Neben Quad-Core-Prozessoren ist der schnelle Mobilfunkstandard LTE ein Trend im Jahr 2012. Beinahe jeder große Hersteller hat ein Gerät mit LTE im Portfolio. So wundert es nicht, das HTC kurz nach dem HTC One X eine LTE-Version auf den Markt bringt. Das One XL unterscheidet sich äußerlich nicht von seinem „langsameren“ Bruder. Im Inneren werkelt jedoch „nur“ ein Dual-Core-Prozessor von Qualcomm statt der Tegra3 Quad-Core-Einheit des One X. Wo die Unterschiede zum One X im Detail liegen, verrät der Testbericht auf inside-digital.de.
Genau wie die anderen Geräte der One-Reihe, kommt das One XL eingepackt in einer weißen Styropor-Verpackung. Neben dem Zubehör, welches lose in der Verpackung liegt und ein Daten- und Ladekabel samt Steckdosenadapter, ein Stereo-Headset und diverse gedruckte Anleitungen und Broschüren umfasst, findet man auch ein kleines Werkzeug, um die Micro-SIM-Kartenhalterung aus dem Schacht zu hebeln. Das komplette Zubehör ist in Schwarz gehalten.
Das One XL besteht aus dem HTC-typischen Unibody, mit einer Polycarbonat-Ummantelung. Somit kann der Akku des Gerätes nicht entnommen werden. Um die Micro-SIM-Karte einzusetzen, bedarf es des kleinen Werkzeugs, welches dem Lieferumfang beiliegt. Mit diesem wird die SIM-Kartenhalterung aus dem Gehäuse gehebelt. Die Karte einlegen, die Halterung wieder einschieben, fertig. Einen Speicherkarten-Slot sucht man indes vergebens.
Anders als man zunächst vermuten könnte, bezieht sich der Zusatz „XL“ nicht auf die Größe des Gerätes. Mit 134.3 x 69.9 x 8.9 Millimetern ist es genauso groß wie das One X. Auch das Gewicht beträgt gleiche 130 Gramm. Das „L“ bezeichnet also ausschließlich die LTE-Kompatibilität des Smartphones. Trotz der Ausmaße liegt das XL angenehm in der Hand und unterstreicht so den wertigen Eindruck des Handys. Die geschwungene seitliche Linienführung erweckt den Anschein, dass es sich um ein konkaves Display wie beim Samsung Galaxy Nexus handelt. Der Schein trügt jedoch, denn lediglich die kurvigen Linien der Flanken fallen zur Mitte hin ab, das Display und die Rückseite sind jedoch plan. Der Unibody stellt eine nahtlose Verbindung zum Display dar und fasst dieses an den Stirnseiten ein.
Das One XL hat eine perfekte Haptik. Spaltmaße gibt es keine. Das Gehäuse aus Polycarbonat gewährt aufgrund der leicht angerauten Oberfläche einen sehr guten Halt, so dass man den Riesen auch sehr gut in einer Hand halten und bedienen kann. Unter dem Display befinden sich keine Hardware-Tasten. Lediglich drei Sensortasten sorgen für die Steuerung der Zurück-Funktion, der Home-Navigation und des Taskmanagers. Über dem Display befindet sich die Lautsprecheröffnung, in der eine Status-LED verbaut ist, sowie die Öffnung für die vordere Kamera. Auf der rechten Geräteseite liegt die Lautstärkewippe, dem gegenüber der ungeschützte Anschluss für das Daten- und Ladenkabel. An der Stirnseite verbaut HTC den 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss und den An-/Ausschalter. Die Rückseite verziert neben dem eingeprägten HTC-Logo eine silbern umrandete Kamera-Öffnung nebst LED-Foto- und Videolicht. Am unteren Ende prangt der BeatsAudio-Schriftzug und die Öffnung für den Lautsprecher.
