Auf den ersten Blick erinnert das iPhone 16 im Hands-On an das Modell aus dem Jahr 2020. Denn Apple wechselt von einer diagonalen Anordnung der Kamera zurück in die Vertikale. Schauen wir genauer hin, entdecken wir neue Farben, eine neue Kameraleiste und weitere Änderungen. Während das iPhone hier mit der Zeit geht, vertraut Apple beim Display aber leider wieder auf ein 60-Hertz-Panel.
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So fühlt sich das Apple iPhone 16 im Hands-On an
Für dieses Hands-On und meinen späteren Test stellte Apple uns das iPhone 16 in "Ultramarin" zur Verfügung. Die blaue Farbvariante geht dabei von einem etwas blasseren Farbton zur Kamerainsel und an den Seiten in einen dunkleren Farbton über. Das Gerät wirkt dadurch schön bunt und unterstreicht die mutigen Farbakzente, die Apple in den vergangenen Jahren in seinen günstigeren Geräten immer wieder gesetzt hat.
Das "Handgefühl" ist dank der hochwertigen Verarbeitung wieder erstklassig. Besonders gut gefällt mir aber, dass die Rückseite eine fast "gummihafte" Textur besitzt. Dadurch kann man das iPhone 16 besser festhalten. Aufgeladen wird wieder per USB-C – die Datenübertragung ist jedoch sehr langsam.
Kamerabuckel mit Kipp-Effekt
Die größte optische Änderung ist der neue Kamerabuckel. Beim iPhone 13 musste Apple aufgrund der größeren Kameras auf eine schräge Anordnung wechseln. Der andere Look verriet einem im Jahr 2021 direkt, wer das neueste iPhone nutzt – und so ist es auch in diesem Jahr. Im Vergleich zum iPhone 12 sind die einzelnen Kameraelemente aber deutlich größer und sorgen dafür, dass Apples iPhone 16 ohne Hülle stark auf dem Tisch kippelt. Ärgerlich!
Wo Apple ebenfalls neue Wege einschlägt, ist in der Bedienung des Basis-iPhones. Auch beim iPhone 16 ersetzt die "Aktionstaste" den legendären Stummschalter und bringt dadurch neue Möglichkeiten direkt per Knopfdruck. Mit der Kameraleiste findet sich zudem ein ganz neues Bedienelement in allen iPhones der 16er-Generation. Die Leiste befindet sich an der rechten Gehäuseseite im unteren Drittel des Gehäuses und erlaubt eine neue Kamerasteuerung.
Software: iOS 18 leider ohne Apple Intelligence
Die größte Überraschung nach dem Unboxing des iPhone 16 war bei mir, dass iOS 18 bereits vorinstalliert ist. Dabei kommt man in den Genuss vieler neuer Funktionen in iOS 18 und muss sich vor allem an das neue Kontrollzentrum gewöhnen. Beim Blick auf die Konkurrenz von Samsung und Google fällt vor allem auf, dass Apple Intelligence in Europa noch nicht nutzbar ist.
So fühlt sich das iPhone 16 durchaus "dümmer" an als etwa das Google Pixel 9 oder das Galaxy S24 von Samsung. Funktionen wie der Magische Radierer oder KI-gestützte Suchfunktionen, bei denen man Elemente auf dem Display umranden kann, sind hier schon fast langweilig geworden. Apple rollt sie hingegen gerade in den USA aus – und kündigt just zum Erscheinen dieses Artikels an, dass "AI" im Jahr 2025 nach Deutschland kommt.
Leistung & Technik des iPhone 16
Erleichternd: Apple nimmt die Kritik aus dem letzten Jahr an und stattet auch das Basis- und das Plus-Modell mit der neuesten Prozessorgeneration aus. Die Basis-Variante des iPhone 15 musste im letzten Jahr noch mit dem A16-SoC vorliebnehmen. Mit 16 NPU-Kernen bereitet Apple das iPhone 16 zudem auf Apple Intelligence vor. Von diesen Vorteilen merken wir aber aktuell nichts. Davon abgesehen muss das iPhone 16 Daten noch immer mit einem USB-2-Anschluss übertragen, der nur 480 Mbit/s leisten kann.
Schön zu sehen ist, dass Apple auf Wi-Fi 7 setzt und Bluetooth 5.3 unterstützt. Der Support für Satellitentelefonie aus dem letzten Jahr und Ultrabreitband ist wieder mit an Bord.
Die Nutzungserfahrung wirkt wie bei jedem neuen Apple-Gerät absolut flüssig und kommt fast immer ohne Ladezeiten aus. Hier bremst wirklich nur das 60-Hz-Display, das eben auch die Flüssigkeit von Mobile Games einschränkt. Kurz ausprobiert habe ich "Call of Duty: Mobile" und hier gab's wirklich nichts zu beanstanden!
