Bei dem RedMagic 7 handelt es sich um eines der wenigen echten Gaming-Smartphones, die gegenwärtig auf dem Markt erhältlich sind. Die Hauptvoraussetzung für ein Gaming-Handy ist dabei, dass die Rechenleistung stimmt. Doch neben Schnelligkeit müssen noch mehrere weitere Faktoren erfüllt werden. Wir haben das RedMagic 7 auf Herz und Nieren getestet, und verraten, wie gut das Mobiltelefon wirklich ist – auch abseits der Gaming-Qualitäten.
Einzelne Wertungen im Detail:
- Gehäuse: 3,5 von 5 Sternen
- Display: 4,5 von 5 Sternen
- Ausstattung: 4,5 von 5 Sternen
- Kamera: 3,5 von 5 Sternen
- Software: 4,5 von 5 Sternen
- Akku: 3,5 von 5 Sternen
Nubia RedMagic 7 im Test: Das schnellste Handy der Welt
Das RedMagic 7 wird in Europa in drei Varianten und Farben verkauft: Als Obsidian-Version (12+128 GB), als Pulsar-Modell (16+256 GB) und als durchsichtige Supernova-Ausführung (18+256 GB). Wir haben letztere in die Finger bekommen und befassen uns im Test folglich mit dem leistungsstärksten RedMagic 7. Dieses wird mit einem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1-Prozessor betrieben und erreicht eine für ein Android-Smartphone schier überwältigende Rechengeschwindigkeiten. So erhielt das Handy im Benchmark-Test von AnTuTu die höchste Wertung, die wir bisher gemessen haben: 1.045.286 Zähler. Damit katapultierte sich das Gaming-Mobiltelefon an die Spitze unserer Liste der schnellsten Smartphones.
Das Handy selbst ist derweil überdurchschnittlich groß, was sich auch auf den Komfort beim Spielen auswirkt. Dafür misst das verbaute AMOLED-Display satte 6,8 Zoll (1.080 x 2.400 Pixel) – Nutzer müssen also selbst wissen, ob ihnen ein großes Display oder ein handliches Design wichtiger ist. Ersteres bietet derweil eine Bildwiederholrate von 165 Hertz. Zum Vergleich: Die meisten Mobiltelefone bieten „lediglich“ 60 Hz und selbst neuere Oberklasse-Geräte ragen selten über 120 Hertz hinaus. Folglich ist die Frequenz des Nubia-Geräts technisch gesehen ein wahres Highlight. Allerdings eines, dessen Vorteile für das bloße Auge größtenteils unsichtbar bleiben. Im Gegensatz zum in den Bildschirm integrierten Fingerabdrucksensor, der sich auch zum Messen der Herzfrequenz verwenden lässt. Interessant ist auch, dass das Gehäuse des Testgeräts teilweise durchsichtig ist und einige interessante Einblicke offenbart; vor allem auf einen mechanischen und farbenfrohen Lüfter (später mehr dazu).
In Sachen Konnektivität ist das RedMagic 7 mit seinem High-End-Prozessor auf einem hohen Niveau. Sowohl der aktuelle Übertragungsstandard 5G als auch Wi-Fi 6 (IEE 802.11ax) stehen dem Nutzer zur freien Verfügung. Als Betriebssystem dient dabei Googles Android 12, überzogen von der hauseigenen Nutzeroberfläche RedMagic OS 5.0.
Kamera
Das Hauptkamera-Modul des RedMagic 7 besteht aus drei Sensoren: Einem Standard-Sensor mit einer Auflösung von 64 Megapixeln und einer Blendenzahl von f/1.8, einem Weitwinkel-Sensor mit 8 Megapixeln (f/2.2) und einem Makro-Sensor mit 2 Megapixeln (f/2.4). Die einzige Frontkamera löst derweil mit 8 Megapixeln auf (f/2.0). Eine physische Bildstabilisierung (OIS) ist jeweils nicht vorhanden.
