Mit dem provokanten Slogan “Treib’s doch bunt!” bewirbt Nokia sein preisgünstiges Mittelklasse-Smartphone Lumia 620. Tatsächlich täuscht die schillernde Hülle mit Zweifarbeneffekt leicht über das für ein Windows Phone gut bestückte Innere des Smartphones hinweg. Ebenso wie das ausstattungsmäßig vergleichbare HTC 8S wird das Lumia 620 von einem Zweikern-Prozessor angetrieben, kommt jedoch mit einem 3,8 Zoll- anstatt mit einem 4 Zoll-Screen daher. Allerdings liegt es mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 269 Euro auch gute 30 Euro unter dem HTC-Gerät. Wie sich das Nokia Lumia 620 im Vergleich zum bereits zuvor getesteten Konkurrenten schlägt, verrät der Praxistest auf inside-digital.de.
Das Lumia 620 wird in einer Nokia-typischen blauen Schachtel ausgeliefert, auf der sämtliche Farbvarianten des Smartphones abgebildet sind. Das Windows Phone selbst liegt in einer Pappschale, darunter das Zubehör, zu dem eine Kurzanleitung, der 1300 mAh Li-Ion Akku, ein USB-Kabel mit passendem Netzteiladapter sowie ein Stereo-Headset mit recht großen, runden Ohrstöpseln gehören. Eine MicroSD-Karte wird trotz Erweiterungsmöglichkeit nicht mitgeliefert, was allerdings aufgrund des 8 Gigabyte großen internen Speichers zu verschmerzen ist. Eine ausführliche Bedienungsanleitung befindet sich direkt auf dem Telefon.
Durch die Zweifarboptik hebt sich das Lumia 620 ganz klar von seiner Konkurrenz ab. Der Effekt kommt dadurch zustande, dass sich über einem undurchsichtigen Cover ein transparenter Überzug in einer anderen Farbe befindet. Beim Testmodell beispielsweise ist die untere Farbschicht gelb und der durchscheinende Überzug grün. Es gibt außerdem noch fünf weitere Farbkombinationen.
Die komplette Rückseite stellt zugleich den Akkudeckel dar. Dieser lässt sich entfernen, indem man auf die rückseitig liegende Kameralinse, in einer Aussparung des Coves, Druck ausübt und gleichzeitig die Rückseite vom Gehäuse abhebt. Der Steckplatz für eine MicroSD-Karte liegt neben der Akkuhalterung. Zum Einlegen der MicroSim-Karte ist das vorherige Entfernen des Akkus nötig, da diese durch einen kleinen Einschub im Akkufach gehalten wird. Die Rückseite ist aufgrund der zwei übereinandergelegten Schichten relativ dick und macht einen stabilen Eindruck. Insgesamt misst das Lumia 620 115.4 x 61.1 x 11 Millimeter und wiegt 127 Gramm.
Unter dem Display liegen drei Sensortasten für die Zurück-, die Homescreen- und die Suchfunktion. Die Symbole der Tasten werden bei Benutzung weiß beleuchtet. Über dem Screen sind neben einer Lautsprecheröffnung die Frontkamera-Linse, Sensoren und ein dezenter Nokia-Schriftzug angesiedelt. Eine Wipptaste für die Lautstärkereuglierung, die Ein-/Aus-/Sperrtaste und eine Kamerataste heben sich am rechten Geräterand durch ihre schwarze Farbgebung vom leuchtenden Untergrund ab. Die Tasten verfügen über einen straffen und gleichmäßigen Druckpunkt. An der unteren Geräteseite ist der MicroUSB-Slot angebracht, die Audio-Buchse befindet sich am oberen Geräterand.
Bei festerem Druck auf das Testhandy war zwischen der Front und dem Rückcover ein leichtes Ploppgeräusch zu vernehmen. Ansonsten wirkt das Nokia Lumia 620 aber sehr solide verarbeitet und liegt dank seiner abgerundeten Kanten angenehm in der Hand.
Die Sprachqualität bei Telefonaten wurde im Test von Gesprächspartnern auf der Festnetzseite als gut beschrieben. Auch der Gesprächsteilnehmer im Festnetz war auf der Handyseite sehr gut zu verstehen, allerdings klangen Stimmen leicht verzerrt. Die Lautstärke lässt sich sehr weit hochregeln. Dieses gilt nicht nur für Telefonate am Ohr, sondern auch für den Einsatz der Freisprecheinrichtung, die sich dadurch durchaus zur Nutzung in unruhiger Umgebung eignet.