Die Sprachqualität wurde im Vodafone-Netz getestet und hinterlässt einen positiven Eindruck. Über den integrierten Lautsprecher ist die Qualität sehr gut. Die Lautstärke ist auf höchster Stufe laut und der Gesprächspartner ist klar und deutlich zu verstehen, egal ob im Festnetz oder im Mobilfunknetz. Die Freisprecheinrichtung kann ebenfalls überzeugen. Auch am Empfang gibt es nichts auszusetzen. In weniger netzstarken Regionen, zeigt die Anzeige fast immer vollen Empfang an – zumindest im 3G-Modus. Im 4G-Modus kommt es auf den Fortschritt des Ausbaues an. Aber selbst in weniger starken Netzregionen, ist das Telefonieren ohne Abbrüche oder Verbindungsfehler gut möglich. Nur die Geschwindigkeit der Datenübertragung schwankt mit dem Empfang. Der 1.800 mAh-Akku liefert im Test bei Nutzung von vier Stunden Internetdiensten wie Facebook, E-Mail und Browser, einer Stunde Telefonat, diversen SMS für an die 30 Stunden Leistung. Ein anständiger Wert, vor allem angesichts des großen Displays und der stromfressendenden Displaytechnik. Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller 0,634 W/kg, was unter dem des One X liegt und einen guten Wert darstellt.
Wie auch schon beim One X liegt das Hauptaugenmerk auf dem 4.7 Zoll großen Display, welches Bilder, Texte und Videos mit 720 x 1.280 Pixel darstellt. Auch bei der Displaytechnik geht HTC den gleichen Weg und verwendet ein Super-LCD2-Display. Die HD-Auflösung ist knacke scharf. Selbst auf maximaler Vergrößerung von Texten, ist keine Treppchenbildung an den Buchstaben zu erkennen. Die Farbsättigung und der Kontrastumfang sind auf ähnlich gutem Niveau wie die Super-AMOLED-Anzeige des Samsung Galaxy S3. Die Displayhelligkeit kann entweder automatisch über einen Sensor gesteuert oder manuell an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Der Annäherungssensor, welcher mit in die Lautsprecheröffnung integriert ist, schaltet das Display ab, sobald man das Handy für ein Gespräch an das Ohr führt. Wird das Handy um 90 Grad gedreht, verrichtet der Lagesensor seine Arbeit und dreht die Anzeige nahezu ohne Verzögerung mit. In geschlossenen Räumen ist das Ablesen problemlos möglich. Es empfiehlt sich für die Benutzung unter freiem Himmel, die Helligkeit auf den Maximalwert zu stellen, da das Ablesen sonst sehr schwer fällt.
Die 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über das Display gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunden einsatzbereit. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht mal eine Sekunde. Die Dauer für das Speichern der Bilder ist kaum messbar. In dem Augenblick, in dem man ein Bild gemacht hat, ist die Kamera auch schon wieder einsatzbereit für das nächste Bild. Muss es einmal ganz schnell gehen, ist der Burst-Modus aktiviert. Damit lassen sich 20 Bilder hintereinander aufzeichnen. Im Anschluss kann das beste Bild der Serie heraus gesucht werden und der Rest wird gelöscht. HTC hat beim One XL die Kamera überarbeitet. So stellt der Fokus schneller scharf als beim One X. Auch der Nahbereich ist vergrößert worden. Das One XL vermag Bereiche unter 7 cm scharfzustellen, wohingegen das One X schon ab 15 cm Probleme mit der Schärfe bekommt. Die sehr umfangreichen Einstellungen werden direkt über das Display aufgerufen und stellen einige Möglichkeiten zur Bildoptimierung bereit.
- Effekt-Filter (Verzerrung, Vignette, Schärfentiefe, Punkte, Mono, Landschaft, Klassisch, Klassisch warm, Klassisch Kühl, Graustufen, Sepia, Negativ, Solarisation, Polarisation, Aqua)
- Selbstauslöser
- Belichtungskorrektur
- Kontrast
- Sättigung
- Schärfe
- Weißabgleich
- ISO
- Auflösung
- Serienbildaufnahme
- Gesichtserkennung
- Lächelerkennung
- Breitbild
- Geo-tagging
- Displaylinien
Das One XL nimmt Filme in Full-HD mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf. Um ein Video zu drehen, muss nicht zwischen Foto- und Videofunktion gewechselt werden. Über das Display wird einfach die Videokamera gestartet oder ein Foto geschossen. Während der Videoaufnahme, kann gleichzeitig auch ein Bild aufgenommen werden.