Unser Kameratest ergab, dass Hobbyfotografen mit dem Hauptsensor durchaus glücklich werden können (siehe Fotos 1 bis 4). Die Qualität des Weitwinkel-Sensors fällt derweil bescheidener aus (siehe Fotos 5 bis 8) und bei Makro-Aufnahmen empfiehlt es sich, die 64-Megapixel-Auflösung des Hauptsensors einzuschalten und nachträglich heranzuzoomen (siehe Foto 9). Die Frontkamera liefert derweil ebenfalls eher zweckmäßige Bilder (siehe Foto 10), wobei Gaming-Smartphones so gut wie immer eine eher mittelprächtige Kamera bieten. Schließlich liegt der Fokus auf einem anderen Bereich.
Akku
Die Akkukapazität des RedMagic 7 ist mit 4.500 mAh zwar immer noch auf einem passablen, allerdings angesichts der Größe des Mobiltelefons nicht mehr auf einem guten Level. Und das spiegelt sich auch in unserem Akkutest wider – durchgeführt mit der Anwendung PCMark. Dabei wird eine durchgehende Handynutzung simuliert, bis die Akku-Anzeige von 100 auf 20 Prozent gesunken ist. Die dafür benötigte Zeit betrug beim RedMagic 7 7 Stunden und 27 Minuten. Ein eher durchschnittlicher Wert.
Das Ergebnis lässt sich wohl teilweise auf den Lüfter zurückführen, der trotz eingeschalteter „intelligenter Anpassung“ kontinuierlich arbeitete. Andererseits haben wir die Bildwiederholrate mit Blick auf eine nicht vorhandene automatische Anpassung auf 120 Hz und damit nicht auf das Maximum gesetzt. Dabei gilt: Je höher die Bildwiederholrate, desto höher der Energiebedarf.
Einen allzu großen Nachteil stellt die Akkulaufzeit allerdings dennoch nicht dar. Denn das Nubia-Smartphone unterstützt eine Schnellladefunktion mit einer Ladeleistung von 65 Watt. Damit soll sich das Gerät laut Herstellerangaben in nur 25 Minuten komplett laden lassen. Wir konnten die Ladegeschwindigkeit mangels eines passenden Netzteils allerdings nicht testen.
RedMagic 7, das Gaming-Smartphone
Wie bereits erwähnt, Rechenleistung ist ein wichtiges Merkmal eines Gaming-Handys, doch sie ist nicht alles. Zu den weiteren Merkmalen gehören besondere Hard- und Software. Das RadMagic 7 verfügt über beides – angefangen mit dem Klassiker: Schultertasten. Diese befinden sich an der Seite des Smartphones und lassen sich im horizontalen Modus mit den Zeigefingern bedienen. Sie entsprechen den R1- und L1-Tasten auf einem Controller und können im Eifer des Gefechts den Ausschlag geben. Dabei lassen sich die Schultertasten mit jedem beliebigen Bereich auf dem Display verknüpfen, und auch unterschiedliche Druckmodi wie langer Druckvorgang oder Mehrfachklickvorgang sind möglich.
Darüber hinaus bietet das RedMagic 7 gleich zwei spezielle Gaming-Software-Pakete. Über eine physische Slider-Taste an der Seite des Smartphones lässt sich etwa ein RedMagic Spielraum öffnen, der sowohl die Spielbibliothek als auch Statistiken und allgemeine Einstellungen beherbergt. Im Spiel selbst kann derweil ein weiteres Menü jederzeit geöffnet werden. Hier finden sich weitere Einstellungen, wie etwa die für den Lüfter und die Bildwiederholrate, aber auch – und das ist besonders interessant – Plug-ins, die Gamern mit beispielsweise einem Makro oder einer Zielunterstützung aushelfen.
Bleibt noch der bereits aufgeführte mechanische Lüfter. Dieser schaltet sich ein, wenn er benötigt wird, oder der Smartphone-Besitzer es so möchte, und unterstützt das ausgeklügelte Kühlsystem mit einer kalten Brise. Wobei Brise hier möglicherweise nicht das richtige Wort ist, denn die dazugehörige Drehzahl beträgt wie schon beim Vorgängermodell, dem RedMagic 6S Pro, 20.000 Umdrehungen pro Minute. Zeitgleich stellt der eingeschaltete Fan auch einen echten Blickfang dar, denn er leuchtet in RGB-Farben durch das durchsichtige Gehäuse hindurch.
