Das beste Falt-Handy der Welt? Honor Magic V3 im Test

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Das Segment der Falt-Handys wird von Samsung dominiert. Zumindest in Deutschland. Mit dem Honor Magic V3 kommt nun ernst zu nehmende Konkurrenz auf. Warum ich das Handy für das beste Falt-Smartphone auf dem Markt halte, verrate ich dir in diesem Test.
Honor Magic V3 Display
Das beste Falt-Handy der Welt? Honor Magic V3 im TestBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Es gibt zwei Arten von Falt-Smartphones. Einmal den Flip-Style, bei dem ein normal-großes Handy kompakter zusammengeklappt wird und den Fold-Style, bei dem ein normal-großes Handy aufgeklappt zum kleinen Tablet wird. Beim neuen Honor Magic V3 handelt es sich um letzteres. Ein großer Unterschied zur Konkurrenz von Samsung fällt schon beim Ersten in die Hand nehmen auf.

Honor Magic V3 im Test: Endlich normal

So wirkt das Honor Magic V3 in der Hand wie ein ganz normales Smartphone. Größe und Dicke des zusammengeklappten Foldables ähneln einem konventionellen Smartphone. Und zwar so sehr, dass es sich ganz normal und ohne Einschränkungen verwenden lässt. Das ist bei der Konkurrenz nicht der Fall und ein echtes Highlight des Honor-Smartphones.

Zusammengeklappt steht dir ein 6,43 Zoll großes AMOLED-Display mit gestochen scharfen 402ppi und einer Bildwiederholrate von 120 Hertz zur Verfügung. Aufgeklappt wächst das Display auf 7,92 Zoll bei identischer Bildschäfte an, jedoch dann wie bei dieser Art von Smartphones üblich mit beinahe quadratischem Seitenverhältnis.

Mehrere Magnete und das Scharnier halten die beiden Seiten zuverlässig zusammen. Zum Aufklappen benötigt man zwei Hände – doch das ist bei allen Falt-Smartphones der Fall. Für mich war das nie ein Problem, weil ich das Smartphone aufgeklappt stets wie ein kleines Tablet mit zwei Händen bedient habe. Ähnlich wie das Pixel Fold (zum Test) öffnet sich das Display standardmäßig nur auf 178 Grad und nicht komplett. So ist das Honor Magic V3 aufgeklappt weiterhin leicht gebogen und lässt sich nur mit etwas Kraft in die richtige Position drücken. Eine Tatsache, die ich nach wenigen Tagen jedoch ausgeblendet habe. Ganz genau wie die Falte in der Mitte. Beim Darüberwischen ist diese zwar deutlich merkbar, aber wird nach einigen Tagen Nutzung "Normalität" und fällt nicht weiter auf.

Starke Hardware – optimierte Software

Bei der technischen Ausstattung präsentiert sich das Honor Magic V3 mit aktuellster High-End-Technik. Dazu zählt der Snapdragon 8 Gen 3, der aktuell leistungsstärkste Chip auf dem Markt, mit 12 Gigabyte RAM und großzügig bemessenem Speicher von 512 Gigabyte. Auch bei den Funk-Standards ist mit Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3 und 5G-Mobilfunk der neueste Stand der Technik verbaut.

So fällt auch die Performance im Alltag erwartungsgemäß hervorragend aus. Nichts ruckelt und auch aufwendige Apps und Spiele starten schnell. Besonders positiv ist mir dabei die eigene Software aufgefallen. Hier kommt aktuelles Android 14 zusammen mit Honors eigener Oberfläche MagicOS 8.0 zum Einsatz. Beim Vorgänger war die eigene Software noch nicht so gut optimiert und ruckelte trotz High-End-Ausstattung gelegentlich. Das ist beim Honor Magic V3 nicht mehr der Fall. Die Software ist erstklassig optimiert und überzeugt mit vielen Möglichkeiten, das Multitasking auf dem Smartphone zu verbessern. So kann man eigentlich jede App entweder auf dem kompletten Bildschirm, im geteilten Bildschirm oder in einem frei skalierbaren Fenster nutzen. Und das auch auf dem "normalgroßen" Display im zugeklappten Zustand.

Auch Updates kommen bisher regelmäßig, und Honor verspricht, das Smartphone vier Jahre mit neuen Android-Versionen und fünf Jahre mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Negativ aufgefallen ist nur die vorinstallierte Bloatware wie Facebook, TikTok oder Aliexpress. Bei günstigen Smartphones ist das eine attraktive Möglichkeit den Preis des Smartphones niedrig zu halten. Bei einem absoluten Premium-Modell wirkt das jedoch billig.

