Asus Zenfone Max Pro M2: Angriff in der Mittelklasse im Hands-On Test

8 Minuten
Ein typisches Mittelklasse-Smartphone oder mehr? Mit dem Zenfone Max Pro zeigt Asus, dass man in der Lage ist, ein preiswertes Handy zu produzieren, das leistungstechnisch nicht hinter der Mittelklasse-Konkurrenz anderer bekannter Hersteller zurückstecken muss.
Der Fingerabdrucksensor ist parallel zu einer Gesichtserkennung nutzbar.
Bildquelle: Hayo Lücke / inside handy
Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona hat sich Asus mit der Präsentation von Smartphone-Neuvorstellungen merklich zurückgehalten. Ein Stück weit ist das verwunderlich, denn dass das vor allem durch seine Notebooks bekannte Unternehmen durchaus attraktive Smartphones bauen kann, haben die Taiwaner nicht nur mit dem Zenfone 6 bewiesen, sondern zuletzt vor allem auch mit dem Gaming-Handy ROG Phone (Test). Jetzt gesellt sich mit dem Zenfone Max Pro M2 ein weiteres Smartphone in die Produktpalette von Asus - mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis in der Mittelklasse. inside handy hatte die Möglichkeit, sich das Gerät in einem ersten prüfenden Hands-On genauer anzusehen.

Asus Zenfone Max Pro M2 - Ein Blick auf die technischen Daten

Aktuell wird das Asus Zenfone Max Pro M2 (ZB631KL) primär über den Asus Webshop verkauft und ist dort für 299 Euro zu haben. Der Fokus des Geräts liegt auf dem 5.000 mAh starken Akku. Für den Antrieb sorgt ein Prozessor von Qualcomm (Snapdragon 660), der durch 6 GB Arbeitsspeicher Unterstützung erfährt. Auf der Rückseite ist eine Dual-Kamera (12 + 5 Megapixel) verbaut, auf der Vorderseite löst eine dritte Kamera mit bis zu 13 Megapixeln auf. Durch das Menü von Android 8.1 Oreo - ein Update auf Android 9 ist fest eingeplant - navigiert der Nutzer über ein 6,3 Zoll großes Display mit Full-HD-Plus-Auflösung (1.080 x 2.280 Pixel). Weitere technische Details sind dem Vorstellungsartikel zum Asus Zenfone Max Pro M2 und dem Datenblatt des Smartphones zu entnehmen. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="5908" product_post_id="398194" template="general" affiliate="guenstiger"]

Das Asus Zenfone Max Pro M2 im Hands-On Test

Wer das Asus Zenfone Max Pro M2 in den Händen halten darf, stellt schnell fest: groß, sehr groß ist das neue Smartphone aus Taiwan. In der Länge sind es fast 158 und in der Breite mehr als 75 Millimeter. Das ist stattlich. Entsprechend ist das Smartphone auch eher etwas für Menschen mit großen Händen. Die Verarbeitung ist für die gewählte Preisklasse, in der sich das Asus Zenfone Max Pro M2 positioniert, ordentlich. Allerdings schließt das Display nicht ganz bündig mit dem Polycarbonat-Gehäuse ab. Ein Übergang ist im täglichen Handling an den Seiten, genau dort, wo das Display endet, durchaus spürbar. Die Power-Taste und die Lautstärkewippe an der rechten Flanke stehen deutlich aus dem Gehäuse heraus ohne allerdings scharfkantig zu sein. An der linken Seite befindet sich ein Einschubfach für die SIM-Karte. Es lässt sich mit einem (sehr kleinen) SIM-Fach-Werkzeug öffnen und offenbart Erfreuliches. Denn anders als andere Hersteller hat Asus kein Hybrid-Fach integriert. Wer möchte, kann bis zu zwei SIM-Karten und eine zusätzliche Micro-SD-Karte zur Speicher-Erweiterung in das Handy einlegen.

