Zahlen sind eindeutig: E-Auto und E-Bike immer unbeliebter

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Zum vierten Mal in Folge hat der Versicherungsverein HUK-Coburg ihre Mobilitätsstudie veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass die deutsche Infrastruktur bessere Zeiten hatte, sondern auch, dass das E-Auto und E-Bike immer unbeliebter werden.
Zahlen sind eindeutig: E-Auto und E-Bike immer unbeliebter
Zahlen sind eindeutig: E-Auto und E-Bike immer unbeliebterBildquelle: Dave Goudreau / Unsplash

Der Versicherungsverein HUK-Coburg hat zum vierten Mal eine Mobilitätsstudie veröffentlicht. Über 4.000 Personen ab dem Alter von 16 Jahren haben verschiedene Fragen zum Thema „zukünftige Mobilitätskonzepte“ beantwortet. Dass die Menschen in Deutschland von der Infrastruktur des Landes nicht gerade begeistert sind, ist kein großes Geheimnis. Auch das Verkehrsnetz hierzulande ist umstritten. Die Mobilitätsstudie 2024 sorgt jetzt für noch mehr Klarheit.

Studie: E-Auto und E-Bike verlieren an Beliebtheit

63 Prozent der Teilnehmer haben gesagt, dass das Verkehrsnetz das Land in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung behindert. Ganze fünf Prozent mehr finden, dass es „nicht dem eines modernen Industrielandes entspricht.“ Fast ein zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) fordert mehr Investitionen in das Verkehrsnetz. Hierfür nehmen die Befragten sogar in Kauf, dass somit anderen Bereichen weniger Geld zur Verfügung steht. Gegen diese Einstellung stimmen nur 20 Prozent. Auch wenn der Verkehrsbereich stark kritisiert wird, wollen trotzdem 75 Prozent den Personenverkehr auf die Schiene bringen. Doch 57 Prozent sind der Ansicht, dass das „in der Praxis in Deutschland nicht funktioniert.“

Trotz allem behält das Auto für 72 Prozent der Personen seinen Platz als bevorzugtes Verkehrsmittel. Aber durch den Wegfall der staatlichen Umweltprämie hat das E-Auto an Beliebtheit sowie Kaufbereitschaft verloren. 12 Prozent der über 40-Jährigen sehen die E-Autos als „ideale Verkehrsmittel der Zukunft“ wobei es bei den unter 40-Jährigen unter 12 Prozent sind. 23 Prozent der Jüngeren können sich den Kauf eines Stromers vorstellen. Bei den über 40-Jährigen sind es acht Prozent.

Auch zu Fuß gehen wird unbeliebter

Zwar ist das E-Auto eine umweltfreundliche Alternative im Gegensatz zum herkömmlichen Verbrenner, jedoch wollen insgesamt nur 15 Prozent in Zukunft auf einen rein elektrischen Pkw umsteigen. Das ist der tiefste Wert seit 2021. Dr. Jörg Rheinländer, Vorstandsmitglied der HUK-Coburg, betont: „Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass konventionelle Autos mit Verbrennungsmotor in der Gunst der Deutschen wieder aufgeholt haben.“ Aber nicht nur das E-Auto scheint Probleme mit seiner Beliebtheit zu haben, sondern auch das E-Bike. Während der Corona-Pandemie haben 26 Prozent das Fahrrad bevorzugt. Mittlerweile sind es nur noch 16 Prozent. Auch das Zufußgehen verliert an Beliebtheit. Die HUK-Coburg schreibt: „Eine mögliche Erklärung ist, dass sich das Hoch, welches beide Arten der Fortbewegung durch die Covid-19 Pandemie erfahren haben, immer weiter abschwächt.“

Bildquellen

  • Autobauer schaltet Verbrenner aus der Ferne ab: adonyig / Pixabay
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10 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Ursula Schneider

    Es gibt nach wie vor zu wenig Stromtankstellen. Und die Reichweite ist zu kurz.Auch der Tankvorgang dauert zu lange. Aber, dass Pedelecs nicht so sehr beliebt sein sollen,wundert mich. Man sieht die doch überall.

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    • Nutzerbild Marcel B.

      Übrigens laden moderne Elektroautos heute in 20 Minuten am Schnelllader auf. Zuhause oder beim Einkaufen dauert es 20 Sekunden. 10 Sekunden einstecken und 10 Sekunden ausstecken. Da wartet man nicht daneben.