Dank GSM-Quad-Band und UMTS-Quad-Band-Ausstattung kann man mit dem Nokia Lumia 620 fast überall auf der Welt telefonieren. Der Netzempfang erwies sich beim Testgerät in O2-Netzen auch in weniger gut ausgebauten Netzgebieten durchgehend als sehr gut.Für den SAR-Wert gibt der Hersteller 0,84 W/kg bei der Nutzung am Ohr an, was einen moderaten Wert darstellt. Ein optional hinzuschaltbarer Stromsparmodus hilft Akkuenergie zu sparen, indem er stromfressende Anwendungen und Netzverbindungen ausschaltet.
Auch bei deaktiviertem Stromsparmodus zeigte der 1300 mah-Akku im Test eine zufrieden stellende Laufzeit. So hielt die Kraftzelle beispielsweise zwei Tage bei aktiviertem WLAN und GPS inklusive moderater Nutzung von Kamera und Internet sowie einer halben Stunde Gesprächszeit durch. Bei intensivem Gaming oder Videoschauen muss das Telefon jedoch schon deutlich eher wieder an die Steckdose.
Das 3,8 Zoll große Display mit ClearBlack-Technologie und RGB-Streifenmatrix stellt bis zu 16777216 Farben in einer Auflösung von 480 x 800 Pixel dar. Sowohl in puncto Schärfe als auch bei der Farbdarstellung gibt es nichts auszusetzen. Auch bei genauem Hinsehen und Vergrößerungen ist kaum eine Treppchenbildung festzustellen. Schwarze Untergründe werden auch dann noch tief schwarz dargestellt, wenn die Displaybeleuchtung hochgeregelt ist.
Diese lässt sich automatisch oder manuell in drei Stufen den äußeren Lichtgegebenheiten anpassen. Direkt einfallende Sonne erschwert die Ablesbarkeit aufgrund der spiegelnden Display-Oberfläche leider dennoch. Bei indirekter Beleuchtung ist die Darstellung jedoch auch bei Seitenansicht noch sehr gut erkennbar.
Der Touchscreen des Testgerätes reagierte sehr sensibel, präzise und verzögerungsfrei auf die Fingereingabe. Ein gut funktionierender Lagesensor passt die Displayansicht in einigen Anwendungen in drei Richtungen an.
Die 5 Megapixel-Kamera auf der Rückseite verfügt über einen LED-Blitz und Autofokus. Über die Kamerataste oder das Kamera-Icon auf dem Startscreen lässt sich die Hauptkamera aktivieren. Einsatzbereit ist diese nach etwa zwei Sekunden. Der Fokus justiert sich bei leichtem Druck auf die Kamerataste. Durch vollständiges Durchdrücken wird der Auslöser betätigt. Dieser reagierte beim Testgerät blitzschnell in unter einer Sekunde. Beim Antippen des Displays lässt sich der Fokus auf einen gewünschten Punkt ausrichten und ebenfalls der Auslöser betätigen.
Es gibt im Kameramodus folgende Einstellungoptionen:
- Aufnahmen (Automatik, Nachtaufnahme, Nachtporträt, Sport, Hintergrundbeleuchtung)
- ISO (Automatik, 100, 200, 400, 800)
- Belichtungswert
- Weißabgleich (Automatik, Wolkig, Tageslicht, Leuchtstoff, Glühlampe)
- Bildverhältnis (16:9, 4:3)
- Fokus-Hilflicht (Ein-Aus)
- Blitz (Ein, Aus, Auto)
Bei optimalen Lichtverhältnissen aufgenommene Test-Fotos wiesen durchweg eine leichte trichterförmige Verzerrung zu den oberen Bildrändern hin auf. Da es sich beim Testgerät um ein Vorserienmodell handelte, ist nicht auszuschließen, dass dieser Fehler beim Verkaufsmodell bereits behoben ist. Farben wirkten weitestgehend natürlich und kräftig. Die Beleuchtung dürfte im Automatikmodus gerne etwas heller ausfallen. Zwar schienen die Fotos auf dem Vorschaubild häufig zunächst etwas kontrastreicher als auf der tatsächlichen Aufnahme, beim Betrachten auf dem Computermonitor war jedoch auch bei doppelter Vergrößerung einzelner Bildabschnitte kaum eine Treppchenbildung festzustellen.
