit einem der wichtigen Sicherheitsupdates rechnen. Ein Update auf Android 11 wird aktuell intern getestet und sollte bald veröffentlicht werden. Durch die Abkopplung von MIUI- und Android-Versionen kommen neue Features oftmals früher als bei anderen Herstellern. Außerdem gibt es auch für ältere Smartphones ohne die aktuelle Android-Version weiterhin Updates von MIUI mitsamt neuer Features.

Kamera: Nur für den Tag

Bei der Kamera macht sich der günstige Preis des Smartphones am deutlichsten bemerkbar. Mit High-End Smartphones kann das Poco X3 NFC logischerweise nicht mithalten. Vergleichen mit Smartphones im selben Preisbereich schlägt es sich jedoch gut. Das Kamera-Modul auf der Rückseite steht relativ weit hervor. Durch die gerade Anordnung in der Mitte des Gehäuses wackelt das Smartphone jedoch weniger auf dem Tisch als andere Modelle. Diese Kameras hat Xiaomi beim Poco X3 NFC verbaut:
  • Hauptkamera: 64 Megapixel; 75° Sichtfeld; f/1,9 Blende
  • Weitwinkel-Kamera: 13 Megapixel; 119° Sichtfeld; f/2,2 Blende
  • Makro-Kamera: 5 Megapixel; 4 cm Abstand; f/2,4 Blende
  • Tiefensensor mit 2 Megapixeln
Poco X3 NFC Kamera
Die Kamera des Poco X3 NFC
Durch die hohe Megapixel-Anzahl kann das Poco X3 NFC bei schönem Wetter und ausreichend Licht scharfe und sehr detailreiche Fotos aufnehmen. Mithilfe der Pixel-Binning Technologie werden standardmäßig vier Pixel zu einem zusammengefasst, wodurch die 64 Megapixel Kamera lichtstärkere Fotos mit 16 Megapixeln aufnehmen kann. Bei schlechteren Lichtbedingungen kommt es jedoch insbesondere am Rand des Motivs zu Unschärfen, die jedoch nur am PC-Monitor und nicht auf dem Smartphone-Display auffallen.

Akku: Gute Laufzeit trotz 120 Hertz

Die Akkukapazität von günstigen Smartphones ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Mit seinen 5.160 Milliamperestunden ist das Poco X3 NFC hier keine Ausnahme und gut ausgestattet. Im Laufe meines Tests hatte ich nie Probleme mit dem Smartphone durch den Tag zu kommen. Und das trotz hoher Bildschirmhelligkeit und 120 Hertz Bildwiederholrate. Bei moderater Nutzung und Verzicht auf die schnellere Bildwiederholrate sind auch problemlos zwei Tage drin.
Poco X3 NFC Anschlüsse
USB-C und Kopfhörerbuchse - Alles vorhanden
Aufgeladen wird wie mittlerweile selbstverständlich über einen USB-C Port. Mit dem mitgelieferten 33 Watt Netzteil dauert ein kompletter Ladevorgang nur etwas mehr als eine Stunde.

Fazit: Poco X3 NFC ist für den Preis ungeschlagen - noch

Mit seinem Preis von 189 Euro ist die Ausstattung des Poco X3 NFC derzeit ungeschlagen gut und wird von uns mit einem "Preis-Tipp" ausgezeichnet. Poco X3 NFC Preistipp Siegel Das Display überzeugt mit seiner schnellen Bildwiederholrate von 120 Hertz und der verbaute Snapdragon 732G Prozessor sorgt für genügend Leistung auch bei anspruchsvolleren Aufgaben. Abgerundet wird das Gesamtpaket von einem schnellen und zuverlässigen Fingerabdrucksensor und Extras wie einer Benachrichtigungs-LED und einem Infrarot-Port. Pros des Poco X3 NFC im TestPoco X3 NFC Testsiegel mit 4 von 5 möglichen Sternen
  • 120 Hertz Display
  • viel Leistung für den Preis
  • günstiger Preis
Contras des Poco X3 NFC im Test
  • kein 5G
  • Hybrid-Slot (Speichererweiterung oder Dual-SIM)
* Vielen Dank an TradingShenzhen, die uns das Smartphone für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt haben.

Alternativen zum Poco X3 NFC

Eine insgesamt besser ausgestattete Alternative zu einem vergleichbaren Preis gibt es nicht. Viele sind jedoch auf der Suche nach einem kleineren Smartphone. Ein solches ist das Galaxy A41 von Samsung. Mit seinen 6,1 Zoll ist das Smartphone deutlich kompakter und über 50 Gramm leichter als das Poco X3 NFC. Dafür musst du jedoch auf einen großen Akku verzichten und mit einer eher unterdurchschnittlichen Akkulaufzeit leben. Beim Display verzichtet Samsung auf eine schnelle Bildwiederholrate und stabiles Gorilla Glas. Dafür gibt es aber ein schöneres AMOLED-Panel und ein Fingerabdrucksensor unter dem Display. Auch kannst du zwei SIM-Karten und eine Speichererweiterung verwenden. Der verbaute MediaTek Helio P65 Prozessor bietet deutlich weniger Leistung und ebenfalls kein 5G.  

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Mitreden

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Kb

    Ein Fehler hat sich im Bericht eingeschlichen: Speichererweiterung ist beim Poco X3 NFC vorhanden

    Antwort
  2. Nutzerbild Looper92

    Das Handy verfügt sehr wohl über die Möglichkeit einer Speichererweiterung über Micro SD. Der Contra Punkt ist somit nicht korrekt. Die Erweiterung ist über den Hybrid Slot möglich.

    Antwort
  3. Nutzerbild Timo Brauer inside digital Team

    Hallo Looper, das ist natürlich korrekt. Im Test schreibe ich:
    „Der interne Speicher von 64 oder 128 Gigabyte kann zwar per MicroSD-Karte erweitert werden, hierbei geht jedoch die Dual-SIM Funktionalität verloren.“
    Bei den Contra-Punkten ist das jedoch etwas missverständlich ausgedrückt. Ich passe das gleich mal an 🙂

    Antwort

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