Kamera des neuen Apple-Basis-Modells
Dank der vertikalen Anordnung der iPhone-Kameras lassen sich räumliche Fotos und Videos mit dem iPhone 16 aufnehmen. Während die Kameramodule nahezu identisch zum Vorgänger sind, fühlt sich das Fotografieren dank der Kameraleiste ganz anders an. Und ich muss sagen: Nach den ersten 30 Fotos bin ich durchaus begeistert von der Art, wie Apple will, dass wir zukünftig Fotos machen!
Das Kamera-Setup im iPhone 16 hat dieses Jahr wirklich nur wenige Änderungen zu bieten. Da wären die bereits angesprochene andere Anordnung der beiden Kameras, die nun die Aufnahme "räumlicher Fotos" erlaubt. Diese könnt Ihr Euch auf der Apple Vision Pro anschauen und genießt dabei einen 3D-Effekt.
Fotos und Videos aufzunehmen, macht mit dem iPhone 16 aber vor allem eins: mehr Spaß! Das liegt einerseits am neuen Objektiv der Ultraweitwinkelkamera. Dieses ist mit einer Offenblende von f/2.2 minimal lichtstärker – f/2.4 beim iPhone 15 – und bietet einen neuen Makromodus. Dieser bringt Euch näher an Motive heran und liegt qualitativ auf dem Level, das man von Smartphone-Makrokameras erwartet. Spaßig, aber nicht wirklich umwerfend.
Kamera-Bedienung
Was mich zur spannendsten Kamera-Neuerung im iPhone 16 bringt: der Kameraleiste. Die neue Bedienmöglichkeit kann ihre Stärken im horizontalen Modus am besten ausspielen – vertikal funktioniert sie zwar auch, benötigt aber einiges an Handakrobatik, um das Handy nicht fallen zu lassen. Der neue Knopf erlaubt eine von den üblichen Menüs losgelöste Steuerung von:
- Belichtung
- Schärfentiefe im Porträtmodus
- Stufenlose Zoomstufe von 0,5 bis 2-fach
- Kameras (0,5x, 1x und 2x)
- Fotografische Stile
- Farbton
Vor allem die Schärfentiefe und die fotografischen Stile habe ich bei meinem iPhone 13 mini seit der Einrichtung kaum noch verändert. Und da sie jetzt bequemer verfügbar sind, fühle ich mich schon dazu motiviert, mit dem iPhone 16 kreativere und abwechslungsreichere Fotos aufzunehmen. Apple-typisch hat man die Bedienung des neuen Menüs zudem schnell erlernt und findet sich dann gut zurecht. Über die Kameraqualität des iPhone 16 kann ich nach dem Hands-On noch keine allzu großen Aussagen treffen. Die Qualität sieht auf den ersten Blick aus wie vom iPhone im vergangenen Jahr.
Akku und Aufladen
Apple hält mal wieder hinterm Berg wie groß der Akku des iPhone 16 genau ist. Die Laufzeit soll aber im Vergleich zum Vorgänger um zwei Stunden bei der Wiedergabe von Videos ansteigen. Also 22 statt 20 Stunden – so lange konnten wir das neue iPhone leider noch nicht nutzen. Sowohl das Schnellladen als auch die Lademöglichkeit über MagCharge sollen schneller funktionieren – das iPhone 16 ist zudem mit dem Qi2-Standard kompatibel.
Über das Durchhaltevermögen des iPhone 16 können wir nach wenigen Stunden der Nutzung noch keine Aussagen treffen. Angeblich soll der Akku aber länger halten – ein Upgrade von zwei Stunden bei der Wiedergabe von Videos im Vergleich zum Vorgänger ist aber gering genug, dass man davon im Alltag wohl wenig mitbekommt. Lasst uns hier noch ein bisschen Zeit – im ausführlichen Testbericht geht's weiter!
Fazit des Ersteindrucks
Nach der diesjährigen Apple-Keynote zu den neuen iPhone-Modellen war ich wirklich ernüchtert. Irgendwie schien es kaum Neuerungen zu geben, die relevant wären. Dieser Eindruck verflüchtigt sich nach den ersten Stunden mit dem iPhone 16 ein wenig. Denn der Aktionsknopf und die neue Kamerasteuerung verändern die Bedienung des Basis-Modells deutlich. Und rücken gleichzeitig Funktionen in den Vordergrund, die man bei älteren Modellen vielleicht nie genutzt hat. Zusammen mit dem neuen iOS 18 ergibt sich eine ganz neue Nutzererfahrung – und wir haben wirklich Lust, sie weiterzuerforschen.
Da Apple auf den A18 Bionic setzt, ist diese Nutzererfahrung auch ungemein flüssig. Leider gibt's wieder nur ein Display mit 60 Hz, was in unserem finalen Test sicherlich einer der größten Kritikpunkte am iPhone 16 sein wird. Weniger gut gefällt uns zudem, dass Apple Potenziale wie die räumlichen Aufnahmen und Apple Intelligence hierzulande noch komplett liegen lässt. Also: Es bleibt spannend mit dem iPhone 16.
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