Sehr gut gelangen Nahaufnahmen: Ab einer Entfernung von fünf Zentimetern zum Objekt wurden Details knackig scharf wiedergegeben. Getreu der Angaben auf der Produktseite des Smartphones leuchtete der LED-Blitz das Umfeld bis zu 3 Metern recht gut aus, bei weiter entfernt liegenden Motiven stellte sich Bildrauschen auf den Fotos ein.
Zur Bildoptimierung gibt es Apps, wie beispielsweise Bing Scan oder Intelligente Bilder, die sich kostenfrei und teilweise kostenpflichtig aus dem Store herunterladen lassen.Videos lassen sich in 720p oder WVGA-Qualität aufnehmen. Im Videomodus gibt es Einstellungsmöglichkeiten für den Weißabgleich und fortlaufenden Fokus.
Auf dem Handydisplay betrachtet, hinterließen die selbst aufgenommenen Videoclips in 720p einen guten Eindruck. Bemerkenswert war vor allen Dingen die schnelle Anpassung des Sensors an hellere oder dunklere Bildabschnitte. Auch bei schnellen Kameraschwenks gab es keine Kästchenbildung oder Verzerrungen.
Auf der Front ist zudem eine VGA-Kamera für Videochats angebracht, die eine recht ordentliche Videoqualität bietet.
Auf dem Nokia Lumia 620 läuft Windows Phone 8, das mit den gewohnten Live-Kacheln auf dem Startbildschirm sowie einem zweiten Startscreen mit Anwendungsliste daherkommt. Anwendungen lassen sich aus der Liste zum Sofortzugriff in das Kachelmenü ziehen. Für die Darstellung der Kacheln kann der Nutzer zwischen vielen verschiedenen Akzentfarben und drei Größen wählen, und auch der Hintergrund der Listenmenüs lässt sich schwarz oder weiß einfärben. Die variabel einstellbare Textgröße, erhöhter Kontrast sowie eine Bildschirmlupe erleichtern optional die Bedienung. Das so genannte aufmerksame Telefon beendet das Klingeln beim Hochheben des Handys oder Umdrehen auf die Displayseite und lässt das Telefon lauter klingeln, wenn es sich in der Tasche befindet.
Durch das linksseitige Streichen über den Sperrbildschirm öffnet sich optional eine spezielle Kinderecke. In der Kinderecke können Anwendungen, Videos, Spiele und Musik speziell für die jungen Windows Phone-Nutzer freigegeben werden. Auch eine elektronische Brieftasche, Windows Phone-typische Kontakte-, Nachrichten-, Spiele- Musik- und Video-Hubs befinden sich im Listenmenü. Firmware-Updates lassen sich direkt über das Handy herunterladen und installieren.
Ist das Nokia Lumia 620 verloren gegangen oder gestohlen worden, kann es über WindowsPhone.com angerufen, gesperrt oder gelöscht werden. Außerdem wird der Handy-Standort dort auf einer Karte angezeigt.
Wie bei Windows Phone üblich, wird auch beim Nokia Lumia 620 nicht die gesamte Displaybreite bei der Anzeige der virtuellen QWERTZ-Tastatur im Querformat ausgenutzt, da sich am Bildschirmrand eine breite Aussparung zum optionalen Einblenden der Statusbar befindet. Die einzelnen Tastenfelder werden dadurch unnötig verkleinert dargestellt. Allerdings lassen sich die Tasten mit normal dicken Fingern noch ganz gut treffen.
Zum Systemstart benötigt das Lumia 620 insgesamt 29 Sekunden. Das Scrollen durch Listeneinträge oder Blättern durch die Startseiten funktioniert sehr flüssig und weich. Apps werden nahezu verzögerungsfrei geöffnet.
Im AnTuTu Benchmark lag das Lumia 620 im Test mit 7341 Punkten fast gleichauf mit dem HTC 8S, das im Test auf inside-digital.de mit 7391 Punkten abschnitt. Im MultiBench 2 machte es eine noch bessere Figur als der HTC-Konkurrent und ließ andere Devices sowohl im CPU- als auch im Storage- und Graphics-Test weit hinter sich. In der Kategorie “Memory” lag es gleichauf mit HTC Radar, Nokia Lumia 800, 710 und 900 sowie dem Samsung Omnia W.
Sowohl kleinere Spiele wie Angry Birds als auch Gameloft-Spiele wie Asphalt 5 stellen für das Lumia 620 keine große Herausforderung dar.