Schwächen des RedMagic 7
Das RedMagic 7 verfügt über viele Stärken, doch natürlich gibt es auch Schwächen – allen voran die fehlende IP-Zertifizierung. Wobei das neue Nubia-Gerät eines der wenigen Smartphones ist, bei dem das Fehlen eines Schutzes gegen Staub und Wasser Sinn ergibt. Stichwort: Lüfter. Ferner ist eine Speichererweiterung mittels Micro-SD-Karte nicht vorgesehen, die Anzahl der zusätzlichen (Schulter-)Tasten beschränkt sich auf zwei, es tauchen immer wieder nicht in die deutsche Sprache übersetzte Fenster auf und die maximale Helligkeit des Displays beschränkt sich auf „lediglich“ 700 Nits. Zum Vergleich: Werte weit jenseits der 1.000-Marke stellen heutzutage keine große Seltenheit mehr dar.
Eine weitere Schwäche würde bei jedem anderen Mobiltelefon als Stärke gelten. So verbaute der Hersteller eine 3 Millimeter-Klinkenbuchse für kabelgebundene Kopfhörer; diese befindet sich jedoch am Kopfende des Handys. Im Querformat ist der Anschluss folglich unbrauchbar, was für ein Gaming-Smartphone nicht gerade optimal ist. Dafür bietet das Gerät drei Mikrofone; sie alle zeitgleich zu verdecken, wäre daher kein leichtes Kunststück.
Fazit
In der Brust des RedMagic 7 schlagen zwei Herzen. Das eines Oberklasse-Smartphones und das einer Spielekonsole. Unsere Wertung von 4 Sternen spiegelt vor allem das erste Herz wider. Es zeigt das Bild eines extrem leistungsstarken Mobiltelefons mit einigen herausragenden Stärken, wie etwa einem mechanischen Kühler, einer Bildwiederholrate von 165 Hz und einer Schnellladefunktion mit 65 Watt Ladeleistung. Das Gesamtpaket ist dennoch nicht perfekt, denn etwa bei der IP-Zertifizierung oder bei der Kamera schwächelt das Nubia-Handy. Als mobile Spielekonsole beziehungsweise als echtes Gaming-Smartphone kann dem RedMagic 7 aktuell indes kaum ein anderes Mobiltelefon das Wasser reichen. Lediglich eine weitere Sensor-Taste auf der Rückseite würde nicht schaden und hätte das Portfolio veredelt.
Zurück auf den Boden der Tatsachen: Wirklich gut ist ein Smartphone nur, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Und das ist beim RedMagic 7 absolut der Fall. So kostet selbst das von uns getestete Modell mit 18 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Hauptspeicher „lediglich“ 799 Euro und damit deutlich weniger als ein vergleichbares Apple- oder Samsung-Gerät. Die 16+256 GB-Version legt derweil nur 729 Euro auf die Preiswaage und die 12+128 GB-Variante stellt mit einem Kaufpreis von 629 Euro ein wahres Schnäppchen dar. Hier kannst du das RedMagic 7 direkt beim Hersteller kaufen.
Pros des RedMagic 7:
- mechanischer Lüfter
- Leistung ohne Ende
- exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis
- 165 Hz-Display
Contras des RedMagic 7:
- mittelprächtige Akkulaufzeit
- keine IP-Zertifizierung
- nicht allzu helles Display
- durchschnittliche Kamera
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Sorry,günstig? mittelprächtige Akkulaufzeit
keine IP-Zertifizierung
nicht allzu helles Display
durchschnittliche Kamera
habe im Moment ein Xiaomi Redmi Note 9 Pro, bin damit noch sowas von zufrieden, liebäugel mit einem aus dieser Generation von Xiaomi und das zu einem unschlagbaren Preis und werde auch mit diesem viel Spaß haben. Preise haben irgendwo eine Grenze…