Smartphone mit fast nicht sichtbarer Status-LED

Ein weiterer Pluspunkt ist einer kleinen, fast schon minimalistisch anmutenden Status-LED auf der Vorderseite zuzuschreiben. Sie ist in einer kleinen Auskerbung untergebracht, wo auch der Lautsprecher für Telefonate zu finden ist. Sehr dezent, aber doch sichtbar, weist sie per Blinken auf neu eingegangene Nachrichten, E-Mails oder verpasste Anrufe hin. Etwas überraschend: Der Akku wird nicht über einen USB-Typ-C-Anschluss geladen, sondern per etwas veralteter Micro-USB-Buchse. Direkt daneben hat Asus einen 3,5-Millimeter-Anschluss für Kopfhörer integriert. Übrigens: Im Lieferumfang sind keine Kopfhörer enthalten, dafür aber eine Silikon-Schutzhülle. Und die Rückseite? Klar, hier kommt die Dual-Kamera mit Blitzlicht zum Einsatz, es ist zusätzlich aber auch ein gut positionierter Fingerabdrucksensor in die Rückseite integriert. Und das, obwohl das Asus Zenfone Max Pro M2 auch mit einer Gesichtserkennung zum Entsperren der Displaysperre ausgestattet ist. Während die beiden Kamera-Objektive nur leicht aus der Gehäuse-Rückseite herausragen, wurde der Sensor recht tief ins Gehäuse gepresst. Das ist nicht weiter tragisch, bietet aber Schmutzpartikeln doch eine schöne Möglichkeit zum Einnisten. Positiv: Legt man das Asus-Smartphone mit der Rückseite auf einen Tisch, wackelt es wegen der gut ins Gehäuse integrierten Kamera nur minimal.

Rückseite aus Glas? Nein!

Größter Kritikpunkt: Das Zenfone Max Pro M2 von Asus ist extrem anfällig für Fingerabdrücke. Das wird vor allem auf der glänzenden, eine Glas-Oberfläche vorgaukelnden Rückseite deutlich. Schnell ist von der an sich schönen und edel anmutenden Optik nicht mehr viel übrig. Der Nutzer ist fast schon gezwungen, das Smartphone regelmäßig an der eigenen Kleidung zu reiben oder mit einem Tuch von Verschmierungen auf der Rückseite zu befreien. Das ist schade - und am Ende auf Dauer wohl vor allem eines: nervig. Keinen Grund zur Klage bietet hingegen die Vorderseite. Klar, auch hier sind Fingerabdrücke sichtbar, aber längst nicht so deutlich wie auf dem Smartphone-Rücken. Die Blickwinkelstabilität ist gut, Farben werden satt dargestellt und das Display-Gehäuse-Verhältnis fällt mit 90 Prozent stattlich aus. An den Bildschirm-Seiten sind allerdings durchaus schwarze Ränder zu erkennen und auch am unteren Display-Ende kommt ein recht großer schwarzer Balken zum Vorschein. Eine Frage des Geschmacks ist die Display-Aussparung am oberen Ende des Bildschirms. Sie fällt zwar nicht übermäßig groß aus, ist aber eben doch vorhanden. Vor dem Hintergrund, dass einige Smartphones inzwischen eine deutlich kleinere Tropfen-Notch oder ein Kamera-Loch direkt im Display bieten, wirkt die Notch des Asus Max Pro M2 doch recht wuchtig. Zur Wahrheit gehört aber auch: In der Regel hat man sich innerhalb weniger Tage an die Display-Aussparung gewöhnt und wirklich störend ist sie im Alltag nur in sehr wenigen Fällen.