Die Wiedergabe der Bilder auf dem Handy-Display ist sehr gut. Die Bilder weisen einen guten Kontrast auf und die Sättigung der Bilder ist hervorragend. Auf dem PC-Monitor oder einem TV können die Bilder ebenfalls vollends überzeugen. Zum Bildrauschen kommt es nur in dunklen Bereichen und selbst dann hält es sich insgesamt in Grenzen. Mit der Kamera des One XL lassen sich sehr gute Abzüge für das Fotoalbum erstellen. Auch die selbstgedrehten Videos können im Ergebnis überzeugen. Der Autofokus arbeitet auch hier sehr sauber und besser als beim One X. Auch auf dem PC oder einem TV wissen die Videos zu gefallen. Sie sind scharf und kontrastreich. Mit schnellen Kameraschwenks kommt das One X sehr gut zurecht. Überzeugen konnte auch die Audioqualität. Ein Grundrauschen nimmt man bei der Betrachtung auf einem TV nicht wahr. Die Ausgabe ist sauber und klar. Im Gegensatz zum One X, wird das Handy auch bei längerer Benutzung der Videofunktion nicht heiß. Nur das Display wird leicht warm, was aufgrund der LCD-Hintergrundbeleuchtung normal ist.
Das HTC One XL kommt mit Googles neuster Android-Version 4.0.3 (Ice Cream Sandwich) und versteckt es unter seiner eigenen Benutzeroberfläche Sense 4.0. Das mag einigen nicht gefallen, die gerne Android in Reinform hätten, wie es beim Galaxy Nexus der Fall ist. Auf der anderen Seite ist dies aber auch ein logischer Schritt. So fällt der Umstieg von einem Gingerbread-Gerät mehr als leicht. Nutzer welche bisher ein HTC mit Gingerbread nutzen, finden sich so direkt wieder auf dem neuen Gerät zurecht. So setzt man auch mit Sense 4.0 auf altbekanntes Design und erweitert die Funktionen ein wenig.
Die Sense-Oberflächeist so tiefgreifend, dass man vom nativen Android so gut wie nichts mehr erkennt. Da sich die Hersteller kaum noch durch technische Details unterscheiden können, versuchen sie mit ihrer eigenen Benutzeroberfläche für Alleinstellungsmerkmale zu sorgen und – was viel wichtiger ist – einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Aber die Oberfläche hat auch seine Schattenseiten. So ersetzt HTC verschiedene Google-Programme mit eigenen Applikationen.
Wirkliche Performanceunterschiede zum One X gibt es nicht. In Sachen Bedienung ist auch kein signifikanter Unterschied zum Quad-Core fest zustellen. Wie aber auch schon beim One X, kommt es zu gelegentlichen Rucklern, vornehmlich wenn man nach einer Anwendung oder dem Menü wieder auf den Startbildschirm zurück kehrt. Hier braucht das Handy gut eine Sekunde, um den Live-Hintergrund zu aktivieren und um das Gerät wieder bedienen zu können. Schuld ist vermutlich die Sense-Oberfläche.
Insgesamt gibt es sieben verschiedene Startbildschirme, welche nach einem Fingerwisch nach rechts oder links, zur Verfügung stehen. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für die direkte Anzeige von Informationen, wie zum Beispiel Wetter, Aktien-Kurse, E-Mail-Eingänge usw., abgelegt werden. Zudem lassen sich Verknüpfungen für häufig verwendete Programme ablegen oder Ordner erstellen. Den oberen Rand besetzt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellung sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Terminen, heruntergeladenen und installierten Programmen. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich die sogenannte Sense Bar. Diese ist mit drei Buttons versehen. Der linke öffnet eine Liste aller Programme, welche in alphabetischer Reihenfolge dargestellt werden. In der Mitte wurde die Wähltastatur hinterlegt und rechts befindet sich das Einstellungsmenü, um die jeweiligen Startseiten zu konfigurieren.
In den Einstellungen findet man auch weitere Personalisierungswerkzeuge. Es lassen sich das Hintergrundbild der Startseiten und der Hintergrund für die Displaysperre ändern. Ein sehr nützliches Werkzeug ist die Möglichkeit, verschiedene Profile (Szenen) zu erstellen oder herunter zu laden, welche mit unterschiedlichen Programmen belegt werden können. So lassen sich zum Beispiel für das Profil „Arbeit“ die einzelnen Bildschirmseiten mit wichtigen Businessprogrammen belegen und für „Freizeit“ kann man seine ganzen sozialen Netzwerke oder Spiele auf den Seiten ablegen. Je nach dem, welches Profil man gewählt hat, erscheinen die hinterlegten Startbildschirme.