Das Nokia Lumia 620 wartet sowohl mit HSPA+ als auch WLAN a/b/g/n und der Nahfunktechnologie NFC auf und stellt das HTC 8S diesbezüglich ganz klar in den Schatten, da dieses keinen a-Standard bei WiFi-Verbindungen und kein NFC bietet. Auch in puncto interner Speicher ist das Lumia 620 mit 8 Gigabyte, die sich durch MicroSD-Karten um bis zu 64 Gigabyte aufrüsten lassen, besser ausgestattet als das HTC-Device, bei dem der interne Speicher lediglich 4 Gigabyte groß ist. Gerade hinsichtlich der Tatsache, dass sich lediglich Musik, Videos und Fotos auf der externen Speicherkarte ablegen, Spiele und Apps jedoch nur im Telefonspeicher installieren lassen, kann es bei einem zu kleinen internen Speicher schon mal knapp werden.
Über den MicroSD-Anschluss lässt sich das Handy mit dem PC koppeln, außerdem ist eine Datenübertragung über Bluetooth 3.0 möglich
Der 1 Gigahertz große Dual-Core Snapdragon S4 Prozessor leistet gemeinsam mit einem 512 Megabyte großen Arbeitsspeicher gute Arbeit und sorgt für eine sehr flüssige Performance. Die Wärmeentwicklung bei längerem Gaming ist sehr gering und im tolerierbaren Bereich.
Zum Öffnen der inside-digital.de-Startseite in der klassischen Ansicht benötigte der Internet-Browser im Test bei WLAN-Verbindung 17 Sekunden, bei UMTS-Verbindung einige Sekunden mehr. Scrollen funktionierte, ebenso wie das Vergrößern oder Verkleinern von Seiteninhalten per Pinch-to-Zoom, butterweich - allerdings mussten bei ladeintensiven Seiten immer mal wieder Seiteninhalte nachgeladen werden, was aber relativ fix ging. Im Browser lassen sich mehrere Tabs auf einmal öffnen, Seiten versenden und auf Inhalte durchsuchen. Außerdem lässt sich der Browser in Handy- oder Desktopversion anzeigen. In den erweiterten Einstellungen gibt es Konfigurationsmöglichkeiten für die Bing-Suche, SmartScreen-Filter, Cookies, Links oder den Websitedatenspeicher. YouTube-Videos öffnen sich über ein Browser-Plugin im Mediaplayer.
In puncto Kartenmaterial und Navigationssoftware ist das Lumia 620 mit einen Nokia City-Kompass mit integrierter Fußgänger-Navigation, der HRS Hotel Suche, Nokia Karten und Nokia Drive+ Beta sehr gut ausgestattet. Dieses unterstützt die sprachgeführte Fahrzeugnavigation. Vor dem ersten Start der Navisoftware müssen jedoch zunächst noch fehlende Stimmdateien und gegebenenfalls Karten kostenlos heruntergeladen werden. Über den Handylautsprecher werden die gesprochenen Navigations-Anweisungen sehr laut wiedergegeben, so dass das Lumia 620 auch ohne Headset recht gut als Navi im Auto eingesetzt werden kann. Der Sat-Fix unter freiem Himmel dauerte im Test 7 Sekunden.
Der Musikplayer des Nokia Lumia 620 befindet sich im Musik+Video-Hub des Handys. In einer Bibliothek sind gespeicherte Musikstücke unter den Kategorien Songs, Genres, Playlists, Interpreten und Alben gespeichert. Über den Handylautsprecher wird Musik mit guter Klangfülle wiedergegen, lediglich Bässe dürften etwas besser zur Geltung kommen. Die Lautstärke lässt sich sehr stark hochregeln. Bei voll aufgedrehter Lautstärke neigen Höhen etwas zum Verzerren. Sattere Bässe gibt es beim Einsatz des mitgelieferten Headsets. Allerdings wirkt dieses ansonsten nicht besonders hochwertig und besonders die glatten und großen Ohrstöpsel rutschen sehr schnell aus der Ohrmuschel.
Im Musik- und Video-Hub findet man außerdem Zugriffsmöglichkeiten auf Nokia Musik inklusive Mix Radio zum kostenlosen Streamen von Musikstücken und -Mixen, Xbox SmartGlass, den Xbox Music Store und Music Pass sowie auf Podcasts.
