Realme 9 im ersten Test: Günstiges Handy mit interessanten Highlights

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Realme hat im Rahmen seines Vorstellungsevents gleich drei neue Geräte vorgestellt – das Realme 9, das Realme 9 5G und das Realme Pad Mini. Wir haben einen genauen Blick auf die LTE-Variante des Realm 9 geworfen.
Realme-Smartphone
Realme 9 im TestBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Während manche Smartphone-Käufer lediglich auf das Datenblatt achten und genauso wie John Hammond aus Jurassic Park keine Kosten scheuen, legen andere mehr Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und genau hier scheinen die Entwickler des Realme 9 angesetzt zu haben. Das Handy wird sicherlich keine Rekorde brechen. Doch dafür ist es ziemlich günstig und einige technische Highlights sind ebenfalls mit an Bord. Wir haben uns die Vor- und Nachteile des Realme 9 im ersten Test genauer angesehen.

Technische Daten des Realme 9

Auf den ersten Blick ist das 6,4 Zoll große AMOLED-Display (1.080 x 2.400 Pixel) des Realme 9 nicht sonderlich beeindruckend. Das ändert sich jedoch, wenn man die Bildwiederholrate betrachtet. Diese beträgt 90 Hz und stellt damit in dieser Gewichtsklasse eine Besonderheit dar. Denn der Standard liegt bei 60 Hz. Betrieben wird das Gerät indes mit einem Qualcomm Snapdragon 680-Prozessor, welcher seinerseits von wahlweise 6 oder 8 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Der Hauptspeicher beträgt stets 128 GB, lässt sich jedoch bequem mittels Micro-SD-Karte um weitere 256 GB erweitern. Und das, ohne die Dual-SIM-Funktion zu beeinträchtigen.

Nun zur Kamera: Diese stellt ein Highlight des günstigen Smartphones dar, da Realme hier auf den Samsung-Sensor ISOCELL HM6 setzt, welcher eine Auflösung von 108 Megapixeln (f/1.75) mit sich bringt. Der große Vorteil der Technologie: Binning. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich ein Verfahren, im Rahmen dessen neun Pixel zu einem einzelnen Pixel verschmolzen werden. Dieser ist seinerseits entsprechend deutlich größer und sorgt für besser belichtete Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen. Bei den restlichen beiden Sensoren der Hauptkamera handelt es sich um einen 8 Megapixel-Weitwinkel-Sensor (120°, f/2.2) und einen 2 Megapixel-Makro-Sensor (f/2.4). Die Frontkamera löst derweil mit 16 Megapixeln auf (f/2.45).

In puncto Akku hat sich Realme ebenfalls nicht lumpen lassen und seinem Realme 9 trotz eines kleineren Displays und schwächeren Prozessors eine Akkukapazität von 5.000 mAh verpasst. Entsprechend dürfte die Laufzeit des Mobiltelefons recht hoch sein. Und das Ladegerät mit 33 Watt Ladeleistung erledigt den Rest.

Ansonsten unterstützt das Smartphone jeweils die vorletzten Übertragungsstandards, als da wären: LTE respektive 4G und Wi-Fi 5 (2,4 und 5 GHz). Ein Otto Normalverbraucher dürfte sich daran im Alltag jedoch nicht stören – oder überhaupt einen Unterschied bemerken.

Realme 9: Der erste Eindruck

Die Optik des Realme 9 wird sicherlich keine Kreativitätspreise gewinnen können, doch das muss sie auch nicht. Denn der klassische Look steht dem neuen Smartphone ziemlich gut zu Gesicht. Ferner müssen Nutzer nicht darauf achten, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Dafür sorgt bereits das Gehäuse selbst – zumindest auf der Rückseite. Unterhalb des Bildschirms befindet sich ein ziemlich breiter und beinahe nicht mehr zeitgemäßer Gehäusestreifen. Demzufolge beträgt das Gehäuse-Display-Verhältnis „lediglich“ 90,8 Prozent.

Leistungstechnisch befindet sich das Realme 9 auf einem guten, wenngleich alles andere als überragenden Niveau. Wir haben das Smartphone durch den Benchmark-Parkour von AnTuTu gejagt. Dabei erreichte das Gerät eine Wertung von 290.523 Zählern. Zum Vergleich: Aktuelle Leistungsmonster haben bereits die 1.000.000-Marke geknackt. So viel Leistung wird jedoch nur für etwa äußerst fordernde 3D-Spiele oder Video-Rendering benötigt. Im Alltag reicht die Leistung des Realme 9 für so ziemlich jede App aus.

Bloatware und Klinkenbuchse

Apropos Apps: Neben den üblichen vorinstallierten Google-Apps sowie den Anwendungen des Herstellers, ist auf dem neuen Realme-Handy ab Werk auch sogenannte Bloatware installiert. Dabei handelt es sich um werbliche Drittanbieter-Apps wie Booking.com, Tile Master 3D und TikTok. Natürlich lassen sich diese ohne größeren Aufwand wieder deinstallieren, doch ihre bloße Anwesenheit auf einem nagelneuen und „unbefleckten“ Smartphone kann dennoch etwas störend sein. Dafür bietet das Gerät eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für kabelgebundene Kopfhörer und einen unter das Display platzierten Fingerabdrucksensor.

Das Highlight des Realme 9 dürfte, mit Blick auf das Datenblatt vor allem, der bereits erwähnte Kamerasensor darstellen. Wir haben ein paar Testfotos mit dem Sensor geschossen, waren am Ende jedoch nicht sonderlich überzeugt. Das liegt jedoch weniger an dem Sensor selbst, sondern an der Software-Unterstützung. Diese sorgte in ihrem Bestreben, die Bilder etwas aufzupolieren, dafür, dass die Farben extrem knallig und unnatürlich wirken. Zudem lässt die HDR-Funktion zu wünschen übrig. Doch für einen Gelegenheitsfotografen dürfte die Kameraleistung dennoch vollkommen ausreichen. Zumal sich die KI-Szenenerkennung mit nur einem Klick wieder ausschalten lässt.

Preis-Leistung im Ersteindruck

Das Realme 9 ist, wie bereits erwähnt, in zwei Speichervarianten verfügbar: mit 6 und 8 GB Arbeitsspeicher. Erstere kann dabei für knapp 280 Euro gekauft werden, während die teurere Variante rund 300 Euro auf die Preiswaage legt. Angesichts der Vorzüge des Realme 9 sind diese Kaufpreise gerechtfertigt – zumal das Gerät aufgrund des Android-typischen Preisverfalls recht schnell zu einem geringeren Preis auftauchen dürfte. Wer nicht warten möchte, kann derweil auch zu dem zeitgleich vorgestellten Realme 9 5G greifen. Dieses bietet den Übertragungsstandard 5G, einen etwas leistungsstärkeren Prozessor (Snapdragon 695) sowie eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Dafür ist lediglich eine 50-Megapixel-Kamera an Bord und die Ladeleistung beträgt 18 Watt. Kostenpunkt: rund 260 bis 280 Euro (4 GB + 64/128 GB).

Fazit

Das Realme 9 bietet neben dem 90 Hz-Display und der 108 Megapixel-Hauptkamera keine großen Stärken – herausstechende Schwächen allerdings ebenfalls nicht. Und das ist der Knackpunkt. Denn für nur 280 bis 300 Euro erhalten Käufer ein schönes Gesamtpaket samt Dual-SIM, einem Micro-SD-Karten-Slot, einem 3,5-Millimeter Klinkenanschluss und einer Akkukapazität von 5.000 mAh. In Sachen Preis-Leistung ist das Realme 9 somit auf einem exzellenten Niveau.

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