Honor Magic V3 Rückseite
Rückseite und Kamera des Honor Magic V3

Honor Magic V3 im Kamera-Test

Auf der Rückseite des Honor Magic V3 finden sich drei Kameras – und diese sind zugleich auch die Frontkameras. So kann man das Außendisplay im aufgeklappten Zustand als Sucher verwenden und die qualitativ überlegenden Kameras auch für Selfies verwenden. Dennoch ist in beiden Displays eine gewöhnliche Selfie-Kamera integriert, etwa für Videochats. Folgende Kameraausstattung bietet das Smartphone:

  • Hauptkamera: 50 MP (f/1,6) mit OIS
  • Telefoto-Kamera: 50 MP mit 3,5-fach Zoom (f/3,0) mit OIS
  • Ultraweitwinkel-Kamera: 40 MP mit 112 Grad (f/2,2)
  • Frontkamera außen: 20 MP (f/2,2)
  • Frontkamera innen: 20 MP (f/2,2)

Im Test kann das Honor Magic V3 mit scharfen Fotos und realistischen Farben glänzen. Und das bei Sonne und trübem Wetter. Besonders Selfies sieht man an, dass diese nicht mit einer üblichen Frontkamera, sondern der vollen Power der Hauptkamera aufgenommen wurden.

Und auch beim Zoom kann das V3 glänzen. 3,5-fach ist in den meisten Situationen sinnvoller als die oft verbaute, 5-fache Vergrößerung. Digital ist bis zu 100-facher Zoom möglich, wobei die Motive irgendwann zu Pixelbrei verschwimmen. Das ist jedoch auch bei der Konkurrenz nicht anders. Qualitativ lassen sich keine Unterschiede zwischen Zoom- und Hauptkamera erkennen. Zudem sind beide Sensoren mit einer optischen Bildstabilisierung ausgestattet. Einzig bei Nacht kann mich die Kamera nicht vollends überzeugen, denn sie versucht, die Motive zu sehr künstlich aufzuhellen.

Zwei Akkus in einem Smartphone

Wie bei einem Falt-Smartphone üblich, verbaut Honor beim Magic V3 zwei Akkus. Auf jeder Seite einen. Zusammen kommen diese auf eine Kapazität von 5.150 mAh. Für ein (zusammengeklappt) 6,4-Zoll-Handy ist das sehr viel. Für ein 7,9-Zoll-Tablet hingegen eher wenig. Und so variiert die Akkulaufzeit stark, je nachdem welches Display du verwendest. Zusammengeklappt kommt das Honor Magic V3 auf einen hervorragenden Wert von 13 Stunden und 25 Minuten in unserem Benchmark. Aufgeklappt sind es hingegen nur 9 Stunden und 32 Minuten, ein unterdurchschnittlicher Wert.

Bei einem Mischbetrieb mit beiden Displays, welcher im Alltag wohl am wahrscheinlichsten ist, kommt das Honor Magic V3 auf rund 11 Stunden und 30 Minuten. Damit befindet man sich im soliden Durchschnitt für ein High-End-Smartphone. Aufgeladen wird per Kabel mit bis zu 66 Watt. Ein Netzteil liefert Honor leider nicht mit. Also haben wir mit einem Universalnetzteil gemessen und kamen auf eine Ladedauer von rund 55 Minuten. Alternativ kann auch kabellos mit bis zu 50 Watt geladen werden.

Test-Fazit: Das perfekte Falt-Smartphone?

Nach dem Test bin ich mir sicher: Das Honor Magic V3 ist aktuell das beste Falt-Smartphone auf dem Markt. Zusammengeklappt ist das Smartphone nur unwesentlich dicker als ein gewöhnliches Smartphone und lässt sich ganz normal verwenden. Und aufgeklappt steht dir ein fast 8 Zoll großes Display zur Verfügung. Am meisten überrascht hat mich die Software. Hier hat Honor seine Hausaufgaben vom Vorgänger erledigt und bietet ein gut optimiertes MagicOS 8 mit vielen Funktionen speziell für das großen Display. Auch die Kamera ist auf einem guten Niveau und kann sich mit anderen Oberklasse-Smartphones messen. Nur für die Kamera-Krone fehlt noch der letzte Feinschliff.

Mit einem Preis von 1.999 Euro ist das Honor Magic V3 kein Schnäppchen. Jedoch steht dieser Preis nur auf dem Papier. Bereits zum Marktstart war das Smartphone um 300 Euro reduziert und hat sich nun bei rund 1.600 Euro eingependelt. Damit liegt das Honor jedoch fast 500 Euro über dem Galaxy Fold6 von Samsung. Und auch wenn Honor in meinen Augen das bessere Gesamtpaket bietet, ist dieser Preisunterschied schon heftig.

Pros des Honor Magic V3 im Test

  • kaum dicker als ein gewöhnliches Smartphone
  • guter Formfaktor / alltagstauglich
  • für das große Display optimierte Software
  • wasserdicht
  • gute Akkulaufzeit
  • gute Kameras im Test

Contras des Honor Magic V3 im Test

  • hoher Preis
  • Nachtaufnahmen ausbaufähig
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Bildquellen

  • Honor Magic V3 Rückseite: Timo Brauer / inside digital
  • Honor Magic V3 Display: Timo Brauer / inside digital

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