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    • Nutzerbild i_Peter

      Kein Wunder, dass Pedelecs nicht so beliebt sind: da fahren inzwischen so viele von herum! Mehr als 50% der Fahrradkäufer greift inzwischen zum Pedelec.

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  2. Nutzerbild Peter Hindelang

    Pedelecs, sieht man überall man sieht kaum noch Fahrräder ohne Antrieb.
    Wie diese Studie zustande kommt kann ich mir nicht vorstellen.
    Wen frägt man denn da?
    E-PKW sind keine alternative sie benötigen zuviel andere Resorsen (Lithium) .
    Und wo wird das abgebaut, bei den ärmsten Ländern.

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  3. Nutzerbild Kurt Heitlinger

    Infrastruktur, Preis und Reichweite sind e-Auto Killer.
    Mein Pedelec würde ich um keinen Preis hergeben

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  4. Nutzerbild Joe Blue

    ich fahre elektrisch und würde nichts anderes mehr fahren wollen. Leiser, sauberer, günstiger im Unterhalt (3-6 Euro/100 km) und spassiger zu fahren. Sngesichts eines sich immer stärker erwärmenden Planeten weiter Öl zu verbrennen ist ein kompletter Wahnsinn!
    Übrigens, die Ladeinfrastruktur ist heute schon sehr gut. Es gibt 130.000 Ladeorte in Deutschland, davon 30.000 Schnelllader überall an den Autobahnen. Im Sommer war ich sogar in Südfrankreich mit dem Elektroauto. Gar kein Problem.

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  5. Nutzerbild Joe Blue

    Unsinn. wir haben schon 130.000 Ladestationen alleine in Deutschland. Davon 30.000 Schnelllader. Im Sommer war ich sogar in Südfrankreich damit. Gar kein Problem. Übrigens laden moderne Elektroautos heute in 20 Minuten am Schnelllader auf. Zuhause oder beim Einkaufen dauert es 20 Sekunden. 10 Sekunden einstecken und 10 Sekunden ausstecken. Da wartet man nicht daneben. Nach 300-400 km 20 Minuten Ladepause zu machen ist sehr entspannend. 100 km kosten mich 3-6 Euro. Das Elektroauto ist die Zukunft. Ich würde nichts anderes mehr fahren wollen.

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  6. Nutzerbild Karl

    Erkennen die Menschen langsam das E-Autos kein Segen für die Umwelt sind? Das Co2 und Klima nicht so zusammenhängen wie man bisher annahm? Das wäre echt ein Fortschritt…..

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  7. Nutzerbild Thorsten

    Wenn man ein E-Auto so schnell laden könnte wie man tankt wäre das wohl was anderes, aber leider hat man sich für die falsche Technologie entschieden.

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  8. Nutzerbild Idrees

    Die Umweltbilanz zum Elektroauto beginnt demnach bei der Produktion. Besonders viel Energie wird dabei für die Herstellung der Batterie benötigt. Da die Produktion in der Regel in Asien oder Polen erfolgt, wo der Strommix bis zu 70 Prozent aus Kohlestrom besteht, entsteht dabei viel Treibhausgas wie CO2. So wird bei der Herstellung einer Batterie für E-Autos mit einer Leistung von 35 kWh etwa 5 Tonnen CO2 erzeugt. Bei der restlichen Produktion fallen im Durchschnitt noch weitere 10 bis 12 Tonnen an, sodass der ökologische Rucksack 15 bis 17 Tonnen Treibhausgase fasst. Im Gegensatz dazu entsteht bei der Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor etwa 6 bis 7 Tonnen CO2. Es zeigt sich somit, dass die Herstellung von E-Autos umweltschädlicher ist als von Diesel-Fahrzeugen.

    Darüber hinaus fließt aber auch die Rohstoffgewinnung bei einem Elektroauto in die Ökobilanz ein. Denn für die Batterie werden insbesondere Lithium und Kobalt benötigt. Der Lithiumabbau findet vor allem in Südamerika statt und führt dort zu sinkenden Grundwasserspiegeln und der Versalzung des Süßwassers, was sich unter anderem auch negativ auf die Artenvielfalt auswirkt. Kobalt wird vor allem im Kongo durch Bergbau abgebaut. Dieser geht mit schlechten Arbeitsbedingungen, mangelndem Arbeitsschutz, Ausbeutung und Kinderarbeit einher. Anhand dieser Beispiele zeigt sich, dass die Rohstoffgewinnung für E-Autos umweltschädlich ist, die direkten Auswirkungen bekommen wir in Europa allerdings nicht zu spüren.

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