Keine Alternative für Wärmepumpe: Heizungsgesetz wird bleiben

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Wer darauf hofft, dass mit einem neuen Regierungswechsel das Heizungsgesetz verschwindet, muss sich auf eine Enttäuschung einstellen. Auch der Opposition und Friedrich Merz (CDU) ist bewusst, dass es keine Alternative für Wärmepumpen gibt. Eine Rücknahme des GEG ist somit unwahrscheinlich.
Keine Alternative für Wärmepumpe - Heizungsgesetz wird bleiben
Keine Alternative für Wärmepumpe - Heizungsgesetz wird bleibenBildquelle: Vaillant

Aus der Fraktion der CDU werden Rufe laut, die eine Zurücknahme des Heizungsgesetzes versprechen, sollte die Partei in der nächsten Amtsperiode übernehmen. Dass auf diese Ankündigung jedoch Taten folgen, ist äußerst unwahrscheinlich. Zwar könnten Änderungen am Gesetz erfolgen oder andere Heizquellen zusätzlich gefördert werden. Eine echte Alternative zur Wärmepumpe gibt es in Deutschland jedoch nicht. Möchte man auf regenerative Energien im Gebäudesektor umstellen, ist sie die zurzeit einzige Wahl.

Erhöhung des CO₂-Preises ist keine Option für Gebäudesektor

Würde man lediglich den von der CDU eingeführten CO₂-Preis erhöhen, statt auf Wärmepumpen zu setzen, stünde man vor einem anderen Dilemma. Diese Maßnahme träfe vorrangig Menschen, die pendeln, um zur Arbeit zu kommen und würde Menschen in unsanierten Häusern, die mit Öl- und Gasheizungen heizen, besonders stark zur Kasse bitten. Dennoch ist es kein Zufall, dass nun ein Jahr vor den Bundestagswahlen aus Teilen der CDU die Versprechungen gemacht werden, dass man das Heizungsgesetz abschaffen würde. Das Heizungsgesetz polarisiert in der Bevölkerung und sorgte bereits für zahlreiche Verunsicherungen und viel Unmut. Ebendiesen Unmut greifen Oppositionsparteien in vielen Themenbereichen auf, um die Wählerschaft für die nächste Wahlperiode für sich zu gewinnen.

Versucht man konstruktiv darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten sich statt der Wärmepumpe finden, verläuft die Suche bisher enttäuschend. Flächendeckend ein Fernwärmenetz zu bauen, käme Deutschland wesentlich teurer. Während sich die Maßnahme für dicht besiedelte Gebiete, insbesondere Städte, noch anbietet, ist sie für ländliche Gegenden kaum eine Alternative. Die Investitionskosten wären immens und müssten über Abgaben letztlich von den Kunden refinanziert werden, damit es sich für Investoren überhaupt lohnt, Fernwärmenetze dort zu errichten. Langfristig kostengünstiges Heizen? Das wäre mit diesen Bedingungen kaum umzusetzen. Die Wärmepumpe hingegen lässt sich individuell in jedes Wohnhaus einsetzen. Ganz gleich, ob dort eine Fußbodenheizung verbaut ist oder das Gebäude bereits saniert wurde. Vergleicht man die Kosten, die die Verlegung einer Fernwärmeleitung im Vergleich zur Verlegung weiterer Stromkabeln besitzt, schneidet die Wärmepumpe wesentlich günstiger ab.

Irrtümer über Wärmepumpe lassen nach

Langsam legt sich der Verruf der Wärmepumpe, der um die Verwirrungen um das Heizungsgesetz entstand. Die lange Diskussion im vergangenen Jahr sorgte für viel Verunsicherung unter den Menschen. Wie heutige Umfragen jedoch beweisen, scheint die Wärmepumpe wieder als Lösung in die Gedächtnisse der Menschen zurückgekehrt zu sein. Fragt man, mit welcher Technologie die Menschen ihr Haus beheizen wollen, sagt rund die Hälfte der Befragten mit einer Wärmepumpe. Damit hat das Interesse an dem Heizsystem ungefähr das Niveau erreicht, in dem es zuletzt im Januar 2023 lag. Dennoch ist die Zahl der gestellten Förderanträge pro Monat bisher gering.

Im Schnitt gehen zurzeit lediglich 9.000 Förderanträge monatlich ein. Damit der Zubau von mehr Wärmepumpen gelingt, müsste es mehr als 20.000 Anträge pro Monat sein. Schuld für diese Verzögerung dürfte vor allem die verspätete Auszahlung der Fördermittel sein. Erst ab September sollen Kunden die Möglichkeit erhalten, die für die Auszahlung nötigen Schritte abzuschließen. Viele Menschen dürften darum zögern, vorab bereits in das Heizsystem zu investieren. Ohne direkten Zuschuss von Fördermitteln fehlen vielen Menschen die finanziellen Mittel dazu, kann eine Wärmepumpeninstallation ohne Berücksichtigung von Fördergeldern doch schnell 34.000 Euro kosten. Das Ziel von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr dürfte im Jahr 2024 nicht mehr zu erreichen sein. Nehmen die Förderanträge jedoch ab September zu, wenn die Auszahlung der Gelder erfolgen kann, könnte das die Weichen für einen vermehrten Einbau von Wärmepumpen 2025 stellen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild F. F.

    Die Politik sollte erst einmal beim Strassenverkehr anfangen und endlich das von der Mehrheit der Bevölkerung gewünschte Tempolimit einführen. Hier ließe sich deutlich mehr CO2 einsparen, als alle Haushaltsheizungen im Jahr ausstoßen. Ohne deutliches Tempolimit sind unsere Politiker, insbesondere die Grünen, absolut unglaubwürdig. Durch deutlich höhere Temperaturen in den Wintermonaten wird sowieso erheblich weniger CO2 ausgestoßen. Nur weil es einen Finanzminister Lindner gibt, der mit einem Porsche gern über Deutsche Autobahnen rast, ist es noch lange kein Grund, die heilige Kuh Auto nicht anzutasten. Was für eine schäbige Politik!!!

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