Elektroauto-Akku leer: Was tun bei einer Panne?

5 Minuten
Böse Überraschung während der Fahrt mit dem Elektroauto. Plötzlich ist der Akku leer und nichts geht mehr. Egal, ob in einem Volkswagen, Tesla oder Opel: Guter Rat ist jetzt teuer? Was mache ich, wenn der Akku meines E-Autos leer ist? Wir verraten es dir.
Panne mit einem Elektroauto.
Panne mit einem Elektroauto? Was tun, wenn der Akku leer ist? Wir geben Tipps und Tricks.Bildquelle: mpohodzhay / ShutterStock.com

Der Akku deines Elektroautos ist leer und keine Ladestation in Sicht. Möglich ist ein solches Szenario auch heute noch, wenngleich der Ausbau an öffentlichen Ladepunkten immer weiter voranschreitet. Aber was kann getan werden, wenn der Energiespeicher deines E-Autos nur noch 0 Prozent anzeigt und du mit einer solchen Panne und leerem Akku auf der Landstraße oder Autobahn liegengeblieben bist?

Kein Akku mehr: Diese Lösungen sind im Elektroauto möglich

Die einfachste Lösung im Pannenfall: Die Service-Hotline jenes Herstellers kontaktieren, der dein Elektroauto gebaut hat. Hier wird dir schnell und unbürokratisch geholfen. Im Rahmen deiner Mobilitätsgarantie sogar oft kostenlos. Alternativ kannst du direkt einen Pannenservice wie den ADAC, den AvD oder den ACE anrufen. Nach Schilderung deines Problems wird anschließend recht zeitnah zum Beispiel ein „Gelber Engel“ zu dir kommen. Er bringt dich und deinen Stromer dann zur nächsten Ladestation.

Doch Vorsicht: Ohne Mobilitätsgarantie oder Mitgliedschaft in einem der Automobilclubs kann das Abschleppen mit leerem Akku schnell teuer werden. Und einen großen Fehler solltest du in jedem Fall vermeiden: Niemals dein Elektroauto mit leerem Akku einfach so mit einem Seil oder einer Stange abschleppen. Denn anders als Autos mit einem Verbrennungsmotor haben E-Autos keinen Leerlauf. Vielmehr wird beim Rollen noch Energie im Elektromotor erzeugt. Das kann nicht nur die Steuerungselektronik, sondern im schlimmsten Fall auch den Elektromotor selbst beschädigen.

Wenn du einen Neuwagen mit Mobilitätsgarantie gekauft hast, solltest du dich zudem genau informieren, ob das Liegenbleiben aufgrund von Strommangel über die Serviceleistungen mitversichert ist. Teilweise ist das nämlich nicht der Fall und dann musst du das Abschleppen zur nächsten Ladesäule selbst bezahlen. In den meisten Fällen sind gewisse Serviceleistungen im Rahmen der Mobilitätsgarantie zudem nur für einen begrenzten Zeitraum kostenlos. Nicht selten sogar nur ein oder zwei Jahre.

Ohne Mobilitätsgarantie solltest du dich in jedem Fall passend versichern. Viele Autoversicherungen bieten einen Kfz-Schutzbrief an, der dich vor hohen Kosten im Fall eines notwendigen Abschleppvorgangs bewahrt. Aber auch hier gilt es, genau zu studieren, welche Leistungen über den gebuchten Schutzbrief tatsächlich abgedeckt sind.

Abschleppmodus? Nicht in allen Stromern verfügbar!

Je nach Fabrikat wird dir dein Auto übrigens im Bildschirm hinter dem Lenkrad oder am Display an der Mittelkonsole anzeigen, was du als Nächstes tun solltest, wenn der Akku tatsächlich einmal komplett entleert sein sollte. Teilweise sind Elektroautos auch mit einem Abschleppmodus ausgestattet. Er lässt sich in der Regel per Knopfdruck aktivieren. Dann wird die Rekuperation ausgeschaltet, um eine Beschädigung der Bordsysteme und des Motors zu verhindern.