Das One XL kommt mit einem großen Fundus an technischen Standards daher. Mit Quad-Band-GSM und Tri-Band-UMTS ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Die Datenturbos HSDPA+ für den Download mit bis zu 21.1 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und HSUPA für den Upload (bis zu 5.7 Mbit/s) sorgen für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Dank Tri-Band-LTE, ist die Nutzung des sehr schnellen Mobilfunkstandards möglich und sorgt für Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit/s. Dies hängt jedoch stark vom Ausbau des LTE-Netzes ab. Im Test schwankte die Übertragung zwischen 20 bis 51 Mbit/s, was schon einen sehr guten Wert darstellt. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht WLAN mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth 4.0 oder per USB-Verbindung vonstatten. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Mittels HTC Sync lassen sich problemlos Kontakte und Kalenderdaten mit einem PC abgleichen. Der interne Speicher beträgt 32 Gigabyte. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich. Mit dem Kauf des One XL geht aber ein zusätzlicher kostenloser Onlinespeicher von 25 Gigabyte bei Dropbox einher – beschränkt auf zwei Jahre.
Für die Übertragung von medialen Inhalten auf einen TV oder Beamer, steht die kabellose Variante über DLNA oder die kabelgebundene Möglichkeit mit dem MHL-Port bereit. Letzterer ist eine Erweiterung des Micro-USB-Ports. Mit einem MHL-Kabel, kann die komplette Anzeige auf einen großen TV gespiegelt werden. Ein entsprechend zertifizierter Fernseher kann das Handy auch während der Übertragung laden. Mit der Fernbedienung lassen sich Inhalte auf dem Handy bequem von der Couch aus durchsuchen.
Angetrieben wird das One XL – anders als das One X – von einem Snapdragon-S4-Dual-Core-Prozessor. Der Tegra-3-Quad-Core verfügt im Moment noch nicht über einen LTE-Chipsatz, wodurch HTC auf die bewährte Dual-Core-Variante von Qualcomm zurückgreifen muss. Den 1,5 Gigaherz pro Kern, stehen ein Gigabyte RAM zur Seite. Dass aktuelle Geräte eigentlich keine vier Kerne benötigen und auch mit der Häfte genug Leistung vorhanden ist, zeigt der Vergleich des One XL und dem One X sehr deutlich. Die Unterschiede bei der Bedienung sind marginal, vor allem wenn man die ressourcenfressende Sense-Oberfläche deaktiviert.
Der auf Webkit-basierende Browser verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten sehr gut. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das One XL mittels UMTS zwölf Sekunden – schneller geht erwartungsgemäß mit LTE: hier benötigt das Handy gerade einmal sieben Sekunden, um die komplexe Seite vollständig zu laden. Das Durchsuchen einer Seite verläuft sehr flüssig. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert zudem das Öffnen von unerwünschter Werbung. Der Browser stellt Flash-Inhalte auf Wunsch direkt dar.
Eine eigenständige Navigationslösung wurde seitens des Herstellers nicht installiert. Dafür steht Google Maps Navigation zur Verfügung. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger gerade einmal fünf Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden. Für die sprachgeführte Routenberechnung wird das jeweilige Kartenmaterial ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. Es empfiehlt sich also, bei einem häufigeren Einsatz, ein entsprechendes Datenpaket oder -flatrate zu buchen. Die Routenplanung lässt keine Wünsche offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich und erfolgen zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satellitenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich aus dem Market eine andere Lösung kaufen und herunterladen.
Der MP3-Player unterteilt die Musiksammlung nach altbekannten Kategorien wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Favoriten, Titeln, Genres und eigenen Playlisten. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben einer Zufallswiedergabe und der Wiederholungsfunktion, findet man lediglich noch die Möglichkeit, die Musik per Bluetooth oder Mail zu versenden. Zudem lässt sich das abgespielte Lied als Klingelton einrichten. Über die SoundHound-Einbindung lassen sich zusätzliche Informationen zum abgespielten Lied herunter laden. Der aktuelle Titel wird, falls in dem ID3-Tag hinterlegt, als CD-Cover angezeigt. Um einen Titel weiterzuspringen genügt es, das CD-Cover nach rechts oder links zu verschieben und der nächste Titel wird angewählt. Alternativ steht die Steuerung über spezielle Tasten auf dem Bildschirm zur Verfügung.