Die Kalendertermine des Nokia Lumia 620 lassen sich mit dem Microsoft-Konto und Accounts weiterer Anbieter wie Google oder Facebook synchronisieren. Einem Termin können Daten wie Betreff, Ort, Kalender, Uhrzeit, Dauer, Erinnerung, Wiederholung, Status oder Teilnehmer hinzugefügt werden. Angezeigt wird der Kalender in Tages-, Agenda-, Aufgaben- oder Monatsansicht. Auch der Kontaktordner wird automatisch mit auf dem Smartphone eingerichteten Konten abgeglichen und zeigt Neuigkeiten aus sozialen Netzwerken wie Facebook ebenso an, wie Benachrichtigungen und Unterhaltungen im Chatroom. Außerdem lassen sich in einem Familienbereich Kalenderdaten, Fotos und Notizen teilen oder Unterhaltungen in einem Gruppenchat führen. Neue Kontakte können von vornherein den Accounts der verschiedenen Anbieter zugeordnet und mit Infos, wie beispielsweise Kontaktname, Telefon, E-Mail, Klingelton, Adresse, Geburtstag oder Website, versehen werden.
Auf dem Lumia 620 lassen sich Konten für Outlook, Hotmail, Nokia Konto, Nokia Mail, Yahoo! Mail, Google, Twitter, LinkedIn, Sina Weibo und weitere Anbieter von POP- und IMAP-Accounts anlegen.
Ein vorinstalliertes Office-Programm erlaubt das Öffnen und Bearbeiten von Tabellen, Text-Dateien und Präsentationen sowie den Zugriff auf in SkyDrive gespeicherte Dokumente. Auch ein Taschenrechner und Wecker sind auf dem Smartphone installiert. Zudem gibt es für Fans des witzig-garstigen Federviehs einen Angry Birds Roost, der Zugriffe auf Spieledownloads, Videos, Neuigkeiten, Klingeltöne und Hintergrundbilder sowie eine Angry Cam beinhaltet. Spiele können außerdem über einen Spiele Hub kostenfrei oder kostenpflichtig installiert werden, nachdem man sie vorher kostenlos getestet hat. Ebenso verhält es sich mit dem Store, der zahlreiche kostenlose oder kostenpflichtige Apps zum Download bereitstellt. Bereits auf dem Handy vorinstalliert sind World of Red Bull, n-tv, klickTel, der DB Navigator und kicker online, die sich auf Wunsch jedoch auch problemlos wieder deinstallieren lassen.
Optisch ist es reine Geschmackssache, ob man eher auf die abgerundeten Ecken und das außergewöhnliche Design des Nokia Lumia 620 oder auf die schlicht-schlanke Form des HTC 8S steht - gut verarbeitet sind sie beide. Technisch ist das Nokia dem HTC Windows Phone jedoch in einigen Bereichen voraus: Zwar ist das Nokia-Display 0,2 Zoll kleiner als das des taiwanischen Handys, jedoch wirkt bei einem Vergleich beider Screens der des Nokias ein wenig brillanter und klarer in der Darstellung. Auch wartet der kleine Finne im Gegensatz zum HTC-Phone mit NFC, dem WiFi-a-Standard und einem größeren internen Speicher auf, der sich angesichts der Tatsache, Spiele und Apps vorläufig nicht auf der externen Speicherkarte installieren zu können, ziemlich schnell auszahlen dürfte. Aufgrund des beim Nokia austauschbaren Akkus, der beim HTC fest verbaut ist, dürfte auch hier das Lumia 620 die meisten Sympathiepunkte einheimsen. In puncto Performance gehören beide Geräte zu den flotten Windows-Flitzern und stehen sich in nichts nach. Auch bei der Kamera-Qualität hat jedes seine eigenen Stärken und Schwächen, so dass man hier kaum einen Favoriten benennen kann.
Insgesamt aber, auch aufgrund der niedrigeren unverbindlichen Preisempfehlung, verfügt das Nokia Lumia 620 über ein besseres Preis-Leistungsverhältnis als sein Konkurrent und eignet sich sehr gut für User, die ein günstiges und schnelles Smartphone mit aktuellem Windows Phone 8 haben wollen, das zudem noch interessant ausschaut und nicht zu groß ist.
Pro:
- NFC
- Micro-SD-Unterstützung
- Wechselbarer Akku
Contra:
- Leichte Verzerrungen bei Kamerabildern (eventuell Problem des Vorserienmodells)
- Apps zum Testzeitpunkt nicht auf Micro-SD-Karte installierbar