E-Auto kaufen. Dieses Thema ist in den vergangenen Jahren immer komplexer geworden. Der Toyota Prius, Nissan Leaf oder Tesla waren Vorreiter im Bereich der Elektromobilität. Doch mittlerweile ist das Angebot schier unendlich. Beinahe jeder Autohersteller bietet mittlerweile zumindest ein Teil seiner Fahrzeugpalette als Elektroauto an. Egal, ob du ein kompaktes Auto für die Stadt oder einen großen SUV suchst. Mittlerweile findest du jeden Fahrzeugtyp als E-Auto.
Wie funktioniert das mit dem Aufladen?
Wenn du ein E-Auto kaufen und es zu Hause laden möchtest, solltest du eine sogenannte Wallbox installieren lassen. Diese wird von einem Elektriker direkt mit dem Sicherungskasten verbunden und ermöglicht das komfortable Aufladen über Nacht. Mit einem eigenen Grundstück oder einer Garage ist dies in der Regel kein Problem. Auch bei Mietwohnungen mit eigenem Stellplatz hast du mittlerweile das Recht auf eine Wallbox. Eine Förderung für den Kauf einer Wallbox gibt es nicht mehr. Diese ist Ende 2021 ausgelaufen.
→ Weitere Informationen zum Thema Wallbox
Unterwegs kannst du auf ein ständig wachsendes Netzwerk auf Ladestationen zugreifen. Die Ladestecker sind in Europa mittlerweile standardisiert, sodass du nur ein einziges Kabel mit dabeihaben musst. Wie lange das Aufladen dauert, hängt von der Ladegeschwindigkeit der Station und deinem Elektroauto ab. Die Kosten liegen im Schnitt bei rund 4-6 Euro pro 100 Kilometer. Einige Stationen lassen dich sogar kostenlos laden. Viele Elektroautos unterstützten zusätzlich das deutlich schnellere Laden per Gleichstrom. Diese Stationen sind deutlich kostspieliger und können dein Fahrzeug in wenigen Minuten wieder aufladen. Daher eignen sie sich insbesondere für lange Fahrten und sind meist an Raststätten entlang von Autobahnen und Schnellstraßen positioniert.
→ Elektroauto Laden: Ladestationen und Kabel im Überblick
Steht einmal keine Ladestation zur Verfügung, lassen sich Elektroautos auch an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose laden. Dies dauert je nach Akkugröße jedoch relativ lange.
Über einen Diebstahl des Ladekabels oder unerwünschtes Unterbrechen des Ladevorgangs muss man sich beim Elektroauto-Kauf übrigens keine Sorgen machen. Das Kabel wird von der Ladestation und vom Fahrzeug verriegelt. Die Witterung spielt beim Ladevorgang keine Rolle. Alle Kabel sind komplett wasserdicht; eine Mindesttemperatur zum Laden benötigt man nicht. Alle Informationen zu dem Ladevorgang und allen benötigten Kabeln und Steckern findest du in unserem Ratgeber Elektroauto laden.
E-Auto kaufen: Bekomme ich eine Umweltprämie?
Als Käufer eines Elektroautos steht dir derzeit eine Prämie von bis zu 9.000 Euro zu. Diese wurde erst im Juni 2020 erhöht. Mit dieser staatlichen Prämie sollen die höheren Anschaffungskosten abgemildert und die Nachfrage gestärkt werden. Auch für sogenannte Plug-in-Hybrid-Antriebe gibt es aktuell noch eine Prämie, sofern diese mindestens 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. Diese soll jedoch voraussichtlich Ende 2022 abgeschafft werden. Den sogenannten Umweltbonus können Käufer eines E-Autos online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragen.
Die Prämie von 9.000 Euro lässt sich beim Kauf oder Leasing (23 Monate oder länger) eines Elektroautos mit einem Netto-Listenpreis von unter 40.000 Euro beantragen. Autos mit einem Preis von bis zu 65.000 Euro werden immerhin mit 7.500 Euro bezuschusst. Die Prämie gilt neben Privatpersonen auch für Unternehmen, Vereine und Stiftungen. Auch Interessierte, die einen Transporter als Elektroauto kaufen möchten, profitieren von der Prämie. Der Umweltbonus wird übrigens zu zwei Dritteln vom Staat und zu einem Drittel vom jeweiligen Elektroauto-Hersteller bezahlt.
Die Prämie ist zum aktuellen Stand noch bis zum Jahresende abrufbar. Anschließend wird die Höhe der Prämie voraussichtlich jährlich reduziert und soll schlussendlich auslaufen. Eine Liste aller förderfähigen Fahrzeuge findest du hier.
Welche Steuervorteile gibt es beim Elektroauto-Kauf?
Neben der Umweltprämie haben Elektroautos auch einen steuerlichen Vorteil. Bis Ende 2025 neu zugelassene Fahrzeuge zahlen bis zum Jahresende 2030 keine und anschließend 50 Prozent Kfz-Steuer. Auch für das Versteuern von Dienstwagen gibt es Vorteile für Elektrofahrzeuge.
Elektroauto-Reichweite verstehen
Möchtest du ein Elektroauto kaufen, solltest du dich bei der Wahl der Akkukapazität und damit der Reichweite nicht nur auf die Herstellerangaben verlassen. Diese fallen oftmals gemessen im WLTP-Testbetrieb höher aus als in der Realität. Hier sollte man sich vorher nach der „Reichweite im Realbetrieb“ erkundigen. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist die Reichweite beispielsweise geringer und nach einigen Jahren Nutzung kann die Kapazität des Akkus insgesamt sinken. Daher sollte man ein Elektroauto mit einem Drittel mehr realer Reichweite auswählen, als man eigentlich benötigt. Um den Kaufpreis niedrig zu halten, ist es bei einigen Herstellern auch möglich, das Fahrzeug ohne Akku zu kaufen und diesen dann für eine monatliche Gebühr zu mieten. Hier sollte man jedoch prüfen, ob sich das Angebot langfristig lohnt. Denn in diesem Fall hat man meist eine beschränkte Anzahl an Freikilometern und muss danach pro gefahrenem Kilometer draufzahlen.
Versicherung prüfen
Die Versicherung bei einem Elektroauto ist in den meisten Fällen günstiger als bei einem gleich teuren Verbrennern. Wie bei normalen Autos ist nur eine Haftpflichtversicherung verpflichtend. Gerade beim Kauf teurerer E-Autos ist jedoch eine Vollkaskoversicherung ratsam. Hier ist zu beachten, dass auch der Akku vollständig mit über die Versicherung abgedeckt ist. Nur dann ist man auch gegen Bedienfehler wie eine Tiefenentladung abgesichert. Einige Autohersteller bieten auch selbst eine Garantie auf den Akku an. So gibt es bei Tesla, Renault und neuen VW-Modellen acht Jahre Garantie auf die Leistung des Akkus. Bei manchen Herstellern ist diese Garantie jedoch an eine maximale Fahrleistung gebunden.