Den bekannten Pannendiensten ist aber natürlich auch bekannt, wie man im Falle eines liegen gebliebenen Elektroautos ohne Akku am besten vorgehen sollte. Wenn du dein Problem am Telefon genau schilderst, wird in der Regel nicht nur ein Pannenhilfe-Pkw zu dir geschickt, sondern gleich ein Lkw. Auf diesen lässt sich dein E-Auto ohne Akku einfach aufladen. Ein solches Vorgehen ist nicht nur die sicherste, sondern in vielen Fällen auch die schnellste Möglichkeit, um eine Pannensituation zu entschärfen. Insbesondere an Stellen, wo der restliche Verkehr weiter mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs ist.

In Zukunft wäre auch denkbar, im Fall eines leer gefahrenen Akkus einen tragbaren Stromspeicher mit dem Ladeanschluss eines Elektroautos zu verbinden. Er füllt den Akku des Pannen-Fahrzeugs notdürftig mit etwas Energie für die Weiterfahrt zur nächsten Ladestation. Gegenwärtig steht eine solche Technik aber noch nicht für den Einsatz in der alltäglichen Praxis zur Verfügung. ADAC und Hyundai nutzen in einem Pilotprojekt in Hamburg und Duisburg die Vehicle-to-Vehicle-Funktion (V2V), eines Hyundai Ioniq, um liegengebliebene Elektroautos in 15 Minuten wieder startklar zu machen. Auf diese Weise wird der Akku des havarierten Fahrzeugs mit neuer Energie für 25 Kilometer versorgt. Ausreichend viel für die Weiterfahrt zur nächsten Ladesäule.

Tipp: Akku eines E-Autos nie zu stark leer fahren

Die einfachste Lösung, zu verhindern, dass du mit zu wenig Akku mit deinem Elektroauto auf der Straße liegenbleibst, ist aber der Ansatz, möglichst frühzeitig eine Ladestation aufzusuchen. Nämlich nicht erst, wenn die Akkuanzeige unter 10 Prozent fällt, sondern schon deutlich früher. So lässt sich eine Panne wegen leerem Akku ganz einfach verhindern.

Gut orientieren kannst du dich in vielen E-Autos zudem an der Anzeige zur Restreichweite. Abhängig von verschiedenen Faktoren wie der aktuellen Wetterlage, eingeschalteter Klimatisierung oder auch der örtlichen Topografie ist diese Anzeige aber oft nur ein eher theoretischer Wert. Du solltest dich nicht zu sehr auf ihn verlassen.

Am besten machst du dir bereits ab einer Anzeige von weniger als 20 Prozent oder einer Restreichweitenanzeige von unter 100 Kilometern ernsthafte Gedanken dazu, wo die nächste Ladestation in der Umgebung zu finden ist. Auch dann, wenn das möglicherweise mit einem kleinen Umweg verbunden ist. Das funktioniert in vielen E-Autos direkt über das im Fahrzeug verbaute Navigationssystem. Oder über Apps der bekannten Ladestrom-Tarife.

Spätestens wenn dein E-Auto dir visuell und akustisch eine Warnung übermittelt, die nächste Ladestation anzusteuern, solltest du diese(n) Hinweis(e) nicht länger ignorieren. Grundsätzlich gilt: Eine fast leere Batterie ist ein akutes Warnsignal deines Elektroautos. Schnelle Beschleunigungen solltest spätestens dann tunlichst vermeiden. Vielmehr ist es dann ratsam, langsam zur nächsten Ladestation zu rollen.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Zu gleich lustig, traurig und beängstigend.

    Der Autor hat sich so stark bemüht den Stromgenerator nicht zu erwähnen, dass ich das Lachen nicht zurück halten können.

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      konnte.

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  2. Nutzerbild Andreas Gräf

    Ritzel und Kette einbauen. Dann kann die Elektro-Karre weiterhin grün-ideologisch bewegt werden. Aber die Idee von Karsten, Stromgenerator, auch sehr gut.

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  3. Nutzerbild Rikardo

    ja genau den Generator, der jetzt den früher üblichen ,niedlichen 5L Reservekanister ersetzen muss ,weil die einzige Ladestation weit und breit einen defekt hat und die nächste Station auf der anderen Seite von der Autobahn liegt…

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  4. Nutzerbild Freddl

    Also ich kann in meinem Stromer auf Neutral schalten?..

    Grundsätzlich ist das liegenbleiben mit einem Elektroauto für mich genau so faszinierend wie mit einem Verbrenner.. wie kann beides leer werden ohne, dass man es mitbekommt?
    Vielleicht kann das ein anderer Leser ja beantworten.

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