HTC arbeitet eng mit BeatsAudio zusammen. So unterstützt auch das One S, V und X die Klangverbesserungs-Technologie - so zumindest auf dem Papier. Denn die Ausgabe kann über den integrierten Lautsprecher nicht überzeugen. So fängt trotz qualitätiv hochwertiger Musikdateien die Ausgabe recht schnell an zu kratzen. Die separate Klangverbesserung funktioniert bei der Ausgabe über den Lautsprecher nicht. Anders bei der Ausgabe über die Kopfhörer. Hier kann der Klang nach eigenem Gusto über vordefinierte Klangspektren angepasst werden. Allen voran über die BeatsAudio-Technologie, welche ebenfalls noch einmal verschiedene Profile anbietet.
Der Klang über die Kopfhörer gehört mit zu dem Besten, was derzeit am Markt verfügbar ist. Die Ausgabe ist laut, voluminös und kraftvoll. Höhen sind sauber, Mitten ausgewogen und der Bass druckvoll. Da es sich um Standardkopfhörer handelt, kann mit den originalen BeatsAudio-Kopfhören noch das eine oder anderen Prozent heraus gekitzelt werden. Mit zugeschalteter Beats-Technologie haben die Lieder alle einen kraftvollen Bass. Wem das nicht gefällt, kann die Klangverbesserung deaktivieren.
Die Kalenderfunktion des One XL stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Die Monatsansicht kann ebenfalls per Widget auf einem der Startbildschirme angezeigt werden. Zudem gibt ein kleines Termin-Widget, welches anstehende Ereignisse direkt auf dem Display anzeigt. Insgesamt können zehn verschiedene Weckzeiten definiert werden.
Alle Kontakte werden in einer nach unten scrollbaren Liste angezeigt. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzu gefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden.
Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter bereit. Als Messenger dient Google Talk. Office-Dokumente können dank der Polaris Software betrachtet und bearbeitet werden. Ein Musikerkennungsdienst, ein Onlineradio, Sprachrekorder und eine Nachrichten/Wetter-Applikation runden die vorinstallierte Ausstattung ab. Im Google Play Store kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden.
Das One XL kann beinahe auf ganzer Linie überzeugen und punktet überall dort, wo auch das One X schon besticht. Das Design, die Haptik und Verarbeitung sind sehr gut. Es liegt trotz der Größe perfekt in der Hand und gewährt eine sichere Bedienung. Die brillante SLCD2-Anzeige ist extrem scharf und kontrastreich. Die schon beim One X sehr gute Foto- und Videoqualität, wurde noch einmal verbessert. So arbeitet der Autofokus schneller und der Fokusabstand wurde verkleinert. Dank ultraschnellem LTE, sind unterwegs Downloadraten wie im heimischen WLAN-Netz möglich – insofern das Netz entsprechend ausgebaut ist. Grund zum Meckern gibt es wenig. So hätte man sich trotz 32 Gigabyte großem Speicher, eine Erweiterungsmöglichkeit gewünscht. In Sachen Performance ist das One XL trotz zwei Kernen weniger sehr flüssig. Nur die Sense-Oberfläche trübt den Spaß ein wenig. Diese erfüllt zwar durchaus einen Sinn – nämlich das Schaffen eines Wiedererkennungswertes im überfüllten Android-Markt – jedoch ist diese auch sehr rechenintensiv, so dass man diese lieber durch einen alternativen Launcher ersetzen sollte, um in den vollen Genuss der Leistung zu kommen.
Ob sich der Aufpreis gegenüber dem One X lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Natürlich bringt LTE einen enormen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber HSPA mit sich, jedoch sind auch die Preise für die LTE-Tarife bei den Netzbetreibern nicht gerade billig. Für den normalen Gebrauch diverser Internetdienste, reichen die 21 Mbit/s des One X nämlich völlig aus.
Pro
- sehr gute Verarbeitung und Haptik
- schnelles mobiles Internet
- exzellente Foto- und Videoqualität
- ausdauernder Akku
Contra
- keine Speichererweiterung
- Preis
- Zusatzkosten für LTE-Tarife/Optionen