Ein selbstfahrendes Taxi, das Kunden von A nach B befördert? Dieses Szenario wurde bereits in zahlreichen Science-Fiction-Werken ausführlich thematisiert. Nun scheint die Realität massiv aufzuholen. Verantwortlich dafür: Googles Waymo und Volvo.
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Vor Kurzem haben der schwedische Fahrzeughersteller Volvo und das Google-Unternehmen Waymo verkündet, dass sie eine Kooperation starten. Das Ziel ist dabei, gemeinsam ein autonomes Taxi der vierten Stufe zu entwickeln. Das bedeutet, dass das Fahrzeug vollautonom fahren können wird – allerdings nur auf bestimmten Strecken. Der Fahrer, beziehungsweise in diesem Fall der Fahrgast, muss selbst nicht auf den Verkehr und die Umgebung achten. Das ist auch die Mindestanforderung an selbstständige Taxis, denn zumindest bei der Fahrt hin zum Kunden müssen diese gänzlich ohne Fahrer auskommen.
So gut der langfristige Plan auch klingen mag, noch ist die Technologie bei weitem nicht bereit. Laut Volvo läge der Fokus der Zusammenarbeit im ersten Schritt darauf, die Technologie von Waymo für autonomes Fahren (Waymo Driver) in eine völlig neue, mobilitätsorientierte Elektrofahrzeug-Plattform für Ride-Hailing-Dienste zu integrieren. Doch selbst wenn die Technologie bereits vorhanden wäre, würde es noch sicherlich eine ganze Weile dauern, bis selbstfahrende Taxis die Straßen unsicher machen.
Denn die rechtlichen Fragen für Autonomiestufe 4 sind noch nicht geklärt. Schließlich müsste der Fahrgast – anders als bei aktuellen, autonomen Fahrzeugen – nicht selbst auf den Verkehr achten. Es würde also sicherlich auch im besten Fall noch eine ganze Weile dauern. Nichtsdestotrotz zeigt sich Volvo-CTO Henrik Green optimistisch:
„Selbstfahrende Fahrzeuge haben das Potenzial, die Verkehrssicherheit auf ein bisher nicht gekanntes Niveau zu heben sowie die Art und Weise, wie Menschen leben, arbeiten und reisen, zu revolutionieren. Unsere globale Partnerschaft mit Waymo eröffnet neue und aufregende Geschäftsmöglichkeiten.“
Henrik Green, Chief Technology Officer der Volvo Car Group
Studie zeigt Nachteile autonomer Fahrzeuge
So verlockend selbstfahrende Autos auch sein mögen, neben den offensichtlichen Vorteilen bringen diese auch einige größere Nachteile mit sich. Das zeigte eine Studie der TU Wien, der BOKU Wien und der Universität Leeds aus dem Jahr 2018. So soll die Anzahl an mit dem Auto gefahrenen Kilometern pro Person künftig um 30 bis 40 Prozent steigen. Strecken, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, sollen hingegen um 5 bis 20 Prozent kürzer werden. Weitere Ergebnisse der Studie findest du in unserem Artikel zu selbstfahrenden Autos.