Die Energiekosten haben einen hohen Anteil an den monatlichen Fixkosten in Deutschlands Haushalten. Alles, was Verbraucher an Geld in diesem Sektor einsparen können, wird darum gern mitgenommen. Smarte Heiztricks stehen im Fokus, für die eigene Stromerzeugung haben sich Balkonkraftwerke dank staatlich beseitigter Hindernisse etabliert. Seit dem Recht auf Balkonkraftwerke dürfte die Zahl der kleinen Erzeugungsanlagen auch weiterhin ansteigen. Schließlich sind die Investitionskosten gering, die Ausbeute an Strom sorgt jedoch dafür, dass sich die Anlagen schon nach wenigen Jahren rentieren. Doch was tun, wenn man mehr Platz für Solarmodule hätte als an einen Wechselrichter für ein Balkonkraftwerk angeschlossen sein dürfte?
Warmwasser mit Balkonkraftwerk gewinnen ist eine Alternative
Das Unternehmen my-PV hat sich auf die Suche nach alternativen Möglichkeiten begeben, noch mehr Platz für Balkonkraftwerke sinnvoll zu nutzen. In Deutschland und Österreich dürfen die Geräte mit nicht mehr als 800 Watt ins Stromnetz einspeisen. Wer jedoch Platz für mehr Solarmodule hat, aber in keine große PV-Anlage mit Speicher investieren möchte, kann sich anderweitig Abhilfe schaffen. Tatsächlich kann eine Kombination aus kleinen Solarmodulen auch genutzt werden, um einen Elektroboiler damit zu betreiben. Der Hersteller my-PV bringt dafür extra ein netzautarkes Steuergerät auf den Markt, SOL•THOR genannt. SOL•THOR ermöglicht es variabel zwischen 1 und 10 Solarmodulen an das Steuergerät anzuschließen, um den Elektroboiler damit zu betreiben. Ein zusätzlicher Wechselrichter ist dabei nicht notwendig.
Da das Gerät nicht in das Stromnetz einspeist, sondern lediglich so viel der Solarenergie verwendet, wie verfügbar ist, sind keine aufwendigen Genehmigungsverfahren dafür notwendig. Die Investitionskosten bleiben für die meisten Haushalte dabei gering. Warmwasserspeicher gibt es in vielen Haushalten bereits durch vorherige Heizsysteme, wenigstens in kleinen Größen. Somit muss häufig nur der Elektroboiler, SOL•THOR sowie die gewünschte Anzahl an Solarmodulen gewählt werden. Den Strombedarf, den die Module dabei nicht abdecken können, kann der Elektroboiler direkt aus dem Stromnetz ziehen.
So viele Kosten lassen sich laut Hersteller einsparen
Um einen Überblick über die mögliche Kostenersparnis zu liefern, geht my-PV von folgender Musterhauslösung aus. Gemeinsam mit SOL•THOR werden zwei Standard-PV-Module mit je 450 Wp Leistung angeschlossen, die nach Süden ausgerichtet sind und vertikal in der Balkonbrüstung sitzen. Sie speisen einen Elektroboiler mit 120 Litern Größe und einem innenliegenden 2 kW Heizelement. Dieses Heizsystem ist für eine Wohnung mit zwei Personen im Einsatz, die pro Tag ungefähr 100 Liter Warmwasser benötigen. Ein solches System könne rund 34 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs abdecken, was ungefähr einem Drittel entspricht. Diese Energiemenge entspricht etwa 700 kWh pro Jahr, die du nicht von einem Stromanbieter einkaufen musst. Die jährliche Ersparnis beträgt damit circa 245 Euro. Die Investitionskosten von circa 100 Euro für jedes Solarmodul und 830 Euro für SOL•THOR können so gerade einmal in vier bis fünf Jahren ausgeglichen werden.
Noch größer fällt die Ersparnis aus, wenn man insgesamt drei Module für die Warmwasserabdeckung verwendet. Laut my-PV erreicht man bei dieser Menge an Solarmodulen bereits eine Warmwasserabdeckung von bis zu 50 Prozent, wodurch die Amortisationszeit auf drei Jahre sinkt. Theoretisch könnten bis zu zehn Module an das Gerät angeschlossen werden, wenn der notwendige Platz zur Verfügung steht. Selbst bei der maximalen Anzahl an Modulen liegen die Investitionskosten noch weit unter klassischen großen PV-Anlagen. Warmwasser durch Balkonkraftwerke zu gewinnen, kann somit eine lukrative und alternative Möglichkeit sein, um Kosten effektiv zu senken. Da jedoch immer Schwankungen im Solarstrom vorhanden sind, lässt sich auch mit zehn Modulen voraussichtlich keine vollständige netzunabhängige Versorgung mit Warmwasser erzielen. Dennoch sorgen allein die niedrigen Investitionskosten und die schnellen Amortisationszeiten dafür, dass diese Verwendung von Balkonkraftwerken eine hervorragende Möglichkeit zum Energiesparen darstellt.