Fotos fallen manchmal zu dunkel aus

Für Schnappschüsse und Social-Media-Aktivitäten bei Facebook, Twitter, Instagram und Co absolut ausreichend ist die Dual-Kamera auf der Rückseite. Ein Tiefenschärfe-Effekt lässt sich jederzeit zuschalten. Bei genauerem Hinsehen sind Fotos insbesondere bei weniger guten Lichtverhältnissen und stark bedecktem Himmel aber etwas unterbelichtet - vor allem in den Randbereichen der aufgenommenen Bilder. Gut: Neben einem Standard-Modus, verfügt die in das Asus-Handy integrierte Kamera auch über einen Pro-Modus, der dem Nutzer vielfältige individuelle Einstellungsmöglichkeiten bietet. Für Video-Fans wichtig: Aufnahmen sind auf Wunsch in 4K-Qualität mit 30 fps möglich. Die Leistung des neuen Asus-Smartphones ist gut. Apps öffnen sich zügig, selbst die Kamera ist binnen weniger Augenblicke startklar. Hier wird deutlich, warum sich Asus für den Snapdragon 660 in seinem Zenfone Max Pro M2 entschieden hat. Zu beachten ist an dieser Stelle natürlich, dass sich die Leistung eines Smartphones vor allem dann zum Negativen ändert, wenn viele Apps installiert sind und der Speicher nicht mehr so leer ist wie kurz nach der Einrichtung des Handys.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Dieser externe Inhalt von YouTube ergänzt den Artikel. Du hast die Wahl, ob du diesen Inhalt laden möchtest.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass externer Inhalt geladen wird. Personenbezogene Daten werden womöglich an Drittplattformen übermittelt. Nähere Informationen enthält die Datenschutzerklärung.

Fazit: Mittelklasse mit dem Drang nach mehr

Wer sich für das Asus Zenfone Max Pro M2 entscheidet, erhält ein Smartphone, das in vielen Punkten klar macht, dass es in der hart umkämpften Mittelklasse punkten möchte. Und das kann es auch. Vor allem mit Blick auf den Akku, der im Test von inside handy bei normaler Nutzung einen ganzen Tag locker, bei etwas Zurückhaltung sogar zwei Tage durchhalten konnte. Auf der anderen Seite: Wer mit dem Smartphone viel spielt, intensiv die Standortbestimmung per GPS nutzt und häufig das mobile Internet verwendet, muss auch das neue Zenfone am Ende des Abends in jedem Fall an die Steckdose hängen. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Asus seinem Zenfone Max Pro M2 keine angepasste Nutzeroberfläche spendiert, sondern Android in seiner puren Form. Zumindest auf dem Papier ist so die Basis für schnelle System-Updates geschaffen. Und eine Aktualisierung auf Android 9 Pie ist vom Hersteller auch fest eingeplant. Zum Zeitpunkt des Hands-Ons von inside handy am 9. März basierte das Handy auf Android-Version 8.1.0 mit installierten Sicherheitsupdates vom Januar. Dass Asus NFC integriert und sogar auf Bluetooth 5.0 setzt, ist erfreulich. Warum hingegen nur das 2,4-GHz-Band bei WLAN-Verbindungen unterstützt wird, erschließt sich nicht so recht. Hier wäre eine gleichermaßen vorhandene Unterstützung des 5-GHz-Bandes sehr wünschenswert gewesen. Der wohl entscheidendste Faktor beim Asus Zenfone Max Pro M2 ist jedoch der Preis. Mit dem Zenfone Max Pro M2 bietet Asus ein Smartphone für unter 300 Euro an, das sich gemessen an seiner Ausstattung nicht hinter der Konkurrenz verstecken muss und gerade für Normalnutzer eine gern gesehene Alternative zu Premium-Modellen sein dürfte, die inzwischen schnell um die 1.000 Euro oder mehr kosten.

Mitreden

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Jens

    Für 300 Euro veraltetes Betriebssystem (ein Update auf P wird sicher Asus typisch erst kommen, wenn Q schon veraltet ist), kein 5GHz Band und MicroUSB sind nicht konkurrenzfähig.

    Antwort
  2. Nutzerbild duck

    @Jens
    Was will ich mit einem Update auf P. Laufen soll das OS und Sicherheitspatches reichen aus! 5GHz brauch man hier nicht, nur wer reisen tut braucht das.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein